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Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Wissenswertes & News => Thema gestartet von: dr.kimble am 06-April-2009, 19:13

Titel: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: dr.kimble am 06-April-2009, 19:13
hallo zusammen,
ich bin der neue hier und komme jetzt wohl öfter:-)
ich heiße dirk, wohne im wunderschönen westerwald zwischen altenkirchen und hachenburg.

zu meiner freude kann ich berichten, dass ich noch eine kleine wiese außerhalb unseres dorfes habe, ca. 1000qm... groß
und auf meinem balkon wachsen grade 15 kleine küstenmammutbäume:-)

jetzt stellt sich mir aber die frage, ob ich die einfach auf der wiese pflanzen darf.
das wird eh noch 3 jahre dauern bis die groß genug sind um rauszukommen, aber der schlaue bauer plant vor:-)

hat da jemand erfahrung mit wie sich die sache in rheinland-pfalz verhält?

bin für jeden tip dankbar.

gruß
dirk
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Bischi am 06-April-2009, 20:10
Hallo Dirk
Ein herzliches Willkommen im Forum.
Bin mir nicht ganz sicher, aber auf deiner Wiese darfst du eigentlich in ganz Deutschland pflanzen was du magst (es sei denn es ist ein Naturschutzgebiet).
Klasse das du KM auspflanzen willst, wo hast du diese bezogen, oder aus Stecklingen gezogen?
Halte uns doch mal mit ein paar Bildern auf dem Laufenden.
Viel Spass hier mit den Mammutbegeisterten wünscht Jürgen

Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Mick Rodella am 06-April-2009, 20:24
Hallo Dirk,

willkommen in der Mammutfamilie!  :)

Gratulation zum Nachwuchs. Das ist Deine Wiese, da darfst Du auch Mammuts wachsen lassen. Sie werden kaum der angrenzenden Vegetation schaden.

Bischi hat recht, wenn die Zone als Landschafts- oder Naturschutzgebiet ausgewiesen ist, solltest Du vorher fragen.

Es wäre sinnvoll, jetzt schon mittelwüchsige, dichte immergrüne als Windschutz zu setzen (anfangs unbedingt nötig beim KM). Da kannst Du dann auch checken, ob es zu Verbiss- oder Fegeschäden kommt oder ob Wühlmäuse am Werk sind.

Du hast ja noch 3 Jahre Zeit, als Tipp: schau Dich zusätzlich nach frostharten Züchtungen wie "Les Barres" oder "martin" um.

Beim frei stehenden KM kann die Krone über 15 m breit werden, deswegen wäre es nicht ratsam, sie in die Ecken der Wiese zu setzen. Dann kann später kein "Nachbar" meckern.

Lieben Gruß, Micha
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: TaunusBonsai am 06-April-2009, 20:45
Hallo Dirk,

auch Wäller sind hier im Forum herzlich willkommen!  ::) ;) ;D

Mit den Küstenmammuts musst du auf jeden Fall vorsichtig sein, die sind nämlich frostempfindlich und bei euch pfeift bekanntermaßen der Wind so kalt... ;) :D ;D

willkommenheißender Gruß aus'm Nachbarmittelgebirge vom Ralf

Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: dr.kimble am 06-April-2009, 20:59
danke erstmal für das freundliche "willkommen" :-)

ich hab mir die samen im internet bestellt.
ich weiß nicht, ob das als werbung läuft, aber ich sag es trotzdem. die quelle war www.tropica.de.
in meiner ersten bestellung hab ich 150 samen kommen lassen. da mir schon klar war, dass die nicht alle keimen, hab ich sicherheitshalber paar mehr kommen lassen:-))
naja. jetzt sind die ersten keime aufgegangen und ich bin bischen stolzer vater :-)))
werd demnächst mal bilder machen und den werdegang dokumentieren.
wenn ich ganz ehrlich bin, hab ich sogar vor einen kleinen wald aus mammutbäumen anzulegen...
hier sind soviele brachliegende felder, die ich für schmales geld kriegen könnte....
der gedanke reizt mich immer mehr.
vieleicht kann man sogar sowas wie ein kleines "baumkunde-museum" draus machen.
ich werd es wohl nicht mehr erleben, aber mein kleines patenkind hätte gewiss auch spaß dran:-)))
gruß
dirk
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Xenomorph am 06-April-2009, 23:32
Hallo Dirk, auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum!

