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Überwinterungsalternativen für junge BMs?

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Bischi:

--- Zitat von: ferstor am 18-November-2008, 17:01 ---Hi,
ich denk es waren so 500 samen und hundert sind gekeimt.

--- Ende Zitat ---
Dann sind das ja grübel grübel.........................................
ah ich habs nochmal für die nachgerechnet Joachim, so etwa 20% sinds jetzt  :D


--- Zitat von: ferstor am 18-November-2008, 17:01 ---
 :D :D :D :D :DJoachim, Joachim........in welcher Bank arbeitest du eigentlich und wie hat sie die Finanzkrise überstanden???


--- Ende Zitat ---
Ich tippe eher auf die 'Sonnenbank'  ;D
Schau mal raus ins dunkle Nass, dann weißt du wie die die Finanzkrise überstanden haben  8).
Sorry wenn ich grad was Cafe-mäßig abgeschweift bin.
Äh,- Überwintern war das Thema......
sonnengebräunte Grüße vom Jürgen

Tuff:
Fritz: Tuff, kann man z.B. Sequoia 'reichenbachii' aufgrund seiner großen morphologischen Übereinstimmung mit Sequoiadendron 'giganteum' auch die Standortansprüche "gleichsetzen" ? - also ableiten, dass weil a) vor 120 mio. Jahren so und so lebte es auch für b) gelten kann?

Richtig - die moderne Art Sequoiadendron giganteum hat sich gegenüber den tertiären Vorfahren an die Bedingungen der Sierra angepasst, insbesondere durch die Eiszeiten muß eine Selektion stattgefunden haben. Ich möchte in diesem Zusammenhang nur die nordwestamerikanische voreiszeitliche Art vor 10 Mio Jahren vergleichen, welche heute in der Sierra lebt.

Die Frage ist ob die neue Anpassung ein "muß" ist oder ein "kann (grade noch)". Ich vermute daß unsere Laubbäume auch am Äquator einen Laubfall machen würden. Aber nehmen wir mal eine frostharte Palme: Die wächst ohne Frost mit Sicherheit viel besser.

Evolution funktioniert häufig so, daß aus alten Merkmalen neue entwickelt werden, ohne die alten Merkmale völlig aufzugeben. Die neuen Merkmale erlauben es eine neue Randnische zu besetzen. Unter Konkurrenz kann diese dann zum letzten Refugium werden, obwohl das Spektrum der Pflanze eigentlich (immer noch) viel weiter ist weil die alten Merkmale noch stark vorhanden sind.

Als Gebirgspflanze waren auch die voreiszeitlichen Sequoiadendron mit winterlicher Trockenheit und Kälte vielleicht sogar bis unter 0° vertraut. Aber die dicke Borke ist sehr wahrscheinlich in erster Linie eine Anpassung an Feuer, nicht an Frost. Möglicherweise hat sie sich diese Anpassung noch viel ursprünglicher, bei den Vorfahren der Sumpfzypressen aus einem Schutzgewebe entwickelt, daß in den damals weit verbreiteten salzigen Sümpfen vor osmotischen Verlusten schützte, aber das ist nur eine Vermutung von mir. Sie würde die irgendwie ähnlich 'weiche' Rinde erklären die man bei allen Mammutbäumen wiederfindet, Feuer hin oder her.

Daß sich junge Sequoiadendren im Winter oft stark verfärben, ist m.E. ein Hinweis daß die Art den Winter eigentlich nicht mag. Zugleich kann es natürlich ein Schritt hin zur Anpassung sein, die am Ende bis hin zum Laubfall führen kann. Ein weiterer Hinweis ist der ungebremste Wuchs in mildem Klima. Ich gehe davon aus daß die Art in Äquatornähe keine Winterpause einlegen würde.

Die fossile Art Sequoia reichenbachii wird übrigens aus gutem Grund immer noch als 'Sequoia' geführt. Die Fundstücke geben mehr nicht her. Es besteht eigentlich kein Grund hier nach ökologischen Ähnlichkeiten zu Sequoiadendron zu suchen. Um die Schwierigkeit der richtigen Einordnung, und die 'Standardabweichung' oder Fehlerspanne zu verdeutlichen: Im Basiswerk von Florin 1963 wurden S. reichenbachii und S. couttsiae als Sequoiadendron-Vorfahren angenommen, Stand der Wissenschaft ist heute jedoch daß es sich bei S. couttsiae am wahrscheinlichsten um eine Athrotaxis-Art handelt (May 1985).

