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Küstenmammutbaum Sequoia sempervirens - Frosttoleranz der Herkünfte und Klone ?

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Tuff:
Der andere, etwas kleinere Frenchie hatte einen wesentlich effektiveren Windschutz und war auch besser gegen die Sonne abgeschirmt. Er wies bis auf minimalste Verfärbungen keinen sichtbaren Schaden auf; und es ist bis heute (nach wie vor geschützt) keiner aufgetreten.

Tuff:
In Dennis' Reich gibts wertvolle Vergleiche von Klon-Herkünften:  Arboretum Lohener Warte

MuirWoods:
Hallo zusammen,

als fleissiger Leser aber bislang nicht in Erscheinung tretender Beitragsschreiber wollte ich kurz meine Erfahrungen mit den jüngsten starken Frostperioden teilen.

Wohnhaft in der südlichen Lüneburger Heide habe ich vor 20 Jahren einen Küstenmammut aus Muir Woods als Setzling importiert und nach zwei Jahren eingepflanzt. Dieser hat sich sehr schön entwickelt und ist mittlerweile ca 14 Meter hoch. Ihr könnt ihn im Hintergrund auf dem Bild sehen. Dieser Baum ist mittlerweile voll akklimatisiert und hat praktisch keine Beeinträchtigungen erlitten durch die jüngsten Strakfröste von bis zu Minus 18 oder 20 Grad hier.

Darüber hinaus habe ich vor 2.5 Jahren wietere 2 KMs und 3 BMs als Setzlinge ebenfalls aus dem Muir Woods NP importiert und nun im letzten Oktober, nach zwei Jahren in Töpfen, in den Boden gepflanzt. Da es Ende Oktober war, denke ich, dass es etwas spät gewesen ist. Und dazu kam nun die ungewöhnliche tiefe und lange Frostperiode. Dementsprechend haben alle 5 Bäume sichtliche Schäden davongetragen, die BMs weinger (habe leder aktuell kein Foto), die KMs sind bis auf die vom Schnee bedeckten unteren Zweige/Äste, die noch grün sind, allesamt braun/orange geworden. Ich kann noch nicht absehen, ob und wie sich diese Bäume erholen werden. Einerseits macht mir der 20-Jährige KM Mut, andererseits habe ich die "neuen" ggf. zu früh (vielleicht erst ein Jahr später mit einem normalen Winter als Startwinter) bzw zu spät (im späten Oktober, mangelnde Eingewöhnungszeit für den Winter) eingepflanzt. Man wird sehen;-)

Teo:
Hallo Muir,

willkommen im Forum. Mir ging es als stiller Mitleser langezeit ähnlich.

Jedenfalls toller Beitrag zu deinen KMs und Hut ab die Pflänzchen aus Kalifornien zu importieren. Der große KM wirkt in der Tat äußerst vital und scheint lediglich etwas Windschutz durch die benachbarte Baumreihe zu haben. Wie sich ein solcher Baum an unser Klima anpassen kann freut mich wirklich sehr zu sehen.

Leider sind deine Fotos etwas klein geraten und man erkennt die Frostschäden der jüngeren Exemplare nur ungenau. Ich bin mir dennoch sicher, dass diese wieder druchgrünen werden.

Zur besten Pflanzzeit wird hier sicherlich noch die ein oder andere Expertise folgen. Grundsätzlich habe ich in den letzten Jahren unterschiedliche Erfahrungen mit dem besten Pflanzzeitpunkt gemacht.

Tuff:
Hallo "Muir Woods"

In 20 Jahren 14 m ist ok für die schwierige Situation (offen in Wind und Sonne). Ist der denn in den ersten Jahren nie braun geworden ? Kannst Du schätzen ob der KM vielleicht in den ersten Jahren nur sehr langsam in die Höhe wuchs ? Langsam ist bei einem KM sowas wie 50 cm, oder jedenfalls deutlich unter 1m, pro Jahr. Wars denn ein Steckling oder ein Sämling ?


Du meinst wahrscheinlich das Muir Woods National Monument nahe der Bay Area ?

https://duckduckgo.com/?t=palemoon&q=Muir+Woods&ia=places&iaxm=places
https://en.wikipedia.org/wiki/Muir_Woods_National_Monument

Da gibts (typisch) kaum je unter 5°C und mindestens die Hälfte des Niederschlages kommt wohl als Nebel rein.

Ich habe mich schon gefragt was genau eigentlich die Frostschäden verursacht. Ich kann mir vorstellen daß durch sehr tiefe Temperatur Zellorganellen tatsächlich 'zerfallen' können. Aber offensichtlich bleiben sonnengeschützte Zweige grün, und nicht nur bei Dir. Also kanns doch nicht die Temperatur allein sein ... was genau macht also die Sonne aus ?

Wenn durch den Frost nun winzige 'Mikrorisse' in den Nadel-Wänden entstehen, und durch diese Risse die Nadel bei Sonneneinstrahlung dann austrocknet ? Und dann also eher bei trockener Luft, die wiederum typisch ist für tiefe Temperaturen. So könnte man das erklären. (Man denke an frostrissige Lippen!)

Vielleicht bekommt den KM ja dann generell die Küstennähe, vorausgesetzt daß bei Dir im Sommer aufgrund der Meeresnähe eine etwas höhere Luftfeuchte wäre als weiter im Inland. Dann wäre die Norddeutsche Küste gar nicht so schlecht für KM :D

Nun sind deine Jüngsten aber trotzdem verfroren. Es ist mittlerweile wohl relativ klar, daß KM in der 'Kindheit' sehr frostempfindlich sind, sich das dann aber später bessern kann. Daher hast Du wohl einfach Pech gehabt mit diesem Winter.

Du hättest die Bäumchen dann wohl besser kurzfristig eingepackt, über die Frosttage. Guckst Du hier.

Andererseits haben wir so wieder eine wertvolle Erfahrung mehr gemacht und Du kannst jetzt mal erleben, was Deine KM drauf haben :D ... oder nicht - deenn obwohl wir hier derzeit alle eher optimistisch sind, kann bei frisch Gepflanzten auch mal einer hops gehen. Es gabe aber schon eine Menge solcher Erholungen.
Wir müssen das dieses Jahr unbedingt mal genauer verfolgen !

Es wäre daher schön wenn Du uns auf den Laufenden halten könntest !

-- Tuff / Michel

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