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Autor Thema: Zur Geschichte der Mammutbäume in Europa  (Gelesen 8785 mal)

Tuff

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Zur Geschichte der Mammutbäume in Europa
« am: 29-März-2008, 22:19 »

Hallo,

Ich wurde gerne mal an einer Stelle Infos zu sammeln wie die Mammutbäume, und welche genau, denn nun auf unseren Kontinent kamen - aus welchen Groves, oder (im Falle von Metasequoia) von welchen Orten in China, gingen Samen oder Stecklinge an welche Baumschulen in Europa ? Mir persönlich geht es darum die wahre Herkunft einzelner Bäume zu erfahren.

Informationen die überprüft werden können oder die einfach verlässlich erscheinen, können dann zum Beispiel auch in die Haupttexte über Deutschland bzw. Rheinland-Pfalz einfließen. Aber auch andere Länder, etwa Rumänien oder Frankreich, und natürlich England, dürften von Interesse sein.

Es soll nur eine Sammlung von Fragmenten sein. Jeder dem etwas einfällt, ein Zeitungsartikel oder ein Buchkapitel, möchte es doch bitte hier notieren (wenigstens den Link oder die Referenz). Es wäre darum schön wenn hier auch Versuche festgehalten würden, einer Information zur Quelle zu folgen, damit daran angeknüpft werden kann.

Weiterführende Literatur:

Refenzensammlung von Dr. Lutz Krüger (Gründer des Projektes 'Mammutbaumregister')
« Letzte Änderung: 23-Mai-2008, 17:25 von Tuff »
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Tuff

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Re: Zur Geschichte der Mammutbäume in Europa
« Antwort #1 am: 29-März-2008, 22:23 »

Gebirgsmammutbaum

Die 'Giant Trees' oder Gebirgsmammutbäume (Sequoiadendron giganteum) der östlichen Hochtäler der Sierra Nevada wurden um 1833 zufällig von einem weißen Trapper entdeckt.

"In August 1853, John D. Matthew collected seed from Calaveras Grove and sent them to his father in Scotland. Also in 1853, James Veitch of the Royal Exotic Nursery at Chelsea dispatched English plant collector William Lobb to California. Lobb first visited Dr. Kellogg in San Francisco, then collected seeds, cones and foliage at Calaveras Big Trees." (Howard R. Cooley, schriftl. Mitt.)

"The Calaveras Grove in the 1860 & 70's was easiest to access, even easier than the Mariposa Grove." (Howard R. Cooley, schriftl. Mitt.)

"G.H. Woodruff, a New Yorker who came to California to mine gold, collected more seeds in 1853. One day he found himself in a shower of seeds released by squirrels feeding on the cones. He filled a snuffbox with seeds and sent them by Pony Express at a cost of $25 to the nursery of Ellwanger and Barry at Rochester, New York. About 4,000 seeds germinated and 400 seedlings were shipped to England where they were eagerly bought. Woodruff received $1,030.60 in profits, and on Feb.11, 1854, the Illustrated London News documented the arrival of seedlings to Chelsea. The introduction of seedlings to Europe caused a sensation. Soon, hardly a landowner was without at least one Wellingtonia." (Howard R. Cooley, schriftl. Mitt.)

[1] Donald Culr Peattie (1950): Natural History of North American Trees
http://www.powells.com/biblio?show=HARDCOVER:NEW:9780618799046:40.00&page=excerpt

"It was a disappointed gold seeker, G. H. Woodruff of New York State, who climbed up into the Bigtree groves in the early fifties and threw himself down, homesick, upon his back. As he lay gazing into the green crowns, the cones snipped off by the chickadees came plumping down all about him. He began to examine them and shake out their seeds. Soon he had a great many and put them for transport in an empty snuff box. Back at camp he wrapped up the little box and prepaid a charge of $25 to send it east by Pony Express. So the first seeds reached the nursery firm of Ellwanger and Barry in Rochester, New York, and from them sprang up in 1855 four thousand tiny trees. They did not sell very fast in the eastern states, but in England where they were retailed, as Wellingtonias of course, they sold so rapidly that orders could not be filled. Botanical gardens in England, France, and Germany wanted specimens."

Vergl:
[2] University of Rochester Library Bulletin 1982, Volume XXXV. From the Genesee to the World.
http://www.lib.rochester.edu/index.cfm?PAGE=2399

Die ältesten Bäume in Europa sind derzeit also etwa 155 Jahre alt. Es besteht die Möglichkeit daß Privatreisende bereits früher Samen und Zapfen mitbrachten.
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Tuff

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Re: Zur Geschichte der Mammutbäume in Europa
« Antwort #2 am: 29-März-2008, 22:26 »

Einführung der Bergmammutbäume in Stuttgart / Württemberg


Siehe hierzu auch den Haupttext des Mammutbaumregisters!

