Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Wissenswertes & News
Ältester lebender Baum ist 9550 Jahre alt
Tuff:
Hallo Tom,
Ich stimme Dir im Wesentlichen zu. Aber ...
Eine Tanne welche sich 100 Jahre im Unterstand befindet ist nach wie vor eine junge Tanne,
... das kann man so eigentlich nicht sagen. Eine solche Tanne wird nie wieder wie ein Sämling aussehen und auch nicht mehr so zuwachsen, sondern im Vergleich nur deutlich langsamer auch nach Freistellen; und wahrscheinlich kann sie auch als ganz kleiner Baum (aber mit Alter 100) wenige Jahre nach dem Freistellen schon Zapfen machen.
während eine 200 Jahre alte Tanne mit deutlich über 2m BHD einfach eine alte Tanne ist, welche leider nicht endlos größer wird und irgendwann wieder zerfallen wird.
Endlos ist ein großes Wort ... aber was ist mit 1000 Jahren ? Es gibt keine Belege dafür daß eine Tanne nicht auch mal 1000 Jahre alt, und dann dicker als sagen wir 3m werden kann. Nur weil es solche Bäume schon lange nicht mehr gibt (weil die Menschen in Europa fast alle Baumgiganten umgesägt haben. Ich glaube die kirchlichen Missionare haben das sogar mit Vorsatz getan, weil diese Bäume verehrt wurden.) bedeutet nicht, daß es sie zb. in prähistorischen Zeiten nie gegeben hat.
Natürlich gibt es, wie auch beim Menschen, Exemplare, welche mit 2m Durchmesser noch jünger geblieben sind
Ja, solche Examplare gibt es .........
und wenn ich nicht aufhöre zu soviel essen gehöre ich bald auch dazu
Tom E:
Hallo Micha,
nimm es nicht so wörtlich, sagen wir einfach jungendlich zu solch einer "alten" Tanne. ;) Bei Bedarf könnte ich ein vermutlich 70+ Tännchen ablichten, das inzwischen wohl 30-50cm/Jahr zuwächst. Vor etlichen Jahren ist westlich ein Stückchen "frei" geworden, die Tanne selbst steht noch immer unter Fichten, aber das Seitenlicht reicht für brauchbares Wachstum. Damit keine falschen Vorstellungen entstehen, das Bäumchen ist durchaus über 10m hoch, aber für das vermeintliche Alter doch sehr klein.
Ich denke, es liegt einfach an der Dauerhaftigkeit unserer Bäume. Früher oder später bringt sie irgendein Pilz zum (Zer-)Fall. Je größer der Baum, desto eher bieten sich Eintrittspforten. Dazu ist das Holz bei extrem schnellen Wachstum womöglich weniger Widerstandsfähig. Die zum Glück überlieferten 3m BHD Tannen werden wohl ziemlich das Maximum darstellen, was unsere Wälder früher zum Vorschein gebracht haben. Eine Tanne oder Fichte war noch nie ein Mammutbaum, können aber trotzdem gefallen. 8) Gerne lasse ich jedem die - für mich - Illusion einer 1000jährigen Tanne.
Gruß
Tom
Tuff:
Tom,
Sicher, die meisten alten Bäume befinden sich in einem Klima welches unwirtlich ist für Pilze und Insekten: Zu trocken, zu kalt, oder beides.
Die auffälligste Ausnahme sind Bäume welche so rapide wachsen, daß sie den potnetiell auftretenden Schäden davonwachsen: Nämlich die Mammutbäume. Natürlich kombiniert mit einer gewissen Dauerhaftigkeit des Holzes, welche ich aber nicht überbewerten würde. Außerdem gibt es ja Kambiumpilze wie den Hallimasch, und ich habe schon einige große BM gesehen die (ganz sicher) der Hallimasch gekillt hat.
Unsere Tannen wachsen nicht so rapide und außerdem nicht in einem extremen Klima, und werden daher normal nicht so alt. Es könnte sich aber auch mal eine Tanne relativ weit oben im Gebirge halten, und einfach Glück haben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_dicksten_Tannen_in_Deutschland
https://www.monumentaltrees.com/en/gbr/scotland/argyllandbute/4112_ardkinglaswoodlandgarden/8387/
Bei Fichten sieht es schon anders aus, die steigen ja auch hoch ins Gebirge, bzw. dringen weit in die Taiga vor. Dann wird sie zwar auch nicht mehr so dick bzw. man kann evtl. nicht mehr von einem einzelnen massiven Stamm sprechen (was bei den White Mountain Kiefern ebenso der Fall ist) aber ein sehr hohes Alter kann durchaus erreicht werden. Wie man in diesem Beitrag hier, zu Old Tjikko sehen kann ....
Bei Bedarf könnte ich ein vermutlich 70+ Tännchen ablichten, das inzwischen wohl 30-50cm/Jahr zuwächst.
Ja gerne, mach doch mal !
Aber wie kannst Du bei dem Baum das Alter vermuten ?
Tuff:
Ich glaube man muss als erstes in so einer Diskussion mal klären, ob man klonale Bäume wie Tjikko überhaupt gelten lässt. Für manche Menschen ist nämlich der einzelne Stamm der Baum, und nicht seine Wurzel.
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_oldest_trees#Clonal_trees
Wenn man die gelten lässt, dann fehlt in dieser Liste aber eindeutig der Redwood, bei dem ich mir ohne weiteres ein klonales Alter von vielen tausend Jahren vorstellen kann. Wer weiß ? vielleicht sogar im fünfstelligen Bereich.
Ähnliches gilt für Eiben (Taxus baccata) die sich unheimlich schwer messen lassen weil ein alter Stamm sich meistens aus vielen Einzelnen zusammensetzt, und die auch immer wieder neu austreiben können. Niemand weiß eigentlich wie alt Eiben werden können.
Kiefernspezi:
Hallo,
So weit ich das mitbekommen habe, gilt old Tikko nicht mehr als ältester Baum und überwiegend hat man sich darauf geeinigt, dass die Grannenkiefern diesen Titel weit mehr verdienen. Mitlerweile hat man bei anderen Arten Wurzelsysteme gefunden, die sogar 25.000 Jahre alt sein sollen und aus denen immer wieder neue Bäume mit normaler, mehrhundertjähriger Lebensspanne entsprossen sind. Doch ein Baum ist nach unseren Begrifflichkeiten eben ein Stamm-Geschöpf....
Eine triftige Gegenargumentation kann man natürlich in Feld führen, wenn man sich auf die Pilze bezieht. Da wird der für Laien eigentliche Pilz als "Fruchtkörper" des Pilzes reduziert. Könnte man bei Wurzelsystwmen wie der Huon-pine fast so anwenden, stimmt aber überwiegend doch nicht.
Für mich persönlich ist es klar und deutlich attraktiver, einen mehrtausendjähriges Baumexemplar mit Stamm und Zweigen und ein paar Nadeln als ältesten Baum zu akzeptieren, dem man das fantastische Alter ansehen kann. Old Tikko ist ein Kuriosum, doch auch den Titel älteste Wurzel verdient er auch nicht mehr...kein Grund mehr, dorthin zu fahren. Hatte ich eh nicht vor. 😉
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