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Autor Thema: England- und Wales-Trip vom 19.08 - 27.08. 2013 -1-  (Gelesen 8359 mal)

Odysseus

  • Gast
England- und Wales-Trip vom 19.08 - 27.08. 2013 -1-
« am: 05-September-2013, 12:15 »

Liebe Baumfreunde,

Heike und ich waren 9 Tage in England und Wales unterwegs. Heike wollte ich ein paar Leute vorstellen, die ich seit  langem nicht gesehen hatte. Dazu ein paar Parks und Gardens und die wunderschöne Landschaft der Brecon Becons und der Snowdonia Region, mit einem Abstecher nach Manchester ins National Football Museum und zum Schluss ins National Pinetum Bedgebury. Und für euch ein Eindruck unserer Fahrt.

Route: Dover, Sherborne/Montacute House, Stopp in Shepton Mallet (Roundabout-Baum), Wells/Bishop's Palace Gardens, Caldicot (privat), Brecon/Pen y Fan, Welshpool/Leighton Redwood Grove: Fallen Tree, Criccieth/Snowdon, Bodnant Garden, Manchester/National Football Museum/Lyme Park/Fletcher Moss Park, National Pinetum Bedgebury, Dover.

1. Sherborne und Montacute House

In Sherborne waren wir eigentlich nur zum Übernachten. Es stellte sich aber heraus als Städtchen („schönstes Dorsets“), in dem man auch länger bleiben könnte. Es war einst die Haupstadt des anglosächsischen Königreichs Wessex. King Alfred ist hier zur Schule gegangen. Viele Fachwerkhäuser mit eigentümlichen Balken-Konstruktionen, schnuckelige romantische Pubs, eine Abbey, Manor Houses, Castle-Ruinen finden sich hier.

Montacute House
liegt ein paar Meilen weg. Ein typisches Manor House eines wichtigen Lords mit alten Zedern und einigen dicken und hohen Mammutbäumen nahe einer Allee (35 m hoch, im Schnitt 7,50m Durchmesser, so um die 100 Jahre). Das ist das übliche, sieht man sehr oft.

Bemerkenswert: Nahe am Eingang stehen etwa 3-4 S. sempervirens hintereinander, die die rechte Seite einer Art Allee bilden. Die linke Seite fängt an mit einer dicken, wohl dürr werdenden Montereyzypresse, dann kommen ein paar, schätze mal, hundertjährige Eiben und zum Schluss hat man noch einen abgestorbenen Baumstumpf stehen lassen. Die S. sempervirens sind etwa 15m hoch. Sie sind wohl oben immer wieder abgeschnitten worden (Man kann’s von außen und innen nicht sehen, die Äste sind zu dicht), denn für ihre Dicke sind sie viel zu niedrig. Und sie wachsen alle mehrstämmig aus einem am Grund abgeschnittenen Altbaum.

Eine weitere Merkwürdigkeit, die ich noch nie gesehen habe, ist eine lang gezogene, insgesamt vielleicht 500m lange, Eibenhecke mit ganz unregelmäßig geformten, wannenförmigen Einschnitten und wülstigen, wellenartigen Ausbuchtungen. Ist nicht unhübsch und strahlt eine Ruhe aus wie die Dünung eines Meeres.
Abgesehen davon ist Montacute House nichts Besonderes.

Im zugehörigen Shop haben wir uns beim Kauf eines Buches über die schönsten Gärten des National Trust mit einem englischen Touristen unterhalten. Der hat den Bishop’s Palace Garden in Wells vorgeschlagen. Das haben wir dann auch gemacht: größer und mehr Vielfalt.
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Odysseus

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Re: England- und Wales-Trip vom 19.08 - 27.08. 2013 -2-
« Antwort #1 am: 05-September-2013, 12:18 »

2. Mammutbaum auf Roundabout in Shepton Mallet
Den Mammutbaum hab ich schon oft bei der Durchfahrt durch Shepton Mallet gesehen und jetzt endlich aus der Nähe. Er steht sehr malerisch mitten im Roundabout, ein paar hundert Meter weiter steht noch einer (wegen Gegenlichts blöd zu fotografieren).
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Odysseus

  • Gast
Re: England- und Wales-Trip vom 19.08 - 27.08. 2013 -3-
« Antwort #2 am: 05-September-2013, 12:26 »

3. Wells
Auch wieder eine alte, traditionsreiche Stadt mit bedeutender Rolle in der englischen Geschichte. Wunderschön gelegen und groß die Kathedrale und gleich darunter der Bischofspalast mit einem großen Park mit Gartenbereichen außen herum: unserem Ziel und dem vieler anderer Touristen.

