Es kommt vor allem auf die kalten Winterwinde an, daher sind Weiden keine gute Schutzbepflanzung.
Etwas dichtes und schnellwachsendes ist dann wohl am ehesten eine raschwüchsige Konifere. Wenn du nicht KM selber als 'Hecke' pflanzen möchtest, würde ich an Thuja denken. Ich promote auch immer gerne den Ilex aber dann müsste man Heister pflanzen. Ich weiss garnicht ob man die kaufen kann. Wildlinge (die irgendwo 'zuviel' sind) ausgraben ist immer kritisch, man bekommt oft nicht genug Wurzel raus. Ilex wächst auf deinem Marschboden sicher recht gut und die Beeren sind dekoratives Vogelfutter. In westlichen Nordemerika gibt es in den Mammutbaum-Arealen (beider Arten) einige immergrüne Hartlaubgewächse die dem Ilex ähnlich sehen. Rein optisch würde das also passen.
Wie sieht es den mit dem Pflanzabstand aus bei den Km
Kommt drauf an ob du astfreien Stamm und Durchforstung anstrebst. Falls ja, würde ich eine Zwischenart empfehlen, die nicht so 'teuer' ist und dann später entnommen wird. In einem Flusstal könnten das Weidenarten sein. Ich empfehle auch immer gerne Lärchen weil die im Höhenwuchs mithalten ohne sich zu breit zu machen. Bei Dir standortfremd aber wenn sie sowieso entnommen werden .... Lärchen lassen gerade soviel Licht durch daß die unteren KM-Äste dünn werden aber lange grün bleiben statt abzusterben. Grün verwachsene dünne Äste sind holztechnisch ok.
Wenn diese KM aber niemals der Holznutzung dienen sollen, solltest Du auf maximale Wuchsgeschwindigkeit setzen und dann ist im Grunde auch jeder höher werdende Zwischenstand nur ein Störfaktor. (Die wesentlich langsamer wachsenden Eiben würden aber sowieso im Unterstand landen.)
Dann würde ich mal überlegen welchen Standraum Du Dir im Jahre xy vorstellst. Beispielsweise würde ich einem 50jährigen KM dann für maximalen Wuchs bereits eine Kreisfläche von 20m geben, damit er auch seitlich von der einfallenden Sommersonne noch weit herunter beschattet wird. Das wären 10m Abstand beim Pflanzen.
Wenn Du persönlich noch ein Waldbild eines geschlossenen Bestandes erleben möchtest, wäre es sinnvoller, doppelt so eng zu pflanzen (also 5m) und dann in ca. 20 Jahren die Hälfte abzuschlagen. Vielleicht kannst Du mit dem Holz was anfangen.
ist es denn auch denkbar einige Farne hinzu zu pflanzen oder ist dies eher für etablierte Wälder geeignet?Die meisten Waldfarne tun sich auf quasi-Freiflächen schwer. Aber es gibt Arten die sich auch dort gut halten, du kannst ja einfach mal mit denen anfangen und später Anspruchsvollere hinzufügen. Jetzt frag mich aber nicht welche Arten in deiner Aue geeignet sind. Ich habe selber einen 'Grove' mit ganz anderen Bedingungen, dort wachsen Athyrium und Dryopteris-Arten im Wildgras und bei uns im Garten macht sich der robuste 'Trichterfarn'
Matteucia sehr gut. Der ist optisch sehr attraktiv und ich kann mir vorstellen daß er bei Dir gut wächst. Ist ein kleines bißchen invasiv aber nur durch klonale Ausbreitung, was man in den Griff kriegt -- vielleicht sollte man seine Ausbreitung über die Grenzen hinweg aber besser verhindern. Immerhin ist es aber auch in D eine einheimische Art.
Wann sollte ich die Eiben und Farne pflanzen? Die Eiben, so früh wie möglich. Gerne auch generell als erstes. Denn die KM werden sowieso an denen vorbeiziehen wie nix.
Ich würde sehr gerne ein Nord-amerikanisches Flair nach Hamburg bringen Hier gibts so einige die genau das auch möchten (nur nicht alle Hamburg natürlich). Du bist in guter Gesellschaft
Wie ist das mit dem Pflanzabstand beim BM ?
Das ist eine ausgeprägte Lichtbaumart. Obwohl man den BM zur Stammholzerzeugung auch 'unnatürlich' eng pflanzen und astfrei erziehen kann, verschenkt man dann aber einen guiten Teil seiner essentiellen Stärke, den enorme Zuwachs, und dann muss man sich fragen wieo nicht gleich eine andere Baumart. Etwa Douglasie oder eben KM.
Wenn man beim BM das rapide Wachstum voll ausschöpfen möchte, sollte man darauf achten, daß er immer tief beastet bleibt und ab etwa 10 m Baumhöhe immer 3-5 m Abstand zwischen den Kronenrändern besteht. (Diese Faustformel habe ich gerade erfunden !) Ein tief beasteter BM in dem Alter hat bereits ~ 5 m Kronendurchmesser in menschlicher Höhe. Da kommst Du also schon auf einen 'Pflanzabstand' von 2x2,5m + 5m dazwischen = 10m.
Wen man anfangs dichter pflanzen möchte, vielleicht auch weil man Bedenken hat daß zuviele Sämlinge ausfallen, muss man später eben bereit sein, mächtig 'aufzuräumen'.
Dann ist es aber schade wenn teure BM weg müssen. Daher empfehle ich auch hier einen Zwischenstand. Wieder halte ich die Lärche für ideal; bei Dir aber wohl doch eher Weiden u.a. Laubgehölze. Oder einfach alles was Dir Spaß macht
es kommt ja später sowieso wieder weg.
Selbstverständlich kann man 3 Bäume in einer Gruppe pflanzen. Gerade beim BM sieht es sehr dekotiv aus wenn später die Kronen 'verschmelzen'. Ich würde dann aber auf 5m Durchmesser eines gedachten Kreises gehen, damit später ein wunderschöner 'Innenraum' entsteht. (Kinder lieben so etwas
) Man könnte m.E. bis maximal 5 Bäume im Kreis pflanzen, mit jeweils zunehmendem Kreisdurchmesser. Die Schattenseite wird dann aber später zurückfallen.
... die "5" scheint irgendwie eine gute Zahl zu sein für Mammutbäume ...
Wie man hier unter den KM Freunden herausgefunden hat, wächst auch der KM am besten wenn er volle Sonne bekommt. Er verträgt auch Dürren wie 2018 anscheinend noch recht gut, im höheren Alter wahscheinlich sogar besser als der BM, welcher > 50 Jahre einen erheblichen Wasserbedarf entwickelt. Der KM verträgt aber auch Schatten und wächst dann immer noch ganz gut - der BM fällt im Schatten gravierend zurück. Daher sollte man beim BM weitere Abstände wählen, und/ oder öfters auslichten.