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Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Mammutbäume melden => Thema gestartet von: RO2222 am 23-Januar-2010, 11:41

Titel: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: RO2222 am 23-Januar-2010, 11:41
Hallo Waldbauern und Interessierte!

Im Dezember suchten wir nach einem Hinweis der Eigentümer (Familie v. d. Leyen) den Meerbusch in Meerbusch auf.

Hier wurden eine ganze Menge BM im Waldgebiet gepflanzt:

Ein Nutzwald von mehr als 5000 m2 wurde vor ca. 25 Jahren gemischt mit BM und Zedern angelegt. Die Baumhöhe beträgt inzwischen ca. 20 m. Allerdings zeigen die Schnittstellen von jüngst gefällten Bäumen, dass das Wachstum in den letzen Jahren eher schwach war. Die Jahresringe liegen sehr eng zusammen und damit war der Holzzuwachs entsprechend gering.

Vermutlich stehen die Bäume inzwischen viel zu eng zusammen und eine nötige Ausdünnung wurde in den letzten Jahren nicht mehr durchgeführt. Außerdem haben einige BM ausdorrte Kronen. Vielleicht sind diese Bäume vom  Hallimasch befallen. Der Anteil der grün benadelten Äste ist auch bei gesunden BM eher gering. Somit ist dieser Versuch bis jetzt nicht optimal verlaufen.  >:(

Im Meerbusch sind zudem noch drei weitere Standorte mit 27, 9 und 8 BM angepflanzt. Auch diese Bäume sind etwa 25 Jahre alt, aber unterschiedlich entwickelt.

Freiherr von der Leyen pflanzte darüber hinaus noch 17 BM in der Nähe von Haus Meer.

Im Stadtgebiet Meerbusch fanden wir zu guter letzt noch 12 Standorte mit BM oder UM.


Gruß aus NRW

Hiltrud und Werner
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: RO2222 am 23-Januar-2010, 11:43
....
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: RO2222 am 23-Januar-2010, 11:45
.....
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: RO2222 am 23-Januar-2010, 11:48
......

Meerbusch5= der schönste BM in Meerbusch mit 29 m Höhe und geschätzt 1.7m BHD  ;D
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: RO2222 am 23-Januar-2010, 11:57
....
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: Steffen am 23-Januar-2010, 12:46
wieder mal tolle Fotos.

Die abgestorbene Beastung ist typisch für den BM im Waldbau. Ich halte den Zustand für wenig bedenklich, zumal die Spitzen ja durchwegs grün sind und sich soimit die BM Ihren Weg zum licht schon bahnen werden.

Das ist auch genau der Grund, warum die großen BM in der Sierra auch bis in 50 und mehr Meter Höhe weitgehend astfrei sind. Wegen Lichtmangels sterben die Äste im unteren Bereich ab.

Solange der BM weiter Platz nach oben hat, ist das alles kein Problem.

Habt ihr Anzeichen für Hallimaschbefall gefunden (schwarzes Mycelbahnen)?

Gruß Steffen
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: Michael D. am 23-Januar-2010, 13:14
Hallo,Werner !  

Schließe mich da Steffen´s Meinung an.So wie es auf den Foto´s aussieht,wird ja gerade die Stückzahl reduziert und die Bäume freigestellt.

Viele Grüße ! Michael
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: Bernhard am 23-Januar-2010, 13:39
...... Wegen Michtmagels sterben die Äste im unteren Bereich ab.


 ??? :-\

Wat ?
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: TaunusBonsai am 23-Januar-2010, 13:43
Moin ihr zwei,

schon wieder sehr interessante Funde und anschauliche Fotos. Klasse!

Zitat
Vermutlich stehen die Bäume inzwischen viel zu eng zusammen und eine nötige Ausdünnung wurde in den letzten Jahren nicht mehr durchgeführt. Außerdem haben einige BM ausdorrte Kronen.


Ach, lass' denen mal so ein- bis zweitausend Jahre ihre Ruhe, dann wächst sich das schon aus...

Sehr interessant finde ich die unterschiedlichen Wuchsformen der Mammutbaumreihe am Wegesrand (Meerbusch1).



interessanter Gruß aus'm Taunus vom Ralf
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: RO2222 am 23-Januar-2010, 13:47

Habt ihr Anzeichen für Hallimaschbefall gefunden (schwarzes Mycelbahnen)?

Gruß Steffen

Hallo Steffen!

