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Autor Thema: Naturschutz???  (Gelesen 7272 mal)

weisser_gorilla

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Naturschutz???
« am: 21-Juli-2006, 11:58 »

Hallo,
könnt ihr mir vielleicht sagen, ob Mammutbäume unter Naturschutz stehen?
Wir haben einen bei uns im Garten und die Behörden wollen den Baum abholzen lassen, weil dort eine Straße gebaut werden soll.
Das ärgert uns  natürlich.  :evil:
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Joachim Maier

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Naturschutz?
« Antwort #1 am: 21-Juli-2006, 16:25 »

Hallo,

ich weiß zwar nicht, wie das die deutschen Behörden sehen, aber der Bergmammutbaum gehört zu den sehr gefährdeten Arten. Es muß daher, aus meiner Sicht, ein wirklich trifftiger Grund vorliegen, wie z.B. dass er in zwei Häuser zu fallen droht.
Ökonomische Gründe sollten nicht mehr akzeptiert werden, vor allem wenn es alternative Möglichkeiten gibt.
Wie das juristisch zu begründen ist kann ich allerdings nicht sagen. Vielleicht weiß man z.B. beim WWF oder Bund Naturschutz wie vorzugehen ist.

Gruß

Joachim Maier
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isbg33

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Re: Naturschutz?
« Antwort #2 am: 21-Juli-2006, 21:31 »

Zitat von: "Joachim Maier"
aber der Bergmammutbaum gehört zu den sehr gefährdeten Arten.


Das ist mir neu! Das halte ich auch für unwahrscheinlich. Denn hier im Mammut-Register nur für D stehen schon ca 4900 Exemplare.
Vielleicht liegt hier eine Verwechselung vor und Du meinst den Raubbau, der im W der USA an alten Mammutbaumbeständen getrieben wurde, so daß heute von den ganz alten Burschen nur noch wenige übrig sind.

Mammutbäume stehen nicht per se unter Naturschutz. Sie müssen schon ein hohes Alter haben und eine stattliche Erscheinung abgeben, um als Naturdenkmal ausgezeichnet zu werden - genau so wie bei anderen Baumsorten. Bei uns in Stuttgart sind 13 Bergmammuts als Naturdenkmal gekennzeichnet - sie wurden alle schon im 19. Jh. gepflanzt.

In den Gemeinden gibt es häufig Regeln, wann ein Baum nicht mehr einfach  gefällt werden darf -  man muß dann vorher eine Genehmigungs-Prozedur durchlaufen. Diese gilt für alle Bäume.
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Grüsse aus Stuttgart!
Ingolf

Joachim Maier

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Quelle für Gefährdung
« Antwort #3 am: 21-Juli-2006, 23:16 »

Die Gefährdung des Baumes steht in einem Buch über Bäume die sehr alt werden könnnen, aber die Gefährdung bezieht sich hier ausdrücklich auf die Art. deswegen denke ich kann der Mensch durchaus auch mal etwas tun um diesen Zustand zu verbessern. Da die Bäume in Deutschland meistens (nicht immer) weit auseinander stehen, ist ein Beitrag zur Vermehrung wegen dann tauber Samen nicht gesichert.
Die entscheidende Frage ist: Reicht der augenblickliche Bestand aus, um ungefährdet die Art "problemlos" auch unter dem Blickwinkel unberechtigter Fällungen mit Sicherheit zu gewährleisten?
Vielleicht wissen die Beiden im letzten Beitrag genannten Organisationen doch, was gemacht werden kann, um eine Fällung zu verhindern. :idea:  :idea:
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isbg33

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Naturschutz???
« Antwort #4 am: 22-Juli-2006, 15:47 »

Hallo Joachim!

Auch wenn es in einem Buch steht, ist das nicht überzeugend!

Im Verhältnis Mensch zu Mammutbaum gibt es nicht nur die oben erwähnte negative Geschichte sondern auch eine positive.

Der Bergmammut hat seine Verbreitung jahrhundertelang nicht über die Sierra Nevada in Kalifornien hinaus ausdehnen können. Warum nicht, ist mir ein Rätsel. Tatsache ist, daß es bis in die 2. Hälfte des 19. Jh. in der Mitte und im Osten der USA genau soviel Mammutbäume gab wie in Europa - nämlich gar keine.

Mit seinem Interesse an exotischen Bäumen hat der Mensch inzwischen das Verbreitungsgebiet dieses Baumes auf ganz Nordamerika und Europa (Asien weiß ich nicht) ausgedehnt. Eine ähnliche Geschichte gibt es auch für den Urweltmammutbaum aus China.

Wer hier das Mammutbaum-Register durchackert, wird darüber hinaus feststellen, daß es auch Anpflanzungen größerer Stückzahlen im forstwirtschaftlichen Versuchsanbau gibt.

Wer vor diesen Tatsachen mit Natur- und Artenschutz argumentiert, der schießt in die Luft.

Nun kann ich durchaus nachvollziehen, wie ärgerlich es ist, wenn solch ein Baum in meinem Garten gefällt werden soll. Ich würde aber einen formellen Einspruch dagegen einlegen und darin argumentieren, daß es sich um einen seltenen Baum und Exoten handelt, der besonders wertvoll ist. Und fordern, daß deshalb die Baumaßnahmen so durchgeführt werden, daß der Baum keinen Schaden nimmt.

Für den Fall, daß es wirklich nicht anderes geht, würde ich auf der Anpflanzung eines Ersatzbaumes nach Beendigung der Baumaßnahmen bestehen.
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Grüsse aus Stuttgart!
Ingolf

Joachim Maier

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...
« Antwort #5 am: 22-Juli-2006, 18:35 »

Die Vorschläge sind nicht schlecht.

Jedoch auch wenn es teilweise forstwirtschaftliche Ansätze auch außerhalb der USA gibt, so bedeutet das noch nicht einen Überlebensschutz. Es gibt doch unzählige Beispiel, wo für Geld wichtige Dinge geopfert werden, teilweise auch ohne Genehmigung.

Ich möchte das Thema jedoch nicht zu sehr ausufern. Zum Abschluss möchte ich nur noch anmerken, dass der normale Bürger bei jeglicher Übertretung sofort bestraft wird, Behörden aber, aus Gründen der Einfachheit immmer wieder Wege finden, Vorschriften zu umgehen, wie der Fall der nicht geahndeten Strafzettel durch Politiker zeigt.

Was ich eigentlich sagen wollte war: "Man sollte nicht immer gleich aufgeben!"

Gruß

Joachim
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