Viele alte (die meisten gepflanzt um 1855) Bäume auf großzügigen freien Flächen, darunter Holm Oak, Eiben und ein Götterbaum, den wir gemessen haben: Durchmesser: 1,41m, Höhe 25m.

Bemerkenswert einige Skulpturen im Park: aus Steinen zusammengesetzte, menschliche Figuren in gewöhnlichen und ungewöhnlichen Stellungen.
Und der Anfang eines Spruches auf einem mit einer Schwingung aus dem Boden auftauchenden und wieder wellenförmig eintauchenden Band aus Sandstein im „Garden of Reflection“. Der Garden of Reflection: Leider sind das erst ein paar kümmerliche, dünne Birken. - LOL. Später auf einem Hinweisschild der vollständige Spruch von Antonio Machado:
“Wanderer, your footsteps are the path and nothing more; wanderer, there is no path. The path is made by walking. By walking one makes the path, and upon glancing back, one sees the path that never will be trod again. Wanderer, there is no path, only wakes upon the sea.”
(“only wakes upon the sea”: Sehe ich nicht so. Aber gut, es ist ja ein Garden of Reflection. …
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Odysseus

  • Gast
England- und Wales-Trip vom 19.08 - 27.08. 2013 -4-
« Antwort #3 am: 05-September-2013, 12:32 »

4. Pen y Fan.
Nach Übernachtung und einem rührenden Treffen mit englischen Freunden, die ich 1982 zum ersten Mal und vor über 10 Jahren zum letzten Mal gesehen hatte (und nun endlich mal Heike persönlich vorstellen konnte), wollten wir nachmittags noch auf den Pen y Fan, den mit 886m höchsten Berg von Südwales. Leider alles im Nebel. Also um den Berg herum in unser Nachtquartier bei Mike in Tal y Bont. Drei dicke, schätze achtzigjährige, Western Red Cedars vorm Haus, dahinter ein herrlicher Privatpark mit Schwimmbad.

Interessant: Mike hat eine rot blühende Rosskastanie, die mucksch aussieht und wohl schlapp macht. Hab versprochen, ich schick ihm ein paar Conkers von rot blühenden Kastanien im Herbst. Übrigens, die weiß blühenden Rosskastanien haben die Kastanienmotte hier nicht, aber der Eichenprozessionsspinner macht hier auch Probleme.

Nach walisischem Frühstück (nach Mikes Version ohne Blackpudding): Kippers, grittled eggs, mushrooms, baked tomato, bacon, beans, onion rings, hashbrowns, sausages, toast, Saft und Obst ---> Gürtelschnalle ein Notch weiter - sind wir wieder ein Stück zurück gefahren und haben uns bei bestem Wetter auf den Pen y Fan gemacht. Schöner Aufstieg (1 Stunde) und oben eine herrliche Aussicht.
Unten: meine diesjährigen Lieblingsblumen: Rose-bay willowherb (Weidenröschen).

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Odysseus

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England- und Wales-Trip vom 19.08 - 27.08. 2013 -5-
« Antwort #4 am: 05-September-2013, 12:41 »

5. Vom Pen y Fan weiter nach Welshpool/Leighton: Redwood Grove mit „Fallen Tree“. (Danke hier ausdrücklich Micha von der Sequoiafarm für den Tipp!). Hab mit dem Warden, David, mehrmals telefonieren müssen, um den Grove zu finden. - Problem in England und Wales: Häuser haben oft keine Hausnummern oder/und  keine Straßennamen, sondern Hausnamen, gibt man den Postal Code ins Navi, gilt der mitunter - wie im Fall hier auf dem Land - für einen Bereich, der Kilometer umfassen kann.

