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Autor Thema: Castanea sativa Aussaat  (Gelesen 5786 mal)

Justin

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Castanea sativa Aussaat
« am: 26-Oktober-2014, 20:05 »

Hallo liebe Mitglieder, ich habe kürzlich von einer sehr netten Person einige Früchte der Castanea sativa also Maronen/Ess- oder Edelkastanien geschenkt bekommen und würde diese gerne zur Anzucht nutzen. Hat das schonmal jemand hier gemacht und kann mir Tipps oder Ratschläge was zu beachten geben ? :)

Vielen Dank im Voraus und einen schönen Abend noch :D
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Bernhard

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Re: Castanea sativa Aussaat
« Antwort #1 am: 26-Oktober-2014, 21:06 »

Hallo Justin !

Ja, ich züchte seit Jahren die Edelkastanie schon mit Erfolg.
Vor einer Woche habe ich mir von der Sequoiafarm auch wieder etliche Maronen mitgenommen. Heute habe ich sie ausgesät.

Vorher solltest du sie säubern und 48 Stunden bei Zimmertemperatur wässern. Anschließend in ein Torf-Laubgemisch in wasserabzugstauglichen Gefäßen oder Körben in die Erde versenken und leicht bedecken. Vor Mäusefrass schützen !

Oder : Nach dem Wässern in Gefrierbeutel stecken, zusammen mit feuchtem Moos und die Beutel aufblasen und verschließen.
Dann in den Kühlschrank bis zum nächsten Frühjahr. Spätestens im März sollten die meisten schon gekeimt sein und in Töpfe oder ins Freiland gepflanzt werden.

Viel Erfolg !

Gruß,

Berni
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Tuff

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Re: Castanea sativa Aussaat
« Antwort #2 am: 26-Oktober-2014, 21:30 »

Hi Justin,

Es gibt Kulturbäume mit großen Maronen, und wilde Bäume mit kleinen. Wie gut sch die Eigenschaften vererben (Sorten-Echtheit) weiß ich nicht. Bedenke daß gegenseitige Bestäubung (mehrere Bäume) vorteilhaft ist.

Ich habe zwischen 2004 und 2006 an die 80 oder 90 Castanea angezogen, zumeist von 'wilden' Waldbäumen höherer Lagen, inzwischen sind noch gut 50 (?) übrig die gerade zu Jungbäumen (Teenagern) heranwachsen :)

Es war nicht schwierig. Wichtig ist allerdings daß Mäuse die Samen nicht erreichen können. Daher habe ich damals ein maus-sicheres Hochbeet gebaut (unten auf Lochpflaster stehend damit auch keine Wühlmäuse hereinkommen, ein Drahtnetzboden ginge aber auch).

Frost-sicherer ist im Boden (am Grund). Dann musst Du aber um das Pflanzbeet einen Wühlmauszaun in der Erde versenken, mindestens 20cm tief und nochmal 20cm oberirdisch.

Aussat vorzugsweise im frühen Frühjahr damit die Gefährdungszeitspanne verringert wird. Lagerung dementsprechend kühl (+2°) und nicht zu trocken zB. in feuchten Tüchern oder in feuchtem Sand, bei nur wenigen Samen am besten im Kühlschrank. Vorsichtshalber würde ich regelmässig auf Schimmel kontrollieren, der die Auskeimung befallen kann; Tücher daher alle paar Wochen austauschen, dann evtl. ab und zu mit gering dosiertem Anti-Schimmelmittel einsprühen, welches aber die Auskeimung nicht schädigen darf. (Bin grad nicht sicher was hierzu am Besten wäre.) Wenn Sand, dann vielleicht diesen vorher desinfizieren (stark erhitzen). Es geht wohl auch ohne diesen Aufwand, ob Du ein (geringes) Risiko verkraften kannst ist deine Entscheidung.

Ein Stratifizieren (d.h. gelegentlich Temperaturen von sagen wir -2° aussetzen für jeweils ein paar Tage) ist wahrscheinlich vorteilhaft, ob es unbedingt notwendig ist sei dahingestellt. Einfach im Herbst aussäen und dem Frost aussetzen ginge wohl auch, dann würde ich sie ein wenig tiefer stecken (5 cm) und obendrauf noch eine isolierende Schicht mulchen (Laub o.ä.) damit sie nicht gefrier-trocknen; Maus-Schutz siehe oben.

