Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Projekt Mammutbaum
Baumprojekt in Östringen
Tuff:
Hallo Richard,
Die Beschränkung der Baumarten bezieht sich wahrscheinlich auf eine Feldfläche ohne Grundbuch-Umwandlung zum Wald. Dort sollte ohne diese Umwandlung eine Aufforstung eigentlich gar nicht erlaubt sein, man kann diese Erlaubnis also bereits als großes Entgegenkommen werten.
Es sollte daraus logisch folgen, daß nach einer grundbuchlichen Umwandlung (per Antrag ans Forstamt und ans Grundbuchamt, d.h. an die Gemeinde) die Bedingungen für Wald gelten, nämlich de freie Wahl der Baumarten. im Aufforstungsantrag kann man eine Auswahl 'Pioniergehölze' aufführen mit der Option, später noch andere Baumarten hinzuzupflanzen. Diesen Plan muß man nicht im Detail ausführen; es versteht sich von selbst, daß man im Waldbau kurzfristige Entscheidungen treffen und jederzeit sein Konzept ändern kann.
Ich würde diesen Weg gehen, und Mammutbäume pflanzen :)
Tuff:
Richard, im Zusammenhang mit dem Goddall Institut ist der Verzicht auf nicht einheimische Baumarten sicher der konsequente und problemlose Weg. Falls Du jemals eine Mammutbaumfläche (als offizieller Wald) begründest, können wir Dir helfen, ein Konzept zu finden, welches Naturschutzaspekte aufweist (etwa Wildnis-Strukturen, Generhalt von in unserem Klima adaptierten Mammutbäumen, Habitat für Tiere) die möglicherweise sogar für NABU und Goddall überzeugend genug sind.
Aber man muß ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen.
Ich würde mich freuen wenn Du uns hier weiterhin auf dem Laufenden hältst !
micha
Richard:
Hallo Michael,
vielen Dank für die netten Antworten. In den letzten Tagen habe ich mich fast ausschließlich mit den Bäumen beschäftigt und deshalb kam ich nicht zum Schreiben.
Die Grundbuch-Umwandlung war im Gespräch, allerdings hätte ich die nicht bekommen. Mir wurde erklärt, dass wegen der Lage, der umliegenden Weinanbaugebiete und des fern liegenden Waldes eine solche Umwandlung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit abgelehnt worden wäre. Die Dame vom Amt erklärte mir, dass es nach ihrer Kenntnis gesetzlich in BW möglich wäre, einheimisches Gehölz auf solchen Flächen in den von mir angegebenen Richtlinien zu pflanzen. Im Grunde ist mir das jetzt auch ziemlich egal. Die Erlaubnis habe ich jetzt und alles andere ist mir jetzt im Moment gleich. Dass mir das Amt bzw. die genannte Person entgegenkam steht außer Frage. Man darf schließlich auch mal etwas Glück haben.
Ich würde gerne die BM auf dieser Fläche pflanzen und wenn ich ohne zu Fragen einfach diese Bäume auf die Feldfläche gepflanzt hätte, wäre das den entsprechenden Beamten zunächst auch recht egal gewesen. Da ich jedoch das ganze publiziere und nicht der Typ für illegale Handlungen bin, habe ich eben den steinigen Weg gewählt.
Nach mehrfachem Nachfragen habe ich immer wieder gesagt bekommen, dass eine Umschreibung auf WALD sehr aussichtslos wäre. Und ganz ehrlich, ich habe jetzt auch keine Lust mehr gehabt nochmal Wochen auf ein Antwort diesbezüglich zu warten, wobei ich nur zu 10-20% ein positives Ergebnis erwarten kann.
Ob ich in ferner Zukunft einen BM-Wald pflanze weiß ich nicht. Es wäre sicherlich ein tolles und aufregendes Projekt, aber mal sehn was die Zeit bringt...
Die einheimischen Arten sind für die weiteren Jahre in Zusammenarbeit mit dem JGI nach meiner Ansicht auch auf jeden Fall die bessere (richtige) Wahl. Im Umwelt- und Naturschutzbereich muss man wie schon öfters erwähnt mit Exoten große Vorsicht walten lassen, aber das brauche ich Euch ja nicht sagen.
Ich werde Euch ganz bestimmt auf dem Laufenden halten. Die nächsten Wochen bin ich teilweise kurzzeitig weg und kann dann nicht schreiben. Aber die Auspflanzungen und die vorher zu besprechenden Pflanzpläne werde ich Euch einstellen. Sowieso dachte ich bei der Fläche jetzt daran, dass ich eine Eichen-Monokultur anlege. Die Edelkastanie kann ich nicht pflanzen!? Ist meines Wissens in Deutschland nicht als heimisch gekennzeichnet!? Haselnuss würde noch gut zu den Eichen passen. Rotbuchen kann man auf dem freien Feld vergessen, wegen Sonneneinstrahlung. Sagt mal Ihr noch was dazu. Ich betone nochmals, dass ich vorerst mit dem arbeiten möchte, was mir zur Verfügung steht.
