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Autor Thema: KM auf Flussmarschboden /Erstaufforstung  (Gelesen 10069 mal)

Sobay

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KM auf Flussmarschboden /Erstaufforstung
« am: 01-Februar-2022, 18:37 »

Guten Abend zusammen,

Ich bin neu hier und hoffe daher das die Frage hier richtig platziert ist:

Ich würde gerne einen kleinen Wald aus KM´s anlegen der in einen Mischwald übergeht (Nur KM ca. 1500qm). Zur Verfügung steht eine Grünfläche (mit zwei großen Eichen) im Elbe-Urstromtal, die durch Marschböden geprägt sind. Der Boden wir dementsprechend nach 60cm relativ lehmig/tonig, jedoch ist durch die vielen Gräben die Staunässe im Winter kaum vorhanden.

Haltet Ihr es für realistisch das sich so ein kleiner Wald anlegen lässt und evtl. mit Farnen etc. unterpflanzen lässt nach einigen Jahren?

Gibt es Möglichkeiten die Vorraussetzungen zu verbessern? Habt ihr ansonsten irgendwelche Tipps bzw. Hinweise?

Vielen Dank
Julian

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Steffen

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Re: KM auf Flussmarschboden /Erstaufforstung
« Antwort #1 am: 01-Februar-2022, 22:12 »

hallo Sobay, der KM ist relativ anspruchslos, was die Böden anbelangt, und wenn es keine Staunässe gibt sollte es klappen auf den von dir genannten Böden.

Der limitierende Faktor beim KM ist eindeutig der Frost, im Speziellen die Frosttrocknis bei Sonneneinstrahlung, vor allem im Fruhjahr, wenn der Austrieb schon kurz bevor steht. Du solltest also darauf achten, dass die Bäume gegen kalte Ostwinde und die Wintersonne etwas geschützt gepflanzt werden ideal ist dafür ein bestehender Fichtenwald als Schutz. Wie gesagt unbedingt frostharte Selektionen pflanzen, oder genügend Saatgut kaufen und selber zu hause vorselektieren. Es ist normal, dass in den ersten 3-4 jahren, in denen die KM's im Topf zu Hause im garten vorgezogen werden, ca. 70-80 % ausfallen. Die Art ist wie gesagt nicht so frosttolerant wie der Bergmammutbaum.

Außerdem kannst du versuchen die dann gepflanzten KMs im Winter mit Schilfmatten oder Reisig/tannengrün gegen die Wintrsonne zu schützen. Und ganz wichtig: ein Verbiss und fegeschutz (Drahthose) gegen Rehwild für jeden Baum.

Oder du pflanzt gegen Süden und Osten ein paar Tannen/Fichten und ein paar Jahre später in die geschützten Lichtungen einzelne KM's.
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Sobay

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Re: KM auf Flussmarschboden /Erstaufforstung
« Antwort #2 am: 07-Februar-2022, 19:46 »

Hallo Steffen,

vielen dank für die Antwort. Das habe ich mir schon gedacht. Dann würde ich versuchen einen Windschutz pflanzen, sodass die KM´s wenigstens in den jungen Jahren von kalten Ost-winden/Sonne Geschützt sind.

Gut, das der Boden keine Probleme darstellt. Wild ist aber in der Tat ein Thema, dann werde ich die einzäunen müssen.

Kennst du eine gute Bezugsquelle für relativ frostharte KM´s? Gerne auch für BM´s da ich hier ebenfalls einen kleinen Hain anlegen würde von 10-15 stk.

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Steffen

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Re: KM auf Flussmarschboden /Erstaufforstung
« Antwort #3 am: 10-Februar-2022, 15:42 »

Chris von https://allerweltsgruen.de/ hat neben Sämlingen verschiedener Herkünfte auch frostresistente Klone im Angebot.
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Tuff

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Re: KM auf Flussmarschboden /Erstaufforstung
« Antwort #4 am: 12-Februar-2022, 22:02 »

Zuerst mal herzlich Willkommen bei uns im Forum, Julian !

Wie kalt wird es denn im Winter bei euch, welche Tiefstwerte kommen öfters als sagen wir nur alle 5 Jahre vor ?

