Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Eigene Anzucht
BM Keimling mit 2 Hauptwurzeln
Nick:
--- Zitat ---Die hängen also am Stamm richtig zusammen, oder wie? So wie siamesische Zwillinge?
--- Ende Zitat ---
Richtig! Musste seblst zwei mal hingucken, bevor ich es geglaubt habe.
--- Zitat ---Oder könnte es sein, dass der kleinere seine Samenhülle in der Erde stecken hat lassen und nur zufällig neben dem anderen wächst?
--- Ende Zitat ---
Nein, ich habe heute morgen selbst beobachten können, wie die ersten Keimblätter aus der Samenhülle kamen, Sie aber nicht wie üblich abgefallen ist, sondern weiter wuchs. Ist schon ein eigenartiges Naturschauspiel.
Der Samen ist übrigens selbst gesammelt und stammt vom Niester Riesen.
Mal sehen wie er sich weiter entwickelt. Ich werde auf jeden Fall berichten (mit Foto`s).
Viele Grüße
Nick
Tuff:
Hallo Nick !
Schöne Entdeckung ! Der muß unbedingt überleben :) ich bin mit Jörg einer Meinung ! Vieleicht ist das schon ein Schritt hin zur Anpassung an europäische Verhältnisse (sozusagen, mehr Wurzeloberfläche, ohne gleich ewig lang werden zu müssen) ? Ein 'buschförmiger' breiter Mammutbaum wäre auch sehr interessant. Der brauch dann nicht ständig abzubrechen :)
Wo ist denn der Niester Riese, gibt es hier irgendwo Bildchen ?
Und hast Du nicht Lust (ahem, und Zeit...) mal zu recherchieren wo dessen Eltern wohl stehen ?
Nick:
Hallo Tuff,
ich hoffe auch das er überlebt.
Könnte natürlich eine Anpassung sein, aber warum bildet er dann 2 seperate Pflanzen aus einem Samen, die wie es scheint, einfach zusammengewachsen sind?
Die Niester Riesen wurden hier im Forum schon mal ausführlich behandelt.
http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=1205.msg8169#msg8169
Viele Grüße
Tuff:
Naja, sie arbeiten eben noch dran :)
... ok hier ist die lange Erklärung:
Wenn es möglich ist, daß sich 2 Embryonen in einem Samen bilden, dann könnte das ein Zeichen für eine gewisse Variabilität sein. Vieleicht ist es von da aus dann nicht mehr weit zu einem einzigen Keimling mit 4fachem Chromosmensatz (4n=44, statt 2n=22) ?
Fitzroya (der Mammutbaum des Südens) etwa besitzt einen solchen. Diese sogenannte Polyploidie ist bei Koniferen enxtem selten, in der Literatur fand ich sie nur für KM, Fitzroya, und 2 (?) Juniperus-Arten belegt.
Küstenmammuts sind den anderen weit voraus. Sie haben einen 6-fachen Satz, das macht sie einerseits flexibel: Sie können mit ein paar Allelen frei 'experimentieren' und haben doch die erwiesenermaßen 'tauglichen' Information noch verfügbar. Andererseits sind sie genau dadurch genetisch stabil: Wenn durch Mutationen (i.w.S.) einmal zufällig zwei oder sogar mehr Allele eines Genes auf einmal verschwinden, ist es darum nicht verloren. Die Bäume sind weiterhin gut angepasst, denn untaugliche Gene können bis zu einem gewissen Grad 'abgeschaltet' werden.
In den nächsten Generationen wird sich die taugliche Version des Genes wieder durchsetzen.
Da sie sich überwiegend klonal fortpflanzen, ist die 'genetische' Individuenzahl sehr viel geringer als die Stammzahl. Dann ist es wichtig die Vielfalt des Individuums zu erhöhen. Durch die Vielfältigkeit des Individuums können KM auf die unsichere Fortpflanzung über Samen weitgehend verzichten, und leiden trotzdem praktisch nicht unter Degenerationserscheinungen.
Ein Gen-Verlust passiert relativ schnell in einer sehr kleinen Gruppe von 2n Individuen. Genetiker, die BM Groves untersucht haben, gehen von einer Mindestanzahl in der Größenordnung von 200-500 Individuen aus, um genetisch stabil zu bleiben. Diese Anzahl ist in vielen nördlichen Groves, welche besonders hart unter den Eiszeiten gelitten haben, heute nicht mehr gegeben.
Unsere Bergmammutbäume haben ja genau das 'Problem' daß sie zu wenigen stehen, oder gar alleine, und sich eigentlich schleunig an die anderen Verhältnisse hier bei uns (in Mitteleuropa) anpassen müssten. Und wir sammeln ihre Samen ! Deswegen ist jede Abweichung von der 'Norm' von besonderer Wichtigkeit und sollte beobachtet werden.
Entschuldigung Jochen und Bernhard. Irgendwann schreibe ich einen eigenen Beitrag im Expertenforum, und werde diesen hier durch einen Link ersetzen...ok ?
Tuff:
Eine andere Möglichkeit ist, daß es sich um eine doppelte Wurzel handelt, deren Hälften jeweils einen eigenen Primärtrieb machen. Dann sind es keine zwei Embryonen sondern nur einer.
Wie auch immer: Das Ergebnis ist eine echte Rarität !! - Vieleicht drehst Du den Kleineren zur Sonne hin damit er durchkommt ?
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