Konkrete Anzeichen wie Pilzkörper oder  Mycelbahnen fanden wir nicht. Allerdings waren die Baumkronen z.T. sehr schütter oder gar abgestorben. Das kann doch nur auf Hallimasch hindeuten oder liegen wir da falsch?

Werner
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: RO2222 am 23-Januar-2010, 13:56
Hallo,Werner !  

Schließe mich da Steffen´s Meinung an.So wie es auf den Foto´s aussieht,wird ja gerade die Stückzahl reduziert und die Bäume freigestellt.

Viele Grüße ! Michael


Hallo Michael,

der Eindruck täuscht. Es waren lediglich zwei BM die versuchsweise gefällt wurden. Ich hoffe die Forstleute entscheiden sich richtig, wie sie weiter vorgehen wollen.

Gruß Werner
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: Bernhard am 23-Januar-2010, 13:59
Allerdings waren die Baumkronen z.T. sehr schütter oder gar abgestorben.


Hallo Werner,

m.E. deutet eine schüttere Krone auf große Trockenheit hin. Ein weit verbreitetes Phänomen.

Gruß
Bernhard
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: RO2222 am 23-Januar-2010, 14:03

Sehr interessant finde ich die unterschiedlichen Wuchsformen der Mammutbaumreihe am Wegesrand (Meerbusch1).


Hallo Ralf,

ja richtig! Vielleicht sind wieder mal containergeschädigte BM dabei.

Die Reihe steht am Nordrand einer Pappelanpflanzung. Die Höhen variieren zwischen 9 und 21 m bei maximalem BHD von 1m.

Werner
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: RO2222 am 23-Januar-2010, 14:11
Allerdings waren die Baumkronen z.T. sehr schütter oder gar abgestorben.

m.E.

Hallo Bernie!

Wat!?  ??? ??? m.E. = mit Einschränkung...? mit Erlaubnis...? oder mein Einfall?  ::)

Ok, Trockenheit könnte natürlich auch für die schütteren Häupter verantwortlich sein.

l.G. Werner

Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: Bernhard am 23-Januar-2010, 14:14
Lieber Werner,

Wat!?  ??? ??? m.E. = mit Einschränkung...? mit Erlaubnis...? oder mein Einfall?  ::)


= meines Erachtens !  8)  Muß nicht sein, aber ich würde fast 100%ig auf Trockenheit tippen.

LG
Berni  ;)
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: Michael D. am 23-Januar-2010, 14:16
Hallo,Ralf !  
Sehr interessant finde ich die unterschiedlichen Wuchsformen der Mammutbaumreihe am Wegesrand... (Meerbusch1).

...erinnert irgendwie etwas wie an ein Gruppenfoto bei den Mammutbaum-Freunden  8) ;) :D

Unterschiedlichseiende Grüße ! Michael :)
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: TaunusBonsai am 23-Januar-2010, 14:18
 ;D ;D ;D
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: Zinnauer am 23-Januar-2010, 22:24
Die abgestorbene Beastung ist typisch für den BM im Waldbau. Ich halte den Zustand für wenig bedenklich, zumal die Spitzen ja durchwegs grün sind und sich soimit die BM Ihren Weg zum licht schon bahnen werden.

Solange der BM weiter Platz nach oben hat, ist das alles kein Problem.

Hallo Steffen,

leider muss ich (wieder) meine Bedenken äußern:
Bäume (vor allem Nadelbäume) mit derart kurzen Kronen wie zB auf Bild 13a sind sehr gefährdet durch Schnee- und Eisanhang. 1 Nebeltag mit Raureif kann genügen, dass der dünne Stamm die Krone nicht mehr tragen kann und das war´s dann für diese Indiviuen.

Bei BM kommt aber zusätzlich ein enormer Vitalitätsverlust hinzu, der die Bäume hochgradig anfällig für Hallimasch macht.

Solche Bäume müssen extremes Glück haben um zu überleben. Helfen kann nur eine behutsame, in vielen kleinen Schritten und über viele Jahre verteilte Freistellung (ginge man radikal vor, wäre Sturmbruch eine weitere Gefahr).

Also noch ein Beispiel, wie man BM denkbar schlecht behandeln kann.