Bezüglich Bezugsquellen, frag doch mal hier im Forum bei Dennis an, der zieht auch größere Mengen und kennt sich speziell mit Frosttoleranz aus.

Mammutbäume mögen generell eine gute Sauerstoffversorgung. Ich weiß nicht ob man da viel machen kann. Am besten stellt man sich vielleicht mal vor, die Bäume würden auf so einem Boden eher nahe der Oberfläche wurzeln - dann würde mulchen also hilfreich sein und ein dichter Wurzelverband des Bestandes (also aller Baumarten) der die Bäume im Sturm festhalten kann.

Falls das für Dich in Frage kommt, würde ich mal an eine Unterpflanzhung mit schattentoleranten Eiben denken. Die kommen mit fast allen Böden zurecht und bilden schwere Wurzelteller aus, deren Gewicht später was ausmachen kann.

Sind teuer im Einkauf aber man kann sie auch selber anziehen oder Stecklinge machen. Ich würde dazu mal bei Remi hier im Forum anfragen der kann Dich bei Eiben gut beraten.

« Letzte Änderung: 12-Februar-2022, 22:34 von Tuff »
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Tuff

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Re: KM auf Flussmarschboden /Erstaufforstung
« Antwort #5 am: 12-Februar-2022, 22:20 »


Der KM kann Frostschäden meistens sehr schnell wieder auswachsen, und wie Steffen schon schrieb, ist Frostsonne (insbesondere zusammen mit austrocknendem Wind!) schlimmer als die reine Temperatur. 

In der Praxis sollte man m.E. (es gibt hierzu aber auch andere Meinungen) junge KM bis maximal 200 cm vor den größten Härten schützen, danach haben sie sich schon etwas akklimatisiert, d.h. physiologisch so weit möglich an Frost angepasst. Ab ca. 3 m Höhe fällt ein KM eigentlich nur sehr noch selten aus.

Ich binde zb. im Winter Nadelbaumreisig drum, und bei den größeren Bambusstängel die vor allem die Spitze eindecken. Deren lockerer Schutz ist auch ein guter Übergang zu 'gar kein Schutz'.

Für die Rehe würde es eigentlich genügen, den Terminaltrieb zu schützen. Das Problem ist aber das Fegen der Böcke im Frühjahr, welche natürlich auch Äste völlig vernichten können.  Da hilft dann doch nur ein richtiger Gitterdraht oder -netz, und dann kam man das auch gleich von anfang an schon anbringen.

Ich habe jahrelang mit billigen provisorischen Lösungen experimentiert wie zb. einfach Äste dranbinden; aber das ist jedes Jahr bis zu zweimal wartungsbedürftig, das taugt also nix.

Ich hätte gerne mal diese Plastikgitter (-netz) Zäune der Schäfer ausprobiert, das müsste doch auch gehen und vergleichsweise billig sein wenn man aus 1 Rolle eine Menge Einzelschutz schneiden kann.

In so ein Gitter oder Netz kann man dann gegen die Frostwindrichtung Fichtenzweige einlegen oder ein Kartoffelnetz mit Klammern befestigen. Oder Kartonage (nicht sturmfest). 

Die ganze Fläche einzäunen, ist natürlich am besten. Du sparst damit mittelfristig wirklich viel Zeit die sonst für Wartung draufgeht. 

« Letzte Änderung: 12-Februar-2022, 22:29 von Tuff »
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Sobay

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Re: KM auf Flussmarschboden /Erstaufforstung
« Antwort #6 am: 12-Februar-2022, 23:35 »

Guten Abend zusammen,

vielen Dank für die Antworten. Ich denke die Bezugsquelle von Steffen ist ein sehr guter Anhaltspunkt, danke dafür!

Gegen den Ostwind/Sonne muss ich mir noch etwas einfallen lassen (evtl. Weiden?), ansonsten habe ich schon 1-2 KM´s gepflanzt die bis jetzt -15 gut überstanden haben. Das mit dem Mulchen ist eine gute Idee, vielleicht kann ich auch noch Hackschnitzel auftreiben und so die Oberschicht verbesseren.

Wie sieht es den mit dem Pflanzabstand aus bei den Km´s, hier gibt es sicherlich verschiedene Meinungen, da ich aber an einen Reinbestand gedacht habe, hätte ich grob 2-3m angepeilt?

