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Autor Thema: Maximalzuwächse BM, KM in der Schweiz  (Gelesen 26706 mal)

Wayne

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Maximalzuwächse BM, KM in der Schweiz
« am: 22-Oktober-2008, 12:19 »

Zu den maximalen Zuwächsen gibt es ebenfalls Aufzeichnungen von Lukas:

Der Zuwachs wurde mit Düngergabe (Hornspäne usw.)erreicht.

BM                         1,47m Jahrestrieb
BM Hazel Smith         1,62m Jahrestrieb
KM                          1,80m Jahrestrieb!

maximaler Umfangzuwachs bei BM in 1m Höhe: 24cm, das entspricht einer Jahresringbreite von fast 4cm.......Dieser Baum wurde 1997 als 3,90m Baum gepflanzt mit 40cm Umfang in 1m Höhe, heute ist er 13m hoch und hat 219cm Umfang in 1m Höhe

Der oben genannte KM wurde 2001 als 3m Baum gepflanzt und hat jetzt schon 1,17 Umfang in 1m Höhe!

Ziemlich erschütternd das ganze......

@Lukas, ich hoffe die Daten passen, ansonsten muß ich noch mal drüberschaun...

Gruß Wayne




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Sir Cachelot

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Re: Maximalzuwächse BM, KM in der Schweiz
« Antwort #1 am: 22-Oktober-2008, 12:28 »

Klarer Fall von Baumdoping....
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Wayne

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Re: Maximalzuwächse BM, KM in der Schweiz
« Antwort #2 am: 22-Oktober-2008, 13:24 »

Ja,

Hornspäne und Koniferendünger
Von nix kommt nix

Eine wissenschaftliche Versuchsanstalt in Kalifornien rät dazu Mammutbäume regelmäßig zu düngen+eine optimale Wasser-und Nährstoffversorgung sicherzustellen

Gruß Lukas (werde als das Sprachrohr von Lukas Wieser fungieren)

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Sir Cachelot

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Re: Maximalzuwächse BM, KM in der Schweiz
« Antwort #3 am: 22-Oktober-2008, 13:30 »

Sequoiaholz ist ja nicht das beste Möbelholz, aber wenn man Bäume zu schnellem Wachstum anregt, dann wirkt sich das doch bestimmt negativ auf die Holzqualität aus. Vielleicht wird der Baum sogar anfälliger für Sturmschäden durch geringere Festigkeit? :-\
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Tuff

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Re: Maximalzuwächse BM, KM in der Schweiz
« Antwort #4 am: 22-Oktober-2008, 14:22 »

Das Beispiel von Lukas zeigt einen Sequoiadendron, der mit sagen wir mal ungefähr 6 Jahren gepflanzt wurde und dann im Alter < 20 einen D100 von 70cm ausweist. Das müsste immer noch einen BHD130 von schätzungsweise 50-60cm ergeben. Damit würde er die 1m Marke mit <40 Jahren überschreiten, was sich durchaus schon öfter nachweisen ließ.

Mit Sicherheit hast Du recht, Peter, zum Beispiel können sich Bäumen in tieferen und milden Lagen nicht mit langsam wachsenden (Hoch-)Gebirgsbäumen derselben Art vergleichen. Es ist zum Beispiel eine interessante Frage, ob Sequoiadendron in besonders milden, wüchsigen Lagen automatisch genauso alt wird wie in der Sierra. Möglicherweise können sie hier auf Dauer den Einwirkungen von Insekten (Holzameisen) und Pilzen nicht so lange widerstehen ? Insbesondere ohne regelmässige 'reinigende' Feuer...

Es ist aber auch zu beobachten (etwa bei Pinus Mugo var. mugo) daß echte Hochgebirgsbäume auch in tieferen Lagen nicht so dramatisch schneller wachsen - sie können die besseren Ressourcen schlicht nicht ausnutzen, und würden ohne den Schutz des Gärtners einfach ruckzuck von allen ansässigen Bäumen überwachsen. Deshalb ist es interessant daß Sequoiadendron fähig ist, bessere Ressourcen auszunutzen, und dies sogar weitaus effektiver als viele der lokalen Arten. On average: Je mehr Sonne und Wasser (bei gleichzeitig guter Durchlüftung des Bodens) desto besser.
Wenn man nun spekuliert wo diese Art heute im Optimum wäre, müsse man Orte suchen wo es außergewöhnlich viel Sonne und Wasser gibt. Das führt aber global gesehen von der Sierra weg, California Sun hin oder her.
« Letzte Änderung: 18-Dezember-2008, 12:56 von Tuff »
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isbg33

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Re: Maximalzuwächse BM, KM in der Schweiz
« Antwort #5 am: 22-Oktober-2008, 16:41 »

Hallo Tuff!

