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EINE HANDVOLL SAMEN VOM BERGMAMMUTBAUM!??

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Joergel:
Tuff, tolle Anleitung (die wurde von mir gleich neben anderen Tipps aus dem Forum abgespeichert).
Viele deiner Vorschläge mache ich sowieso, aber einige neue gute Tipps sind dabei!
BM Samen habe ich schon gesammelt dieses Jahr, aber ich kann nicht versprechen, dass sie keimfrei sind. Demnächst mache ich mich ans UM Samen sammeln. Wir haben einen großen (und zwei kleine) Bäume in der Nähe und viele Zapfen wären auch in Reichweite, um mit einer Sprossenleiter ran zu kommen. Vielleicht pflücke ich zum Test einige Zapfen und lasse sie trocknen.
Die gesammelten Samen säe ich dann exta ein, zusätzlich schaffe ich mir noch gutes, pilzfreies, gekauftes Keimgut an, dass ich in meinem Zimmergewächshaus aussäe (mit häufigem Lüften und ohne Ertränken diesmal). Bisher hatten die meisten meiner Keimlinge die Umfallkrankheit, vermutlich durch zu viel Gießen.

Was hältst du davon, wenn man in das Aussaatgefäß unten Kies füllt, damit das Wasser (durch die kleinen Löcher im Boden) besser ablaufen kann? Und wie schaffst du es, dass sich beim Wässern von unten die Oberfläche nicht auch voll saugt?

Vielen Dank!
Jörg

Tuff:
Hallo Jörg,


--- Zitat --- wenn man in das Aussaatgefäß unten Kies füllt, damit das Wasser (durch die kleinen Löcher im Boden) besser ablaufen kann?
--- Ende Zitat ---

Genau richtig. Da SeqGig Keimling sehr schnell einen langen Wurzelfaden macht, sollten die Töpfe tiefer als normal sein (20cm oder sogar bodenlos) sonst rollen sich die Wurzeln unten ein und dann musst du sie später auseinanderfummeln wenn du vermeiden willst daß sich deine Bäume mit 20 Jahren selbst erwürgen :) Ich verwende demnächst riesige Kästen in denen ich die Keimlinge lange (2-3 Jahre?) drin lassen kann. Vieleicht funktioniere ich so schwarze Plastik-Maurerwannen um da kann man ja leicht unten Löcher bohren (und auf den Seiten Luftlöcher) und die Dinger sind billig und leicht.
Vieleicht eine Kleine in einer Großen als 'Übertopf' zum Wässern von unten ? Und die Übertopf-Wanne kriegt einen Abflußhahn, oder die innere Wanne an eine Art Flaschenzug hängen. Aber bei mir wird eh mal wieder alles anders. Da ich nicht gießen kann müssen meine Wannen irgendwie in einem Bach stehen oder so, und ich muß den saisonalen Sonnenstand besachten...sowas kann ich nur vor Ort austüfteln.

Niedrige Töpfe oder Kästen bedeutet also sehr früh pickieren, und dabei wird der (noch unverzweigte) Wurzelfaden unvermeidbar beschädigt, und dann gehen die Keimlinge fast sicher wegen Mangelernährung -> Pilzen ein. Die Jiffy-Mehtode könnte hingegen gut klappen, das habe ich noch nicht ausprobiert. Bei großen Samenmengen mit geringer Keimrate ist ein großer Kasten einfach ökonomischer.


--- Zitat ---Und wie schaffst du es, dass sich beim Wässern von unten die Oberfläche nicht auch voll saugt?
--- Ende Zitat ---

Kann sie ruhig! Hauptsache sie trocknet zwischendurch wieder ab ! -> Möglichst bald in die Sonne. Ich bin fest davon überzeugt das SeqGig viel lieber verbrennt als verschimmelt :)

Beim Sprühen ist es übrigens gut verschiedene Fungizide etwa wöchentlich abzuwechseln.
In der 'Wasser-von-unten' Phase könnte man als Fanatiker auch den Boden um die Keimlinge mit einem Fließ oder Tuch bedecken. Das Tuch würde man in einem Fungizid tränken und auswringen (nicht klatschnass es sei denn es ist absolut unbedenklich für die Wurzel). Wenn es etwas getrockenet ist kann man vieleicht noch Brandkalk drauf streuen (sollte nicht verklumpen). Der leicht ätzende Kalk darf den Wurzelhals nicht berühren, und auch nicht in den Boden gelangen. Das Tuch sollte (wöchentlich?) ausgetauscht werden. Das Verfahren habe natürlich nie probiert, sag uns wenns klappt :)

Bei meiner letzten Saat war die Oberfläche nicht Anzuchterde, sondern 2mm Sand-Holzasche-Gemisch, mit Holzkohlestückchen und kleinen Steinen dazwischen.
Die streue ich ich um die Keimlinge herum und hoffe daß es ein wenig gegen Pilze hilft.
Aber vieleicht ist es nicht konsequent genug. Meine Leitbilder sind Brandflächen und die Beobachtung daß Koniferensämlinge gerne in Kies oder zwischen Pflastersteinen keimen und auch länger überleben. Kürzlich sah ich erst dutzende mehrjährige Thuja-Büschel (schon mal abgemäht?) ohne jeden Schatten weit und breit mitten im Schotter eines stillgelegten Bahngleises. Und hier brennt die Sonne im Sommer ganz schön !

