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Holzzuwachs in der Bundesrepublik

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Odysseus:
Lieber Bernhard,
ich hab dir in dem von dir angefangenen Thread einige Bücher genannt, wo die nacheiszeitliche Waldgeschichte eingehend abgehandelt wird.

Es gibt für viele Gebiete in Deutschland pollenanalytische Untersuchungen allerjüngster Zeit. Leider häufig nicht in Büchern, sondern Zeitschriften. Der Küster, den ich erwähnt habe, hat vieles verarbeitet.

Eine sehr gute Veröffentlichung, allerdings schwierig zu bekommen, ist die Folgende. Darin sind Übersichtsartikel und Spezialuntersuchungen. Aus den Publikationen (z.T. auch emails; z.B. über den Odenwald) dieser direkt am Ort arbeitenden Wissenschaftler sind meine Informationen.

Zu den Wurzeln europäischer Kulturlandschaft – experimentelle Forschungen. Wissenschaftliche Tagung Schöntal 2002 – Tagungsband. Materialhefte zur Archäologie in Baden-Württemberg Bd. 73 (Stuttgart 2005)

Viele Grüße
Walter

Joergel:
Ich kann die Angabe von ganz oben unterstützen: Ich glaube mich zu erinnern, auf einem Naturlehrpfad gelesen zu haben, dass der Wald in Bayern alle 2 Sekunden um 1 Kubikmeter wächst, was denke ich ganz gut zu deinen Zahlen passt (Das würde bedeuten, Bayern hat pro Sekunde 0,5 Kubikmeter und der Rest von Deutschland 2,2 Kubikmeter, was ich für durchaus realistisch halte angesichts der Größe Bayerns und der Waldflächen).

Fand ich damals schon sehr interessant und habe ich auch schon anderen erzählt.

Grüße
Jörg

chris:
Achtung Freunde,

Wir reden hier von zwei völlig unterschiedlichen Dingen.

Einerseits von dem gesamten Holzvorkommen in Deutschland. Und andererseits von dem Holzvorrat an verwertbarem Holz pro Hektar Waldfläche.

Es stimmt, daß im Laufe der Jahrtausende in Deutschland, welches früher fast ausschließlich von Wald bedeckt war, enorm viel gerodet und kultiviert wurde, und im Vergleich zu früherer Zeit weniger Holz vorhanden ist.
Auf der anderen Seite gibt es den Holzvorrat pro Hektar Nutzwald, der, wie bereits erwähnt, im Moment in Deutschland viel zu hoch ist. Das verhält sich ähnlich zu der Wilddichte in Deutschland in heutigen Zeiten.
Ein hoher Holzvorrat pro Hektar Wald, deutet in Monokulturen wie Fichten, meist auf minderwertige oder schwache Einzelindividuen hin. Beim dem Aufbau funktionierender Waldstrukturen und deren späteren Pflege, kommt es laut neueren forstwissenschaftlichen Theorien, vorwiegend auf die Ausprägung eines starken Einzelnbaumes an. Wird dies, wie bisher und auch weithin noch üblich, vernachlässigt, und man konzentriert sich mehr auf einen "dichten" Wald wie ihn unsere Altvorderen gern sahen, führt dies unweigerlich zu einer Überdichte, dünner und schwacher Bäume.
Weiterhin kommt hinzu, daß viele Waldbauern davor zurückschrecken, einen klar strukturierten aber doch starken Eingriff in diese, besagten überdichten Bestände durchzuführen.
Wird so ein überdichter Bestand an dünnen schwachen Einzelbäumen, die sich nur gegenseitig im Verband halten können von einer Katastrophe, z.B. Dürre oder Sturm, getroffen ist der Ausfall enorm.
Ein Verband aus wenigen aber starken Bäumen widersteht solchen Unbilden entschieden besser. Aber auch hier ist ein Holzvorrat der Einzelbäume, je nach Umtriebszeit, von 300-400fm/ha durchaus möglich. Als Optimum gelten, bei Fichte z.B. 300-350fm/ha.

Diskutiere gern weiter. :D

Grüße
Christian

Joe:
Hallo Baumfreunde, hallo Chris,

noch ein Grund der schwachen Durchforstung ist der stetig steigende Privatwaldanteil in Händen von Eigentümern (Erben und Kapitalanleger) die keine oder nur sehr wenig Ahnung von Waldbewirtschaftung haben und mit Motorsägen nichts am Hut haben oder wollen.
Allerdings gibt es genug Forstunternehmen die solche Arbeiten ausführen, aber die haben auch ihren Preis.

Zu Wald und Wild: siehe "Waldwissen net." und Thema "Wildfreundlicher Dauerwald". Das wäre der Plenterwald, den es anzustreben
gilt, natürlich mit Beimischung von Mammutbäumen  ;D

Gruß Joe

Bernhard:
Hey Joe!

Da gebe ich Dir recht. In unserer Gegend gibt es riesige Privatwälder, welche enorm vernachlässigt sind.
Entweder haben die Besitzer keine Ahnung oder keine Lust den Wald zu bewirtschaften!

Buchen 10, 15 Jahre alt, stehen hochgeschossen in max. 50 cm Abstand. Die Stämme nicht mal Spatenstieldicke!
Eine Schande.

Der Plenterwald ist die optimale Version, wenn es geht, dann noch mit Rückepferd!

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