Der Vergleich mit der Latsche (P. mugo) passt hier nicht, weil dieser Baum aufgrund seiner genetischen Veranlagung kriechend wächst und gar nicht in der Lage ist, hochstrebende Stämme auszubilden - egal ob hoch oder unten wachsend.

Bäume im Hochgebirge wachsen schon deutlich langsamer und bilden auch festeres Holz - zumindest bei den heimischen Arten.
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Grüsse aus Stuttgart!
Ingolf

Joachim Maier

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Re: Maximalzuwächse BM, KM in der Schweiz
« Antwort #6 am: 22-Oktober-2008, 19:55 »

Sequoiaholz ist ja nicht das beste Möbelholz, aber wenn man Bäume zu schnellem Wachstum anregt, dann wirkt sich das doch bestimmt negativ auf die Holzqualität aus. Vielleicht wird der Baum sogar anfälliger für Sturmschäden durch geringere Festigkeit? :-\

Vorsicht "Sequoia sempervirens"-Holz eignet sich sehr gut für Möbelverarbeitung! (aus Ulrich Hecker: Bäume und Sträucher) nur der Bergmammutbaum ist etwas rustikaler, da grobfasriger. Werde den Hecker mal auf das nächste Treffen mitbringen (und Dir, Fritz, per Mail schicken, sobald ich deine Mail habe. Schick mir einfach Deine Adresse per PM.).

besserwissender Gruß

Joachim
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Wayne

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Re: Maximalzuwächse BM, KM in der Schweiz
« Antwort #7 am: 22-Oktober-2008, 20:12 »

Hallo, denen die mich anrufen wollen muß ich leider sagen dass ich zur Zeit sehr viel um die Ohren habe, ich werde mich aber bestimmt noch melden!
Fragen werde ich per sms beantworten, Wayne kann sie dann ins Forum stellen....

@Tuff: Laut Professor Knigge gibt es bei sequoiadendron keinen Zusammenhang zwischen Jahrringbreite und Holzdichte, viel mehr wird die Holzqualität von den genen beeinflußt und ist von BM zu BM extrem unterschiedlich!
Schnellwachsende BM sind pilzresistenter und können Stamm- Und Kronenschäden viel schneller ausheilen lassen/kompensieren!
General Sherman und General Grant sind die beiden schnellstwachsenden Sequoiadendron in den USA und grad der Sherman verliert immer wieder gewaltige Äste (2006 1,8m-Durchmesser Ast)
Beim Orkan Lothar verloren in der Schweiz die mächtigsten Mammutbäume auch am meisten Äste weil sie viel schwerer mit Nadeln und Zapfen behangen sind...

bis später Lukas
« Letzte Änderung: 23-Oktober-2008, 08:16 von wayne1969martina »
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Wayne

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Re: Maximalzuwächse BM, KM in der Schweiz
« Antwort #8 am: 22-Oktober-2008, 20:14 »

@Lukas, in eigener Sache, hab noch jede menge Zeugs von dir, das hier rein muß, mach ich Zug um Zug

Gruß Wayne
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Wayne

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Re: Maximalzuwächse BM, KM in der Schweiz
« Antwort #9 am: 23-Oktober-2008, 08:29 »

Lukas, wann düngst du deine Bäume? Bzw. ab wann im Jahr düngst du nicht mehr?

Und ist es nicht so daß bei zusätzlicher Bewässerung sich das Wurzelwerk nicht richtig ausbildet?

Bekommt dein Großer in Walenstadt auch noch zusätzlich Wasser/Dünger, ich weiß das die großen auf der Mainau zusätzlich gewässert/gedüngt werden.

Hast du Erfahrungen mit der Wurzelausbildung (flächenmäßige Ausdehnung, Tiefe...)

Gruß Wayne
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Fritz

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Re: Maximalzuwächse BM, KM in der Schweiz
« Antwort #10 am: 23-Oktober-2008, 09:23 »

... Lukas "schreibt" bzw. "zitiert" Prof. Knigge: "Schnellwachsende BM sind pilzresistenter ..."

