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Autor Thema: Pikieren + Erde ?  (Gelesen 21323 mal)

Joergel

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Re: Pikieren + Erde ?
« Antwort #15 am: 07-Mai-2008, 20:31 »

Wayne, das ist ja unglaublich!!!
Nachdem meine Frau das Bild gesehen hat, findet sie meinen Wald nur noch halb so schlimm ;-)

Vielleicht besorge ich mir doch ein paar Eimer Sand und Kies und mische sie unter. Ansonsten wird es wohl auch auf Blumenerde rauslaufen.

Tuff, ich hoffe deine Experimente führen doch noch zum Erfolg! In ein paar Jahren hast du die perfekte Mammutbaum-Zuchtanlage entwickelt.

Gruß
Jörg
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Tuff

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Re: Pikieren + Erde ?
« Antwort #16 am: 07-Mai-2008, 23:25 »

Wayne,
Nicht schlecht ! Ich hoffe Du hast fleißige Hände die Dir helfen (deine Kinder zum Beispiel).
Wie immer zeigt sich dass man nur genügend Input geben muß (AKA investieren) damit was herauskommt. Ich möchte jetzt aber denen noch einmal Mut zusprechen die es mit den problematischen einheimischen Samen versuchen. Wenn bei Wayne 50 oder 100 Keimlinge hopps gehen stört ihn das kaum. Wenn man aber nur drei oder fünf Keimlinge hat, dann möchte man schon sicher gehen dass alles optimal ist.
Ich sollte es nachschauen können, aber vielleicht sagst Du es einfach (wieder einmal), Wayne - wie ist denn euer Klima ? Wie hoch bist Du ? Und .... gießt Du die Töpfe von unten oder von oben ? :)
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Wayne

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Re: Pikieren + Erde ?
« Antwort #17 am: 08-Mai-2008, 09:01 »

Hallo Michael, ich liege ca. 250 m hoch, Klima würd ich noch Weinbauklima zurechnen, im Sommer auf jeden Fall recht trocken (Grauschimmel bei mir kein Thema), ca. 600 mm Niederschlag, beste Bodenbonität

Ich gieße mit der Gieskanne von oben und achte darauf, das die Erde immer feucht ist, beim Pikieren hat mir Tina und meine 7jährige Tochter Larissa geholfen, Verlust beim Pikieren bis jetzt ca. 15%
Es stehen noch mal 500 zum pikieren an, die hohe Keimquote meiner Samen hat mich überrascht.

Allerdings benötige ich voraussichtlich im Herbst 2010  100 gesunde, robuste Pflanzen für den Schloßpark Dennenlohe (bei Ansbach/Mittelfranken), habe mit Baron von Süsskind die Pflanzung eines Mammutbaumhains abgesprochen.....

Du hast recht bei mir sind Verluste mit eingeplant, der Verlust von fast der Hälfte meiner Letztjährigen durch zu lufttrockenes Winterquartier hat mir aber schon wehgetan....

Gruß Wayne
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die Väter des Waldes sterben stehend

Nick

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Re: Pikieren + Erde ?
« Antwort #18 am: 08-Mai-2008, 10:18 »

Mensch Wayne, das wird ja ein Mammut ;) -Projekt. Klasse!!!
Viel Erfolg schon einmal für 2010. Ich hoffe du berichtest dann hier.
« Letzte Änderung: 08-Mai-2008, 10:56 von Nick »
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Tuff

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Re: Pikieren + Erde ?
« Antwort #19 am: 08-Mai-2008, 10:55 »

"... die Pflanzung eines Mammutbaumhains abgesprochen..."
Schöne Aktion !

"...zu lufttrockenes Winterquartier..."
Das ist ein schwieriges Kapitel!  5 Monate Schnee wie in der Sierra (oder eine Kühlkammer) hat nicht jeder. Wenn man sich die Erdgeschichte von Sequoiadendron anschaut, wird klar daß auch die Sämlinge eine Winterpause nicht unbedingt benötigen. Es ist immer nur der leidige Frost der ein Winterquartier notwendig macht (aber wieviel vertragen sie wirklich ?), und die Tatsache daß es im Winter so wenig Sonne gibt und der Pilz dann leichtes Spiel hat.
« Letzte Änderung: 26-Mai-2008, 01:03 von Tuff »
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Tuff

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Re: Pikieren + Erde ?
« Antwort #20 am: 06-Dezember-2008, 16:28 »

Hier jetzt mal ein paar Bilder zu meinem Vulkansubstrat. Im August habe ich ein paar Sämlinge arrondiert, insbesondere wollte ich die niedrigen Ton-Balkonkästen loswerden. Die Bilder passen auch zum Thema 'Pikieren' ganz gut.

Beachtet bitte daß die schwarzen 90l Mörtelkästen in einem wasserzügigen Becken mitten im Sumpf standen, die von April bis November so gut wie unbeaufsichtigt waren. Also unter offenem Himmel, und daher die relativ grobe Körnung, um Verdichten durch Wolkenbrüche vorzubeugen. Der hohe Wasserstand war beabsichtigt und ein notwendiger Schutz gegen Austrocknen. Das haben die Keimlinge ganz gut mitgemacht. Es waren aber die oberen 20cm Substrat immer gut durchlüftet (Substratkörnung und seitliche Luftlöcher), und der Wasserstand schwankte erheblich und war oft sehr viel tiefer. Etwa in Höhe des maximalen Wasserstandes (siehe Bild 1) wird das Vulkansubstrat in der Tiefe durch ein Blähtongranulat abgewechselt, hauptsächlich weil es billiger und leichter ist (die Kästen waren durchnässt sehr schwer, fast nur noch zu zweit zu heben).