Eiben klingt ebenfalls sehr gut als Unterpflanzung, ist es denn auch denkbar einige Farne hinzu zu pflanzen oder ist dies eher für etablierte Wälder geeignet? Wann sollte ich die Eiben und Farne pflanzen? Ich würde sehr gerne ein Nord-amerikanisches Flair nach Hamburg bringen  ;D

Wie ist das mit dem Pflanzabstand beim BM? Ich habe ein 16m breites Grundstück, könnte ich 3 BM´s in eine Gruppe pflanzen oder ist dies auch zu dicht? Links und Rechts befindet sich ein Graben bzw. Wiese also Licht sollte kein Problem darstellen.

Besten Gruß,
Julian

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Tuff

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Re: KM auf Flussmarschboden /Erstaufforstung
« Antwort #7 am: 13-Februar-2022, 02:34 »

Es kommt vor allem auf die kalten Winterwinde an, daher sind Weiden keine gute Schutzbepflanzung.

Etwas dichtes und schnellwachsendes ist dann wohl am ehesten eine raschwüchsige Konifere. Wenn du nicht KM selber als 'Hecke' pflanzen möchtest, würde ich an Thuja denken. Ich promote auch immer gerne den Ilex aber dann müsste man Heister pflanzen. Ich weiss garnicht ob man die kaufen kann. Wildlinge (die irgendwo 'zuviel' sind) ausgraben ist immer kritisch, man bekommt oft nicht genug Wurzel raus. Ilex wächst auf deinem Marschboden sicher recht gut und die Beeren sind dekoratives Vogelfutter. In westlichen Nordemerika gibt es in den Mammutbaum-Arealen (beider Arten) einige immergrüne Hartlaubgewächse die dem Ilex ähnlich sehen. Rein optisch würde das also passen.

Wie sieht es den mit dem Pflanzabstand aus bei den Km

Kommt drauf an ob du astfreien Stamm und Durchforstung anstrebst. Falls ja, würde ich eine Zwischenart empfehlen, die nicht so 'teuer' ist und dann später entnommen wird. In einem Flusstal könnten das Weidenarten sein. Ich empfehle auch immer gerne Lärchen weil die im Höhenwuchs mithalten ohne sich zu breit zu machen. Bei Dir standortfremd aber wenn sie sowieso entnommen werden .... Lärchen lassen gerade soviel Licht durch daß die unteren KM-Äste dünn werden aber lange grün bleiben statt abzusterben. Grün verwachsene dünne Äste sind holztechnisch ok.

Wenn diese KM aber niemals der Holznutzung dienen sollen, solltest Du auf maximale Wuchsgeschwindigkeit setzen und dann ist im Grunde auch jeder höher werdende Zwischenstand nur ein Störfaktor. (Die wesentlich langsamer wachsenden Eiben würden aber sowieso im Unterstand landen.)

Dann würde ich mal überlegen welchen Standraum Du Dir im Jahre xy vorstellst. Beispielsweise würde ich einem 50jährigen KM dann für maximalen Wuchs bereits eine Kreisfläche von 20m geben, damit er auch seitlich von der einfallenden Sommersonne noch weit herunter beschattet wird. Das wären 10m Abstand beim Pflanzen.

Wenn Du persönlich noch ein Waldbild eines geschlossenen Bestandes erleben möchtest, wäre es sinnvoller, doppelt so eng zu pflanzen (also 5m) und dann in ca. 20 Jahren die Hälfte abzuschlagen. Vielleicht kannst Du mit dem Holz was anfangen. 

ist es denn auch denkbar einige Farne hinzu zu pflanzen oder ist dies eher für etablierte Wälder geeignet?