Eine wichtige Rolle spielte der ausgedehnte Landschaftspark oberhalb des Neckarhanges (heute "Rosensteinpark" genannt), welchen Wilhelm I. ab ca.1838 mit Koniferen bepflanzen ließ (1) [6].
In seinem Auftrag wurde 1864 ein halbes Pfund Mammutbaumsamen aus Kalifornien bestellt, aus denen im Kalthaus der Stuttgarter Wilhelma durch den königlichen Gärtner  (XXXName?)  bis zum Sommer 1865 "ungefähr 5000 kräftige Pflanzen gewonnen" wurden.

[Anm: Ein halbes Pfund (engl. pound, ca. 0.4 kg) enthält nach Angaben der USDA Forest Service Database etwa 40500 Samen. Mithin haben es etwa 12% der Samen zu Pflanzen geschafft, was durchaus kein schlechtes Ergebnis ist, wenn man den damals geringen Kenntnisstand bezüglich Pilzerkrankungen und Lichtbedarf in Rechnung stellt.]

Ein Großteil dieser Pflanzen wurden im ganzen Land und auch weiter verkauft.

Es wird vermutet daß die ungewöhnlich große Menge Saatgut auf eine Verwechslung der Maßangaben Lot und Pfund zurückgeht.

Zu deisem Zeitpunkt gabe es aber bereits einige ältere Bäume im 'Rosensteinpark' und auch im Garten der Villa Berg des Kronprinzen KARL, R.H. [7].

XXX Herkunft und Alter ??

Fußnoten zum Teil Stuttgart:

(1) Wilhelm I. Friedrich Karl (* 1781 in Schlesien,  † 1864 in Stuttgart, von 1816 bis 1864 zweiter König von Württemberg. Dieser Mensch scheint naturverbunden und weltoffen gewesen zu sein. So ließ er im Ausland Rinder und Schafe ankaufen, um sie in Württemberg zu züchten. Berühmt geworden sind auch seine Araberhengste, die den Grundstock des heutigen Bestandes im Haupt- und Landgestüt Marbach bilden.


Referenzen zum Teil Stuttgart:


Die Quellen 1-5 sind mir freundlicherweise von Herrn Wolfgang EBERTS aus Baden Baden (bambus.de) zugesandt worden.

[1] Feucht, Otto (1954): "Wie die Wellingtonien nach Stuttgart kamen". Amtsblatt der Stadt Stuttgart 1954, Nr.9. Forstmeister D.Dr.h.c. Otto Feucht war mit Herrn Eberts senior befreundet.

[2] "Zum 85. Geburtstag von Otto Feucht, Oberforstmeister i.R., Dr. h.c., am 19. Februar 1964". Anhang der Jahreshefte d. Vereins f. vaterländische Naturkunde in Württemberg 118/119, Stuttgart 1964.

[3] Herzog, R. (1995): "Wilhelma Stuttgart". Dokumentation der historischen und gestalterischen Entwicklung der Wilhelma-Gartenanlagen. In: Staatliche Schlösser und Gärten.

[4] "Vom Rosensteinpark und seinen Bäumen". Amtsblatt der Stadt Stuttgart Nr. 32, vom 10.08.1950

[5] "Mammutbäume in Württemberg" Kleine Mitteilung aus den Jahreheften d. Vereins f. vaterl. Naturkunde i. Württ. 111. Jahrgang, 1. Heft, 1956. Herausg. Professoren Aldinger, Bräunhäuser, Pflugfelder, Schüz, Walter. Hauptkonservator Dr. Horst Janus.

Online-Referenzen zum Teil Stuttgart:

[6] Links zum Rosensteinpark:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlossgarten_%28Stuttgart%29

[7] Links zur Villa Berg:
http://deu.archinform.net/projekte/4790.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Villa_Berg
« Letzte Änderung: 23-Mai-2008, 16:52 von Tuff »
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Bernhard

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Re: Zur Geschichte der Mammutbäume in Europa
« Antwort #3 am: 29-März-2008, 22:31 »

Einführung der Bergmammutbäume in Stuttgart / Württemberg

Von Herrn Wolfgang EBERTS aus Baden Baden (www.bambus.de, s.Anhang) sind mir Kopien aus alten Zeitungen und Büchern zugeschickt worden (Referenzen 1-5, s.u.).

Eine wichtige Rolle spielte der ausgedehnte Landschaftspark oberhalb des Neckarhanges (heute "Rosensteinpark" genannt), welchen Wilhelm I.ab ca.1838 mit Koniferen bepflanzen ließ (1) [6].
In seinem Auftrag wurde 1864 ein halbes Pfund Mammutbaumsamen aus Kalifornien bestellt, aus denen im Kalthaus der Stuttgarter Wilhelma durch den königlichen Gärtner  _____________ bis zum Sommer 1865 "ungefähr 5000 kräftige Pflanzen gewonnen" wurden.

