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Autor Thema: Bergmammutbaum-Sämling unter Altbaum im Botanischen Garten Bonn -- Verpflanzt  (Gelesen 18627 mal)

Tuff

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Der Baum hat den Winter gut überstanden. Die außergewöhnliche Trockenheit im Frühling traf ihn aber sehr ungünstig so daß er jetzt im unteren Bereich einige braune Zweige aufweist. Aber die Krone und der Neuaustrieb sehen gut aus und selbst die Zapfen sind noch dran.

Die benachbarten, ebenfalls noch kleinen Blaufichten / Gebüsche werden übrigens nach dem Winter abgesägt, damit der Baum mehr Platz hat. Langfristig wird er erst in ausreichend Abstand noch-zu-pflanzende Nachbarn haben.
« Letzte Änderung: 04-Oktober-2013, 02:34 von Tuff »
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Tuff

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Abschließend möchte ich noch einmal auf das eigentlich Besondere an diesem Baum zurückkommen: Die Keimung unter einem Altbaum, unter künstlich hergestellten Bedingungen (geharkter offener Boden, Rasensprenger), die offensichtlich den natürlichen Anforderungen und damit in gewisser Weise den Bedingungen der Sierra entsprechen. So entspricht das Einharken der Samen dem Einsinken / Einschlämmen der Samen in der Asche. Ein noch wichtigerer Faktor muß der Rasensprenger gewesen sein, wodurch das Samenkorn und später der Keimling wochenlang feucht blieb, bei ausreichend direkter Sonne und der damit verbundenen Wärme. Dies zeigt auch der Bericht von Lukas Wieser aus Walenstadt / CH, unter dessen BM nach Einsatz eines Rasensprengers Sämlinge wuchsen.

Seit 5 Jahren suche ich das Beet regelmäßig und mehrmals im Jahr gründlich ab, habe aber niemals wieder einen Bergmammutbaum-Sämling gefunden. Ein Rasensprenger wurde in dieser Zeit nicht mehr eingesetzt
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denniz

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Hallo Tuff,
Das ist ja mal eine schöne Geschichte.
Ein Hoch auf dein Engagement!

schönen Gruß
Denniz

Bakersfield

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Moinmoin Tuff,

auch von mir Respekt... :)

Sehr schade, dass man beim BoGa dein Konzept nicht umsetzen wollte, wobei man auf das Abfackeln des Altbaumes ja auch hätte verzichten können... ;)

Der Baum wird sich jedoch an seinem neuen Standort auch gut entwickeln, ist ja genug Platz und Licht.

Viele Grüße aus'm WML,
Frank

P.S.: Ich hoffe, du hast deine Armbanduhr nicht im Boga-Pflanzloch bei der Mauer liegen gelassen... :o ;D

P.P.S.: Ist denn der ältere BM bei deinem Bekannten schon registriert? Ich konnte nix finden... ;)
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"And it smells like rain, Maybe even thunder, Won't you keep us from all harm, Wonderful redwood tree"
"Redwood Tree" - Van Morrison (Album "Saint Dominic's Preview" 1972)

TaunusBonsai

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Moin Tuff,

sehr interessanter Bericht und super dokumentiert. Vielen Dank! :)


beeindruckter Gruß aus'm Taunus vom Ralf
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Sita usvilate inis taberce ines!

sequoiaundco

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Hi Tuff,

interessant sind in dem Zusammenhang auch die Anpassungsstrategien der Begleitflora von Sequoiadendron. So keimen einige Manzanita-Arten (Arctostaphyllos) unter natürlichen Bedingungen nur, wenn ihre schützende dicke Endokarp-Schicht vom Feuer verbrannt wurde.

chris
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Michael D.

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Hallo,Tuff !

Naturverjüngung in Deutschland ? Eine hochinteressante Geschichte !

Was das für eine Arbeit war,den Baum umzusiedeln,kann ich gut nachvollziehen,Respekt ! Ich bin schon gespannt,wie der Sämling sich an seinem neuen Standort entwickelt .

Umgesiedelte Grüße ! Michael
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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

PaddyPatrone

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Also könnte ein sehr feuchtes Frühjahr auch dazu beitragen, dass ein BM hierzulande von selbst Keimlinge hervor bringt. Faszinierende Geschichte mit Happy End ! Super dokumentiert.

Gruß  Patrick
« Letzte Änderung: 26-September-2013, 15:47 von PaddyPatrone »
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Tuff

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Danke an alle !

@ MD: Aber bitte nicht von Naturverjüngung sprechen ! Das war eher eine 'zufällige' Freialandaufzucht. Eine echte NV muß ohne menschliche Hilfe stattfinden !

@Patrick: Das Problem ist, daß man Feuchte und viel Sonne gleichzeitig braucht.

@Frank: Verflixt ... kann es sein ... ?! Muß gleich mal hin am Boden horchen.  :)
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Odysseus

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Hi Tuff,

prima Geschichte mit happy end.