Die meisten Waldfarne tun sich auf quasi-Freiflächen schwer. Aber es gibt Arten die sich auch dort gut halten, du kannst ja einfach mal mit denen anfangen und später Anspruchsvollere hinzufügen. Jetzt frag mich aber nicht welche Arten in deiner Aue geeignet sind. Ich habe selber einen 'Grove' mit ganz anderen Bedingungen, dort wachsen Athyrium und Dryopteris-Arten im Wildgras und bei uns im Garten macht sich der robuste 'Trichterfarn' Matteucia sehr gut. Der ist optisch sehr attraktiv und ich kann mir vorstellen daß er bei Dir gut wächst. Ist ein kleines bißchen invasiv aber nur durch klonale Ausbreitung, was man in den Griff kriegt -- vielleicht sollte man seine Ausbreitung über die Grenzen hinweg aber besser verhindern. Immerhin ist es aber auch in D eine einheimische Art.

Wann sollte ich die Eiben und Farne pflanzen?

Die Eiben, so früh wie möglich. Gerne auch generell als erstes. Denn die KM werden sowieso an denen vorbeiziehen wie nix.

Ich würde sehr gerne ein Nord-amerikanisches Flair nach Hamburg bringen  ;D

Hier gibts so einige die genau das auch möchten (nur nicht alle Hamburg natürlich). Du bist in guter Gesellschaft  :D

Wie ist das mit dem Pflanzabstand beim BM ?

Das ist eine ausgeprägte Lichtbaumart. Obwohl man den BM zur Stammholzerzeugung auch 'unnatürlich' eng pflanzen und astfrei erziehen kann, verschenkt man dann aber einen guiten Teil seiner essentiellen Stärke, den enorme Zuwachs, und dann muss man sich fragen wieo nicht gleich eine andere Baumart. Etwa Douglasie oder eben KM.

Wenn man beim BM das rapide Wachstum voll ausschöpfen möchte, sollte man darauf achten, daß er immer tief beastet bleibt und ab etwa 10 m Baumhöhe immer 3-5 m Abstand zwischen den Kronenrändern besteht. (Diese Faustformel habe ich gerade erfunden !) Ein tief beasteter BM in dem Alter hat bereits ~ 5 m  Kronendurchmesser in menschlicher Höhe. Da kommst Du also schon auf einen 'Pflanzabstand' von 2x2,5m + 5m dazwischen = 10m.

Wen man anfangs dichter pflanzen möchte, vielleicht auch weil man Bedenken hat daß zuviele Sämlinge ausfallen, muss man später eben bereit sein, mächtig 'aufzuräumen'.

Dann ist es aber schade wenn teure BM weg müssen. Daher empfehle ich auch hier einen Zwischenstand. Wieder halte ich die Lärche für ideal; bei Dir aber wohl doch eher Weiden u.a. Laubgehölze. Oder einfach alles was Dir Spaß macht  ;D es kommt ja später sowieso wieder weg.

Selbstverständlich kann man 3 Bäume in einer Gruppe pflanzen. Gerade beim BM sieht es sehr dekotiv aus wenn später die Kronen 'verschmelzen'. Ich würde dann aber auf 5m Durchmesser eines gedachten Kreises gehen, damit später ein wunderschöner 'Innenraum' entsteht. (Kinder lieben so etwas :D  )  Man könnte m.E. bis maximal 5 Bäume im Kreis pflanzen, mit jeweils zunehmendem Kreisdurchmesser. Die Schattenseite wird dann aber später zurückfallen. 
... die "5" scheint irgendwie eine gute Zahl zu sein für Mammutbäume ...

Wie man hier unter den KM Freunden herausgefunden hat, wächst auch der KM am besten wenn er volle Sonne bekommt. Er verträgt auch Dürren wie 2018 anscheinend noch recht gut, im höheren Alter wahscheinlich sogar besser als der BM, welcher > 50 Jahre einen erheblichen Wasserbedarf entwickelt.  Der KM verträgt aber auch Schatten und wächst dann immer noch ganz gut - der BM fällt im Schatten gravierend zurück. Daher sollte man beim BM weitere Abstände wählen, und/ oder öfters auslichten. 
« Letzte Änderung: 13-Februar-2022, 02:57 von Tuff »
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Tuff

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Re: KM auf Flussmarschboden /Erstaufforstung
« Antwort #8 am: 13-Februar-2022, 03:04 »