[Anm: Ein halbes Pfund (engl. pound, ca. 0.4 kg) enthält nach Angaben der USDA Forest Service Database etwa 40500 Samen. Mithin haben es etwa 12% der Samen zu Pflanzen geschafft, was durchaus kein schlechtes Ergebnis ist, wenn man den damals geringen Kenntnisstand bezüglich Pilzerkrankungen und Lichtbedarf in Rechnung stellt.]

Ein Großteil dieser Pflanzen wurden im ganzen Land und auch weiter verkauft.

Es wird vermutet daß die ungewöhnlich große Menge Saatgut auf eine Verwechslung der Maßangaben Lot und Pfund zurückgeht.

Zu deisem Zeitpunkt gabe es aber bereits einige ältere Bäume im 'Rosensteinpark' und auch im Garten der Villa Berg des Kronprinzen KARL, R.H., deren Herkunft und Alter mir unbekannt sind. [7]


Fußnoten zum Teil Stuttgart:

(1) Wilhelm I. Friedrich Karl (* 1781 in Schlesien,  † 1864 in Stuttgart, von 1816 bis 1864 zweiter König von Württemberg. Dieser Mensch scheint naturverbunden und weltoffen gewesen zu sein. So ließ er im Ausland Rinder und Schafe ankaufen, um sie in Württemberg zu züchten. Berühmt geworden sind auch seine Araberhengste, die den Grundstock des heutigen Bestandes im Haupt- und Landgestüt Marbach bilden.


Referenzen zum Teil Stuttgart:

[1] Feucht, Otto (1954): "Wie die Wellingtonien nach Stuttgart kamen". Amtsblatt der Stadt Stuttgart 1954, Nr.9. Forstmeister D.Dr.h.c. Otto Feucht war mit Herrn Eberts senior befreundet.

[2] "Zum 85. Geburtstag von Otto Feucht, Oberforstmeister i.R., Dr. h.c., am 19. Februar 1964". Anhang der Jahreshefte d. Vereins f. vaterländische Naturkunde in Württemberg 118/119, Stuttgart 1964.

[3] Herzog, R. (1995): "Wilhelma Stuttgart". Dokumentation der historischen und gestalterischen Entwicklung der Wilhelma-Gartenanlagen. In: Staatliche Schlösser und Gärten.

[4] "Vom Rosensteinpark und seinen Bäumen". Amtsblatt der Stadt Stuttgart Nr. 32, vom 10.08.1950

[5] "Mammutbäume in Württemberg" Kleine Mitteilung aus den Jahreheften d. Vereins f. vaterl. Naturkunde i. Württ. 111. Jahrgang, 1. Heft, 1956. Herausg. Professoren Aldinger, Bräunhäuser, Pflugfelder, Schüz, Walter. Hauptkonservator Dr. Horst Janus.

Online-Referenzen zum Teil Stuttgart:

[6] Links zum Rosensteinpark:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlossgarten_%28Stuttgart%29

[7] Links zur Villa Berg:
http://deu.archinform.net/projekte/4790.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Villa_Berg



Wahnsinnig interessant!
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Bernhard

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Re: Zur Geschichte der Mammutbäume in Europa
« Antwort #4 am: 29-März-2008, 22:32 »

Gebirgsmammutbaum

Die 'Giant Trees' oder Gebirgsmammutbäume (Sequoiadendron giganteum) der östlichen Hochtäler der Sierra Nevada wurden um 1833 zufällig von einem weißen Trapper entdeckt.

"In August 1853, John D. Matthew collected seed from Calaveras Grove and sent them to his father in Scotland. Also in 1853, James Veitch of the Royal Exotic Nursery at Chelsea dispatched English plant collector William Lobb to California. Lobb first visited Dr. Kellogg in San Francisco, then collected seeds, cones and foliage at Calaveras Big Trees." (Howard R. Cooley, schriftl. Mitt.)

"The Calaveras Grove in the 1860 & 70's was easiest to access, even easier than the Mariposa Grove." (Howard R. Cooley, schriftl. Mitt.)

"G.H. Woodruff, a New Yorker who came to California to mine gold, collected more seeds in 1853. One day he found himself in a shower of seeds released by squirrels feeding on the cones. He filled a snuffbox with seeds and sent them by Pony Express at a cost of $25 to the nursery of Ellwanger and Barry at Rochester, New York. About 4,000 seeds germinated and 400 seedlings were shipped to England where they were eagerly bought. Woodruff received $1,030.60 in profits, and on Feb.11, 1854, the Illustrated London News documented the arrival of seedlings to Chelsea. The introduction of seedlings to Europe caused a sensation. Soon, hardly a landowner was without at least one Wellingtonia." (Howard R. Cooley, schriftl. Mitt.)