Hmmm - das widerspricht ja allem as ich bisher zu dem Thema "Botryosphaeria dothidea" (u.ä) hier im Forum und sonstwo gelesen habe - denn bisher galt: je schneller der BM wächst um so dünner die Cuticula (außerste Schutzschicht der Epidermiszellen) die ein eindringen der Pilzsporen verhindert. Deswegen soll man ja auch rel. sparsam mit stickstoffhaltigem Dünger sein ... oder hab ich etwas nicht mitbekommen  ???

Gruß Fritz 
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Wayne

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Re: Maximalzuwächse BM, KM in der Schweiz
« Antwort #11 am: 23-Oktober-2008, 14:24 »

Bevor hier Mißverständnisse aufkommen:

prof. Knigge hat anhand von mehr als 3000 BM Holzproben seine Aussagen zur Jahrringbreite im Verhältnis zur Holzdichte gemacht, es hat sich auch gezeigt das die Holzqualität innerhalb eines BM Stammes extrem unterschiedlich sein kann.

@Fritz:

Bilder von der Naturverjüngung muß ich mal machen....
Mit pilzresistenter meinte ich vor allem aggresive Schadpilze wie den Hallimasch, habe festgestellt das der nie die schnellwachsenden BM befällt!
Anscheinend bekommt ein hoher Durchmesserzuwachs dem Hallimasch gar nicht gut!
Ein leichter Botrytisbefall ist meiner Ansicht nach bei bis zu 15m hohen BM normal, Botrytis ist mehr ein Standortproblem (zu viel Schatten, feuchtnasser Witterungabschnitt), als ein Problem, das durch die Düngergabe hervorgerufen wird. Und auch hier gilt: Ein schnellwachsender BM kann Verluste schneller kompensieren!

In kalifornien sind BM übrigens Wasserzeiger...

Gruß Lukas
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Wayne

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Re: Maximalzuwächse BM, KM in der Schweiz
« Antwort #12 am: 23-Oktober-2008, 19:55 »

Hallimasch tritt übrigens meistens als Folge von Bauarbeiten auf, oft erst Jahre später....

@Wayne
Die Jungen BM in Alosen (Bericht über die Anpflanzung folgt noch) dünge ich im April-Mai mit Koniferendünger und Hornspänen, Hornspäne haben den Vorteil das sie 3-8 Monate wirken und den Stickstoff langsam und dauerhaft abgeben. In Alosen wässerte ich nur die ersten Jahre, den Rekordbaum (Umfangzuwachs 24cm)seit 5 Jahren nicht mehr, Alosen ist einer der wasserreichsten Orte der Schweiz. Im Spitalpark Walenstadt (Bericht über die Anpflanzung folgt noch) dünge ich die Bäume von April bis Oktober mit Wuxal, ein Blatt-und Wurzelflüssigdünger mit Stickstoff, Phosphor, Kali und Spurenelementen, Frostschäden gibt es deswegen keine, sequoiadendron weiss selbst wann es zeit wird mit dem wachsen aufzuhören.

Der große Baum in Walenstadt wird regelmäßig gewässert und gedüngt, der Baum ist gemulcht mit Schnitzeln von seinen Ästen, Zweigen, Nadeln und Zapfen.

Die Bäume in La Granja wurden ihr Leben lang gewässert und wohl auch gedüngt.

Im Hitzesommer 2003 bekam mein großer in Walenstadt 700m³ Wasser und ist trotz Rekordhitze und Trockenheit normal gewachsen.....

Bei Bauarbeiten 1999 konnte ich feststellen das die Wurzeln in ca. 40cm Tiefe beginnen und sich in jede Richtung gut 35m ausdehnen. Bei Bauarbeiten 2002 kamen 15m vom Stamm entfernt noch armdicke Wurzeln vor, in einer Tiefe von 50cm-3m....

Bäumige, stickstoffhaltige Grüsse

Lukas Wieser
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Wayne

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Re: Maximalzuwächse BM, KM in der Schweiz
« Antwort #13 am: 23-Oktober-2008, 20:02 »

Lukas, 700m³ Wasser! Ich hoffe du hast eine eigene Quelle!

Das mit der Wurzelausdehnung ist echt der Hammer! Da wird einem echt schwindelig.....

Gruß Wayne
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DerAchim

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Re: Maximalzuwächse BM, KM in der Schweiz
« Antwort #14 am: 23-Oktober-2008, 21:37 »

Ich hoffe ich lieg richtig, man sollte doch wenn im Frühjahr düngen, oder?
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Zu fällen einen schönen Baum braucht´s eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenkt es, ein Jahrhundert.

-Eugen Roth-
 

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