Weiden sind als Zwischenstand in vielerlei Hinsicht optimal. Man kann sie einfach mit einem Locheisen 'stecken'; sie lassen für die Nachbarbäume oder deine Farne noch vergleichweise viel Licht durch, ihr Laub ist leicht zersetzlich und extrem gut für den Boden, ihre Kätzchen sind im Spätwinter wertvolle Bienennahrung, und man kann sie zur Lichtsteuerung mühelos absägen. Jüngere Weiden kann man mit einer simplen Machete auf den Stock setzen. Daß sie immer wieder neu austreiben, macht extra Arbeit, aber ich sehe das auch als Vorteil für das Ökosystem: Dicke Weidenstöcke wertvolle Habitate für seltene Käfer- und Falterarten (zb. Weidenborher), und Spinnen; und ihr Insektenreichtum ist dann wiederum wertvoll für Vögel wie Weidenmeisen oder Baumläufer. Wenn man den Bestand später 'zuwachsen' lässt werden die Weiden ausgedunkelt und von selber absterben (im Gegensatz zum Beispiel zu Rot- oder Hainbuche) selbst wenn sich niemand mehr drum kümmern kann. Man muss ja auch mal ans Alter denken :D
 
« Letzte Änderung: 13-Februar-2022, 03:08 von Tuff »
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Sobay

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Re: KM auf Flussmarschboden /Erstaufforstung
« Antwort #9 am: 13-Februar-2022, 07:52 »

Das mit der Thuja bzw. Ilex ist ein guter Ansatz, besonders das dieser noch Vogelnahrung bietet ist ein schönes extra.

BM: Dann Pflanze ich Mitte März mal das 3er Grüppchen mit Abstand von ca 5 metern, das sollte dann ja passen :D Oder kann ich auch jetzt schon wenn kein Frost ist? ;D

KM: Ich strebe keine Forstwirtschaftlich Nutzung an, daher ist es mir am Ende egal wie viel Holz ich pro qm2 bekomme. Den wald rant würde ich nach Osten dann mit Thuja, Ilex und ein zwei Haseln bepflanzen und den Rest mit KM´s. Da das Grundstück nur 20m breit ist allerdings 200m lang, würde ich sowieso nur einen Teil als reinen KM´s Bestand pflanzen wollen und diesen dann in einen Mischwald übergehen lassen.

Die Weiden kann man sicherlich gut einbauen, die wachsen hier sowieso wie verrückt...

Fazit: Ich würde dann jedem Baum einen Kreis von 10m Durchmesser und dann schauen wie sich das ganze entwickelt in den nächsten Jahrzehnten?

Farne, Eibe und weiteres würde ich dann eifach schon mal pflanzen und schauen wie sich das entwickelt, ein paar Eiben haben sich dort sowieso schon Naturverjüngt.

Sobald die 3er Gruppe steht kann ich auch gerne ein Foto hochladen. Das Projekt KM´s Wald dauert noch etwas da muss erstmal die Genehmigung kommen...


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Holger

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Re: KM auf Flussmarschboden /Erstaufforstung
« Antwort #10 am: 13-Februar-2022, 11:12 »

Was den KM-Abstand angeht, möchte ich auch noch meinen Senf dazugeben. Die Bäume wachsen hoch und schlank. Wenn du daran denkst, diese NIE mehr abzusägen, dann können sie ja auch 500 Jahre und länger dort wachsen. Also bloß nicht auf die Förster hören! Die wollen ja überdicht pflanzen und dann auslichten (was sie häufig dann doch nicht tun). Mindestabstand nach meiner Schätzung 10 Meter. Vielleicht auch in kleinen Gruppen mit größerem Abstand dazwischen.. ich ahne schon, dass Tuff hier reingrätschen wird....

Gruß,

Holger
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Sobay

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Re: KM auf Flussmarschboden /Erstaufforstung
« Antwort #11 am: 13-Februar-2022, 11:53 »

Hallo Holger,

danke für deinen Input. Ich sehe es ähnlich, die Bäume sollen dort alt werden und nicht in 50 Jahren wieder gefällt werden. Vielleicht pflanze ich dann einfach Gruppen mit 3-4m Abstand und einzelne exemplare mit ca. 10m? Somit müsste sich habe ich eine gewisse Vielfalt was den Pflanzabstand angeht.

