Ich finde 50 cm / Jahr eigentlich einen ganz normalen Wert für einen BM ? Das besondere bei diesem Baum ist einfach daß die Spitze nie bricht oder vertrocknet. Der hat zudem garantiert ganzjährig Zugang zu Grundwasser (die Wurzeln gehen sicher so tief wie der Fluß), bzw. Hangsickerwasser aus dem Nordhang.
Bei der Gelegenheit noch eine Bemerkung zu Lukas Wiesser, am Anfang dieses Fadens. Was Lukas über ökologische Aspekte sagt ist generell eigentlich nie verkehrt. Die Frage ist aber ob es zutrifft. Ich glaube er hatte mich damals missverstanden: Ich warf die Frage auf, ob direkte Sonnenstrahlung Nadeln schädigen kann (so daß sie vorzeitig 'altern'), während er sich auf Trockenschäden durch Wassermangel bezog.
Tatsächlich finde ich die Krone des Baumes relativ schütter benadelt. Man sieht auch die von Lukas erwähnten 'Klumpen' kleiner Zapfen, die wenn der Baum in Deutschland stünde, höchstwahrscheinlich braun und schon lange tot wären. Also zwei Zeichen von beginnendem Trockenstress in der Höhe ? Vielleicht reicht bei dieser Höhe einfach der Energieinput der Sonne nicht mehr für eine 100% dichtbenadelte Krone aus. Wie hatten solche eine Diskussion ja schon bei der Frage, wie hoch KM bei uns wohl werden können. Und Österreich ist nun mal nicht Kalifornien.
Schütter kann eine Krone aber auch werden wenn Krähenvögel sich drin tummeln; oder der Sturm durchfegt; und die Zapfen in der Spitze sind natürlich dem Wind besonders ausgesetzt - wenn die Leitbahnen des Zapfenstiels durch ständiges Schütteln innendrin brechen, stirbt der Zapfen natürlich.
Ich habe die Wuchswerte aus Kalifornien nicht im Kopf, bin aber ziemlich sicher daß >50m bei <200 Jahren locker erreicht werden können, obwohl die Wuchssaison dort relativ kurz ist. (Das ändert sich aber anscheinend durch den Klimawandel - der Trend geht zu einer Limitierung des Wachstums durch Dürre, statt Kälte. Nicht gut ...)