Da haben wir einen Strahlungsverstärker (Reflexion) und zugleich Sonnenschutz für den Boden unter dem es feucht bleibt und trotzdem trocknet es obendrauf sehr schnell ab. Die Samen liegen in feuchten Spalten die sie vor UV Strahlung schützen, aber sobald sie sich heraurecken bekommen sie die volle Sonne ab, wie gesagt, ohne daß die Wurzel  austrockent oder zu arg erhitzt wird. Stagnierende Luftfeuchte durch Vegetation die zugleich Sporenquelle wäre ist an dem Ort mindestens 30m Meter entfernt.
Mehrfach widersprüchlichen Bedingungen sind gleichzeitig erfüllt ! Und das Geheimnis lautet auf den wesentlichen Punkt gebracht Ritzen zwischen Steinen und viel Sonne.

Wo ich wohne kann ich aus zwei Gründen keine Sämlinge anziehen.
Da wo ich es kann und wo ich sie auspflanze müssen die Saaten bis auf meine punktuelle Anwesenheit 4mal im Jahr alleine zurechtkommen. Ich kann also auch nicht gegen Pilze sprühen. Meine Hoffnung ist es ein nicht zu aufwendiges Environment zu schaffen das Pflege weitgehend unnötig macht. Optimalerweise würde man die Samen auf eine vorbereitete Fläche streuen und dann kommt man nach drei Jahren wieder um ein paar Bäumchen auszugraben :)
Im Garten ists sowieso schon mal nix da gibts ewig viele Sporen und Schatten und feuchte Luft.  ....hat vieleicht jemand so 5000m2 Waldbrandfläche übrig ?

Dieses Frühjahr versuche ich möglichst viele Samen in verschiedener Weise auszubringen, auch in der Hoffnung einen etwas pilzfesteren Stamm zu finden. Deshalb sammle ich grade viele Zapfen. Aber eigentlich müsste ich amerikanische Provenienzen vergleichen. Zur Keimlingsvitalität habe ich erst eine Untersuchung gefunden, dabei ging es leider nur um die Ernährung....mit dem Ergebnis: "Therefore, seedling resistance to Botrytis seemed to be related to the quantity of mineral elements available, with a tendency toward good results with less nitrogen and more potassium." (potassium ist K) Am besten schnitt die Mischung 8:20:30 ab  (N:P:K).

Licht ist auch ein essentielles 'Nährelement'. Ohne Licht keine Wurzelatmung, kein osmotischer Druck und kein Nährstofftransport. Man kann Lichtmangel nicht durch Düngung kompensieren. Nur wenn der Keimling im Licht Nährstoffe intensiv aufnimmt, und so schnell aushärtet und rasch ein Wurzelsystem und Triebe aufbauen kann, hat er eine gweisse Chacne gegen Pilze.
...vieleicht machen Spiegel oder eine gute Sonnenlicht-Lampe im Frühjahr Fungizide weitgehend unnötig ?

Gruß,  Michael

Joergel:
Holla, da gibt sich jemand ja richtig Mühe!
Danke für die mehr als ausführliche Antwort. Sehr hohe Töpfe ist nicht das, was ich vor hatte, aber sicher ein gutes Argument! Vielleicht sollte ich gleich in mehrere hohe Blumentöpfe aussäen...

Fungizide etc. möchte ich eigentlich nicht einsetzen, da gehe ich lieber das Risiko ein, dass einige Keimlinge nicht durchkommen. Und wenn keiner durchkommt, werde ich das im nächsten Jahr noch mal genauer durchdenken :-)

Viele Grüße
Jörg

GP:
Hallo miteinander! :)

Weis garnicht wo ich an fangen soll. Es ist so viel auf einmal das da vorausgesätzt wird das man das alleswissen sollte und beachten muss.Wie ist das mit den Sporen sind die in die schon im Zapfen oder durch die Luft Erde....... und wie ausser mit pflanzenschutzmittel kann man sie vor sporen schützen.Und falls nein  mit welchen Mittel (Pflanzenschutzmittel)gibt es da.... Kalk mit dem Wasser die Samen BEstäuben bevor man sie ein säht.Welche Temperatur brauchen die Keinling dan in FEB. um zukeimen..... Fragen Fragen über Fragen

Viele grüsse Gotty

Joachim Maier:
Außer um


* Stratifikationsvorbehandlung
* Anzuchterde
* konstante Feuchte, keine Nässe!
* Temperatur
* und ggf. skurrile Stützmechanismen um ein paar vor der 'bei diesen anfangenden Umfallkrankheit' zu retten (macht im Erfolgsfall um so mehr Freude!)
mach ich mir keine Gedanken!

Gruß

Joachim

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