Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Experten- und Fachbeiträge
Die Entwicklung des Zentraltriebes beim Bergmammutbaum
Tuff:
Tom, ok, dann sind wir uns einig daß ein Zentraltrieb solange Leittrieb bleibt, wie er noch gerade nach oben wächst, sich nicht neigt, und auch nicht von einem Nachbarn gerade nach oben (parallel) überwachsen wird ? Das heisst, Seitentriebe die den Zentraltrieb überragen, bleiben zunächst mal Seitentriebe ?
Dann müssen wir jetzt nur noch standardisieren, wie wir die Höhe des Baumes messen. Ich habe nämlich bisher grundsätzlich nur den Zentraltrieb gemessen.
Ich schlage vor, beides zu messen: Die Gesamthöhe = maximale Höhe (in vielen Fällen ein Seitentrieb) = h-max und die Zentraltriebhöhe des Leitriebes = h-zt.
Die Länge des diesjährigen Zentraltriebzuwachses am Ende der Wachstumsperiode ist ebenfalls ein interessanter, dritter Wert, obwohl man ihn bei mehrjährigen Messreihen ja einfach subtrahieren kann, aber zumindest als Kontrolle sollte man das auch noch notieren.
Tom E:
Hallo Micha,
ich messe in diesem Fall, sofern einfach möglich, auch immer beide Werte. Also den eigentliche Leittrieb und auch den höchsten Ast, wobei ich den Ast für diese Messung nach oben stelle, als wäre er bereits die neue Spitze. Ansonsten müsste ich den Astzuwachs messen, da mich die Wuchsgeschwindigkeitsuntersch iede zwischen Spitze und Ast interessieren. Im Falle der Heidi ist die Spitze die ganze Zeit weniger als der Ast gewachsen, leider. ::) Ich hatte zwischendurch noch die Hoffnung, dass die Spitze nochmal etwas Gas gibt.
Gruß
Tom
Tuff:
Wow, Tom, das geht ja drunter und drüber .... Ich verstehe ja was Du machen möchtest, aber das kannst Du dann nicht mehr "Höhenmessung" nennen (oder Höhe) wenn Du den Trieb nach oben biegst !
Mit Deiner Frage (wieviel länger = wieviel Zuwachs) müsstest Du die Seitentrieb-Länge messen, und die Länge des Zentraltriebes; und dies dann auch genauso nennen.
Dein Ansatz gibt dabei eigentlich mehr her als die reine Höhe - es ist ein erster Schritt in Richtung Gesamtzuwachs = Masse, der eigentlich aussagekräftigste Wert.
Mich interessiert aber weniger der Unterschied Seitentrieb - Zentraltrieb sondern bloß das Entwicklungtempo eines Bäumchens über die ersten Jahre. Die Lot-Höhe genügt mir als Anhaltspunkt.
Dennoch sollten wir versuchen, mit Messdaten vergleichbar zu sein, und daher gemeinsame Begrifflichkeiten finden.
Ich jedenfalls messe einfach nur die Lot-Höhe, auch bei den Seitentrieben. Zusätzlich manchmal auch den Zentraltrieb (diesjähriger Zuwachs) welcher bei meinen BM immer noch für das Maß aller Dinge ist ... bei mir hat sich bei noch keinem <2m BM ein Seitentrieb so aufgerichtet daß er diesen ersetzt hätte, auch wenn die Seitentriebe regelmässig höher stehen - jedenfalls, wenn der ZT intakt bleibt.
Bei zwei meiner BM (derzeit noch "Kniehoch" Klasse) wurde die Spitze des ZT jedoch durch Frostsonne gekillt, er hat später aber wieder aufgeholt. Danach entwickelte sich aus einem Seitentrieb entweder eine zweite, seitlich abstehende Krone (zukünftiger Zwiesel ?). Mal sehen wie das ausgeht.
Tuff:
Hier stelle ich den anfangs extrem langsamwüchsigen "Albert", gekeimt im Frühling 2008, dem besonders rasanten "Sherman" (ein direkter Nachkomme, welcher 2012 keimte) gegenüber. Ein Altersunterschied von 4 Jahren !
Die Messung ist von 2015-08-11:
("Höhe maximal" sind die Seitentriebe, reine Lotmessung)
Höhe Zentraltrieb / Höhe maximal / Kronendurchmesser (durchschnittl.):
_____________________________ _____________________________ ____
Albert 52 / 53 / 25 Dicke ZT-Ansatz = 0,5 cm
Sherman 83 / 85 / 50 Dicke ZT-Ansatz = 1 cm
Aus den reinen Höhenwerten würde man kaum ersehen, daß Sherman inzwischen ein Vielfaches der Masse von Albert erzielt hat.
Albert wächst inzwischen auch "tüchtig" zu, für seine Verhältnisse: Bis November immerhin 22 cm ZT (Zentraltrieb) Zuwachs.
Sherman ereichte 33 cm ZT. Da sein Zentraltrieb, und eigentlich auch alle anderen Triebe sowie der Stamm, aber ungefähr doppelt so dick sind, war seine Produktivität wesentlich größer, als der reine Längenzuwachs vermuten ließe.
Frage: Sollen wir auch die Dicke des diesjährigen Zentraltriebes (an seinem Ansatz) messen ?
Tom E:
Hallo Micha,
eigentlich ist es halb so schlimm, das mit der theoretischen Höhe des Seitentriebs. Denn es gibt nur zwei Optionen:
A: Der Trieb stellt sich tatsächlich auf und hat dann die theoretisch gemessene Höhe.
B: Der Trieb bleibt ein Ast und die Messung verfällt, die Messung der echten Spitze ist natürlich trotzdem vorhanden.
Die Höhe eines schiefen Astes sagt für mich wenig aus, weil sie quasi wertlos für das weitere Zuwachsen des Baumes ist. Denn Falls Option A eintritt, musst du die aktuelle Höhe des Astes erneut messen und kannst dann den realen Höhenzuwachs des letzten Jahres bestimmen, bzw. ändern.
Weil du solch einen Vorgang angeblich noch nicht hattest, im Anhang mal dieses Jahr bei dem kleinen BM im Garten.
Grundproblem war, dass der eigentlich Leader zu spät ausgetrieben hatte. Der Rest ist einigermaßen erkennbar, hoffe ich? Man sieht zumindest wie zuerst die Seitenknospe austreibt und damit die spät austreibende Hauptknospe verdrängt. Später wird die komplette alte Spitze zur Seite geschoben, wodurch dieser gut und gerade nach oben gewachsene Trieb schief steht. Am Ende steht einer der ehemaligen Äste gerade nach oben und bildet die neue Spitze.
Ob das mit der Triebdicke Sinn macht weiß ich nicht. Wenn müsste man wohl die Triebedicke xx cm unter Triebende messen, da sie schließlich von der Trieblänge abhängt und so das Ergebnis etwas verfälscht wird. Vermutlich spielen dabei die Genetik/Astigkeit/Astlängen eine große Rolle. Ein Trieb mit deutlich dominierender Spitze wäre demnach immer dünner als einer bei dem die Äste dominieren. Ob man daraus etwas lesen kann müsste wenn ein "Vielmammutbaumbesitzer/züchter" beurteilen. Womöglich ist Frank da schon viiieeel weiter, ich warte noch immer...
(ganz nebenbei erwähnt Frank, ich hoffe du weißt noch worum es geht ;) ::) )
Gruß
Tom
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