Du möchtest also PSAB werden?  ;D --> PrivaterSequoiaArboretumBesitzer  ;)

Tolles Vorhaben, zieh das unbeding durch!! Kleine Anregung von mir: Pflanz von jeder Baumart Bäume aus möglichst vielen unterschiedlichen Herkünften, das steigert die genetische Vielfalt deines zukünftigen Waldes und stellt sicher, dass deine Bäume mal wertvolles Saatgut produzieren, mit teilweise noch unbekannten Eigenschaften...  ;)

P.S.: Informier dich am besten vorher, ob du auf deinem Grundstück (bzw. denen die du evtl. kaufen willst) wirklich Bäume pflanzen darfst. Sicher ist sicher, und es wäre schade wenn du hinterher alle wieder fällen mußt. Ich hab irgendwo schon mal gehört dass ein Bauer auf seinem Feld eine Weihnachtsbaumplantage angelegt hat. Er mußte alles wieder weghacken weil es dort nicht erlaubt war...  >:(

Ermunternde Grüße, Clemens
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: takatapetry am 07-April-2009, 06:13
moin dirk,
auch von mir ein herzliches willkommen.
eine wiese zu bepflanzen ist zumindest bei uns nicht genz einfach. wenn die wiese im landwirtschaftlichen nutzungsbereich liegt oder wurde landwirtschaftlich genutzt wurde, würde ich mich erst einmal informiren, ob du nicht doch eine aufforstungsgenehmigung brauchst. in bayern ist das der fall. liegt die wiese in einem baugebiet, welches im erschliesungsplan erfasst ist, brauchst du nur einen spaten und los gehts.

LG nobby
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: steffen129 am 07-April-2009, 08:28
Hallo Dirk

Auch von mir ein herzliches Willkommen.

Muss meinem Vorredner rechtgeben. Frag wie ich bei meiner Allee nach ob du das dort darfst. Wie gesagt wiese zu verpflanzen ist nicht immer einfach so möglich.
Manchmal brauchst du eine Aufforstungsgenehmigung die glaube ich die Naturschutzbehörde mit der Forstbehörde erstellt.

Also auf jeden Fall viel Spaß bei der Sache aber erst einige Telefonate machen. Musst ja nicht gleich sagen was du Pflanzen willst.


Gruß von Steffen
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Lukas Wieser am 10-April-2009, 10:42
An Dr.Kimble: Hallo Dirk!:-) Auch von mir ein herzliches Willkommen, ich hoffä Du setzst Dein Projekt in die Tat um, schon jetzt viel Erfolg!:-) Spende Dir gern 2 kleine BM für Dein Projekt!:-) Zum Bepflanzen der rund 1'000m2 grossen Wiese: Einfach die gesetzlich vorgeschriebenen Pflanzabstände (hochstämmige Bäume/Waldbäume)zu den Nachbargrund-stücken und Strassen einhalten!:-) Um 1'000m2 optimal auszunützen lohnt es sich die Aufteilung gut zu überdenken, pflanzst Du BM und KM auf das gleiche Grundstück, die BM unbedingt auf der Südseite pflanzen da Sequoiadendron Giganteum eine Lichtbaumart ist!:-) Pflanz die Bäume am besten in Abständen von 7m-10m zueinander, auf die 1'000m2 passen maximal etwa 16 MB!:-) Vorausgesetzt Du willst kein Stangenholz, sondern prächtige Einzelbäume mit dicken Stämmen!:-) LG Lukas.
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: dr.kimble am 28-Juli-2009, 22:35
vielen dank nochmal für die vielen tips und hinweise,
mit meinem kleinen grundstück bin ich jetzt wohl schon etwas zu optimistisch gewesen.
(zur zeit ist es noch verpachtet, aber der bauer will in 5 jahren aufhören, dann ist es mir:-)))))
aber zur zeit hab ich ca. 70 bäume in meiner wohnung und auf dem grillplatz (den ganzen tag sonneneinstrahlung und 2x pro tag wasser) am wachsen.
die nächste ladung fängt grade an zu keimen.
wenn die die gleiche keimquote haben, wird es eng in unserem dorf:-)
dann stehen hier in 2-3 jahren 200 bäume rum....

