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Autor Thema: Veteran bei der Papeterie in Épinal (Vosges)  (Gelesen 4017 mal)

xandru

  • Gast
Veteran bei der Papeterie in Épinal (Vosges)
« am: 17-Juni-2012, 01:37 »

    Hallo,

Den wunderbaren Baum in der Rue Ponscarme mit der EU-ID 3807 haben wir gestern leider nicht mehr angetroffen. Das Google-Bild stammt vom Februar 2010.

Kurz darauf haben wir uns verfahren und dabei diesen äußerst noblen Baum entdeckt. Er bekommt jetzt die EU-ID 3886.

Einen kleineren BM haben wir am östlichen Ortsausgang nahe der Schnellstraße gesehen; das ist nun die EU-ID 3887.

Nicht antreffende Grüße,
Wolfgang

edit 2012-06-25: Bilder angehängt; EU-ID 3807 stand bei 48.163345,6.446925 – wolf
   
« Letzte Änderung: 25-Juni-2012, 23:41 von xandru »
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xandru

  • Gast
Re: Veteran bei der Papeterie in Épinal (Vosges)
« Antwort #1 am: 26-Juni-2012, 23:32 »

Hallo,

Hier weitere Bilder dieses wunderbaren Baumes aus Richtung Süden.

Nach meiner Schätzung könnte dieser Mammutbaum in die Zeit zwischen 1870 und 1900 gehören. Auf jeden Fall hat er bereits einen ausgeprägten Charakter.

Und er hat einen deutlichen Kronenschaden in zwei Dritteln der Höhe. Dort zweigen mehrere besonders dicke Seitenäste in Richtung Westen und Südwesten ab; der Stamm hingegen zeigt einen Versatz in Richtung Osten.

Die Höhe könnte zwischen 30 und 35 Metern betragen.

Schätzende Grüße,
Wolfgang
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TaunusBonsai

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Re: Veteran bei der Papeterie in Épinal (Vosges)
« Antwort #2 am: 27-Juni-2012, 08:02 »

Moin Wolfgang,

wahrlich ein Prachtstück!  ::) :) ::)

Stammt die Bodenwelle, vor der mittels Schild gewarnt wird, von dem Baum?

welliger Gruß aus'm Taunus vom Ralf
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Sita usvilate inis taberce ines!

xandru

  • Gast
Re: Veteran bei der Papeterie in Épinal (Vosges)
« Antwort #3 am: 27-Juni-2012, 10:10 »

Hallo Ralf,

Nein, die Bodenwelle hat nichts mit dem Baum zu tun. An diesem Straßenstück sind zweimal rote Warnschilder zu sehen in Verbindung mit 30er-Schildern. Darauf folgt ein blaues Schild neben den Schikanen, die der Franzose coussin berlinois nennt. Dazwischen sind auch Überwege.

Übrigens ist der Durchmesser dieses Baums auf den Bildern schlecht festzustellen, zumal er ja deutlich unterhalb des Straßenniveaus steht. Freilich steht er hinter dem Zaun und ist auch einer direkten Messung nicht zugänglich. Wahrscheinlich beträgt der Durchmesser in Brusthöhe etwa 1,60 oder 1,70.

Sicherlich ist dieser Geselle ist kein Kandidat für olympische Rekorde. Allerdings steht er meines Wissens nach in jenem Teil der Stadt, der im letzten Jahrhundert die Industrie beherbergte – als da waren Textil-Industrie und Betriebe für das Bedrucken von Stoffenbahnen und Tapeten. In diesem Südteil der Stadt ist das Moseltal noch eng; stellenweise tritt der Sandstein zu Tage. Im Nordteil ist das Tal hingegen breit und neigte früher zu Überschwemmungen. Das Gefälle dürfte im Süden deutlich höher und der Flusslauf deutlich stabiler sein, so dass die Mosel für einige Betriebe die Energie liefern konnte. Die jüngeren Industriegebiete befinden sich hingegen eher in anderen, geräumigeren Teilen der Stadt.

Zur Zeit der Industrialisierung profitierten die neuen Randgebiete Frankreichs von den deutschen Annexionen der Jahre 1870/71. Denn die Bewohner von Elsass-Lothringen hatten bekanntlich die Möglichkeit, sich für Frankreich zu entscheiden und wanderten oft ins restliche Lothringen aus. Im Falle der Stadt Épinal wechselte ein Teil der Textilindustrie von Mulhouse über die Vogesen hinüber (Quelle). Alles in allem könnte es sich hier tatsächlich um eine Pflanzung von 187x handeln, die mit dem Aufbau der Gewebebetriebe in Zusammenhang steht. Der Habitus des Baumes passt dazu!

Der Standort dürfte für eine durstige Spezies recht ungünstig sein: zur einen Seite die Straße, zur anderen Seite ein Betrieb, kaum Boden und Grundwasser (anstehender Fels!), kaum unterirdischer Wasserzuzug. Unter diesen Bedingungen bleiben auch andernorts Bergmammutbäume von 187x gerne mal deutlich unterhalb der Zwei-Meter-Marke.

Ich habe jetzt also im Eintrag den geschätzten Brusthöhen-Durchmesser von 1,60 m nachgetragen. Ferner habe ich die bisherige Schätzung „19xx, evtl. 18xx“ dann doch präzisiert und abgeändert zu „18xx“ mit der Bemerkung „evtl. 187x“.

Nachtragende Grüße,
Wolfgang
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xandru

  • Gast
Re: Veteran bei der Papeterie in Épinal (Vosges)
« Antwort #4 am: 04-März-2013, 23:37 »

Hallo mal wieder in Épinal,

Am Samstag sind wir östlich der Mosel in den Ort gekommen, so dass wir im Vorbeifahren diesen Baum mit der EU-ID 3886 von der anderen Seite gesehen haben.

« Letzte Änderung: 17-März-2013, 12:52 von xandru »
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xandru

  • Gast
Re: Veteran bei der Papeterie in Épinal (Vosges)
« Antwort #5 am: 02-Juni-2014, 21:32 »

Hallo,

Die erste Mittagspause in Épinal habe ich vor zwei Wochen dazu genutzt, diesen stattlichen Mammutbaum aufzusuchen und bei bestem Licht zu fotografieren. Das beste Bild habe ich auch dem Eintrag EU-ID 3886 gesponsert.

Diesmal habe ich den Durchmesser vor Ort geschätzt und kam ebenfalls auf ungefähr 1,60 Meter. Dicke ist nicht seine Stärke ;)

Geschätzte Grüße,
Wolfgang
   
« Letzte Änderung: 02-Juni-2014, 22:37 von xandru »
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