Na ja, vor Pub rechts ab, einen steilen Weg hoch und einen steilen Weg wieder runter - endlich Parkplatz mit karger board map und vor uns ein Wald mit Redwoods. Redwoods, Redwoods, Redwoods. Nur Redwoods. Eine so schön wie die andere, alle so zwischen 90cm und 1,50m im Durchmesser und um die 40-50 m hoch. David hat gesagt, zum Fallen Tree den linken Weg ganz hoch, keinesfalls abwärts. - Der linke Weg geht aber abwärts. Also nehmen wir den rechten Weg ganz hoch bis an Schranke. Oben vielleicht 50jährige Douglas. Kein Fallen Tree. Nehmen nächsten, mittleren Weg. Erreichen Ende, wo größeres, leer stehendes, altertümliches, ehemaliges Verwaltungsgebäude steht. Davor: dicke Abies grandis, ein paar dicke BM und noch etliche alte Kiefern-, Tannen-, und Fichtenarten (später sehen wir, das ist der Arboretumsteil).
Weg zurück. Kein Handy-Empfang. Noch anderthalb Wege übrig, und es wird immer dunkler. Ist sowieso dunkel im Redwood-Wald. Aber wer sagt, dass der Baum direkt am Weg ist? - Ich sehe was vom mittleren Weg. Gehen quer durch den Wald. Tatsächlich, da liegt er:

25,70 m lang, 9 größere Äste (die 2 vordersten schon vertrocknet), die zu Bäumen geworden sind; unteres Ende 1,50m dick.
Er ist 1936 vom Sturm umgeworfen worden.

Insgesamt umfasst der Redwood Grove etwa 10 Hektar. Davon sind 6,5 ha 1934 eingepflanzt worden, der Rest sind ein paar offene Flächen, Mischwald und Redwoods von 1857.

Jahresniederschläge hier 1050 mm
, Boden schwerer Lehm. Hanglage. War feucht vor der Redwood-Pflanzung. Sieht man noch an der Vegetation vor dem Wald. David sagt, die Redwoods pumpten regelrecht das Wasser aus dem Boden.

Vor 2 Jahren hätten Leute von Kew mit Lasermessgeräten die höchsten Bäume mit 47 Metern gemessen. Heike und ich haben eine Höhe gemessen: 43m und 1,40m dick.

Am nächsten Morgen kommt David zu uns ans Hotel in Criccieth und erzählt uns noch ein paar Sachen: Fallen Tree: Die Äste, die sich beim Fallen in den Boden gebohrt haben, haben sich zu Wurzeln entwickelt, die Äste nach oben zu Stämmen.
Von den Ästen/Stämmen nach vorne werden noch mehr vertrocknen. Es ist dort sehr dunkel im Wald (auch blöd, ohne Stativ zu fotografieren. Blitz leuchtet nur den Nahbereich aus.), weil die Bäume um den Fallen Tree herum ja genau so alt sind wie der umgefallene, dicht stehen, und ihn also ziemlich beschatten. Ich werde mal David fragen, ob er ihm vielleicht mehr Licht gibt und ein paar Bäume außen herum umsägt. Er will sowieso in den nächsten Jahren noch mal durchforsten lassen.

Laut David ist das wohl der wertvollste Baumbestand Großbritanniens. Kann man sich gut vorstellen. Im Altbestand stehen > 3000 Festmeter/ha. Im Bestand von 1934  > 1400 Festmeter/ha. Fragen muss ich ihn noch, welche Abnehmer er für das Redwood-Holz hat. (Informationen alle von David).

Noch eine Bemerkung zu den dicken Mammutbäumen allgemein: In England und Wales stehen praktisch in jedem Dorf ein oder zwei oder mehr S. giganteum-Bäume von 30 bis vielleicht 40 oder mehr Metern Höhe und einem Umfang von 5 bis 8 Metern: Alle, die wir gesehen haben, sind gesund. Alle. Bevor wir den Grove fanden, hatte uns das Navi zu einem Estate geführt, dachten schon, wir seien richtig: Ein paar hektargroße Pferdekoppeln, darauf vielleicht 20 bis 30 alte Bergmammutbäume. Alle gesund. Kein Kronensterben, keine großen, braunen Stellen unten.