ich freu mich drauf:-))

gruß
dirk

p.s.
ist die unterschiedliche wachstumsgeschwindigkeit eigentlich normal?
mein "größter" ist jetzt ca. 30cm. und der kleinste (aus der gleichen zucht) oxidiert bei 5cm. rum.
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: takatapetry am 29-Juli-2009, 06:10
moin dirk,
vollkommen normal, menschen sind ja auch nicht gleich groß  ;)

LG nobby
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: DoSie am 29-Juli-2009, 12:32
Hallo Mammutfreunde,
und was ist wenn ich in meinem Dorf den einen oder anderen Mammut "aussetzen " möchte?
Mir ist schon klar, daß ich bei der Gemeinde fragen muß, aber aber wenn Steffen sagt:

Musst ja nicht gleich sagen was du Pflanzen willst


frag ich mich: warum ein Geheimnis daraus machen? ::)
Oder sind Mammuts bei der Obrichkeit nicht so beliebt?


Irritierte Grüße
DoSie
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Joachim Maier am 29-Juli-2009, 12:36
Hallo Mammutfreunde,
Musst ja nicht gleich sagen was du Pflanzen willst


frag ich mich: warum ein Geheimnis daraus machen? ::)
Oder sind Mammuts bei der Obrichkeit nicht so beliebt?

Teilweise ja!
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: DoSie am 29-Juli-2009, 13:00
Was ist an Mammuts denn sooo böse? ::)

Die tun doch keinem was!

Oder ist das nur Unwissenheit? (So wie: alle Rottweiler sind böse und fressen kleinen Kinder) ::)

Verwunderte Grüße
DoSie
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: dr.kimble am 29-Juli-2009, 13:14
mammuts sind nicht böse :-)

ich glaube es hängt eher mit den jeweiligen aufforstungsplänen der kommunen zusammen.

hier bei uns im westerwaldkreis wurde jetzt z.b. brachliegende flächen vom forstamt gesucht.
die wollte das forstamt dann von den landwirten pachten und aufforsten.
welche bäume dann auf die felder kommen sollen, entscheidet das forstamt, um die pflege sollte sich dann
aber jeweils der landwirt kümmern.

die idee kam gar nicht so gut an :-)
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: takatapetry am 29-Juli-2009, 13:19
Was ist an Mammuts denn sooo böse? ::)

Die tun doch keinem was!

hallo DoSi,
mammuts sind nicht böse, es wird leider zu oft angenommen das es sich nach wie vor um nicht heimische bäume handelt, was bei kastanie und fichte ja auch zutrifft.
und bei mammuts ist die standortwahl sehr wichtig, einen BM an einer stark befahrenen straße pflanzen halte ich nicht für gut, da er ja mal sehr ausladent wird und dann früher oder später der säge zum opfer fällt.

LG nobby
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Michael D. am 29-Juli-2009, 14:34
Hallo,DoSie !  

Das Problem ist,viele Leute kennen die BM´s (auch andere Bäume !) nicht, und was man nicht kennt,ist unheimlich ;D. Am Besten,Du legst Dir bis dahin ein paar gute Argumente zurecht,z.B.die gute Sturmstabilität von BM´s, Die Schönheit des Baums usw. Das BM´s gut in Ortschaften passen,kannst Du im Badischen (z.B.Baden-Baden !) und in NRW (Köln) gut sehen, letztens waren hier auch Bilder aus England eingestellt,wo eine ganze BM-Reihe durch den Ort führte,was genial aussieht ( siehe auch : "Redwood World U.K." ,schöne Beispiele !)

Viele Grüße ! Michael  :)
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Xenomorph am 29-Juli-2009, 20:36
Hallo Rothölzler,

Zitat
mammuts sind nicht böse, es wird leider zu oft angenommen das es sich nach wie vor um nicht heimische bäume handelt, was bei kastanie und fichte ja auch zutrifft.

