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Autor Thema: Die kleine Heidi  (Gelesen 65448 mal)

Bakersfield

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #15 am: 18-April-2015, 13:30 »

Ich finde immer noch, daß Heidi es schwer hat ... sie sieht irgendwie geschunden aus. Ich weiß, daß sich fast alle Zweige wieder erholen werden, aber eben nicht alle, und ich frage mich, wie man sich als junges BMchen so fühlt, und warum man das durchmachen muss. Chlorophyllverlust und vertrocknete Nadeln oder Zweige wären analog zu Blutverlust und abgestorbenen Hautpartien oder gar Gliedern. Bei dem Anblick kommen mir so Gedanken wie, ist das noch Abhärtung oder bereits unnötige Qual.

Was muten wir diesen kleinen Bäumchen alles zu, dabei kommen sie aus einer Welt in der sie im Sonnen-Schutz von großen Bäumen stehen, mit im Tagesverlauf ständig wechselnden Lichtverhältnissen (statt knallende Sonne und ohne Windschutz), und wo sie in vergleichbarer Jahreszeit oft noch von Schnee bedeckt sind, oder mitten im Schmelzwasser stehen. Vor allem hat sie der Schnee aber den ganzen Winter über vor der Sonne geschützt und zugleich feucht gehalten.

Auch der Bergmammutbaum ist aus der Familie der Sumpfzypressen, und daß er sich an das Gebrigs-Klima der Sierra Nevada (und sogar an Feuer) angepasst hat, bedeutet nicht daß er zur Fichte oder Kiefer geworden ist; sondern es ist im Grunde ein großes Wunder und nur der einzigartigen Kombination der Umweltbedingunen Kaliforniens zu verdanken. Wie weit können wir es sinnvollerweise mit dem Selektions-Anspruch treiben ?
Hallo Micha,

ich verstehe ja den Wunsch, den Bäumchen diese "Qual" zu ersparen. Doch ich habe momentan ca. 200 1-3jährige BMs zuhause stehen und fast alle sind mehr oder weniger verfärbt. Auch diejenigen, die sonnengeschützter überwintert wurden als andere.

Austreiben tun sie alle noch nicht. Doch den gelblich-gräulich-rötlich-bräunlich verfärbten jedoch elastischen (und an der Zweigunterseite grünen) Bäumchen kann man momentan zusehen, wie sie sich zurückverfärben. Kostet es sie Kraft?`Wahrscheinlich. Viel Kraft? Ich glaube es nicht wirklich... ;)

Mag sein, dass ein geringer Anteil von vielleicht 5% stärkere Schäden bekommen hat und dadurch mehr zurückgeworfen wurde. Aber der Aufwand sie alle gleich gut vor der Wintersonne zu schützen, steht für mich in keinem Verhältnis zum Ergebnis.

Später, wenn sie mal alle eingepflanzt sind und jeder seinen eigenen fürsorglichen Besitzer hat, da kann man über solche Maßnahmen nachdenken. Aber wenn so ein BM erst einmal seine 5 Meter hoch ist, dann hat sich das eh erledigt.

Unsere Ellie ist in diesem Winter auch nur noch ganz leicht verfärbt gewesen. Und inzwischen sieht sie wieder jeden Tag grüner aus und wird bestimmt noch im April austreiben. Weil ich dieses Jahr nicht gießen werden... ;) 8)

Viele Grüße,
Frank 
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Tuff

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #16 am: 18-April-2015, 13:34 »

Tom, die BM werden mit zunehmender Größe auch widerstandsfähiger. Ein einfacher Grund warum sie dann auch nicht mehr so 'rot' werden, ist daß sie ihre eigenen Zweige beschatten. Ein anderer könnte sein, daß im Vergleich zu einem Sämling, mehr langsam wachsendes Gewebe (der Seitenäse) vorliegt, welches weniger Wasser aufweist und dickere Zellwände. Es könnte auch eine Rolle spielen, daß ein großer Baum einen größeren Wurzelraum erschliesst, wodurch die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen, in ihren Anteilen (auch der Spurenelemente), ausgewogener wird. Andersrum gesagt, der Sämling bekommt schnell zuviel Wasser (siehe Diskussion ums Giessen) oder auch zuviel Dünger, wodurch er am Ende frostanfälliger wird.

