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Welche Mammutbäume sind besonders schützenswert ?

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Waldläufer:
Hallo Tom,
als angehender Freidenker hast du die Sache recht gut dargestellt.
Der Verein kann sich doch nicht aufreiben und verzetteln alle Mammutbäume,
die mit nennenswerten Interessen kollidieren zu schützen, was sowieso nicht
in seiner Macht steht. Überhaupt diesen Eindruck zu erwecken ist doch bereits
Illusion. Da wo es um wirklich bemerkenswerte alte MB geht okay.
Wer will denn bitteschön jedesmal vor Ort klären wie die Gemengelage ist und sich
in den Ring werfen? Vielleicht muß auch bei einigen im Verein mal die Einsicht reifen
daß nicht jeder MB eine heilige Kuh ist und es vielleicht sogar wichtigeres als dieselben gibt.
Außerdem bin ich der Meinung daß nicht jeder MB an jedem Ort eine gute Figur macht und man
daher nicht die Gegend wahllos mit ihnen zustellen sollte. Hier ist weniger in guter Umgebung mehr
als sinnlose Masse. Zudem sind Gm und Um Arten die sich optisch schon deutlich von unseren einheimischen
Arten unterscheiden - also gewisse Standortüberlegungen notwendig sind.
Aus diesen Überlegunggen ergibt sich für mich, daß es nicht das Thema sein kann alle 32000 MB in
Deutschland sicher zu schützen - wie auch.

                                                                 Viele Grüße               Bernt

Tuff:
Hallo Tom und Bernt,

Zitat Tom:


--- Zitat ---Jungbäume aktiv zu schützen lohnt sich m.M.n. nicht. Es gibt davon viel zu viele und die allermeisten Fällungen bekommt man noch nicht einmal mit.  Zudem wird es wohl eher unmöglich sein einen Besitzer, der vermutlich Gründe für sein Handeln hat, zu überzeugen
--- Ende Zitat ---

Mein Ansatz ist, daß einzelne dieser Vielzahl schützenswert sein können, wenn sie einen zukunftverheissenden Standort bzw. hoffnunsgvolle Umstände haben. Ferner, daß es bei sensiblem Vorgehen möglich ist, nur durch ein Gespräch, wenigstens gelegentlich erfolgreich Einfluß zu nehmen.

Ich rede also nicht davon, einfach eine ganze Altersklasse generell für schützenswert zu erklären, und auch nicht davon, sofort als Aktivist aufzutreten. Mein Ansatz beginnt viel früher, lange bevor es überhaupt irgendein Problem gibt, und betrifft ausgesuchte einzelne Bäume. Und zwar nicht systematisch, sondern einfach so wie man sie zufällig findet. Nur sehr wenige Bäume erfüllen die (noch genauer zu definierenden) Kriterien.

Ich wende mich manchmal an Besitzer auch junger Mammutbäume, wenn diese besonders günstig stehen, also auch frei genug und nicht auf einem Baugrundstück; einfach um einen Eindruck von der Lage zu bekommen. Oft sind es dann Fans (die ihre Bäume lieben) und wir fachsimpeln ein wenig, was Spaß macht.

Sehr oft zeigt sich aber auch daß die Leute über die Baumart fast nichts wissen. Ich erzähle ihnen dann etwas über die Herkunft und Ökologie und weise auch darauf hin daß die Bäume irgendwann riesig werden. So können die Besitzer sich schon mal an den Gedanken gewöhnen. Wenn dann eines Tages ein Anbau oder was auch immer geplant wird, wissen sie zumindest welchen Abstand sie besser einhalten sollten.

Sehen sie aber jetzt schon einen konkreten Ausschlußgrund, können sie erwägen, den Baum gleich zu fällen, was mir persönlich lieber ist, als später angewachsene Hoffnungen von Bewunderern zu zerstören, was auf der Seite des Baumbesitzers schließlich auch Antipathien gegenüber der Baumart erzeugen kann. Dann schlage ich selbstverständlich vor, an einer alternativen, besseren Stelle (wenn vorhanden) einen Baum zu pflanzen, wofür ich gerne kostenlos den Sämling stelle.

Bei älteren Bäumen sammele ich sowieso meistens auch Zapfen und mache den Besitzern, wenn sie interessiert sind, gerne schmackhaft selber mal welche einzusäen. Das ist besonders bei Familien mit Kindern beliebt. So beginnen sie sich für ihren Baum zu interessieren. Ein grundlegendes Interesse (welches man durchaus nicht einfach voraussetzen kann) ist die wichtigste Vorbedingung für Zukunftsfähigkeit.

Manche Besitzer haben auch kein Interesse an einem Gespräch. Das ist selbstverständlich zu respektieren.
 

Tuff:
Übrigens habe ich diesen Beitrag begonnen nicht mit dem Ziel, eine Vorgehensweise für den Verein zu finden, sondern um einfach das interessante Thema zu diskutieren. Welche Schlüsse der Verein daraus zieht, dem ich ja nicht angehöre, ist für mich persönlich unwichtig.

Ich bitte daher darum, zunhächst einmal nur die Sachlage zu analysieren (Bestände, Situationen, Chancen)  und Vorschläge für den Verein nur als unverbindliche Ideen zu äußern, welche naturgemäß wohl auch eher nur von Mitgliedern kommen sollten. Sollte der Verein dann irgendwann einmal über konkrete Leitlinien diskutieren, wird das sicherlich vereinsintern und nicht öffentlich geschehen. Ich dachte das war selbstverständlich..

@Tom: Was ist denn mit "Breitbrunn, Kirchseeon, Bad Reichenhall" ... sind das Fälle die man hier zum Thema aufgreifen kann ?

Waldläufer:
Hallo Tuff,
dein Engagement in allen Ehren ist das auf das Thema bezogen doch
eher der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Letztlich sind das im besten Fall
Momenterfolge. Es ändern sich im bebauten Raum laufend die Besitzverhältnisse durch
Tod oder sonstige Veräußerung. Das kann bei einem so langlebigen Baum eher selten gutgehen.
Auch städtebauliche Planungen können selbst kleine Parks eleminieren. Einen Schutz innerhalb
der Bebauung für hunderte von Jahren kann man nicht garantieren. Selbst wo heute noch die grüne
Wiese ist ist in ein paar Jahrzehnten vielleicht ein Baugebiet.
Das einzige Refugium wo es halbwegs sicher ist ist immer noch der Wald oder größere Parks.
Und genau da gehört der Mammutbaum speziell der Gm von Statur und Eigenschaften auch hin.
Anderes ist eben teils Spielerei.

                                              Viele Grüße                Bernt
 

Tuff:
Bernt,

ok, das ist dann ein Gegenargument. Ich finde es auch gut daß Du hier eine Gegenposition einnimmst, bei deren konsequenter Anwendung allerdings nur noch extrem wenige Bäume das Siegel 'schützenswert' bekommen würden.

Hättest Du denn mal ein Beispiel für einen Baum den Du so einstufen würdest ?

Die Bäume um die ich mich vorzugsweise kümmere stehen aber eben nicht in direkter Bebauungsgefahr, sondern in geschützten Nischen oder (noch besser) am Dorfrand oder irgendwie 'mitten in der Landschaft.' Natürlich gibt es auch hier keine Garantie. Aber mehr als eine gute Chance kann man ja nicht verlangen.

Das sieht dann eher so aus wie hier, eine kleine Pflanzung auf einer Pferdeweide am Dorfrand (noch nicht im Register)

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