Fritz:
Guten Morgen!

Danke für die Erläuterungen Tuff!
Das mit dem "grenzwertigen" Standort würde die geringe aber doch vorhandene Ausfallrate im Winter bei BM-Babys erklären - eine solche ist mir bei "normalen" Koniferen nicht bekannt bzw. auch wenig telenom. Verwunderlich allerdings, dass BM trotz seines großen Toleranzbereichs was Temperatur u. Lichtverhältnisse betrifft und seiner starken Konkurrenzkraft gegenüber anderen Pflanzen (viele Baumarten werden nach und nach von ihrem Standort "vertrieben" weil keine Verjüngung  - am Ursprungsstandort- mehr stattfindet) in praxi ausgestorben war. BM hätte in Südeuropa (die Alpen versperren ja nur Italien) u. KM-Arten in Eurasien & Südamerika doch eigentlich Lebensraum genug gehabt. Gibt es hierzu evtl. Thesen?

LG Fritz (der hoffentlich nicht den Thread nich sprengt - weil er doch zumindest den Winterfaden teilweise weiterspinnt  ;))   

Joachim Maier:
Die Frage ist: Wie weit nach Süden kam der Eispanzer während der Eiszeit?

In Asien ist der Himalaya als Barriere. Daneben gibt es in Europa auch noch z.B. die Karpaten, den Kaukasus... Das sind alles Barrieren auf der weltumspannenden Faltengebirgskette, welche in Patagonien endet.

Durch diese Barrieren können sich die Mammutbäume nicht so leicht nach Süden, wei z.B. Indien ausbreiten.

Südamerika war vor geraumer Zeit noch nicht mit Nordamerika verbunden. Möglicherweise ist das der Grund für eine fehlende Ausbreitung nach Südamerika.

Fritz:
Hallo Joachim - ja das würde ich für Arten gelten lassen, die erst seit ein paar Millionen Jahren bei "uns" leben/entstanden sind (wie z.B. Eiche die gut 10 mio. Jahre alt ist - der Faktor "Eiszeit" erscheint mir bei unseren Jungs aber irgendwie wenig schlüssig. Man (Tuff?) möge mich bitte korrigieren wenn ich hier Mist schreibe!

Man hat "Vorläufer" unserer Jungs entdeckt, die seit 200 Mio. Jahren vor Heute in Europa heimisch waren. Ab diesem Zeitraum gab es aber erst wieder vor 2,6 Mio. Jahren ein Eiszeitalter (nur in diesen gibt es Vergletscherungen - die auch bis in die "mittleren Lagen" vorstoßen können und dann als "Kaltzeit" bzw. umgangssprachlich als "Eiszeit" bezeichnet werden) und das dauert bis heute an - da frage ich mich doch, warum es dem Opa von unserem Burschen in diesen 197 Mio. Jahren nicht gelungen ist, über die Alpen (die ja erst seit 120 Mio. Jahre entstehen und damals nicht vereist waren) zu hopsen, nicht Richtung Schwarzes Meer zu wandern (bzw. dort zu überleben/weiterzuwandern wenn man den Türkeifund bedenkt), nicht am Mittelmeer / Seealpen / Pyrenäen entlang auf die Iberische Halbinsel zu gelangen und und und ... also Zeit war hier sicher nicht der limitierende Faktor. Und wenn ich das richtig gelesen habe sind die "Eiszeiten" in den letzten 2,6 Mio. Jahren nicht so ausgepägt gewesen, dass z.B. Südspanien, Italien oder Südosteuropa davon betroffen worden sind im Sinne von Vergletscherungen bzw. sibirischen Wintertemperaturen. Aber ich war natürlich auch nicht dabei bzw. bin kein Klimaforscher. Aus Laiensicht zumindest verwunderlich ... finde ich, oder?

LG Fritz 

       

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