> Man könnte/müsste es unter unpassender Standort abhaken.

In Deutschland sind viele, wenn nicht alle, Standorte 'suboptimal' und der Sämling ist eben besonders empfindlich. Worauf ich hinaus wollte: Daß es ok ist, einen kleinen Sämling über die ersten 5 Jahre vor Witterungsextremen zu schützen. Wenn er danach jahrelang immer noch kränkelt, dann erst würde ich von 'unpassend' ausgehen. (Durch Franks Kommentar wird mir bewusst, daß ich hier von einer sehr geringen Pflanzenzahl ausgehe, also Tendenz 'Garten'. Waldähnliche Anbauten folgen natürlich anderen Regeln.)

> Da sich die jungen Bäumchen anderso weniger intensiv verfärben, glaube ich eher an Option B.

Kann schon sein daß es bei Dir irgendwie härter ist, als anderswo. An Deiner Stelle würde ich mit Sorten experimentieren, die möglicherweise besser zurechtkommen könnten. Das setzt voraus, daß Du noch einige BM und KM mehr pflanzt, und nach Jahren schließlich diejenigen wieder entfernst, die für den vorhandenen Platz 'zuviel' sind. Da Du so große Bäume wohl kaum (nochmal) wieder ausgraben möchtest, müsstest Du sie einfach absägen. Das klingt hart, ist aber für die Art, und für unser 'Know How' bezüglich Deutschand als Standort, besser.

> Lärchen und Tannen pflanzen.

Das wäre ja langweilig :)
« Letzte Änderung: 18-April-2015, 13:38 von Tuff »
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Tuff

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #17 am: 18-April-2015, 14:04 »

Frank,

Meine Bäumchen, welche in 90 Liter Kübeln in einem Wasserbecken angezogen werden, pflanze ich mit 2-3 Jahren bei nur 5 cm Höhe bereits aus.  Ohne aufwendigen Schutz würden sie dort draußen (Oberbergisches Land, 400m) fast sicher vernichtet durch Wühlmäuse, Trockenheit, Wind, Sonne. Ich habe das jahrelang mit angesehen und inzwischen packe ich sie über den Winter in Styroporbrocken ein, quasi der Schnee-Ersatz, der auch vor Frost (-wind) schützt, und zwar bis in den April hinein. Sie werden nun fast gar nicht mehr braun.

Die Keimlinge / Sämlinge im Anzuchtbecken schütze ich inzwischen ebenfalls vor der Sonne. Sie verfärben sich seitdem deutlich weniger, werden aber immer noch etwas braun, typischerweise erst ab Ende Februar / Anfang März, in sonnigen trockenen Wochen. Es gibt also noch einen anderen Faktor, neben direkter Sonne.

Hier gefriert das Wasser im Winter bei bis zu -20° auch zu einem Eisblock. Ich vermute, daß so ein 'Wurzelfrost' im Frühling dazu führen kann, daß Schäden zuerst repariert werden müssen, und der Baum daher für einige Tage oder Wochen unter Nachschubproblemen leidet.

Ich glaube, ein Winterschutz muß konsequent und aufwendig genug sein, um schlagkräftig zu sein. Topfpflanzen sind im Freien generell sehr gefährdet, es sei denn man gräbt sie (wie Michael D und vieleandere es tun) in die Erde ein. Aber selbst dann ist der Frostschutz im Boden nicht so gut, wie in gewachsener Erde. Anders gesagt, eine aufgebuddelte Stelle friert schneller durch als eine Ungestörte.

Als Resultat dieser Überlegungen sehe ich daher zwei Strategien: Pflanze über die ersten 3 Jahre geschützt und 'ideal' aufziehen und relativ groß auspflanzen, wodurch es leider  (ob nun Topf oder Verschulbeet, welches ich aber vorziehen würde) Probleme mit den Wurzeln gibt; oder Pflanze sehr klein auspflanzen und dann noch jahrelang schützen, was ingesamt ein hoher Aufwand ist und nur bei geringen Pflanzenzahlen vertretbar.

