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Autor Thema: Genetische Vielfalt durch Pflanzentausch!  (Gelesen 90742 mal)

denniz

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Re: Genetische Vielfalt durch Pflanzentausch!
« Antwort #195 am: 08-November-2012, 21:09 »

Schicker Film! Sehr interessante Klimaveränderung die dort dargestellt wird.. ;D
Ganz vorne auch der Monolake-Bums.... :o

offtopicst
Denniz

Waldläufer

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Re: Genetische Vielfalt durch Pflanzentausch!
« Antwort #196 am: 08-November-2012, 21:22 »

Hallo Bernhard,
aber immer auf das Verfallsdatum schauen.

Hallo Dennis,
die Rate an Naturverjüngung beim Km in Dt. ist verschwindend. Selbst in den wärmeren oder wintermilderen Ländern wie
Frankreich oder Großbritannien gibt es höchst selten Nachwuchs. Das heißt bei diesen unseren Klimabedingungen könnte sich kein
Redwoodbestand natürllch verjüngen außer evtl. durch Wurzelsprosse. Aber die Ausschlagfähigkeit erlischt auch irgendwann.
Heimisch wie einige träumen wird er hier also vorerst nicht.

                                                              VG                   Bernt
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Bernhard

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Re: Genetische Vielfalt durch Pflanzentausch!
« Antwort #197 am: 08-November-2012, 21:37 »

Hallo Bernt,

welche Mammutbaumart wird denn überhaupt durch Naturverjüngung in Deutschland vermehrt ?
Ist es denn nicht der Sinn dieses Forums, sich auszutauschen, wie man diese Arten durch Züchtung und Pflanzung in unseren Breiten etabliert ?

Würden BM. KM und UM sich in unseren Wäldern hemmungslos ausbreiten, wären wir doch überflüssig !


Hallo Bernhard,
aber immer auf das Verfallsdatum schauen.

Mach ich täglich, Bernt !  ;)

VG

Berni
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It's better to be a warrior in a garden
than a gardner in a war ......

denniz

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Re: Genetische Vielfalt durch Pflanzentausch!
« Antwort #198 am: 08-November-2012, 21:49 »

Hallo Bernt,
Zitat
die Rate an Naturverjüngung beim Km in Dt. ist verschwindend.
Ist das so? Habe gelesen, dass KM erst sehr spät mannbar wird. (40-60jährig)
Nach den 8 Altbäumen aus dem 19.Jh sind die neueren Anbauten aus den 1950ern
bis Heute ja als Erfolg zu sehen. Werde in Zukunft aber vermehrt auf Naturverjüngung achten.
Zumindest habe ich hier im Forum schon Bilder von Naturverjüngung bei
Metasequoia und Sequoia sempervirens gesehen.

Also ich träume auch nicht von heimischen Redwoods ... ;D ;D

Was genau war deine Motivation Redwoods zu pflanzen, Bernt?

Grüsse von daheim
Denniz

Waldläufer

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Re: Genetische Vielfalt durch Pflanzentausch!
« Antwort #199 am: 09-November-2012, 08:26 »

Hallo,
ich wollte wie gesagt nur darauf hinweisen, daß vorerst selbst unter europäischen Klimabedingungen offenbar keine Naturverjüngung
erfolgt die eine Selbsterhaltung der forstlich angebauten Redwoods ermöglichen würde.
Viele andere Arten wie Douglasie, Küstentanne, Hemlocktanne, Thuja usw. sind dazu aber mehr oder weniger in der Lage.
Im Forum habe ich allerdings schon öfters vernommen, daß die Mammutbäume einheimisch werden sollen. Wenn einheimisch - müßten
sie sich auch genügend fortpflanzen.
Meine Motivation spielt in dem Zusammenhang keine Rolle, aber für mich sind alle Erkenntnisse interessant ob positiv oder negativ.

                                                             Viele Grüße                Bernt
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DerAchim

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Re: Genetische Vielfalt durch Pflanzentausch!
« Antwort #200 am: 09-November-2012, 08:52 »

Hätte noch BM saatgut zum Tausch :)

LG
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-Eugen Roth-

Bakersfield

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Re: Genetische Vielfalt durch Pflanzentausch!
« Antwort #201 am: 09-November-2012, 09:23 »

Ahaaa!

Was haste denn so, Achim? Noch andere als die McKinleys und das Saatgut von mir?

Tauschwillige Grüße,
Frank
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denniz

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genetische Vielfalt durch Pflanzentausch
« Antwort #202 am: 09-November-2012, 10:49 »

Zitat
Meine Motivation spielt in dem Zusammenhang keine Rolle

Entschuldige bitte die dreiste Frage, aber für mich ist diese relevant.
Da hier ja jedermanns Motivation und Zielsetzung auf dem Prüfstand steht,
warum nicht auch deine? Mammutbäume  "einzubürgern" ist nicht meine
Zielsetzung. Ich mag exotische Pflanzen und experimentiere gerne.