Genau so ist es. Mammutbäume gelten als "fremdländische" Baumart, manche bahaupten "die passen hier nicht in die Landschaft" oder befürchten dass sie sich hier unkontrolliert ausbreiten und vermehren könnten.

Ich halte das für eine absolut verlogene Diskussion. Teilweise "fremdeln" die Leute mit diesen Baumarten, teilweise haben sie schlichtweg null Ahnung. Viele wissen z.B. nicht, dass es hier in Europa im vergleich zu Nordamerika extrem wenige Baumarten gibt, weil die meisten hier durch die Eiszeiten ausgerottet wurden. Vorher waren sie aber auch hier heimisch, dazu zählt z.B. die Douglasie und der Küstenmammutbaum. Die Bäume wurden durch die von West nach Ost verlaufenden Alpen daran gehindert, nach Süden "auszuweichen". Die Gebirge in Nordamerika verlaufen hingegen von Nord nach Süd, so konnten die Bäume der Vernichtung entgehen und sich nach der Eiszeit wieder nordwärts ausbreiten.

Die Befürchtung dass sich der Bergmammut hier unkontrolliert ausbreiten könnte ist ebenfalls völlig unbegründet, ohne Waldbrände alle paar Jahrzehnte hat er keine Chance. Dazu kommt, dass es den selben Leuten meist scheiss egal ist ob sich eine Baumart hier von allein vermehrt oder nicht, solange hoher Profit winkt. Die Robinie z.B. vermehrt sich bei uns sehr aggressiv und hat zudem negative Auswirkungen auf den Boden. Interessiert aber keine Sau weil das Holz gut ist und somit der Gewinn. Wie gesagt eine verlogene Diskussion, wie so oft...  :-\

Urzeitliche Grüße, Clemens
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: steffen129 am 30-Juli-2009, 11:42
Hallo

Zitat
Die Robinie z.B. vermehrt sich bei uns sehr aggressiv und hat zudem negative Auswirkungen auf den Boden. Interessiert aber keine Sau weil das Holz gut ist und somit der Gewinn.

Find ich nicht, das holz ist spitze und hast du sie im wald, könntest du gut geld machen. Das holz könnte tropenholz ersetzen, gibt leider zu wenig bei uns und wenn nicht als nutzholzanbau.


LG
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Dominika am 30-Juli-2009, 14:39
 Servus Leute.
Grüsse aus dem ÖBG-Bayreuth. Ihr habt´s ja gut, eigenhändig Mammuts zu pflanzen. Als arme Studentin kann euch nur die Daumen halten. Die ganze Angelegenheit finde ich spitze.
Ich tu mich hier mit neophytischen Gehölzen befassen (bin angehende Dendrologin) und fange dies Jahr a wenig das Wachstum von S.giganteum in vergleich zu Fichte beobachten  8)
Da läuft ja die Disskussion in Franken, womit man gut aufforsten könnt, wenn die Fichte schlapp macht...
Das Risiko, dass sich Sequoien unkontrolliert auswildern ist ja so unwahrscheinlich, dass sie durchaus in Frage kommen könnten...
Also - nur Mut. Ich glaub das wird noch was grosses, was ihr da startet :D

Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Joachim Maier am 30-Juli-2009, 14:40
Die Robinie z.B. vermehrt sich bei uns sehr aggressiv und hat zudem negative Auswirkungen auf den Boden. Interessiert aber keine Sau weil das Holz gut ist und somit der Gewinn. Wie gesagt eine verlogene Diskussion, wie so oft...  :-\

Urzeitliche Grüße, Clemens

.. und sie ist hochgiftig für Pferde, also nicht auf die Pferdekoppel pflanzen!
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Dominika am 30-Juli-2009, 14:53
 das ist ein fieses argument; ua wegen der pferdegiftigkeitsgeschichte gibts inzwischen so wenig eiben... :-[
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: DoSie am 30-Juli-2009, 15:04
hallo Dominika,
jetzt bin ich aber etwas irritiert, Eiben wachsen bei mir im Garten wie Unkraut! ::)
Ich habe sooo viele davon, da könnte ich dir gerne welche von abgeben!
Habe die ganze Nachbarschaft und Verwandschaft schon damit versorgt! ;D
Ich mag die leider nicht gleich auszupfen, die sehen nämlich, wenn sie frisch gekeimt sind aus wie UM.
Und wenn bei mir erst einmal etwas wächst, kann ich es nicht umbringen :-[
Also wird es gehegt und gepflegt, bis es groß genug ist, verschenkt zu werden :'(
Jedenfalls kann ich kaum glauben, das es nur noch wenige Eiben bei uns gibt;

Verwunderte Grüße
DoSie


Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Joachim Maier am 30-Juli-2009, 15:05
Das sehe ich anders.

