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Waldbau und Pflanzungen bei Dürre und Klimawandel - was tun

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Tuff:
Ich weiß jetzt nicht wie ihr auf Colorado-Tanne kommt ... diese Tannenart hat meines Wissene keine brauchbare Holzqualität ? Wir hatten auch mal 2 bei uns im Garten, die leider nach 30 Jahren in die Stromleitung wuchsen und daher weg mussten; sie wuchsen zwar recht gut, aber doch auch relativ langsam. (Das war mit Sicherheit der Grund warum mein Vater sie unter die Stromleitung gesetzt hatte.) Wenn ich Holz produzieren wollte, hätte ich bei der Art jeddenfalls meine Zweifel ...

Über die Dürretoleranz dieser Art weiß ich wenig. Zwar wächst sie überall in der Sierra Nevada (also im kalifornischen sommetrockenen Klima), jedoch gibts gerade im Gebirge normalerweise auch regelmässige Gewitter und in den letzten, trockeneren Jahren sind gerade in der Sierrra Nevada Millionen 'white firs' abgestorben.

Bekannter und beliebter ist Abies grandis, die Küstentanne, welche bei uns auch schon vielfach forstlich angebaut wird, anscheinend mit gutem Erfolg. Im Sauerland (Rothaargebirge) zB. gibts ein paar schöne Bestände, die ich mir vor vielen Jahren mal ansehen durfte. Ich glaube die paar Examplare in Kaldenkirchen sind auch hervorragend gewachsen oder ?

Was die Robinie angeht, sie wächst oft ziemlich krumm (oder ist das nur bei Stockausschlag so?) und ist zudem forstlich schwer zu steuern; die Ausbeute ist dann lange nicht so gut wie sie sein sollte.
Ansonsten ein hervorragendes Holz, tatsächlich Eichen-ähnlich (bei sehr viel schnellerem Wuchs).

Ich habe mal in einem Kurs einen Bogen aus Robinie gebaut :D das funktioniert ähnlich gut wie mit Esche. Eibe ist für den Zweck aber natürlich unschlagbar ...

Bernhard:

--- Zitat von: Tuff am 28-Juli-2019, 19:31 ---Ich habe mal in einem Kurs einen Bogen aus Robinie gebaut :D das funktioniert ähnlich gut wie mit Esche. Eibe ist für den Zweck aber natürlich unschlagbar ...

--- Ende Zitat ---

Frag mal Robin Hood  ;)  die besten Bögen haben die Engländer aus Eibenholz gemacht. Mein Wanderstock (1,6m) ist auch aus Eibe  8)

Zurück zum Thema: Ihr sprecht immer von der Holzqualität und deren Nutzung. Mir ging es eigentlich weniger um den wirtschaftlichen Aspekt sondern eher um die ökologische Seite, also welche Baumart im trockenheißem Klima hierzulande überhaupt überleben kann, damit wir nicht in einer Karstlandschaft leben müssen.
In meinem Grove habe ich eine Abies concolor und sie hat niemals aufgemuckt. Immer brav und stetig gute Zuwächse ...

https://de.wikipedia.org/wiki/Kolorado-Tanne

Ich finde sie einfach schön. Eigentlich scheinen alle Tannenarten mit Trockenheit gut zurechtzukommen.

Tuff:
ok, Berni, ist ein valider Standpunkt.

Dann müsste man aber auch den Ilex mal erwähnen :D ein sehr robustes, und bei Waldbesitzern meistens auch sehr unbeliebtes Gewächs :D

Der schützt aber den Boden vor der Einstrahlung, leitet den Regen relativ gut durch zum Boden (wegen der glatten Blätter), und kommt auch bei hoher Rehdichte ohen Probleme hoch  :D
Forstwirtschaftlicher Nutzen ist null; aber wenns nur darum geht eine Fläche zu bewalden ist er vielleicht als Schutzgehölz und später als Unterholz nützlich ?

Ein Ilex-Ökosystem ist mir allerdings noch nicht klar. Wie verhält es sich mit der Naturverjünung anderer Baumarten ? Haben sie eine Chance und ja, wann ? In meinem BM Grove, der isloiert in ausgedehnten Weiden steht, könnte der Ilex eines Tages das Fundament einer experimentellen Feuerökologie sein, denn trockene Ilexstreu könnte sich nach Blitzschlag entzünden, und wenn das Ilex Grünzeug erstmal Feuer fängt .... brennt das rasend schnell durch den Bestand. Dabei brennen nur die Blätter, das 'grüne' Ilexholz schmort nur an. Vielleicht brennt es so schnell, daß 'isolierte' BM-Stämme kaum Schaden nehmen, selbst wenn sie noch keine 3 m dick sind. Das könnte ich mir gut vorstellen.

Bernhard:

--- Zitat von: Tuff am 28-Juli-2019, 22:45 ---
Dann müsste man aber auch den Ilex mal erwähnen :D ein sehr robustes, und bei Waldbesitzern meistens auch sehr unbeliebtes Gewächs :D


--- Ende Zitat ---

Wie ich oben schrieb, gehören Ilex(Stechpalmen) zum Unterholz bei mir. Insbesondere für die Vögel wegen der Beeren angepflanzt, habe ich dieses Jahr erstmals Selbstverjüngung festgestellt.
Ebenso bei den Eiben aber viel stärker noch bei den Lorbeerkirschen. Die winzigen Sämlinge halte ich noch vom Krautbewuchs frei, ansonsten überlasse ich das alles der Natur.
Der Vorteil ist auch, daß nach kräftigen Regengüssen es am Boden trotz Hitze noch lange feucht bleibt, im Gegensatz zur Umgebung.

Bernhard:
Passendes Video :

https://www.youtube.com/watch?v=xyZ15xLoplg

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