Die Größe und Tiefe der Kästen war zugleich darauf ausgerichtet, daß ein Pikieren im ersten Jahr nicht nötig ist, und am Ende des zweiten Jahres gleich ausgepflanzt werden kann. Es handelt sich hier wie gesagt um eine Ausnahme (Arrondierung der zu niedrigen Balkonkästen, die ich nicht mehr verwenden werde) - das Auspflanzen wird aber vermutlich so ähnlich aussehen.

Das fast reine Vulkansubstrat lässt sich nicht 'ausstechen', und die Wurzeln freilegen wollte ich schon gar nicht. Zum Versetzen habe ich daher ein Stück Edelstahlrohr (Regenablauf) benutzt. Das kann man in das Substrat hereindrehen. Dabei werden vielleicht ein paar seitliche Feinwurzeln abgeschnitten, zudem ein paar gequetscht, besonders bei den größeren Sämlingen die aber andererseits schon eine gewisse Wurzelmasse haben sollten und Verluste auffangen können.

(1) Loch ausheben, dabei eine seitliche 'Zufahrt' schaffen weil man den Sämling-Erde-Pfropfen später nicht einfach hineinplotzen lassen kann.

(2) Rohr eindrehen

« Letzte Änderung: 06-Dezember-2008, 16:45 von Tuff »
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Tuff

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Re: Pikieren + Erde ?
« Antwort #21 am: 06-Dezember-2008, 16:29 »


(3) Mit Schaufel unterheben

(4) Am Zielort vorsichtig einsetzen
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Tuff

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Re: Pikieren + Erde ?
« Antwort #22 am: 06-Dezember-2008, 16:29 »

(5) Wenn man es gut macht bilden sich höchstens ein paar Spalten

(6) Rohr außen zuschaufeln, dann abziehen, den Pfropfen dabei zugleich mit den Händen etwas zusammenhalten.

Übrigens, der Keimling in der Mitte war nach Hagelschlag sehr mitgenommen und schon vor der Aktion schlaff, vermutlich bereits pilzbefallen. Er hat es nicht mehr geschafft sich zu erholen und ist bald nach der Umsetzaktion eingegangen. Die ständigen Ausfälle tragen ebenfalls dazu bei daß ein frühes Pikieren bei einer solchen Freiland-Anlage nicht viel Sinn macht. Es kommt nur darauf an daß es für 2 Jahre genug Wurzelraum gibt, besonders auch in die Tiefe.
« Letzte Änderung: 06-Dezember-2008, 16:57 von Tuff »
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Tuff

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Re: Pikieren + Erde ?
« Antwort #23 am: 06-Dezember-2008, 16:30 »

(7) Anhäufen und angießen. Gut feucht halten, und je nach Witterung anfangs ein paar Tage beschatten bis die Wurzeln sich wieder erholt haben.

Ich habe das Verfahren viermal angewendet, bei Bergmammutbäumen sowie mit einem 'Büschel' Pinus mugo, alle im April gekeimt und draußen aufgwachsen, und sie haben es alle gut überstanden.zu

Noch etwas zur Größe. Alle 3 Sämlinge auf den Bildern haben schwere Hagelschäden erlitten, es gab überhaupt gar keinen der nicht getroffen wurde. Einige hatten aber bereits mehr Meristeme ('Knospen') als andere und sind rasch wieder ausgetrieben. Was nicht innerhalb von 2 Wochen neu austreiben konnte ging in der Regel später ein. Ohne den dreifachen Hagel wären meine Sämlinge viel größer und klarer strukturiert. Schließlich wird auch der im Herbst über Wochen zu hohe Wasserstand eine Rolle gespielt haben (ein Kommunikationsproblem), da hätten sie noch mal kräftig zulegen sollen. Andererseits haben die kleinen Pflänzchen eine relativ große Wurzelmasse, und zwar (aufgrund der Wasserbarriere) eher in die Breite und eher dicht, als tief und fädig, was mittelfristig (weiterhin ohne Pflege) sicherer ist als rascher Höhenwuchs.
« Letzte Änderung: 06-Dezember-2008, 17:03 von Tuff »
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Re: Pikieren + Erde ?
« Antwort #25 am: 16-Dezember-2015, 23:48 »

Update: Egal was ich hier bisher geschrieben habe. Aber das klassische Pikieren (=den Keimling aus der Erde herausziehen) ist zumindest beim BM zu riskant.

Die Überlebens-Chance hängt natürlich sehr von der Sorgfalt und den Gegebenheiten ab (etwa: Gewächshaus mit hoher Luftfeuchte ?). Als Faustregel würde ich aber generell davon abraten, und zwar generell für alle Koniferen-Arten.

Stattdessen sollte man den Keimling mitsamt einem Stück geschlossener Erde (Substrat) ausstechen und so  umpflanzen. Wenn das bedeutet, daß 2 oder 3 Keimlinge zusammenstehen, sollte man es dabei lassen, und entweder ein botanisches Experiment (oder Kunstwerk) draus entstehen lassen; oder man wartet einfach ab, wieviele nach 2 oder 3 Jahren überhaupt überlebt haben und muss dann evtl. später eben einen Sämling opfern.

Man sollte sich ein geeignetes Werkzeug basteln, etwa aus einer Blechbüchse oder einem Stück Rohr.

Wer es sich platzmässig leisten kann, kann natürlich von Anfang an auf Abstand säen. Das kommt insbesondere für hochwertiges und teures US Saatgut in Frage.
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