Eiben sollten überwiegend im Wald stehen und im Wald sollten keine Pferde frei rumlaufen. Daher sehe ich die Problematik bei Eiben nicht, zumal Rehe problemlos Eiben essen können, wie hier schon berichtet.

Da die Beere der Eibe auch genießbar ist (im Gegensatz zum hochgiftigen Samen!), werden diese auch gerne von Vögeln verzehrt.

Was ich nicht weiß ist: Wie reagieren Rehe, Hirsche etc. auf Robinie?

Dies wäre zuerst zu klären, vor diese massenweise in den Wald gepflanzt werden!

P.S.: Eiben sind bei uns heimisch, die Robinie nicht!
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Cryptomeria am 30-Juli-2009, 16:22
Hallo Dosie,

auch wenn es in den Gärten jede Menge Eiben gibt, alte Eiben und Naturstandorte sind selten geworden.

Das war sicher gemeint.

Viele Grüße

Wolfgang
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Joachim Maier am 30-Juli-2009, 16:50
auch wenn es in den Gärten jede Menge Eiben gibt, alte Eiben und Naturstandorte sind selten geworden.

Das war sicher gemeint.

Eine sehr Alte steht hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Eibe_von_Balderschwang).
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Xenomorph am 30-Juli-2009, 21:58
Hallo Dominika,

Zitat
Ich tu mich hier mit neophytischen Gehölzen befassen (bin angehende Dendrologin) und fange dies Jahr a wenig das Wachstum von S.giganteum in vergleich zu Fichte beobachten  8)

Interessante Sache, das Ergebnis dürfte allerdings schon feststehen: Der BM macht natürlich das Rennen...  ;)

Zitat
Da läuft ja die Disskussion in Franken, womit man gut aufforsten könnt, wenn die Fichte schlapp macht...

Da wäre Sequoiadendron giganteum sicher hervorragend geeignet, abgesehen von dem (leider gravierenden) Manko der Holzqualität. Bleibt aber immer noch die Funktion als "Windbrecher"...

In Franken würde sich der BM vom Klima her sicher sauwohl fühlen, nur die fränkische Schweiz dürfte wegen dem karstigen Boden eher schlecht geeignet sein (das Wasser versickert zu schnell).

Zitat
das ist ein fieses argument; ua wegen der pferdegiftigkeitsgeschichte gibts inzwischen so wenig eiben...  :-[

Ja stimmt, die Eibe wurde hier fast ausgerottet, was gleich mehrere Gründe hatte:

1. Im Mitelalter haben viele Bauern ihr Vieh in den Wald getrieben, wo es Eicheln und Bucheckern fressen konnte. Weil Eiben ja giftig sind, sind eben viele Schweine und Rinder dran verendet. Folglich haben die Bauern jede Eibe umgehauen die sie finden konnten.

2. Eibenholz war zur Herstellung von Bögen und Armbrüsten extrem begehrt. Besonders die Engländer haben in Deutschland Unmengen von Eibenholz aufgekauft, so dass die Bestände eingeschlagen wurden bis nix mehr übrig war.

3. Obwohl Eiben sehr viel Schatten vertragen, brauchen sie doch eher lichte Wälder. Die Wälder wurden früher durch Wildverbiss recht offen gehalten. Heute wo jeder kleine Baum durch Verbißschutz gesichert wird sind die Wälder viel dichter und schattiger, was der Eibe dann doch zu viel ist.