Einpflanzen schon im ersten Herbst gut möglich, dann aber wieder mit Mausschutz der spätestens Ende des 2. Jahres unbedingt wieder entfernt werden muß, weil sonst die Wurzeln in das Drahtgeflecht einwachsen. Daher am besten wieder einen 'Zaun' bauen den man später leicht ausgraben kann -- auf keinen Fall einen Drahtkorb verwenden.

Bei meinen großen Stückzahlen habe ich übrigens andere Methoden angewendet, von Ablenk-Steckhölzern bis zu Steinblockaden unter denen die Wurzeln hindurchwachsen können. Einzelne Ausfälle gabs aber dennoch, eigentlich kontinuierlich über Jahre bis die Bäumchen deutlich größer als 2 m sind -- das kann auf schlechtem Standort und nach Verbissschäden auch mal Jahre dauern. Die Regenerationskraft der Esskastanie ist aber extrem hoch, also Angefressene nicht herausreissen sondern abwarten.

Castanea ist relativ robust und kommt auch auf steinigem Boden oder mit gelegentlicher Trockenheit zurecht.

Die Angaben zu Bestäubung und  Fruchtreife in der deutschen Wikipedia entsprechen übrigens nicht meinen Erfahrungen, bei mir hatten 5jährige Bäume bereits reiche Blüte und einzelnen Fruchtansatz, ein Baum ist heute (mit <15 Jahren) bereits als tragend zu bezeichnen, und zwar ausgerechnet ein Solitär ohne jeden Frembestäuber.
« Letzte Änderung: 26-Oktober-2014, 21:59 von Tuff »
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Tuff

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Re: Castanea sativa Aussaat
« Antwort #3 am: 26-Oktober-2014, 21:40 »

Ah, wie schön, Berni hat Routine :) also Justin, im Zweifelsfall mach was Bernhard sagt.
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Klaus

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Re: Castanea sativa Aussaat
« Antwort #4 am: 26-Oktober-2014, 22:05 »

Hallo Kastanienliebhaber,

dies war wie abgesprochen. Ich habe in Bad Wildbad auf etwa 530 mNN etwa 1Kg
kleine Früchte gesammelt. Ich habe ja bei ID280 den BHD gemessen.
Beim Fotografieren des BM von der Schotterstraße wurde ich regelrecht von oben
mit Kastanien beworfen. So bin ich der Sache nachgegangen und habe am
Fahrbandrand vier Kastanienbäume gefunden die in der Woche ihre Früchte überwiegend
auf die Fahrbahn abgeworfen haben. So kommen mir eure Hinweise auch nicht ungelegen.
Danke.

VG
Klaus
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Justin

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Re: Castanea sativa Aussaat
« Antwort #5 am: 27-Oktober-2014, 19:58 »

Hallo Berni, Hallo Tuff
Vielen vielen Dan euch beiden. Auf genau solche Ratschläge hatte ich gehofft und ihr beide habt da ja auch ordentlich Erfahrungen bei der Aussaat also kanns ja nur klappen :D Ich werde berichten :)

LG
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steffen129

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Re: Castanea sativa Aussaat
« Antwort #6 am: 29-Oktober-2014, 17:30 »

Hallo

so einen schmuddel mache ich nich.

ich stecke die in mein Aussaatbeet genau wie die eichen sumpf und rot jetzt nach dem auflesen und dann keimen die im Frühling.

LG steffen
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Steffen der Waldfreund aus Thüringen

Bernhard

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Re: Castanea sativa Aussaat
« Antwort #7 am: 29-Oktober-2014, 18:07 »

so einen schmuddel mache ich nich.

Hallo Steffen !

Was meinst du denn mit "Schmuddel" ?? ??

LG
Berni
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Tuff

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Re: Castanea sativa Aussaat
« Antwort #8 am: 30-Oktober-2014, 00:16 »

Steffen,

Das geht bei Eßkastanien sicher auch in Ordnung.

Ich schreibe gerne ein wenig mehr für diejenigen die ein nur eine handvoll und dafür besondere Samen haben (etwa, vom Urlaubsort oder ein Geschenk) und die gerne ein wenig mehr Aufwand betreiben, damit auch ganz bestimmt wenigstens ein Baum daraus wird.
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