[1] Donald Culr Peattie (1950): Natural History of North American Trees
http://www.powells.com/biblio?show=HARDCOVER:NEW:9780618799046:40.00&page=excerpt

"It was a disappointed gold seeker, G. H. Woodruff of New York State, who climbed up into the Bigtree groves in the early fifties and threw himself down, homesick, upon his back. As he lay gazing into the green crowns, the cones snipped off by the chickadees came plumping down all about him. He began to examine them and shake out their seeds. Soon he had a great many and put them for transport in an empty snuff box. Back at camp he wrapped up the little box and prepaid a charge of $25 to send it east by Pony Express. So the first seeds reached the nursery firm of Ellwanger and Barry in Rochester, New York, and from them sprang up in 1855 four thousand tiny trees. They did not sell very fast in the eastern states, but in England where they were retailed, as Wellingtonias of course, they sold so rapidly that orders could not be filled. Botanical gardens in England, France, and Germany wanted specimens."

Vergl:
[2] University of Rochester Library Bulletin 1982, Volume XXXV. From the Genesee to the World.
http://www.lib.rochester.edu/index.cfm?PAGE=2399

Die ältesten Bäume in Europa sind derzeit also etwa 155 Jahre alt. Es besteht die Möglichkeit daß Privatreisende bereits früher Samen und Zapfen mitbrachten.




Kaum zu glauben, ist mir echt neu ::)
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Sir Cachelot

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Re: Zur Geschichte der Mammutbäume in Europa
« Antwort #5 am: 30-März-2008, 09:53 »


Gebirgsmammutbaum

Die 'Giant Trees' oder Gebirgsmammutbäume (Sequoiadendron giganteum) der östlichen Hochtäler der Sierra Nevada wurden um 1833 zufällig von einem weißen Trapper entdeckt.

Naja, das hätten die Amis wohl gern. Die Ureinwohner kannten die sicherlich schon ewig.
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Ich bin viel zu faul, etwas unwichtiges zu tun

Tuff

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Re: Zur Geschichte der Mammutbäume in Europa
« Antwort #6 am: 23-Mai-2008, 17:37 »

Welzheim (FA Lorch, nahe Stuttgart)

http://www.schwaebisch-sibirien.de/html/wellingtonien.html

Forstdirektor Wolfgang Häberle (i.R.) fand bei unter den Akten des heute aufgelösten Forstamts Welzheim den Erlass des Königlichen Forstamts Lorch vom 17. April 1866, in dem die Übersendung von 50 Stück einjährigen Mammutbäumen (Sequoiadendron, hier Wellingtonia genannt) aus der Stuttgarter Wilhelma-Saat. 8 Altbäume am Parkplatz 'Wellingtonien' stammen aus dieser Marge.

Originaltext:

Dem K. Revieramt Welzheim wurden gemäß Decrets v. 3./4. DM No. 2820 - 50 Stück der heute dahier von der Gärtnerei der Wilhelma angelangten einjährigen Pflanzen der Wellingtonia gigantea aus Kalifornien zum alsbaldigen Verschulen in einer hierfür geeigneten herrschaftl. Saatschule mit folgender näherer Anweisung zugesendet:

1) Die Saatschule muß eine frostfreie Lage haben.
2) Die Pflanzbeete sind gut vorzubereiten u. zu lockern, auch mit Compost- oder Haide-Erde zu untermengen.
3) In der Saatschule sind die Pflanzen in einer Entfernung von nicht unter 2 Fuß nacheinander zu setzen, um mit Umgehung wiederholten Verschulens gehörig starke Heister zu erziehen. Sogleich nach der Ankunft u. bis zu dem möglichst zu beschleunigenden Verschulen sind die Pflanzen vorsichtig an einem passenden Ort einzuschlagen, nöthigenfalls auch zu begießen.
4) Für die erste Zeit sind die Pflanzen gegen die Mittagssonne durch Bedecken der Beete mit Zweigen oder ein leichtes Schutzdach aus Stotzen u. überlegten Stänglein mit Nadelreis bedeckt zu schützen u. in den ersten Wintern durch Bedecken mit Laub gegen die Kälte zu verwahren. Überhaupt ist diesen zu Versuchen bestimmten zur Zeit noch ziemlich kostspieligen Pflanzen die größte Sorgfalt zuzwenden, insbesondere auch Schutz gegen Wild.
5) Die durch den Transport u. das Verschulen der Pflanzen entstehenden Kosten sind in dem Kulturkostenplan und Verzeichniß 1866 zu verrechnen.

Lorch, den 17. April 1866

K. Forstamt

Dietlen
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DerAchim

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Zu fällen einen schönen Baum braucht´s eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenkt es, ein Jahrhundert.

-Eugen Roth-
 

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