Der einzige direkte Vorteil dieser Methode ist das ungestörte Wurzelwachstum. Trotz des Schutzes, der die harten Bedingungen ja nur abmildert, sind diese Pflanzen aber doch wesentlich mehr der Witterung ausgesetzt, als im Gewächshaus, wodurch sich relativ früh zeigt, wenn eine einzelne Pflanze leider nichts taugt.
« Letzte Änderung: 18-April-2015, 14:15 von Tuff »
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Tom E

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #18 am: 18-April-2015, 16:06 »

Hallo ihr zwei,
ich habe schon anderswo "große" deutlich verfärbte BM gesehen und fotografiert. Es ist also auf keinen Fall etwas, was ich in 5 Jahre nicht mehr haben werde. Von daher ist es auch nichts wovor es sich zu schützen lohnt. (Was sie nicht umbringt.... )  ;)

Micha, bei dir frage ich mich immer, was machst du mit deinen Sämlingen genau? 2-3 Jahre alt und 5cm hoch? Wie geht das? Ich habe leider nicht die Erfahrung mit Sämlingen, bei nur einem Sämling ist das schwierig, allerdings hatte der nach der Keimung 4,5cm Höhe. (Stamm u. Keimblätter) Deine Maße würden bedeuten, dass der Baum 3 Jahre lang nicht wächst, also wohl irgendetwas grob im Argen liegt.

Ich kann nur wie im anderen Thread schon öfter erwähnt sagen, ich betreibe aktuell keine Selektion und werde es wohl auch nicht.

Aber Lärchen finde ich trotzdem klasse!  ;D

Übrigens wird es auch hier langsam ausschweifend.  8) Weiterführende Gedanken zur Verfärbung kann man gern anderswo niederschreiben. Es würde mich wundern, wenn man darüber nicht schon etwas finden würde. Wobei ich bewusst über die möglichen Gründe bisher wenig gelesen habe.

Gruß
Tom
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Tuff

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #19 am: 18-April-2015, 17:06 »

Tom, -- Entschuldigung ! Ich habe dieses Abschweifung begonnen, früher habe ich immer gleich einen neuen Thread begonnen, bin wohl etwas faul geworden.

Bitte auf das Thema Verfärben und Überwintern hier weiter eingehen !
« Letzte Änderung: 18-April-2015, 17:55 von Tuff »
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Tuff

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #20 am: 18-April-2015, 17:46 »

> 2-3 Jahre alt und 5cm hoch? Wie geht das?

Tom, ich antworte mal dort wo es hingehört :)
« Letzte Änderung: 19-April-2015, 01:02 von Tuff »
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Tom E

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #21 am: 03-Mai-2015, 14:15 »

Hallo,
die kleine Heidi ist zwar noch nicht wieder komplett grün, allerdings hat sich gezeigt, dass auch kleine Bergmammutbäume leichte Fröste in der Austreibsphase ohne Probleme wegstecken. Inzwischen kann sie sich gut in der Wiese verstecken und ist von weiter weg absolut "unsichtbar".  ::) An den Ästen sieht man sehr schön, dass inzwischen wieder Druck dahinter ist.
Hier noch ein paar Bilder zum Sainsonanfang, mal sehen wohin die Reise in diesem ersten freien Jahr geht.  8)

Gruß
Tom
« Letzte Änderung: 03-Mai-2015, 14:17 von Tom E »
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Tuff

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #22 am: 03-Mai-2015, 18:35 »

Schön daß sie es geschafft hat !!

Interessant daß Heidi nahe der Stammbasis neu austreibt. Das ist meinser Ansicht nach ein deutliches Stress-Symptom. Auch die etwas gedrungene knubbelige Zentraltriebspitze könnte man so deuten (muß aber nicht), ich habe solche Spitzen bisher vor allem bei zu großen Topfpflanzen gesehen.
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Tom E

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #23 am: 03-Mai-2015, 19:42 »

Hallo Micha,
das komische an der Spitze sehe ich eigentlich nicht, außer dass ich noch nie einen so komischen Astquirl an einem BM gesehen habe.

