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Die Entwicklung des Zentraltriebes beim Bergmammutbaum
Tuff:
Hallo, aus gegebenem Anlass möchte ich einmal beginnen, Beobachtungen zu diesem Thema zu sammeln.
Für die anderen Baumarten würde ich lieber einen eigenen Thread aufmachen, weil es sonst - vor allem mit Fotos - unübersichtlich wird.
Der Anlass ist der Wunsch einiger Forumsmitglieder, die Höhe von jungen Mammutbäumen unter sagen wir 2 m Höhe möglichst genau zu messen.
Die erste Frage ist, wo genau eigentlich die Zentraltriebspitze ist, wenn dieser sich ganz am Ende noch verzweigt bzw. wenn en Seitentrieb die bisherige Hauptknospe überholt.
Hier sieht man 2 Fälle, bei denen das noch leicht zu erkennen ist. Ich würde in diesem Stadium eigentlich immer noch die mit blauem Pfeil gekennzeichneten Knospen als die Spitze des Zentraltriebes ansehen, und davon ausgehen, daß sich aus den bereits überragenden Seitenästchen echte Seitentriebe entwickeln.
Diese Knospen würde ich dann auch zur Höhenmessung heranziehen.
Tuff:
Natürlich kann aus einer Seitenknospe auch ein neuer Leader werden. Die Gretchenfrage ist, ab wann kann man das festlegen und misst dann die Höhe nicht mehr bei der "alten Spitze" ?
Dies sind Bilder von einem ~ 85cm hohen (~3j) Sämling, auf dem man den Prozess des "Überholens" nachvollziehen kann (obwohl nur im Nachhinein, aber Bessere habe ich im Moment nicht).
Während im Juni die Hauptknospe noch ganz gut erkennbar war, wurde sie bis Mitte August bereits von einer Seitenknospe überholt und zwar so dicht, daß man schon von einem neuen Leader ausgehen kann. Dennoch würde ich in diesem Stadium immer noch die alte Knospe (blauer Pfeil) als Spitze des Zentraltriebes betrachten.
Tuff:
Inzwischen kann ich bei dem kleinen Baum kaum noch sicher sagen wo eigentlich die Spitze ist. Ich bin aber sicher, daß sich nächstes Jahr wieder eine zeigen wird.
Tuff:
Es kommt ferner auch häufiger vor daß sich parallele Leader bilden (Zwiesel, oder sogar Driesel). Beim KM wohl häufiger als beim BM. Messen würde man in diesem Fall wohl einfach den Höheren. Die Ursachen sind aber interessant, denn nicht immer ist ein Bruch oder Schaden verantwortlich.
Auch die Frage warum sich manchnal die Seitentriebe allesamt über den Zentraltrieb erheben, ist interessant. Ich würde diese Aspekte und Fragen gerne hier diskutieren. Die Mechanismen dürften für den KM und UM vergleichbar sein, da diese aber häufig in einem anderen Mikroklima stehen und genetisch doch auch verschieden sind, würde ich nicht autotmatisch alle drei Baumarten gleich stellen.
Tom E:
Hallo Micha,
die eigentliche(n) Spitze(n) ist(sind) eigentlich immer nachverfolgbar, da der Baum einem sehr genauen "Baumuster" folgt. Der Leittrieb ist also immer ein zusammenhängender Trieb, aus dem dann Triebe 2. Ordnung entspringen und aus denen dann Triebe 3. Ordnung... usw. usw.. ::)
Ein Leittrieb ist es für mich solange, bis der Baum seine Entscheidung trifft, indem er die ehemalige Spitze zur Seite neigt und der ehemalige Ast stattdessen gerade nach oben wächst. (ggf. anfangs auch leicht schief, aber nicht so schief wie die alte Spitze) Hier würde ich vermuten, dass das meist erst im nächsten Frühjahr passiert und nicht zwingend vorhersehbar ist. Wodurch es gesteuert wird und was den Baum überhaupt dazu bringt die Äste mehr als die Spitze wachsen zu lassen, das würde mich doch auch interessieren. Leider macht sich da nur Ratlosigkeit in mir breit. Grundsätzlich könnte man meinen, dass dem kleinen Bäumchen mehr Blattmasse wichtiger ist als Höhe. Oder es ist doch eine Hormonstörung, irgendein Mangel, Genetik,.... :-\ ??? Auf jeden Fall ist das wohl schwierig herauszufinden.
Gruß
Tom
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