Hallo zusammen,
ich nutze mal die aktuelle Wetterlage um über mein persönliches Mammutbaumprojekt zu berichten. Und zwar handelt es sich dabei um mehrere kleine Areale die um das oberfränkische Dorf Frankenberg liegen. Diesen werden zwar noch zur Holzgewinnung verwendet, sollen aber mehr und mehr in einen Mammutbaum-Groove bzw. eher in ein Arboretum umgewandelt werden.
Der Niederschlag beträgt gemittelt über den Zeitraum der letzten 12 Jahre um ca. 700 mm im Jahr.
Die Areale befinden sich nach
https://www.gaissmayer.de/web/shop/service/lexikon/whz-mitteleuropa.gif in der Winterhärtezone 6b, jedoch nach
https://www.plantmaps.com/interactive-germany-plant-hardiness-zone-map-celsius.php bereits in Zone 7a am Rande zu 7b und unterscheiden sich in ihren Eigenschaften wie folgt:
Areal 1:
- Größe: ca. 0,7 ha
- Boden: locker sandig-lehmig, ausschließlich Braunerde (pseudovergleyt) in Übergang zu Gley
- Relief: flach
- Vorherrschende Baumarten: Fichte, Kiefer, Eiche
Das Waldstück grenzt an einen Waldrand und an einen Graben der bei starkem Regen oder nach der Schneeschmelze leicht Wasser führt. Alle Baumarten, vor allem Fichte wachsen in diesem Areal auf dem sandig-lehmigen, rötlichen Boden sehr gut. Durch den lockeren Kiefernwald kommt viel Licht und Regen zum Boden. Ab Mai verwandelt sich der Waldboden meist in ein Meer aus Farnen.
Vor einigen Jahren habe ich darin als Pionierprojekt zwei KM des Onlinehändlers Tropica gepflanzt. Das Wachstum der beiden Sequoia würde ich als gut bewerten. Diese sind mittlerweile ca. 5,5 m und 4 m groß. Genauere Wachstumsanalysen gibt es von mir dazu leider nicht. Sie zeigten sich zudem von starken Frösten (-21 °C 2021) und diversen Spätfrostereignissen unbeeindruckt. Es gab bisher weder Frostschäden noch eine Winterverfärbung was meines Erachtens auf den Schutz vor Wintersonne und Wind zurückzuführen ist.
Durch das Verhalten dieser beiden KM wurde ich verleitet neben BM weitere KM in dem Areal einzubringen. So wurden einige selbstgezogene KM, Stecklinge von Sämlingen einer Filoli Samenplantage in Oregon, 'Angwin', 'Martin' und 'FHR' sowie einiger 'Martin' und 'Las Posadas' Sämlinge in den vergangen zwei Jahren an geeigneten Stellen ins Areal integriert. Begleitbaumarten sind wie bereits erwähnt BM, UM, Küstentanne, Douglasie, Riesenlebensbaum und teilweise Buchen. Letztere werden aber von mir aufgrund des Konkurrenzverhaltens nach und nach in ein anderes Waldstück umgepflanzt.
Areal 2:
- Größe: ca. 1,0 ha
- Bode: sandig, Podsol-Braunerde in Übergang zu Braunerde-Podsol (?), trocken
- Relief: leichte Hanglage
- Vorherrschende Baumarten: fast ausschließlich Kiefer, Fichte, Birke
Für dieses Waldstück charakteristisch ist der lockeren Kiefern-Fichten-Bestand, die dicke Heidelbeerschicht und ein sandiger trockener Waldboden. Das Areal mit leichter Hanglage grenzt an ein Feuchtgebiet und wirkt unglaublich malerisch und idyllisch. Da ich in den letzten Jahren zahlreiche BM zur Verfügung hatte, entschied ich mich diese vermehrt in dieses Areal einzubringen. Stellenweise wachsen diese sehr gut, stellenweise weisen die BMs jedoch eine - ja man könnte sagen - Gelbfärbung auf. Darüber habe bereits in einem anderen Thread berichtet.
Neben den BM habe ich dutzende Douglasien und Libanonzedern ssp. Stenocoma sowie einige Coloradotannen, Weihrauchzeder und Scheinzypressen eingebracht, die sich allesamt gut behaupten.
Areal 3:
- Größe: ca. 0,26 ha
- Boden: ausschließlich Braunerde, lehmiger Agrar-Wiesenoberboden, feucht
- Relief: Hanglage
Diese kleine Wiese, von jeweils zwei Seiten umgeben von Wald und Hecke, soll ein lockeres Arboretum bestehend aus BM, BM ‚Glauca‘, UM, Libanonzedern ssp. Stenocoma, Atlaszedern, Blauen Atlaszedern, Lawsons- und Nootka-Scheinzypressen werden. Die Bäume darauf wachsen sehr gut, jedoch sind sie trotz des Drahthose enorm verbissgefährdet.
Anbei ein paar Handyfotos von heute. Nicht sonderlich gut. Bessere Fotos folgen.
Beste Grüße
Teo