Für diese Triebe habe ich eine Theorie... Womöglich sind sie wegen mir gewachsen. Sie sollten vermutlich einfach ihren zarten Stengel beschatten. Ein dicke schützende Borke hat der "Stamm" ja nicht. Gebildet haben sie sich bereits Anfang Juni, in der zweiten Maihälfte kam sie zuerst in die volle Sonne.
Ich finde, es ist durchaus nachvollziehbar. Oder es liegt an den schlechten Genen.  ::)

Gruß
Tom

Edit: Vielleicht ist sie auch desshalb im Sommer kaum gewachsen? Doch Sonnenstress, wenn auch kein wirklich schädlicher.
« Letzte Änderung: 03-Mai-2015, 19:56 von Tom E »
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Tom E

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #24 am: 31-Mai-2015, 12:26 »

Hallo,
auch hier noch ein "Austriebsabschlussbericht" für die Heidi.

Die Austriebszeit hat sich natürlich gezogen, wie bei allen anderen BM hier auch. So langsam kommt sie in den Bereich, in dem Aufpumpen und Neubildung das optimale Wachstum möglich machen würden, mal sehen wie weit sie sich steigern kann.

Bezüglich des bisherigen Wachstums mal folgende Zahlen in den Raum geworfen:
Wachstum im Sommer 2014: weniger als 1mm (0,2-0,8mm) pro Tag ! (evtl. Stressbedingt?)
Wachstum Ende August 2014: ~2,5mm/Tag
Max. Wachstum September 2014: 3,3mm/Tag

Max. Wachstum Ende Mai 2015: 5mm/Tag

Die kleine Heidi ist jetzt also 28,3cm groß und 1,1cm dick. Hat also 5,8cm an Höhe gewonnen und 0,3cm an Stammdurchmesser. Wobei sich das Wachstum im Mai natürlich stetig gesteigert hat, von durchschnittlich 1,3mm/Tag bis zur Monatsmitte, bis 5mm/Tag am Monatsende. Das mögliche Maximum ist m.M.n. noch nicht erreicht.
Es wird spannend (zumindest für mich), ob die kleine Heidi am Ende der Saison denn noch klein ist.  ::) 8)

Je nach Wachstum (oder besonderen Ereignissen) werde ich zwischendurch mal berichten, oder auch erst nach Wachstumsende.  ;)

Gruß
Tom
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Bakersfield

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #25 am: 31-Mai-2015, 13:02 »

Sieht gut aus die Spitzenpartie, Tom. Ich bin sicher, dass sie auf das Maitempo noch einiges drauflegen wird. Erst recht, weil sie ja schon in der Erde ist.

Meine überdurchschnittlichen Topf-BMs snd ja im Vergleich zu deinem Klima etwas voraus und schieben jetzt seit ca. zwei Wochen so richtig los. Inzwischen habe ich sie alle mittig und voll besonnt im Garten stehen. Vorher fehlte vielen von ihnen die komplette Morgen- und ein Teil der Mittagssonne (direkt an einer Schuppenwand). Solche Leittriebschübe kannte ich vorher kaum bis gar nicht... 8)

Das dürfte mehr mit dem maßigen Höhenwachstum in den letzten Jahren zu tun haben als die Topfgröße.

Aber es braucht halt Erfahrung mit den vorgegebenen Umständen. Und schrittweise Anpassung/Optimierung. Darum halte ich nix von allgemeingültigen Ratgebern im Wiki und ähnlichem. Das bezieht sich jetzt gar nicht auf dich, Tom. Nur so allgemein gesprochen, weil manchmal so etwas hier gefordert wird... ;)

Viele Grüße,
Frank
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Tom E

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #26 am: 01-Juli-2015, 21:33 »

Hallo,
draufgelegt wurde wenig... leider. Als Wachstumsmaximum wurden Anfang Juni 0,7cm/Tag (2d-Schnitt) erreicht und am Monatsende 0,63cm/Tag (3d-Schnitt). Dazwischen ging das Wachstum bis 0,23cm/Tag zurück. Ich würde der kleinen Heidi übrigens unterstellen, dass sich ihr Wachstum nahezu konstant zur Solarstrahlung verhält. Die Temperatur spielt dabei wohl kaum eine Rolle. Die größte Fehlerquelle dabei ist, dass sie Abendsonne (ab 19:00) erwischt, die mein Solarsensor aktuell nicht registriert. Trotzdem kann ich ihr Wachstum durch einen Blick auf die Solarwerte über mehrere Tage bis auf wenige mm genau bestimmen. Hätte ich Werte genau von ihrem Standort, ginge es vermutlich immer bis auf dem mm, so kann sich halt doch ein kleiner Fehler aufsummieren. Es scheint aber einen kleinen "Speicher" zu geben, denn in den ersten Tagen nach einer Wetteränderung wächst sie im Verhältnis zur Sonne zuviel. Wenige Tage später wird der normale Wert wieder erreicht.
In Zahlen braucht die kleine Heidi etwa 10kWh/m² pro cm Wachstum, in der "Abklingphase" braucht sie nur ~7kWh/m² pro cm.