Hier in diesem Thread geht es um:
Zitat
genetische Vielfalt durch Pflanzentausch
Diese Idee impliziert zumindest die Idee dem Redwood die Chance zu geben
sich durch Naturverjüngung gesünder weiterzuvermehren, oder gesünderes Saatgut
zu erstellen.

Genetische Diversität scheint ja mittlerweile sogar bei den Forstsaatgutherstellern
ansatzweise angekommen zu sein...

gespannten Gruß
« Letzte Änderung: 09-November-2012, 17:28 von denniz »
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Waldläufer

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Re: Genetische Vielfalt durch Pflanzentausch!
« Antwort #203 am: 09-November-2012, 11:44 »

Hallo Dennis,
ist wußte nicht daß meine Zielsetzung dermaßen im Unklaren ist.
Es geht darum die weitgehend unerprobte Art Sequoia sempervierens auf ihre Verwendbarkeit im Forst und Parkanlagen abzuklopfen
im Zug der Klimaerwärmung. Das ist bei mir aber reines Hobby aufgrund forstlichen Interesses.

Ich glaube es besteht Konsens daß bei den wenigen Herkünften von Redwood die im Umlauf sind bei uns eine gewisse Durchmischung
sinnvoll ist. Bei den Saatgutherstellern für andere Arten sieht  die Sache dagegen konträr aus. Hier wird Saatgut aus bestmmten einheimischen
Wuchsgebieten angeboten. Z.B. auch bei der Douglasie bewährte Herkünfte wie Darrington USA  oder von dt. Gebieten.
Das heißt Redwood steckt noch völlig in den Kinderschuhen.
                                                          VG               Bernt
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denniz

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Re: Genetische Vielfalt durch Pflanzentausch!
« Antwort #204 am: 09-November-2012, 17:40 »

Hallo Bernt,

Was dir ja auch im Ansatz gelungen ist!
Unterensingen darf ebenfalls als Extremstandort gewertet
werden, einige Bäume sind in deinen Anpflanzungen ja schon fast 30 Jahre alt. Wie du richtig sagst
steckt die Redwood-Geschichte noch in den Anfängen, wir alle sind mehr oder weniger Teil dieses Prozesses.
Ich finde diese Sachen ebenfalls ungeheuer spannend, und freue mich darüber, an diesem
viele Regionen übergreifenden Experiment teilnehmen zu dürfen. Dieses Forum ist für das
Diskussion und die Berichterstattung über die vielfältigen Versuche Einzelner
natürlich sehr praktisch.

schöne Grüsse nach Süden
Denniz

sequoiaundco

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Re: Genetische Vielfalt durch Pflanzentausch!
« Antwort #205 am: 09-November-2012, 17:58 »

Einige Anmerkungen zum Thema Naturverjüngung aus meiner Sicht

Die Sequoiavermehrung findet am Naturstandort im Wesentlichen vegetativ bes. durch Stockausschläge statt. Naturverjüngungen durch Sämlinge sind auch dort relativ selten und nicht zu vergleichen mit anderen Koniferen. Im Gegensatz zu den dichten Sämlingsteppichen von z.B. Küstentannen reichen der langlebigen Sequoia schon z.B. 5 Sämlingspflanzen auf einem Hektar, die pro Jahrhundert erfolgreich das Kronendach erreichen, um unter genetischen Gesichtspunkten eine optimale Arterhaltung zu sichern.

Die Gründe dafür liegen in der Art selbst und in den ökologischen Rahmenbedingungen:

-   Zwar finden sich schon in jungen Jahren Zapfen an der Sequoia. Zapfen- und Samenzahl, insbesondere aber die Keimungsrate liegt da noch zwischen Null und sehr gering; erst mit ca. 250 Jahren ist der Höhepunkt der Fruchtbarkeit (Samenmenge und Keimrate) erreicht. Insgesamt gesehen hat die Sequoia unter natürlichen Bedingungen ja auch Jahrhunderte bis Jahrtausende Zeit, ihr Arterhaltungsziel zu erreichen. D.h. wenn von den lebenslang produzierten Abermillionen Samen auch nur einige wenige zu Bäumen heranwachsen, ist der genetische Auftrag erfüllt.
-   Im Vergleich zu anderen Koniferen (z.B. Pseudotsuga, Picea sitchensis, Abies grandis) ist Redwood ein sehr spärlicher Pollenproduzent (ca. 1000mal weniger).
-   Die Bestäubung findet nur an trocken sonnigen Tagen im Dezember/Januar, also in der Zeit  der stärksten Niederschläge statt. In durchgehend nassen Wintern tut sich da gar nichts, weshalb häufig über Jahre gar keine Fruchtbildung stattfindet.
-   Reif sind die Samen ab Oktober, bleiben aber oft noch bis April in den Zapfen, wobei Pilze die sowieso schon geringe Keimrate weiter reduzieren.
-   Am Boden treffen die Samen meist auf eine dicke Schicht unzersetzter Blattstreu, die der Keimwurzel (keine Feinwurzeln) keinen Halt und keine Nahrung bieten.
-   Streuzersetzende Lebewesen (Pilze, Bakterien, Kleinstlebewesen) machen dort sich über den Sämling her.
-   Das notwendige ökologische Umfeld für Jungpflanzen ist bei Sequoia sehr speziell, was Lichtexposition, Feuchtigkeit, Mikroklima und die Bodenverhältnisse betrifft.
-   Diverse Pflanzenfresser warten später schon auf die Sämlinge, die es trotzdem geschafft haben.
-   Der vor Ort deutliche Klimawandel erschwert die Naturverjüngung zusätzlich.

