Hallo Freunde des einsamen Waldmammuts,
nachdem Wolfgang (Xandru) hier schon einige "altgediente" BM aus der Wilhelma-Saat vorgestellt hat, möchte ich auch einen kleinen Beitrag zur Huldigung dieser altehrwürdigen Bäume leisten.
Objekt des sequonoiden Interesses ist der BM mit der ID Nr. 6. Er stellt sozusagen meinen "Hausbaum" dar, ua. deswegen weil ich aus Samen dieses BM meine ersten 3 Sämlinge ziehen konnte. Als ich im Frühjahr ein paar Funde von mir in dieser Gegend fotografiert habe, bin ich natürlich auch bei meinem alten Bekannten vorbeigehuscht, um ein paar Aufnahmen zu machen.
Der Baum ist zwar vom Erscheinungsbild her kein "Klasse A - BM", das dürfte aber weniger genetisch bedingt sein als vielmehr an einigen schwierigen Umständen und Schicksalsschlägen liegen, mit denen der Baum zu kämpfen hatte und teils immer noch hat.
So stand er früher viel zu dicht an zwei weiteren BM, deren Stümpfe noch immer von ihnen zeugen. Der Förster, der die Bäume damals pflanzte, scheint sich nicht sonderlich um die Vorgaben König Wilhelms von Württemberg geschert zu haben, denn die Stümpfe bilden zusammen mit dem lebenden Baum ein Dreieck und keine Reihe. Zudem war der Abstand viel zu gering, was ID 6, der am südlichsten steht, zunächst dazu veranlasst hat von seinen Artgenossen wegzuwachsen, weswegen sein Stamm heute bis zu einer gewissen Höhe leicht geneigt ist.
Als einziger "echter Baum" in einem Wald aus europäischen "Büschen" entging er leider auch dem Blitz nicht, der ihn offenbar gleich mehrmals getroffen hat. Heute besitzt er zwar endlich einen Blitzableiter, scheint aber den "Mut" zum Höhenwachtum vorerst verloren zu haben, auch wenn ein Bereich seiner Krone durchaus den Eindruck eines neuen Leittriebs erweckt.
Trotz all diesen Makeln wirkt der Baum, wenn man vor ihm steht, dennoch sehr beeindruckend. Leider kommt das auf den folgenden Bildern nicht so rüber wie in der Realität. Der Text auf der Tafel enthält leider (wie immer?
) ein paar Fehler, nämlich zum Alter der BM und was den Wert des Holzes betrifft, aber was soll's.
Mit aktuellen Messdaten zu dem Burschen kann ich leider nicht dienen, da ich nicht im Besitz des nötigen Equipments bin. Ich bin aber sicher es dauert nicht lange, bis einer von euch (Xandru?) die nachliefern kann.
An Lukas W.: Soweit ich die Zapfen in Erinnerung habe, waren sie vielleicht etwas länglicher als die Norm, aber insgesamt ganz "normal".
Hier noch die Bilders: