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Anfänger pflanzt KM

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NurDerBVB:
Wie geht das denn mit der Stecklingsvermehrung bei KMs? Hab die Triebe, die ich entfernt habe (paar waren so rund 20cm groß) einfach ins Wasser gestellt in der Hoffnung, dass daraus paar Wurzeln wachsen.

Tuff:
In Wasser stellen ist beim KM immer gut. Aber da sollen besser andere Dir Tips geben, ich habe zuwenig Erfahrung mit Stecklingen ...

Das Klima ändert sich und es ist nicht einfach vorherzusehen wo genau nun die Grenze verläuft ... aber ein KM jenseits seiner 'bescheinigten' Klimazone ist eigentlich nie über den Berg. Allerdings glaube ich daß ein KM ab sagen wir mal 5m Höhe generell kaum noch totzukriegen ist, weil er selbst nach einem oberirdischen Totalverlust (etwa durch Vertrocknen oder durch extremen Wintersonnenbrand) immer wieder von der Wurzel her neu austreibt. Je größer der Baum wird, desto rapider wird der Neuaustrieb sein.

KM sind von der Natur her keine Pioniere und Einzelkämpfer, sondern eine Klimaxbaumart wie unsere Rotbuche, welche normalerweise geschützt in schattigen Wäldern aufwächst. Wenn man einen KM als großen Baum so schön erhalten möchte, wie er ist, sollte man ihn m.E. vergesellschaften mit anderen Koniferen, welchen ihn gegen die Mittagssonne und gegen die Frostwindrichtung schützen; also quasi tendenziell eine Waldsituation herstellen.

Klar geht das in sehr vielen Gärten überhaupt nicht. Dann muß man es eben drauf ankommen lassen. (Ich hatte ja mal spekuliert ob es ein wenig was bringen könnte, Efeu dicht bis in die Krone ranken zu lassen. Bilanz zweifelhaft...)

Dann sollte man den Baum wenigstens 'gut genährt' in den Winter gehen lassen: Wenig Stickstoff, mehr Kalium, Phosphor nicht vergessen und generell auch sogenannte Spurenelemente im Auge behalten, und im Herbst langsam 'trockenfallen' lassen, damit die jungen Triebe aufhören zu wachsen und stattdessen verholzen.

Deiner scheint ja etwas schneller zu wachsen. Liegt das daran, dass der von dir etwas geschützter steht?

Ich glaube es liegt zunächst mal am guten Boden, und am Winterschutz, der bewirkt, daß der Baum im Frühling keine Energie in aufwändige Reparaturarbeiten stecken muss. Aber ehrlich gesagt sieht 'schnell' bei einem KM anders aus :D meiner wächst bisher ebenfalls eher langsam. So ein verpflanzter Baum braucht aber ein paar Jahre bis er seine Wurzeln sortiert hat und richtig loslegen kann. Also nur Geduld, unsere sind beide noch zu klein um ein Resümee zu ziehen.

Michael D.:
Hallo,Max !

Es gibt zum Beispiel Bilder ( allerdings nicht mehr aktuell,Bäume sind inzwischen größer ) im Register bei Bad Hersfeld , ID 4959 ,die KM´s sind wie meine aus dem WPZ in Wuppertal.Außerdem finden sich Fotos in meinemThread : "Impressionen aus Rhina".Muß ich aber auch mal aktualisieren :-\...

Betreffs Stecklinge : Wenn du ( nicht zu weiche ) Stecklinge geschnitten hast,stell´sie am besten in Grünglas ( z.B. Flaschen ).Das Lichtspektrum von grünem Glas ist ideal zum Bewurzeln von Stecklingen :).


Sempervirige Grüße ! Michael

NurDerBVB:
Vergesellschaften ist wohl eher schwierig an dem Standort, wo der KM jetzt steht. Aber wir haben einen kleinen Wald am Gartenrand, da könnte ich nächstes Jahr noch Anpflanzversuche starten, zwei KMs habe ich noch, die 2015 aus Samen hervorgegangen sind. Zu schattig darf es aber denke ich mal auch nicht sein, oder?
Wie behalte ich denn Spurenelemente im Auge? :D Oder ist damit einfach ausreichend viel Düngern gemeint? Und wie funktioniert langsames Trockenfallen lassen? Einfach nicht mehr gießen? Sorry im Voraus für die ganzen Fragen ;)

Danke für den Tipp Michael D., habe die jetzt in entsprechendes Glas gesetzt. Bin schon gespannt auf aktualisierte Bilder... :)

Tuff:
Es geht nicht nur um Spurenelemente, aber diese werden häufig übersehen.

Ich meinte damit einfach, den KM genau bezüglich farblichen Veränderungenn oder sonstigen Auffälligkeiten beobachten und die Situation in Deinem Garten erfassen. Zum Beispiel, wurde der Gartenboden angedschüttet und aus welcher Quelle; trocknet er im Sommer oberflächlich aus; wird er durch Befahren regelmässig verdichtet ... auch eine gute Sauerstoffversorgung der Wurzeln gehört zur 'Pflanzenernährung'.

Anscheinend wachsen KM natürlicherweise auf leicht sauren Böden (vermutlich einfach eine Folge ihres eigenen Nadelhumus, welcher sich dort über Jahrtausende anhäuft und zersetzt). Leicht sauer bedeutet, das Eisen löslich wird. Typischerweise verfärben sich KM auf nicht-sauren Böden mit einbem Stich ins Gelbe, weil ihnen u.a. Eisen fehlt. Man kann dann mit Eisensulfat düngen (oder Chelaten) oder einfach einen saueren Rohhumus aufhäufen, aus Fichtennadelstreu / Hackschnitzel / Rindenmulch, vielleicht etwas einarbeiten, und am besten gemischt mit zB. Grasschnitt damit es nicht zum Säureschock kommt.

Generell sollte man für einen ausgewogenen Boden sorgen, der möglichst auch nicht austrocknet, weil dadurch die Mikroorganismen absterben die genau dafür verantwortlich sind. Und gegebenenfalls nachhelfen durch Eintrag von Biomasse welche absehbar reich an Spurenelementen ist, oder durch direkte Düngung. Die Ziele snd komplementär wenn man regelmässig mulcht.

Auch Holzasche kann man beimischen vor allem zur Kalium- und Phosphosversorgung (dadurch wird der pH Wert aber wieder angehoben). Weil die Asche verbrannter Pflanzen (also mit Nadeln / Blättern) die Inhaltstoffe konzentriert enthält, dient sie zugleich der Anreicherung von Spurenelementen.

Das Schlimmste ist eine Überdüngung weil sie schwer wieder gutzumachen ist. Daher mit mineralischen / künstlichen Düngern extrem vorsichtig sein und allenfalls in hoher Verdünnung anwenden. Wenn man einen lebendigen und in diesem Fall leicht sauren Boden 'pflegt' braucht man gekaufte Dünger aber auch gar nicht.

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