(Laut David soll hier in Leighton auch die Leyland-Zypresse gefunden worden sein).
Hätte ich beinahe vergessen: Hörten das tiefe Krächzen von Raben im Wald.
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Odysseus

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England- und Wales-Trip vom 19.08 - 27.08. 2013 -6-
« Antwort #5 am: 05-September-2013, 12:46 »

6. Nach English Breakfast und Gespräch mit David auf zum Snowdon. Wollen den Pyg Track nehmen von Pen y Pass, eine einfache Route (1991 bin ich schon mal über den Watkin’s Path hochgestiefelt. (Der ist heftiger).

Schönes Wanderwetter, sind noch etwas müde vom Pen y Fan zuvor. Letzter Wegteil recht steil, z. T. manchmal ein bisschen Krabbeln über dicke Felsen. Nach 3 h 10 min am Gipfel im feuchten Nebel: Ich kalt und etwas fertig. Bei Heike dampft die Zylinderkopfdichtung. LOL.

-  Gottseidank gibt’s hier ein Restaurant: Nudeln, Pizza, Kaffee, Cola. Nach 2 hrs 50 min über den Miners’ Track (im 19. Jhd. haben Bergleute Kupfererz auf dem Rücken zur Eisenbahn auf dem Gipfel getragen) wieder unten, zwischendurch herrliche Ausblicke.

Ganz witzig, 10- bis vielleicht 14jährige Jungen und Mädchen, die mit ihren Eltern unterwegs sind, hüpfen lustig und locker über die steilen Felsen dem Gipfelbereich entgegen. Waren wir auch mal so?

Raben um den Gipfel.
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Odysseus

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England- und Wales-Trip vom 19.08 - 27.08. 2013 -7-
« Antwort #6 am: 05-September-2013, 12:53 »

7. Von Criccieth nach Bodnant, schöne Strecke an Snowdonia entlang.

Vorm Parkeingang messen wir eine Monterey Pine: 4,40 m Umfang und geschätzte 38-40 m hoch. Im Park steht noch eine dickere mit 5,09 m Umfang und gemessenen 35 m Höhe.

Bodnant hat einen Gartenteil mit ein paar dicken Zedern, der terrassenartig ins Tal abfällt. Daneben ein Manor House, das nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Unterhalb davon ist im Tal („Dell“) der größte Teil des Arboretums, herrliche dicke, hohe Sempervirens (Höhe 52 m; BHD: 1,98 m) und BMs (51,60 m Höhe + BHD: 2,00 m), die höchste Atlaszeder Englands (2005: 38 m hoch; 2005: girth: 3,63 m; wir gemessen: 3,79 m), der höchste schiefe BM Englands (laut Schild: 1890 gepflanzt. 2005: 32 m hoch; 2010: 2,98 m Umfang; wir  gemessen: u = 3,10 m) und ein paar dicke und hohe Douglasien.

Eingestreut immer wieder mal eine gelbe Metasequoia oder eine gelbe größere Eibe, auch wieder ein Champion Tree und eine gelbe Lawsons Zypresse, ebenfalls Champion Tree.
Unten im „Dell“ gibt’s einen kleinen Imbisstand, romantisch im Tal neben sprudelndem Bach an alter Mühle.

Oben ist ein Café und ein Shop mit eher teurem Zeug. Na ja.
Bodnant insgesamt ist aber schön und lohnt sich anzugucken.
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Odysseus

  • Gast
England- und Wales-Trip vom 19.08 - 27.08. 2013 -8-
« Antwort #7 am: 05-September-2013, 13:06 »

8. Abends von Bodnant dann nach Manchester. Können zwischendurch über die breite Merseymündung nach Liverpool blicken. Denke an Didi Hamann, der dort gespielt hat, hoch angesehen ist und das Liverpudlian so gut beherrscht wie ein Scouser (Kann man sich auf Youtube ansehen).

Tja, das National Football Museum? Man mag sich fragen, warum. Es war ursprünglich in Preston und ist nach Manchester umgezogen. In Preston war ich mal ein Jahr von 1975-1976. Jacky Charlton war damals Manager. Preston Northend, „ The Invincibles“ war 1899 der erste englische Meister und gleichzeitig Cup-Gewinner.