Nach einigen Jahren kann ich bestimmt auch den ein oder anderen Ahorn dazwischen setzten oder an den Waldrand :)

Wann würdest du mir empfehlen diese zu pflanzen? Mitte April?

Schönen Sonntag,
Julian
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Holger

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Re: KM auf Flussmarschboden /Erstaufforstung
« Antwort #12 am: 13-Februar-2022, 12:13 »

Hallo Julian, ich denke die KM vertragen sich mit fast jedem Gehölz. Sie sollten nur nicht überwuchert werden von Brombeeren o.ä. Wenn du einen "KM-Wald" haben willst, würde ich keine sehr groß wachsenden Bäume dazwischen pflanzen. Vogelbeerbaum, Ilex, es gibt da viele. Bei Ahorn wäre ich vorsichtig, weil die auch sehr groß und alt werden. Es sei denn, du willst die wieder rausnehmen. Feldahorn vielleicht. Aber da kennt sich Tuff besser aus als ich. Sehr schön wären vielleicht auch Liguster oder Feuerdorn mit vielen Blüten. Oder Weißdorn.
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Tuff

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Re: KM auf Flussmarschboden /Erstaufforstung
« Antwort #13 am: 13-Februar-2022, 18:06 »

Holger hat recht. Eher kleine Arten (Vogelbeere bzw. alle Sorbus-Arten sind auch eine gute Idee) und keinen Bergahorn. Der hat die Tendenz riesig zu werden, und ist in der Jugend auf gutem Boden so wüchsig daß sie er einem KM zu gut mithalten kann.

Julian, vielleicht gehst Du so vor: Mach Dir mal ein Bild (ggf. wirklich eine Draufsicht zeichnen) wo welche Bäume im Alter 100 stehen sollen. Um es von der Forstproduktionslehre abzugrenzen (die sowas 'Endbestand' oder 'Z-Bäume' nennen würde) und weil im Himmel über Deutschland Mercedes-Sterne schweben, nennen wir es mal die 'S-Klasse' ... für 'Survivor' ;D

Diese Stellen kannst Du ja auch erstmal mit Pflöcken markieren wenn Du nicht alles in einem Zug bepflanzen kannst.

Dann kannst Du in die Zwischenräume setzen wie Du lustig bist, über Jahre hinweg.

Warnung: Meistens bekommt man später noch Sämlinge oder Klone oder zieht etwas an was man unbedingt zum Endbestand hinzufügen möchte.  Es ist also nicht verkehrt, ein paar 'S' Punkte erstmal unbepflanzt zu lassen.

Man kann ja auch durchaus an S-Punkte erstmal Bäume des Zwischenstandes ansiedeln, in deren Schutz später zb. einen KM (also direkt daneben) pflanzen und dann den Zwischenbaum nach ein paar Jahren absägen. Dan sieht es nicht so nach 'Löchern' aus.

Ich habe manchmal neben einen schlechtwüchsigen S-Baum später noch einen anderen S neu gepflanzt, und ich warte dann ab welcher sich letztlich am besten macht. Manchmal fängt sich der Schlechtwüchsige dann wieder und ich muss halt irgendwann entscheiden, welcher der beiden mir mehr am Herzen liegt.

Generell sollte man bei solchen Projekten immer bereit sein, später auch mal einen Baum der S-Klasse der Holznutzung zuzuführen ... man kann niemals voraussehen wo man später mal seine Pläne ändert. Und oft lernt man auch erst durch die 'Reaktionen' des sich bildenden jungen Bestandes, was man doch lieber anders machen möchte.

Ja Fotos wären super ! Wir freuen uns immer über so ein schönes Projekt !
« Letzte Änderung: 13-Februar-2022, 18:08 von Tuff »
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Sobay

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Re: KM auf Flussmarschboden /Erstaufforstung
« Antwort #14 am: 26-Februar-2022, 19:07 »

Kurzes Update:

Ich habe jetzt 3 Bm´s im Abstand von 5-6 Metern gepflanzt. Das sollte hoffentlich reichen.. Alle haben eine Höhe von ca. 35-40cm.

Außerdem habe ich einen KM als Solitär in 146cm Höhe gepflanzt. Mal schauen wie viel die diese Saison wachsen ;-)

Anbei ein paar Fotos.

Gruß,
Julian
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