Urzeitliche Grüße, Clemens
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Dominika am 07-August-2009, 12:31
 Hej hej!

 hmm...was ist den mit der BM-Holzqualität? Ich las, dass das Holz ganz gut ist, obwohl etwas ästig (wie bei Eibe auch, deren Holz, nebenbei, auch hervorragend fürs Verbauen unter Wasser ist). Da gabs zwar Problemme bei Fällen der Riesen, weil Stämme platzten, aber in allgemeinem?

(sorry, das mit dem Zitateinfügen - praktisch bei antworten - hab ich noch net so gut drauf :P)
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: sequotax am 07-August-2009, 13:13
Ja stimmt, die Eibe wurde hier fast ausgerottet, was gleich mehrere Gründe hatte:
1....
2....
3. Obwohl Eiben sehr viel Schatten vertragen, brauchen sie doch eher lichte Wälder. Die Wälder wurden früher durch Wildverbiss recht offen gehalten. Heute wo jeder kleine Baum durch Verbißschutz gesichert wird sind die Wälder viel dichter und schattiger, was der Eibe dann doch zu viel ist.

Lieber Clemens,

das stimmt so nicht ganz !

Eiben leiden insbesondere unter Wildverbiss - der hohe Rehbestand ist heute der maßgebliche Grund für die fehlende Regeneration ! ;)
Natürlich lieben Eiben (diffuses) Licht. Obwohl sie von den europäischen Bäumen die schattentolerantesten sind, werden sie im 'Hochwald' (insbesondere Fichten-Monokultur) ausgedunkelt. Am besten gedeihen sie im - früher recht gängigen - 'Plenterwald', in welchem immer nur einzelne, schlagreife Bäume entnommen werden, und somit ein für die Eibe günstiger chronischer Halbschatten entsteht.
Mit Verbissschutz hingegen ließe sich die Eibe an geeigneten Stellen gut wieder eingliedern (ich habe ja bereits > 500 St. in umzäuntem Areal angepflanzt :))...

Wärmste Literaturempfehlung:   Die Eibe in neuem Licht von Fred Hageneder !!!

Eibenfreund Remi
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Dominika am 07-August-2009, 13:40
 Servus Remi!
 
Das Buch kenn ich leider nicht, aber soviel ich weiss, brauchen die Eiben licht nur in der Jugend - später wächst deren Schattentoleranz. Das ist eine Eigenschaft, die die Eibe für Neuaufforstungen sehr empfehlenswert macht und für Pflanzungen sogar in Fichtenbeständen, sobald die mit Femelschlag bewirtschaftet werden, qualifiziert. Es stimmt aber , dass die Bäume sehr unter Verbiss leiden und extra Schutz brauchen - so gesehen die selbe Problematik wie bei Neuaufforstungen mit Tanne - wegen dem Wildschutz wirds teuer...

Alles Gute für den Eibenhein - wird bestimmt ein schöner Ort  :)
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Xenomorph am 07-August-2009, 14:06
Hi Dominika,

Zitat
was ist den mit der BM-Holzqualität?

nun ja, soweit ich weiß sind die mechanischen Eigenschaften des BM-Holzes eben nicht so berauschend. Dafür soll es aber sehr haltbar sein.

Bei jüngeren Bäumen soll es sogar recht gut sein, ein Problem ist aber auch die starke Abholzigkeit der Stämme, also dass sie sich nach oben hin stark verjüngen. Das stellt wohl ein Problem für die maschinelle Verarbeitung dar. Dazu kommt die von dir erwähnte Astigkeit.

Bei älteren Bäumen ist der Stamm dann zwar weniger abholzig, dafür das Holz aber anscheinend sehr brüchig. Aber vielleicht sind ja noch weitere Untersuchungen nötig, um das mit der Holzqualität endgültig zu klären? Wär' doch eine Aufgabe für dich, oder?  ;)

Urzeitliche Grüße, Clemens
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Xenomorph am 07-August-2009, 14:20
Lieber Remi,

woran genau störst du dich bei meinen Ausführungen? Ich weiß dass die Eibe eine der schattentolerantesten Baumarten überhaupt ist, aber ich habe auch gelesen dass sie keinen totalen Schatten verträgt sondern den von dir erwähnten Halbschatten bevorzugt und als größeres Exemplar auch durchaus mal volle Sonne vertragen kann, sofern sie die bekommt.

