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Die Entwicklung des Zentraltriebes beim Bergmammutbaum

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Michael D.:

--- Zitat von: TaunusBonsai am 16-November-2015, 10:33 ---Moin zusammen,


--- Zitat ---...Bäume einfach machen laßen...
--- Ende Zitat ---


Jepp, da stimme ich doch gerne zu. Lass' den Baum einfach machen!

(Ich erzähl' jetzt aber nix von meinem Zentraltrieb, das wär' sowas von oT ...  ;) :D ;D  )
baumiger Gruß aus'm Taunus vom Ralf

--- Ende Zitat ---

 ;D ;D

Tuff:
Nach langer Pause möchte ich nochmal auf das Thema zurückkommen.

Ich beobachte - genau wie Tom - auch bei meinen kleineren BM (sagen wir Höhe < 1m) regelmäsig, ja sogar überwiegend, dass die obersten, steilen Seitentriebe den Zentraltrieb in der Höhe (also das Lot zum Boden) überragen. Aber jedes nächste Jahr sind aus diesen Seitentrieben trotzdem Seitenäste geworden, und der Zentraltrieb bleibt derselbe.

Die Frage ist meinem Gefühl nach noch nicht beantwortet, an welchem Trieb man bei so kleinen BM die Höhe messen sollte. Ich bin immer noch für den Zentraltrieb, auch wenn der absolut niedriger ist als ein Seitentrieb. Aber diese Sache ist wenigstens eindeutig, denn man kann dann in der Zeitreihe von jedem Jahr sagen, wieviele cm Länge genau dazugekommen sind, was ein sehr guter Wuchs-Indikator ist.  Das kann man bei Messung der Höhe der Seitentrieben nicht; da müsste man die Länge noch extra aufnehmen, und zwar eigentlich immer genau bei demselben Trieb, aber der Höchste ändert sich mit dem Fortschreiten der Krone ständig ! Das ist kompliziert und schwer nachvollziehbar. Und wenn eines Tages (erwartungsgemäss bei etwas älteren BM) der Zentraltrieb doch die führende Rolle übernimmt, wird dieses Ereignis nicht direkt in den Seitentrieb-Zahlen widergespiegelt, und die vorherigen Messwerte verlieren in dem Moment auch ihre Vergleichbarkeit.

Es wäre schön wenn alle Interessierten sich das mal bei den eigenen BM (bis circa 1m Höhe) ansehen und mitteilen, ob es auch bei euch so ist, wie bei mir, oder ob es alternativ regelmässig (also nicht nur als Ausnahme) vorkommt daß aus einem Seitentrieb der Krone der neue Zentraltrieb wird !

Steffen:
bei mir ist es in 15 bis 20 prozent der der Fälle so, dass der leittrieb hinterher hinkt, besonders zu anfang des jahres, entweder er packt es dann und holt auf im laufe der vegetationsperiode oder eben nicht, dann übernimmt meist ein seitentrieb, der schon zu weit entwachsen ist, dies ist dann oft auch die ursache dafür dass der baum dann etwas krum wächst und in 20 -40 cm höhe oft einen knick macht. alles in allem unschön, aber eher weniger schlimm wächst sich ja nach 10 oder mehr jahren immer aus.

ich vermute hier eine teilweise genetisch bedingte anpassung zum schutze des leittriebs, v.a. wahrscheinlich gegen verbiss oder spätfrost wie er wahrscheinlich in der sierra öfter vorkommt, ein emporgestreckter angeknabberter oder erforerner seitentrieb wird leichter verschmerzt als der haupttrieb, der sich noch etwas geschützter in zweiter reihe zurück hält.

Tuff:
Sehr interessante Idee, Steffen !

Aber warum wäre das dann speziell beim BM so ? Haben die anderen Arten nicht dasselbe Problem mit Rehen u.a. Fressfeinden ?

Bei den Küstis, Taxos, Calos, Thujas, oder den Tannen,Fichten, und Lächen die mir spontan einfallen ist es jedenfalls nicht so ... wie siehts mit Cryptomeria aus ? Keine Ahnung.

Und dann wäre ein Durchwachsen des Seitentriebes zum neuen Zentraltrieb eher sowas wie "Plan B" aund eigentlich gar nicht vorgesehen ? Mit anderen Worten, und etwas provokativ, man würde der genetischen Anpassung gerecht und erzielt einen schönen geraden Baum wenn man die Seitentriebknopsen mit der Schere wegschnippelt, und der BM fühlt sich damit pudelwohl ?

Mangels besserer Ideen ist es jedenfalls mal ein möglicher, brauchbarer Ansatz zur Erklärung!

Tom E:
Das wäre wirklich ein lustiger Baum, der quasi damit rechnet Schaden zu nehmen.  :D Glaube ich aber ehrlich gesagt nicht so direkt.

Interessant wäre, begünstigt man den eigentlich Leittrieb, wenn man seine "Konkurrenten" wegschnippelt? Es ist in jedem Fall ein Dominanzproblem, woher es auch immer kommen mag. Ich habe jetzt nicht viele Beispiele, allerdings tritt es meist (wenn nicht immer?) dann auf, wenn der Baum nicht wirklich gut wächst. Damit meine ich so dahindümpeln. Wächst der Baum völlig entfesselt, dann setzt sich die Spitze eigentlich immer durch.
Allerdings wird die Spitze meist ja erst am Ende der Veg.-Zeit überwachsen, wenn der Leittrieb das Wachstum einstellt, die Äste allerdings noch nicht. Womöglich kann man es auch als Mutprobe sehen, herantasten an das Mögliche? Quasi falls es Schäden gibt, egal, sind ja nur die Äste. Glückt es und es rentiert sich (Seite 1), dann wird der Ast auch gerne genutzt. Es wäre ähnlich einer Tanne/Fichte/etc., die im Frühjahr auch zuerst die Seitentriebe ins Rennen schickt. Die Spitze kommt eigentlich fast immer etwas verspätet dazu.

Irgendwann wird das ja wohl eingestellt, denn bei größeren Bäumen sieht man sowas (ohne Schaden) eigentlich eher nicht mehr.

Gruß
Tom

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