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Küstenmammutbaum Sequoia sempervirens - Frosttoleranz der Herkünfte und Klone ?
Tuff:
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Tom E:
Schönen Abend,
vielleicht sollte der Thread eher Seq. semp. - Schadensanalyse Februar 2021 heißen? Anbei mal wie ich mir das vorstelle.
Wetter siehe Bild. Ein paar kältere Tage, Tiefsttemperatur -16°C in 2m Höhe im Garten gemessen. Windchill berechnet nach Wind auf dem Hausdach, wo natürlich mehr Wind weht als unten im Garten. Der Standort recht windgeschützt, das Bäumchen selbst ist am neuen Standort zudem gegen Ost-Südost vor Sonne geschützt und wird erst im Laufe des Vormittags direkt erreicht. Die gezeigte Solarstrahlung wird ebenfalls erhöht gemessen und spiegelt nicht die direkten Verhältnisse wieder, nur die allgemeine Situation.
Unter den gegebenen Bedingungen keine Probleme beim Costachen. KM-Martin steht ebenfalls windschützt in einem Tälchen an der Attel, Sonne minimal abgeschwächt durch blattlose Laubbäume. Hier ein Nadelbild. Die kleinen 0815-KM im Garten ebenfalls Wind und Sonnenschutz nach Osten vom Hochbeet, haben sich seither nicht viel verändert. Zum Teil evtl. minimale Schäden, überwiegend nur verfärbt.
Gruß
Tom
Tuff:
Hallo Tom,
Aber kommt es nicht vielmehr darauf an, einen Trend zu erkennen, ob bestimmte Herkümfte oder Klone unter vergleichbaren Bedingungen (!) doch etwas besser abschnitten, als andere ?
Ja, der Anlass ist der Frost in diesem Februar. Aber einfach nur Schäden analysieren (vergleichen) ist ja nicht besonders zielführend. Es hilft, wenn man heausfinden möchte daß windgeschützte KM einen Frost besser überstehen, und es ist auf jeden Fall wichtig die Funktionsweise der Frostschädigung erstmal zu verstehen, um frostharte Selektionen beurteilen zu können.
Wie wahrscheinlich jeder schonmal am eigenen Leib erlebt hat (aufgesprungene Lippen), trocknet ein Frostwind sehr stark aus. Daher glaube ich daß der Windchill während des Frostes besonders entscheidend.
Was die Solarstrahlung angeht, glaube ich inzwischen, daß sie erst _nach_ einem Frost wichtig wird:
Die Hypothese dazu ist, daß die direkte Kältewirkung neben der Zerstörung der Zellorganellen, vor allem auch feine Risse in der 'Haut' der Nadeln bewirkt. (Diese Haut besteht aus Wachschicht = Cuticula, Außenwand = Epidermis, dann das Palisadengewebe) Diese wiederum führen zum rapiden Austrocknen besonders dann, wenn später die Sonne draufscheint.
Also wenn man mal gedanklich versucht, die Wirkungen von Sonne und Wind zu trennen, was in der Realität natürlich schwierig ist.
Tuff:
Ich habe im letzten Herbst zwei kleine French Hill Road Stecklinge (letztes Jahr von Dennis zugesandt) im Garten ausgepflanzt, welche ich beide mit einem kombinierten Sonnen- und Windschutz vesehen habe, bevor ich 2 Wochen lang und genau über die Frosttage abwesend war.
Der Schutz des ersten war allerdings noch nicht aufgefaltet als ich wegfuhr und es gab dann auch niemanden der es hätte machen können. Der Kleine hat also einiges an Wind mitgemacht, und auch die Vormittags-Sonne wird ihn bis mittags erreicht haben.
Jedenfalls sah er ein wenig gebeutelt aus als ich wiederkam. Er sieht auf den Fotos aber irgendwie schlimmer aus als in natura.
(Die Plastik-Eimer sind keine eingegrabenen Töpfe, sondern offene Krägen, und nur ein paar cm tief im Boden. Sie wehren Mäuse ab, die im Winter vor allem bei Schnee sehr gerne über junge Bäumchen herfallen.)
Tuff:
Die Schäden wurden im Laufe der nächsten 3 sonnigen Tage noch etwas deutlicher, obwohl ich den Schutz nun aufgefaltet und verstärkt hatte.
Nahaufnahme Frostnadeln, und Aussehen drei Tage später.
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