Joachim,
Ich kann was zu den Bergmammutbäumen sagen. Für die Küstenmammutbäume trifft dies aber nur teilweise zu und es handelt sich ja bei diesen generell auch um ein ganz anderes Ökosystem.
Also, es gibt Untersuchungen genau zu dieser Fragestellung, und die Ergebnisse sind unegfähr so, wie Du es hier darstellst. Es gibt in Europa - bisher - fast keine Nutzung direkt als Nahrungsbaum, und auch in Kalifornien ist die Zahl der beteiligten Tierarten sehr überschaubar.
Große, alte Bergmammutbäume haben Höhlungen aller Form und Größe und bieten vor allem eines: Schutz. Das ist ihre Stärke, und darin sind sie fast unschlagbar. Etwa wohnen in Kalifornien eine Unmenge Vögel, und hier gerade die kleinen Eulenarten (Stichwort "Spotted Owl") und potentiell der Kondor, in den großen Bäumen, sowie eine große Zahl von Kleintieren wie Eidechsen und sogar Amphibien. Viele ernärhen sch auch von Insekten die in und an der Borke leben.
Das trifft natürlich prinzipiell auch für Duglasien und Kiefern zu. Aber man muss einfach sehen, daß der Lebenraum (sagen wir mal vereinfacht, die Oberfläche einschliesslich der Höhlen) eines Mammutbaumes pro Standfläche um ein Vielfaches größer ist. Allein seine schiere Größe macht also schon den Unterschied aus, dazu kommt dann die spezielle tiefrissige Borke (welche durch rasanten Wuchs bzw. Blitzschlag partiell vom Holz abheben kann wodurch wiederum Höhlungen entstehen) in welche Vögel und Insekten zudem leicht einarbeiten können, sowie die Tendenz nach Blitzschlag von oben herab auszubrennen ("Telescope Trees"), wodurch viele m lange große Hohlräume entstehen.
Man hätte die Bergmammutbäume daher eigentlich "Höhlenbaum" nennen sollen
denn dies ist ein wesentliches Merkmal.
Ansonsten kommt diese Baumart in der Sierra selten im Reinbestand vor und auch bei uns sollte man sie in Mischungen anpflanzen, eben um die Biodiversität der Tiere zu fördern, und natürlich auch aus dem Prinzip der Ausfallsicherung (Stabilität bei Katastrophen wie zB. ein plötzlich auftretender Schadpilz oder ein Klimawandel). In meinem Mikogrove mische ich die BM mit Eichen als zweiter Hauptbaumart, diese würden wenn alles gut läuft eines Tages quasi im Unterstand stehen. Eichen wwerden von unseren einheimischen Baumarten mit weitem Abstand von den meisten Tierarten "genutzt" (also befressen) und sie sind aufgrund ihrer sehr dichten harten Borke und ihrere starken Regenerationskraft auch nicht übermässig empfindlich gegen Feuer - falls das jemals eine Option wäre in einem "deutschen Grove".
Lärchen scheinen mir auch gut geeignet (ich kenne ein Beispiel) weil sie viel Licht durchlassen und bei raschem Wuchs und großen Höhen in der Kronenschicht mithalten können.
Natürlich sollte man alle Gelegenheiten nutzen, auch weitere Baum- und Straucharten einzumischen.