Aus diesen Gründen ist Naturverjüngung auch am Heimatstandort relativ selten.
 
Natürlich sind die ökologischen Rahmenbedingungen in Deutschland anders als in Kalifornien und Oregon. Auch sind die bisher hier angepflanzten Sequoien schon altersmäßig nicht vergleichbar. Dass trotzdem an vielen Orten Naturverjüngungen stattfa/inden (mir bekannt z.B. in Wuppertal, Burgholz, Tervuren, Bonn), zeigt, dass eine Selbsterhaltung auch forstlich angebauter Redwoods im Rahmen der oben beschriebenen Einschränkungen in passenden Regionen möglich erscheint. Dadurch wird Sequoia aber noch lange nicht zu einer heimischen Baumart. Auch gibt es keinen Grund, vor einem weiteren invasiven Neophyten zu warnen.

chris  (sequoiaundco)
« Letzte Änderung: 10-November-2012, 10:26 von sequoiaundco »
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Waldläufer

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Re: Genetische Vielfalt durch Pflanzentausch!
« Antwort #206 am: 09-November-2012, 18:18 »

Hallo,
darf nochmal daran erinnern daß ich nicht eine generelle Naturverjüngung verneint habe sondern das geringe Ausmaß erwähnt habe.
Ich habe mal weil mich die evtl. Naturverjüngung von Redwood interessiert hat kleine ca. 20cm große Sämlingspflanzen von Gleisweiler
in eine älteren Windwurffläche gesetzt um eine Naturverjüngung nachzuahmen.
Diese Pflanzen mußten also gegen eine bereits deutlich höhere Unkrautflora antreten.
Es kam keiner hoch. Es war ihnen zu stickig und sie fingen an eine Fäule zu bekommen.
Für mich ein Hinweis daß sowohl passende Licht- und Feuchtigkeitsverhältnisse benötigt werden als auch geringe Unkrautkonkurrenz.
In Amerika ist mir aufgefallen daß sich Sämlinge nur an lichten feuchten Stellen einfinden. Öfters unter Weichhölzern.
Also in der Verjüngung kein Selbstläufer.
                                                                    VG                Bernt
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DerAchim

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Re: Genetische Vielfalt durch Pflanzentausch!
« Antwort #207 am: 09-November-2012, 18:20 »

Fränki da müsste ich mal in meine Schatztruhe gucken ;) :P

LG
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-Eugen Roth-

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Re: Genetische Vielfalt durch Pflanzentausch!
« Antwort #208 am: 09-November-2012, 21:22 »

Hallo ihr Genetiker,

wollte einmal ein Beispiel von KM-Naturverjüngung in den Raum werfen. Hatte ich vor längerer Zeit einmal hier entdeckt, gerade gesucht und sogar wiedergefunden... ;) Der Mick hätte es bestimmt sofort gewusst und gezeigt:

http://mbreg.de/forum/index.php?topic=384.msg49325#msg49325

Natürlich ist um den Baum herum auch mehr Licht als im Wald, aber trotzdem: Solitär, 50 Jahre alt, Sämlinge überstehen den deutschen (relativ milden) Winter. Das ist doch schon einmal was, oder nicht?

Gefundene Grüße,
Frank
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sequoiaundco

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Re: Genetische Vielfalt durch Pflanzentausch!
« Antwort #209 am: 10-November-2012, 16:42 »

Vielleicht probiert es mal ein/e Experimentierfreudige/r in geeigneter Klimazone  mit einer Direktsaat ("Spot-wise Seeding for Redwood"), wie Emanuel Fritz es um 1950 im Humboldt und Mendocino County erfolgreich praktiziert hat. Da ich auch - erfolgreich - immer nur direkt im Freiland aussäe, müsste das natürlich nach entsprechender Bodenvorbereitung, bei konsequenter Kontrolle der Feuchtigkeit, Unkrautbeseitigung und Winterschutz in den ersten Jahren auch im Wald möglich sein:

http://ucce.ucdavis.edu/files/repositoryfiles/ca412p5-71565.pdf

chris  (sequoiaundco)



« Letzte Änderung: 10-November-2012, 16:52 von sequoiaundco »
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