Das Museum: alles grell und bunt. Viele Plakate mit vielen Sprüchen in großer Schrift. Alle zwei Meter ein Bildschirm, auf dem Spielausschnitte und 2-minütige Interviews laufen. Laut und hektisch. Ein wenig mehr Sachlichkeit, System und Chronologie hätten gut getan. Na ja. - Außen herum: Fußgängerzone: Rieseneinkaufszentrum, moderne Glaspaläste mit hochpreisigen Waren, ’ne schöne große Kathedrale und ganz viele junge Leute, die auf lang geschwungenen, steinernen Bändern herumsitzen. Fröhliche, angenehme Stimmung.

Wir dann weiter zum Lyme Park (hatten wir aus dem Internet): weite Landschaft mit obligatorischem Manor House, den üblichen kerngesunden dicken Mammutbäumen. Sonst nichts weiter Bewegendes.
Nächster Park: Fletcher Moss Park: Toll. Ein richtiges Kleinod. Auf kleinem Raum am Hang wunderbar malerisch angeordnet viele ganz unterschiedliche gelbe Sorten und daneben noch ein größerer Teil zum längeren Spazierengehen. Café mit Blick in den Sonnenuntergang.
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Odysseus

  • Gast
England- und Wales-Trip vom 19.08 - 27.08. 2013 -9-
« Antwort #8 am: 05-September-2013, 13:16 »

9. Am nächsten Morgen um 8:00 Uhr ab nach Süden. 13:20 Uhr Ankunft im National Pinetum Begebury in Kent.

Wiese von 10 Fußballfeldern als Behelfsparkplatz zur Hälfte schon vollgeparkt mit Autos. Solche Massen so verrückt auf Nadelbäume? - Wahnsinn! - Parkplatzmann sagt mir, heute ist der letzte Bank Holiday vor Weihnachten. Und die meisten gehen wohl auf den Bike Trail. Der ist da auch. Aha!

Kommen in die Nähe des eigentlichen Pinetums. Fragen freiwillige Helferin in Uniform, wo’s reingeht. Zeigt sie uns. Sagt, sie hat leider keinen Plan mehr, so viele Leute. Oh je, sag ich, und wenn wir uns dann verlaufen, und wenn dann der Hubschrauber kommen muss, und wo wir doch extra aus Deutschland kommen, und in Westonbirt waren wir auch schon. Wartet mal, sagt sie, vielleicht kann sie noch einen beschaffen, und schwupps, saust sie um die Ecke und kommt mit einem Plan, leider nur ganz grob alles drauf, wieder zurück. Sagt sie, wait and see, Bedgebury is even better than Westonbirt.

Schätze mal, zwei Drittel haben wir gesehen, aber es war herrlich. Dicke, hohe Sempervirens (BHD: 1,82 m, Höhe 37 m) und dicke Mammutbäume malerisch an einem kleinen Teich, an den Hängen aufgelockert größere Flächen mit Thujen-Arten oder Lawsons Zypressen oder Kiefern (z.B. kerzengerade, sehr hohe Pinus radiata mit deutlich kleineren Zapfen als die Bäume, die man an den Küsten so sieht), manchmal mit längeren Sichtlinien, dazwischen Freiflächen, große und kleine, viele gelbe Nadelhölzer, dazwischen eine normale Serbische Fichte von 1,55 m Dicke und geschätzten 28 m Höhe. Gesehen haben wir auch den „Old Man of Kent“, eine Abies grandis von (laut Schild) 51 m Höhe und von uns gemessenen 1,32 m BHD.

Wenn ich dran denke, es ist schon verrückt, dass wir überhaupt hier sind. Ich wollte am quasi letzten Tag noch was Schönes machen und nach Sissinghurst. Liest man ja viel, toller Garten. Tja, okay, toller Garten, aber gibt’s auch Bäume? Ja sicher, wird’s schon auch geben. Gucke im Atlas von GB, wo das liegt und sehe nebendran „National Pinetum“.

Ich gucke in google und sage, wir machen das National Pinetum. Müsste eigentlich was sein.
Um 18:00 Uhr haben wir uns - an Sissinghurst vorbei - auf den Weg zu unserem B&B in Dover gemacht.