Ich habe übrigens ein kleines Wühlmausproblem auf dem Grundstück. Deshalb habe ich vor kurzem ein Gitter gekauft und möchte mir einen Korb daraus bauen, der dann in die Erde gepflanzt wird. Kann man solch ein Gitter überhaupt in der Erde lassen, bezüglich der Wurzeln etc.!? Was habt Ihr hierbei für Erfahrungen gemacht? DANKE
Gruß
Richard
derTim:
--- Zitat von: Richard am 16-Juli-2015, 22:06 ---.....Das heißt, auf dem schon gezeigten und vielfach besprochenen Grundstück dürfen nun 30-35 einheimische Bäume zuzüglich einheimischer Sträucher gepflanzt werden, jedoch müssen die Exoten dem freien Feld fern bleiben....
...Eine Neubewaldung auf freiem Feld in Deutschland in großem Stil durchzuführen ist möglich, aber viel zu zeitaufwendig (zumindest wenn Ihr mich fragt).
--- Ende Zitat ---
Hi Richard,
Was meinst du mit Zeit aufwendig?
Die Pflanzzeit oder die Zeit bis die Bäume einigermaßen groß sind?
Weil 35 Bäume, sind doch an einem Tag locker gepflanzt.
M.f.G. Tim
Tuff:
Richard,
Ich würde es nicht Monokultur nennen, es sei denn Du möchtest eine hochproduktive Plantage mit kurzer Umtriebszeit. Vielleicht schwebt Dir aber eher ein parkartiges Eichen-Altholz vor, welches ökologisch extrem wertvoll wäre ? Diese Wälder können durchaus auch aus Pionierstadien mit vielen Baumarten entstehen, es ist dann eine Sache der Baumartenwahl und der Pflege. Die klassischen Mischungen etwa mit Hainbuche kannst Du dann erstmal vergessen, sie sollen astfreie Schäfte erzielen, während absterbende Totäste ja gerade die Bruthöhlen für Spechte und Eulen emöglichen, die so geschätzt werden (und Nanhrung für einige seltene Käfer sind). Du kannst aber jederzeit niedrigwüchsige Pioniergehölze wie Vogelbeere, Obstgehölze, im Weinbergsklima auch der langsamwüchsige Buchsbaum, oder bodenverbessernde Sträucher wie Holunder beimischen, die von den Eichen dann später überwachsen werden. Ein paar Eiben die später im Unterstand stehen sind auch jederzeit möglich.
Wenn es um einen Natur-(Ur-) Eichen-Wald geht, würde ich folgende Baumarten von Anfang an vermeiden:
Hainbuche und Buche, weil sie in die Kronen einwachsen und die Eichen schliesslich ausdunkeln; Hasel weil er bis zu einer Höhe von mindestens 7 m jeden einheimischen Baum gnadenlos überwächst, und fast nicht mehr wegzukriegen ist; Berg- oder Spitzahorn , weil er ebenfalls unduldsam und viel zu übermächtig ist (Beispiel in meiner Fläche: vor 15 Jahren eingesäte Eichen heute ca. 10m hoch, gleichzeitig eingesäter Bergahorn 15 - 20m hoch).
Was hingegen gut ins Eichen-Ökosystem passt, ist Efeu. Allerdings erst im Altholz, sonst brechen die jungen Bäume unter ihm zusammen :)
Warum soll die Esskastanie, 1700 Jahre nachdem die Römer sie in ganz Weteuropa eingeführt haben, nicht einheimisch sein ? Wer behaupted das denn ? Die Landesforstverwaltung NRW hat Castanea sativa vor ein paar Jahren als eine der Baumarten veröffentlicht, die jetzt aufgrund des Klimawandels bevorzugt angepflanzt werden sollten.
Wenn Du Dein Wäldchen mit einer 'Lichtung' anlegst, sparst Du Dir etwas Arbeit und hast ein Spektrum an Bedingungen (Licht, Feuchte) die für viele verschiedene Bodenpflanzen geeignet ist. Diese kannst Du zB. mit einer NABU-Kindergruppe zusammen ansiedeln. So schöpfst Du die Chancen voll aus. Ich kann Dich bezüglich möglicher Arten beraten. Als erstes Stichwort seien Geophyten wie Lerchensporn, Blaustern,Aronstab, und Buschwindröschen genannt, welche, wenn flächig vorhanden, im März immder besonders schön wirken, dann, wenn es sonst noch nichts zu sehen gibt.
tm
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