Ich stimme dir zu. Offener Boden und Feuchtigkeit ist nötig, damit ein BM-Samen keimt. Sonne schon auch, aber wie viel, schwer zu sagen.

Ich hab in Heidelberg ja mal in den 80er Jahren neben einem der alten BMs von 1876 einen BM-Sämling (ein paar Tage alt) ausgegraben. Der ist mir aber leider zu Hause eingegangen. Seitdem gucke ich dort immer wieder, ob ich was finde (das letzte Mal vor ca drei Wochen). Bisher nichts mehr, obwohl dort immer wieder mal Wege neu geschoben wurden und viel Rohboden zutage trat. Ich hab auch schon mal Quadratmeter große Flächen von Spreu freigescharrt, aber es will und will nichts keimen.

Es könnte auch sein, dass ab und zu vielleicht was keimt, aber sofort von den Botrytis-Pilzen kaputt gemacht wird.

Ist ganz witzig, ich hab vor zwei Wochen vielleicht 2-3 Jahre alte, eher achtlos auf dem Balkon gelagerte Sumpfzypressen-Samen (inclusive Schuppen, einfach zerbröselt) in einen Topf getan, zusammen mit noch ein paar anderen, ich weiß nicht mehr was, und tüchtig nass gehalten. Vorgestern ist eine Sumpfzypresse erschienen und ein paar Zweikeimblättrer gucken auch heraus.

Viele Grüße
Walter
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Mick Rodella

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Hallo Michael,

tolle Geschichte, klasse Aktion! Der Kämpfer wird sicher überleben.
Hab mich auch bei Besuchen schon gefragt, warum man dort einen BM hingepflanzt hat.

Ob durch Menschen optimierte Bedingungen (Ausschalten der Konkurrenz, Wässerung) oder nicht: wie kann ein junger Sämling den ersten Kahlfrost (also ohne schützende Schneedecke wie in der Sierra) überstehen? Abdeckung durch Laub/Nadeln?

LG Micha

P.S.: das Bild 2012-11-29-(25)-KW.jpg wirkt in der Thumb-Ansicht witzig. Als ob ihr nen Riesenbonsai auf dem Hänger hattet.  :)
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Sischuwa

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Tolle Geschichte, finde ich!
Mensch....und der hätte doch dort so wunderbar hingepasst...sehr schade, die Farbe vom Jungbaum, traumhaft  ::)
Hauptsache es geht ihm gut, dort wo er jetzt lebt / wächst!
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Grüsse aus Stuttgart vom THILO..

Tuff

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@Walter,

Bei uns ist es dann, wenn es noch relativ oft schauert bzw. der Boden (noch) nicht (mehr) ausgetrocknet ist, also im Frühling oder Herbst, allein die Sonne welche den Boden erwärmt. Ich habe auch schon Keimlinge im ganzjährigen Schatten aufgezogen. Die werden dünn und dürftig und bleiben in der Entwicklung deutlich zurück. Je schneller einer groß und vor allem kräftig wird, desto rascher ist er durch die kritischen Stadien der circa ersten 3 Jahre hindurch. Unter intensiver Sonnenstrahlung entwickeln sich zudem dickere Zellschichten in der 'Haut', und darauf das Wachs; das schützt dann auch besser vor Pilzen. Aber, selbst mit guter Wasserversorgung, sind Sämlinge die in einem harten Winter praktisch fast erfroren sind, im Frühling erstmal extrem empfindlich, und brauchen eine langsame Gewöhnung an direkte Mittagssonne. Das bedeutet einen Sonnenschutz der dem tiefen Sonnenstand entspricht (etwa ein Topfrand) oder ein Wechselbad wie im Wald, wo die Sonne durch die Stämme scheint.   

Taxodium-Sämlinge sind sehr dekorativ, finde ich.

@Mick,

Das würde ich auch gerne wissen .... vielleicht gabs in dem Jahr einfach keinen (windigen) Kahlfrost in Bonn ?

Den Riesenbonsai möchte ich lieber nicht melden. Er ist noch jung und wächst gerade mächtig zu (Kategorie Kraftzwerg) leider steht er direkt an der Hauswand. Keine Chance ...
 
« Letzte Änderung: 27-September-2013, 16:22 von Tuff »
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Odysseus

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Hi Michas;

das mit dem Kahlfrost und der Wintersonne ist schon ein Problem. Ein Sohn eines ehemaligen DDG-Chefs hat vor ein paar Jahren mal so ca 10 im Frühjahr gekeimte MBs - gut entwickelte - einfach im Winter ohne Schutz draußen stehen lassen, um auszuprobieren, ob sie's aushalten.

Ich hab mir im Frühjahr eine Araukarie bei ihm geholt, da hat er sie mir gezeigt: waren alle erfroren.

Viele Grüße
Walter

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Tuff

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Ich frage mich gerade, ob ein kleines Cocktail-Schirmchen den entscheidenden Unterschied machen kann... das würde doch sehr süss aussehen im Saatbeet ;) ;) ;)

Ernsthaft:

Die Gärtner verwenden diese grünen Netze. Ich seit einem Jahr auch.
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