Durch den Verbisschutz bzw. Umzäunungen, die bei heutigen Aufforstungen angewendet werden, ist der Wald heute insgesamt viel dichter als früher, so dass Bereiche mit Halbschatten eben nicht mehr soo häufig sind. Du hast sicher recht dass die Eibe stak unter Wildverbiss leidet, was aber wohl daran liegt dass die meisten anderen Bäume davor geschützt werden, die Eibe aber nicht. Das Wild frisst eben was es bekommen kann, so entsteht ein starkes Ungleichgewicht zu Ungunsten der Eibe.

Und dass die Eibe nicht gezielt gepflanzt und vor Verbiss geschützt wird dürfte daran liegen, dass kein kommerzielles Interesse besteht. Vermutlich wegen der extremen Trägwüchsigkeit, denn das Holz ist ja mehr als Spitze...

Und die Moral von der Geschicht: Ohne Remi packt's die Eibe nicht!

 ;D ;D ;D

Urzeitliche Grüße, Clemens
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Dominika am 07-August-2009, 14:41
 servus clemens!
Zitat
Aber vielleicht sind ja noch weitere Untersuchungen nötig, um das mit der Holzqualität endgültig zu klären? Wär' doch eine Aufgabe für dich, oder?

eigentlich nicht. ich bin biologe, nicht materialwissenschaftler. mich interessieren vor allem lebende organismen.
holzqualität...na ja, ist wichtig, denn die kommerzielle seite wird ja ausschlaggebend sein :-\
persönlich ists mir schnuppe, ob abholzig oder trägwuchsig - ich mag bäume und jede wuchsform finde ich interessant - so ist das leben halt - es braucht zeit und vielfalt machts noch faszinierender.

 - grüsse
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Xenomorph am 07-August-2009, 22:20
Hallo Dominika,

wie ich sehe klappt's ja jetzt mit dem Einfügen von Zitaten!  ;)

Zitat
persönlich ists mir schnuppe, ob abholzig oder trägwuchsig - ich mag bäume und jede wuchsform finde ich interessant

Seh ich ganz genau so. Du hast weiter oben was geschrieben ob der BM die Fichte in der Forstwirtschaft ablösen könnte, und bei der Frage werden halt wohl oder übel kommerzielle Argumente den Ausschlag geben.  :-\

Urzeitliche Grüße, Clemens
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: xandru am 08-August-2009, 01:21
Hallo Dominika und Clemens,

Das ist eine extrem spannende Diskussion, bei der ich nur staunend mitlesen kann. Die finde ich viel spannender als die »vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen«!

Offenbar hat sich der Thread vom Jurisitschen über die Frage der Neophyten entwickelt hin zur historischen Nutzung des Waldes (also vor der Forstwirtschaft und lange vor der Holzindustrie). Da geistern dann schnell Begriffe wie "extensiv" oder "Hutewald" in meinem Kopf herum...

Als ahnungsloser Laie habe ich schon von dem schnellen Wuchs der Bergmammuts gehört und von seinem Holz, das für die meisten Zwecke nichts taugen soll. Jetzt lese ich zum Thema Eibe:

Zitat
Vermutlich wegen der extremen Trägwüchsigkeit, denn das Holz ist ja mehr als Spitze...

Irgendwie drängt sich dann vor meinem geistigen Auge noch so ein obtuser Hinoki auf, der bei den Japanern für den Tempelbau sehr geschätzt wird.

Könnte es vielleicht sein, dass ein langsam wachsendes Holz andere physikalische Eigenschaften hat als ein schnellwüchsiges? Ob das nun Dichte heißt, Festigkeit, Sprödigkeit oder Elastizität, muss der Materialwissenschaftler definieren. Aber die Handwerker wissen, ob es für ihre Zwecke taugt.

Wären MB-Kulturen dann vielleicht sogar die dendrologische Turbo-Mast? Schnell... viel... billig... aber holzmäßig kaum noch zu gebrauchen?

Haben König Wilhelms Nachfolger in Württemberg dann deshalb vom umfassenden Anbau von Sequoiadendron abgesehen? Während die Sequoien in Kaldenkirchen gegen die Erosion äußerst hilfreich waren?

