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Autor Thema: Metasequoia als Gartenbonsai  (Gelesen 6447 mal)

bambam

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Metasequoia als Gartenbonsai
« am: 22-September-2015, 14:47 »

Hallo,

ich habe in einem Gartenbaubetrieb einen Urweltmammutbaum erstanden.
Ca. 4,5m hoch, der Verkäufer meinte er sei wohl 6 Jahre alt.
Er steht relativ frei auf unserem Grundstück in der Nähe von Regensburg.
Das Grundstück hat ca 800qm Grünfläche.
Darauf steht eine wunderschöne Birke ca 25m hoch mit ca. 20m breiter Krone.
Zu dieser hat der Mammut ca. 15m Abstand und zur umlaufenden Mauer jeweils 5m.

Nun zu meiner Frage, bzw. meinem Vorhaben:

Ist es möglich den Mammut als eine Art Gartenbonsai zu pflegen?
Meine Vorstellung wäre den Baum in seiner Höhe zu erhalten und wie bei einem Bosai die Wachstumsenergie
durch geeigneten Schnitt in die Stammentwicklung über zu leiten.
Wie hätte hier der Zuschnitt zu erfolgen?

Oder ist es bei einem frei gepflanzen Baum nicht möglich, da das Wurzelwachtum nicht kontrolliert werden kann.

Gruß

Bernhard
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Bakersfield

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Re: Metasequoia als Gartenbonsai
« Antwort #1 am: 22-September-2015, 17:48 »

Hallo und Herzlich Willkomen im Mammutbaumforum, Bernhard!

Mir ist bisher noch nichts von einem Gartenbonsai-Urweltmammutbaum bekannt. Wegen ihres schnellen Wuchses werden aber im Allgemeinen relativ viele Mammutbäume irgendwann zurückgeschnitten.

Nicht immer führen solche Schnitte, die natürlich regelmäßig wiederholt werden müssen, zu einem optisch ansprechenden Habitus. Glücklicherweise hat jedoch Metasequoia als winterkahle Konifere eine relativ hohe Schnittverträglichkeit. Oft sind solche Rückschnitte aber auch nur eine Vorstufe der Fällung... :-\

Fraglich ist, wie gesagt, ebenfalls, ob man durch die Schnitte auch einen schönen Baum erhält. Hier sind m.M.n. große Zweifel angebracht. Zudem ist der erforderliche Pflegeaufwand für so einen großen Baum natürlich auch vielfach höher als für einen Schalenbonsai. Wobei der Aufwand beim Bonsai ja auch sehr stark vom Gestalter abhängt... ;)

Eines ist jedoch bei den Sequoien klar. Wenn man ihnen den zentralen Wipfeltrieb kappt, um die Baumhöhe zu begrenzen, reagieren sie mit dem Aufstellen (meist) mehrerer Äste als Ersatzwipfel bzw. der Neubildung mehrerer Ersatzwipfel (Reiterationen). Das heißt, der Aufwand vervielfacht sich vom ersten Schnitt zum zweiten. Und vom zweiten zum dritten wiederholt sich dieses Schauspiel höchstwahrscheinlich... :o

Ich bin zwar weder gelernter Gärtner noch Botaniker, aber ich würde diesen Weg nicht empfehlen, zumal ein Abstand von 5 Metern zu einer Mauer/Grundstückgrenze zwar nicht optimal ist, aber durchaus akzeptabel. Man kann den Urweltmammutbaum ja mit zunehmender Breite und Höhe sehr leicht aufasten. Das betont den charakteristisch-knorrigen Stamm nochmals zusätzlich.

Und die Birke íst ja weit genug entfernt, wenn der Abstand vom Kronenrand der Birke gerechnet wurde. Wenn es vom Kronenrand jedoch ebenfalls nur 5 Meter sein sollten, dann wäre der Platz doch zu tatsächlich zu knapp für eine ältere Metasequoia.

So weit meine Einschätzung.

Vielleicht gibt's ja noch andere Meinungen... :)

Viele Grüße aus'm Westmünsterland,
Frank

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Tuff

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Re: Metasequoia als Gartenbonsai
« Antwort #2 am: 22-September-2015, 19:31 »

Andererseits wird er UM aber auch sehr hoch ... ich kenne welche die jetzt (bei >30m) den Hausbesitzern langasm unheimlich werden, und ein Ende ist noch nicht abzusehen. Die Idee, einen als 'Bonsai' zuzuschneiden ist dann vielleicht gar nicht so abwegig.

Ich kann mir jedenfalls vorstellen, daß ein maximal 5m hoher knorriger dicker UM-Bonsai auch ansprechend wirkt. Nur darf man dann wohl nie mehr mit dem Schneiden aufhören, sonst wird das Ergebnis furchtbar aussehen.

Ein Bekannter hat alle drei Mammutbaumarten (BM, KM, UM) als Bonsai im Topf. Er kneift anscheinend regelmässig Knospen ab. Das ist besser, als Holz zu verletzen, wodurch sich Pilze einfinden könnten. Ob sich der Aufwand bei einem sagen wir mal 5m hohen Baum lohnt ?

Ansonsten überallwn die Mammutbäume ja Wunden recht schnell, also sollten auch radikale Entastungen / Schnitte möglich sein.

