Nimsch konnte die Herkünfte der über Jahrzehnte hinweg sukzessive angepflanzten Exemplare im Arboretum nicht im Einzelnen festhalten, weil er sonst nicht mehr dazu gekommen wäre sie zu pflanzen. (Das kenne ich nur zu gut) Es gab niemals die Zeit, für die ja allezeit in der Bewirtschaftung befindlichen Flächen, aus denen das Arboretum mühsam 'herausgearbeitet' werden musste, eine systematische Planung zu erstellen und durchzuführen. (Nimsch meinte dazu "Ich habe gepflanzt wenn ich Pflanzen hatte oder wenn es Platz gab") Es gab so gut wie keine Unterstützung durch das Forstamt.
Jedenfalls erwähnte er folgende Quellen, wenn ich mich recht erinnere, pauschal für BM und KM: Pflanzen oder Saatgut aus Weinheim, Dänemark, England, den USA, und dem National-Arboretum in Frankreich, sowie Pflanzen von Dr. Ernst J. Martin, der ein guter Freund von ihm war (wozu man erwähnen muß das das Projekt in Kaldenkirchen nach Martins Tod 1967 von seiner Frau Illa weitergeführt wurde, siehe
wikipedia).
Lustigerweise habe ich um 1994 herum, als ich gelegentlich beim Joggen dort vorbeikam, begonnen, die Bäume des 'Zentgraf-Grove' hin und wieder zu richten. Meistens in Turnschuhen
Die Pfähle der Drahthosen wurden morsch und/oder waren nach dem Winter durch den Schneedruck umgedrückt worden und die Bäume hingen schief unter der Last des Drahtes. Dann kam ich dort lange Jahre nicht mehr hin. Erst 2006 bin ich wieder einmal hereingeklettert und stellte erschrocken fest daß die Baumstämme nun in die durch das Holzwachstum bereits straff gespannten Drahthosen einwuchsen. Daß niemand diese entfernen würde, damit hatte ich niemals gerechnet! Irgendwie fühlte ich mich verantwortlich, daß dies nun nicht in die Hose geht. Denn sonst hätte ich mir die jahrelange 'Pflege' wohl sparen können ! Ich habe also beim zuständigen Förster (Nachfolger von Nimsch) angerufen, aber er hatte niemanden der diesen Job durchführen könnte und konnte mir auch nicht ein oder zwei Waldarbeiter oder Praktikanten als Hilfe zur Verfügung stellen.
Zumindest gab er aber grünes Licht. Es war ein langer Tag mit 3 nicht botanisch interessierten Helfern die ich (mit Mühe) aus meinem Bekanntenkreis mobilisieren konnte. Wir mussten jeden Baum regelrecht herausoperieren, meistens wuchsen etliche starke Äste durch den Draht. Mit Zangen, Astschere, und Säge konnten wir ca. 50 Bäume befreien, der Rest hatte entweder keine Drahthosen mehr oder wir haben sie nicht mehr geschafft. Es ist ziemlich unübersichtlich dort.
Es hat mich sehr gefreut als ich erfuhr daß es Herrn Nimsch vor wenigen Monaten gelang, diesen 'Grove' einen forstamtlich vermerkten Status (ich glaube als Sonderkultur, werde nachfragen) und damit offiziel besondere Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Seine mittlerweile als Verein zum Erhalt des Arboretums organisierte private kleine Einsatztruppe hat dort vor kurzem ein vorsichtig ein wenig aufgelichtet und 'aufgeräumt' (daher die vielen toten Äste auf den Bildern). Freiwillige Mitarbeit - auch nur punktuell - in diesem kleinen Club ist sicher immer willkommen, ich schätze dabei kann man einiges lernen und sieht interessante Waldbilder und Pflanzen. Interessenten wenden sich bitte an Hubertus Nimsch, Sankt Ulrich, 79289 Horben, bei Freiburg im Breisgau.