Fragen über Fragen ??? - allesamt spannender als die nach den Rechtsvorschriften.

Viele Grüße,
Wolfgang

PS: Könntet ihr euer fundiertes Wissen in unser Wiki einpflegen, damit alle etwas davon haben? *nurmalsoanfrag*  ;D ;D ;D
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: sequotax am 08-August-2009, 11:27
Lieber Remi,

woran genau störst du dich bei meinen Ausführungen?...

...Du hast sicher recht dass die Eibe stak unter Wildverbiss leidet, was aber wohl daran liegt dass die meisten anderen Bäume davor geschützt werden, die Eibe aber nicht.

Lieber Clemens,

ich denke, dass nicht der Verbissschutz der anderen Bäume sondern insbesondere die extrem hohe Wilddichte die Ursache für die fast fehlende Naturverjüngung der Eibe ist !
Als die Eibe noch häufiger war (z.B. 2. Weltkrieg), gab es infolge Jagd viel weniger Wild, was eine Naturverjüngung ohne Schutz ermöglichte. Vermutlich musste man damals seine Kulturen aus diesem Grund auch weniger schützen...
Und die tiefere Dunkelheit der Wälder von heute liegt ebenfalls nicht daran, dass Forstgehölze besser vor Verbiss geschützt werden (s.o.), sondern dass heutzutage vielfach der Kahlschlag mit Wiederaufforstung angewendet wird, was zunächst plötzliche pralle Sonne und nach ein paar Jahren Dickicht mit Finsternis für den Waldboden bedeutet - beides äußerst ungünstig für die Eibe... :(
Der früher üblichere Plenterwald begünstigte die Eibe sogar...

Also:
Eiben in den Wald integrieren und schützen !!!
Ich nehme die Eibe (versuchsweise) auch als dienende Baumart im Eichen- und Eschenbestand (jeder 6. Baum) - sie soll später für Beschattung im unteren (Wertholz-)Bereich sorgen !
Üblicherweise verwendet man hier eher Rotbuchen, Hainbuchen, Linden u.a. Schattenlaubhölzer...

Die Holzqualität der Eibe ist enorm, der Erlös pro Festmeter bei der Seltenheit daher gigantisch... 8)
(Man braucht nur genug Zeit... ;D)

LG, Remi
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Mick Rodella am 08-August-2009, 11:42
Hallo Remi,

Zitat
(Man braucht nur genug Zeit... )

Vielleicht könnte man ja auch mal bei Eiben einen Versuch mit Power-Düngung machen? Wäre doch mal interessant, ob sich das Zeitlupen-Wachstum beschleunigen lässt...

LG Micha
Titel: Re: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?
Beitrag von: Xenomorph am 09-August-2009, 17:55
@ Wolfgang,

Zitat
Könnte es vielleicht sein, dass ein langsam wachsendes Holz andere physikalische Eigenschaften hat als ein schnellwüchsiges?

soweit ich weiß ist das im Allgemeinen wirklich so. Langsam wachsendes Holz hat dichtere Jahresringe und damit wohl eine größere Dichte, was auch größere Stabilität bedeutet. Schnell wachsende Holzarten sind weniger dicht und damit weicher. Wirklich auskennen tu ich mich mit den mechanischen Eigenschaften von Holz aber auch nicht, die Zellstruktur spielt bestimmt auch eine große Rolle. Und die Tatsache, dass der KM sehr schnell wächst und gleichzeitig hervorragendes Holz erzeugt straft die Regel: schnell = weich Lügen. Wie er das fertig bringt weiß ich nicht.  :o ???

@ Remi,

Zitat
ich denke, dass nicht der Verbissschutz der anderen Bäume sondern insbesondere die extrem hohe Wilddichte die Ursache für die fast fehlende Naturverjüngung der Eibe ist !

höhere Wildpopulationen spielen sicher auch eine zentrale Rolle. Ich habe aber schon ein paar mal gelesen und in Fernsehreportagen gehört dass der Wald früher (also sagen wir vor dem Mittelalter) durch das Wild relativ offen gehalten wurde, was gut für die Eibe gewesen sein dürfte. Muss also auch was dran sein.

Urzeitliche Grüße, Clemens