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derTim

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Re: Metasequoia als Gartenbonsai
« Antwort #3 am: 22-September-2015, 22:03 »

Hallo Bernhard,
da UMs sich auch zur Bonsaigestalltung eignen, bin ich der Meinung das sie auch Wunderbare Gartenbonsais abgeben.
Hast du dich schon mit dem Thema Bonsai beschäftigt?
Wenn du ein paar Bilder einstellst können wir gemeinsam überlegen wie Du am besten vorgehst.
Stell dich schon mal darauf ein, das er erstmal etwas kleiner wird. ;D :)
M.f.G. Tim
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bambam

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Re: Metasequoia als Gartenbonsai
« Antwort #4 am: 23-September-2015, 10:10 »

Hallo,

danke für die Antworten/Einschätzungen!
Ich werde die kommenden Tage Bilder machen und einstellen.

Den Pflege- und Schneideaufwand scheue ich nicht, jedoch möchte ich dem Baum keinesfalls schaden.
Wie Tuff habe ich auch das Bild eines 5m hohen knorrigen Metasequoias vor Augen.

Von der Grundform des Baumes kann ich mir schon einen etwaigen Schnitt zum Bonsai vorstellen,
zumal der Baum nicht den typischen "Tannenbaumwuchs" aufweist.

Mit der Klein-Bonsai Pflege kenne ich mich aus, habe seit vielen Jahren mehrere davon.
Jedoch das Ganze ins Großformat zu übertragen ist sicher noch mal was anderes...

Gruß

Bernhard
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Manfred

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Re: Metasequoia als Gartenbonsai
« Antwort #5 am: 23-September-2015, 10:43 »

Grüß euch,
interessantes Thema!

Ich bin zwar auch kein Bonsaispezialist, aber abgesehen von den regelmäßigen Schnitten dürfte ja bei einem Schalenbonsai der Grund des langsamen Wachstums auch sein, dass er eben in so einer kleinen Schale sein Leben fristen muss und daher auch das Wurzelwachstum begrenzt ist!?

Die Frage ist nun, wie kann ich diesen Aspekt auf einen frei gepflantzen Baum im Garten umlegen  :o
Falls man nämlich nicht nur jedes Jahr die Knospen, oder ins Holz, schneiden möchte wäre eine "Wurzelraumbegrenzung" - wie die auch immer aussehen mag - ein gangbarer Weg, oder?

lg
Manfred
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piju

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Re: Metasequoia als Gartenbonsai
« Antwort #6 am: 23-September-2015, 11:04 »

Hey!
Ich habe durchaus schon Erfahrung in dieser Sache. Habe 2 meiner selbstgezogenen UMs, BJ 2012, in meinem Garten stehen. Einer wurde nicht geschnitten, ist jetzt an die 2,5m hoch, sehr schlank und unregelmäßig, der Andere wurde im Höhenwuchs und im Seitenwuchs beschnitten, ist jetzt ein wunderschöner Kegel mit etwa 1,8m Höhe.
Habe den Jahrestrieb von 2014 im Herbst 2014 total entfernt, den Besten Seitentrieb als neuen Haupttrieb nach oben gezwungen, alle Seitentriebspitzen sorgsam beschnitten.
Heuer war dann nur darauf zu achten, dass sonstige Seitentriebe, die nach oben strebten um ein Haupt zu werden, geschnitten wurden.
Klingt brutal, hat aber gut gewirkt.
Gruß, Judith
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Bischi

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Re: Metasequoia als Gartenbonsai
« Antwort #7 am: 23-September-2015, 13:47 »

Hallo Bernhard
Herzlich Willkommen im Forum und viel Spaß hier, gibt sicher einiges Interessantes zu lesen.
Metasequoien sind sehr gut schnittverträglich und treiben selbst nach einem radikalen Rückschnitt in der Regel wieder gut aus.
Als Pseudobonsai freistehend im Garten also bestens geeignet.
Anders wie bei echten Bonsais in den beengten Schalen hat deiner freien 'Spielraum' in Bezug auf seinen Wurzeln, dies bedeutet, das der Austrieb nach einem Rückschnitt wesentlich stärker sein wird, stärker sogar als der natürliche Austrieb ohne Schnitt.
Bei Pseudobonsais aber durchaus auch mal so gewollt.
Ratsam wäre es, das man vor dem Schneiden festlegt welche Form der Baum einmal annehmen soll.
Wuchsformen ganz entgegen dem natürlichen Wuchs der Baumart sehen immer etwas skuril und gekünzelt aus, das ist aber reine Geschmackssache.
Kannst du hier bitte einmal ein Bild des UM einstellen, so könnte man gedajklich schon mal etwas planen.
Gutes Gelingen wünscht Jürgen
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bambam

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Re: Metasequoia als Gartenbonsai
« Antwort #8 am: 24-September-2015, 09:05 »

Hallo,

hier die Bilder meines UM und dessen Lage auf dem Grundstück.
Der Baum wurde dieses Jahr im Juni gepflanzt, ist sehr gut angewachsen und hat wunderschöne neue Triebe bekommen.
Ich denke man sollte demnach erst nächstes Jahr mit dem Beschnitt anfangen, wenn er komplett im Boden eingewachsen ist.

Gruß

Bernhard
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bambam

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Re: Metasequoia als Gartenbonsai
« Antwort #9 am: 24-September-2015, 09:06 »

Hier noch weitere Bilder
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Bakersfield

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Re: Metasequoia als Gartenbonsai
« Antwort #10 am: 24-September-2015, 09:28 »

Hallo Bernhard,

danke für die Bilder.

Es ist so, wie ich es mir gedacht hatte. Der Abstand zur Birke ist nicht sonderlich groß. Da der UM (Urweltmammut) in 20-25 Jahren im Kronenbereich der Birke auch schon ca. 15 Meter breit wäre, wäre das für beide Bäume nicht optimal.

Halte ihn klein und uns auf dem Laufenden. Wird interessant, die Entwicklung zu verfolgen... :)

Viele Grüße,
Frank
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