 - Es war einfach schön. (Kleines Manko: Namensschildchen gibt’s nicht viele. An der gut 3 m hohen Wollemi Pine steht „Ella’s Tree“…)

Und wie könnte es zum Abschluss anders sein, unser Gastgeber in Dover hatte auch noch einen kleinen Garten mit einer gelben Meta, einer pink blühenden Robinie (jetzt noch mit ein paar Blüten), einer Copper Beech und noch ein paar Exoten. Die Meta kannte er nicht. Ich hab ihm den vollen Namen ein paar Mal vorgesagt und dann aufgeschrieben mit dem Auftrag, er soll ihn üben. Wenn ich wiederkomme, werde ich ihn abhören. LOL.

Dann sind wir am nächsten Tag den südlichen Weg über Luxemburg nach Mannheim zurück gebraust. Es war richtig gut.

Viele Grüße -:)
Walter
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Bernhard

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Re: England- und Wales-Trip vom 19.08 - 27.08. 2013 -1-
« Antwort #9 am: 05-September-2013, 20:39 »

Hallo Walter !

Danke, für Deinen tollen Reisebericht ! Im Spätsommer muß England ja auch toll sein; wir haben schon wieder Sehnsucht nach der Insel bekommen.  ;)

Viele Grüße,

Bernhard
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It's better to be a warrior in a garden
than a gardner in a war ......

Sischuwa

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Re: England- und Wales-Trip vom 19.08 - 27.08. 2013 -1-
« Antwort #10 am: 05-September-2013, 20:41 »

Das sind ja schon tolle Eindrücke und Bilder....für mich als Gartenliebhaber ein Genuss...
Sollte ich vielleicht doch auch mal hin um Urlaub zu machen!
Die Steinskulpturen / Figuren sind allererste Sahne, gefallen mir sehr...
Und erst diese Mammutbäume ....schön dass es denen dort so gut geht und sie gesund sind!

Danke fürs zeigen Walter, toller Bericht  ::)
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Grüsse aus Stuttgart vom THILO..

Mick Rodella

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Re: England- und Wales-Trip vom 19.08 - 27.08. 2013 -1-
« Antwort #11 am: 07-September-2013, 13:57 »

Hallo Walter und Heike!

Wie immer sehr interessant, vielen Dank!
10 ha Redwoods, ist das mehr als in Longleat?
Vielleicht habt ihr ja noch Bilder vom Bodnant-KM?

LG Micha
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Odysseus

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Re: England- und Wales-Trip vom 19.08 - 27.08. 2013 -1-
« Antwort #12 am: 07-September-2013, 22:32 »

Hi Bernhard und Thilo,

England und Wales ist richtig klasse.

Micha,
ich hab noch ein paar Bilder vom hohen KM. Ganz war er nicht draufzukriegen. Er steht direkt neben dem kleinen Bach dort und wird wohl selten Wasserprobleme haben.

Ob der Lord Bath in Longleat eine größere Fläche hat, weiß ich nicht. Aber ich schicke, vielleicht morgen, wenn ich dazukomme, David, dem Warden von Leighton eine Email. Er könnte das wissen.

Viele Grüße
Walter
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Odysseus

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Re: England- und Wales-Trip vom 19.08 - 27.08. 2013 -1-
« Antwort #13 am: 07-September-2013, 22:35 »

...Noch ein paar Bilder.

Dass ich den Umfang des Burschen messen konnte: mein Stock. Auf den hab ich das Maßband gesteckt und es dann um den Baum herumgereicht. Ohne Stock wäre es nur mit nassen Füßen gegangen.
« Letzte Änderung: 07-September-2013, 22:44 von Odysseus »
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ac-sequoia

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Re: England- und Wales-Trip vom 19.08 - 27.08. 2013 -1-
« Antwort #14 am: 08-September-2013, 21:34 »

Abend Walter,

ein herrlicher Bericht!

Die beiden letzten Fotos sind der Hammer  :o
Da wird einem erst klar, was für "Monster-KMs" auf der Insel stehen.

Ich finde immermehr gefallen an Großbritannien!

Gruß
Andreas
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