Zusätzlich scheint es so zu sein, dass sie in strahlungsarmen Phasen sehr viele Äste bildet, während der Astabstand in schönen Perioden recht groß ist. Wäre auch logisch, wenn man so sonnenabhängig ist. Eigentlich müsste ich sie zur Suchttherapie schicken...
Der Zufall ist hier aber wohl mindestens so wahrscheinlich wie ein Zusammenhang.  ;)

Das alles ist wohl nicht allgemeingültig. Ich könnte mir vorstellen, dass sich das mit steigender Nadelmasse ändert. Ich werde es soweit möglich auf jeden Fall weiter überprüfen.

Soweit so gut, dazu zumindest.

Die Heidi ist jetzt 41,7cm hoch, also 13,4cm im Juni gewachsen.
Ich hätte mich zwar sehr über mehr gefreut, aber wahrscheinlich kann ich auch damit zufrieden sein. Ich schiebe es einfach auf das Wetter und bin trotzdem stolz auf die kleine Heidi.  ::)
Die Dominanz der Spitze ist leider bisher noch nicht wirklich gegeben. Wie man unschwer erkennt, ist der längste Ast sogar knapp mehr gewachsen als die Spitze. Das wird sich hoffentlich noch ändern.

Gruß
Tom
« Letzte Änderung: 01-Juli-2015, 23:32 von Tom E »
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Tuff

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #27 am: 02-Juli-2015, 13:39 »

Tom,
Habe heute leider keine Zeit es in Ruhe durchzulesen. Ich finds aber nach wie vor toll, daß Du diese Dinge mal so genau unter die Lupe nimmst !


In Zahlen braucht die kleine Heidi etwa 10kWh/m² pro cm

Diese Aussage find ich sowas von g***  .... Da bleibt den 'übrigen Baumexperten' (auch in den USA) die Spucke wech :) :)

Wie funktioniert denn Dein Sensor, den Setup ?
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Tom E

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #28 am: 02-Juli-2015, 19:55 »

Hallo Micha,
dem amerikanischen Baumexperten geht bei sowas wohl eher etwas wie "what a fool" durch den Kopf.  ;) Den meisten anderen wohl auch, aber egal. Schön wenn es dir gefällt.  :)

Ich habe einfach nur den Solarsensor (Photodiode) von der Wetterstation. Aktuell befindet er sich noch an der Station im Garten. Die Funkübertragung vom Dach funktioniert leider nicht so einfach, daher habe ich mir inzwischen Kabel und Stecker gekauft - das will eigentlich nur noch vom Garten auf das Dach verlegt werden und schon könnte er mehr Sonne registrieren. Das ist natürlich auch nicht optimal, da auch der Heidi einiges an Morgen/Vormittagsonne fehlt und ein kurzes Zwischenstück am frühen Abend. Aktuell ist das eigentlich passender, da die Morgensonne an dieser Stelle auch nicht direkt aufgenommen wird und es sich nur am Abend etwas unterscheidet.

Gruß
Tom
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Tom E

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #29 am: 16-Juli-2015, 13:26 »

In der letzten Zeit haben sich zwei Löcher aufgetan. Jeweils im Süden und Norden der Heidi-Freifläche befinden sich aktuell zwei Mauslöcher.

Nebenbei ging der Zusammenhang zwischen Strahlung und Wachstum völlig verloren. Auf die Mäuse würde ich es nicht sofort schieben, denn sie ist nicht der einzige BM der in der letzten Zeit eher langsam wächst... es gibt sogar noch langsamere. Die Mäuse sollten eigentlich interessantere/nahrhaftere Dinge als Wurzeln finden.

Gruß
Tom
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