LG
Michael
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: Xenomorph am 23-Januar-2010, 22:32
Servus allerseits,

dass die Kronen der BM im Wald kleiner ausfallen als bei freistehenden BM ist normal, das stimmt. Liegt größtenteils an Lichtmangel im unteren Stammbereich, wie schon gesagt wurde. Bei den BM am Naturstandort in Kalifornien kommen noch die Waldbrände hinzu, die auch bei sehr freistehenden BM dafür sorgen dass die unteren Äste verbrennen, obwohl sie da eigentlich grün bleiben würden.

Wenn BM-Kronen allerdings nur noch so einen winzigen Teil der Baumhöhe ausmachen wie auf dem Foto "Meerbusch 13a", dann ist das nicht mehr normal sondern bedeutet dass diese Bäume nahe daran sind, den Kampf ums Überleben zu verlieren. Grund ist zu großer Lichtmangel durch -ich muss es leider sagen- zu enge Pflanzabstände. Der Bestand sollte dringend großzügig ausgelichtet werden!

Schüttere Kronen dürften von Wassermangel herrühren, da stimme ich zu. Kann am Standort liegen, aber durch die vielen "Großverbraucher" (BM) auf engem Raum wird die Wasserversorgung noch schlechter.

Urzeitliche Grüße, Clemens

Edit: Hallo Michael, wollte dich nicht nachplappern wegen Kronen, unsere Beiträgen haben sich überschnitten. Heute geht alles so laaaaangsaaaam hier... Stimme dir aber voll zu. Sturmbruch hatte ich nicht bedacht.
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: Mick Rodella am 24-Januar-2010, 02:10
Hallo Hiltrud und Werner,

interessante Funde! Habt ihr auch bei Verona und Franjo P. geklingelt, vielleicht haben die ja auch sowas im Garten?  ;)

Zu den Waldbäumen wurde alles gesagt. Die beiden Extremspargel sind zwar zu bemitleiden, aber es könnte interessant sein, die über die nächsten Jahre zu beobachten und uns eines besseren zu belehren (ich würde denen spontan auch keine Chance geben)...

Gruß nach Gangelt,
Micha
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: Otto am 02-Juli-2014, 23:57
Hallo Hiltrud und Werner,

ich war heute in Büderich und suchte einen BM, den ich anlässlich einer Beerdigung im Januar gesehen hatte, fand ihn aber nicht mehr, nur eine freie Stelle mit schütterem Gras umgeben.
Gerade habe ich mir Eure Funde in Büderich angesehen und stelle fest, der vermisste Baum ist Eure ID8905 auf dem Friedhof von Büderich.
Den Abgang werde ich an der richtigen Stelle melden.

VG Otto
Titel: Re: Experiment mit Bergmammutwald gescheitert?
Beitrag von: Tuff am 03-Juli-2014, 22:03
(Nachtrag) Ich kann nur unterstreichen was Zinnauer gesagt hat. Das erste Ziel eines forstlichen Anbaus sind vatale und robuste Bestände, weil aufgrund der langen Umtriebszeit immer mit Witterungsextremen gerechnet werden muß (Sturm, Eis, ...). Ein Risiko-Anbau zur Erzielung eines besonders astfreien Schaftes, auf Kosten der Stabilität und unter Wachstumseinbußen, ist keine gute waldbauliche Praxis. Man sollte stattdessen die Beschattungszone der Schäfte schrittweise nach oben setzen, etwa durch Schattbaumarten die im Wuchs entsprechend nachziehen.

Im Übrigen sei nochmal wiederholt, was Clemens schrieb: Ob die Schäfte in der Sierra Nevada beschattet werden oder nicht spielt fast keine Rolle, weil die untersten Äste sowieso verbrennen. Die Hitze eines durchschnittlichen Bodenfeuers steigt ohne weiteres 50 m hoch.

Zu regelrechten 'Feuerstürmen' dürfte es hingegen in einem Urwald mit natürlichem Feuerzyklus von 15 - 30 Jahren nur extrem selten kommen. Aber es gibt immer Ausnahmen von der Regel, der bekannte Naturpionier John Muir hat um 1900 herum einem Kronenbrand mehrere Tage und Nächte lang aus nächster Nähe zugesehen und beschreibt, wie 'jüngere' BM (was auch immer er darunter verstand) Feuer fangen, welches offenbar über die fransigen Rindenkanäle (sic) nach oben geleitet wurde, und wie eine Fackel verbrennen.

Die Details die er berichtet sind von unschätzbarem Wert. Außer Muirs Beobachtungen kenne ich keine einzige die konkret über brennende Giant Sequoia berichtet.