Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Eigene Anzucht
Aussaat / Anzucht Mammutbaum
waldbauer:
Hallo Freunde,
heute habe ich Zapfen von alten Mammutbäumen im Kloster Rheinau/Schweiz gefunden.
( Reif, frisch heruntergefallen bei Gewitter ).
Ich möchte diese jetzt noch aussäen. ( Es ist August ! )
Ich werde sie zuerst zwei Tage frosten im Gefrierschrank bei -18 Grad,
dann trocknen, dann die Samen ausschütteln und in Anzuchterde in der Blumenkiste aussäen.
Im Winter werde ich die Kiste dann frostfrei ins Haus nehmen,
entweder im Kühlen oder im Heizraum.
Wird das was, so wie ich es vorhabe,
oder soll ich bis zum nächsten Frühling warten ?
Bakersfield:
Hallo Freund,
abgesehen davon, dass ich erst trocknen/ausschütteln würde, bevor ich stratifiziere, ist daran nichts auszusetzen.
Bei der Aussaat im Frühherbst/Spätsommer sparst du aber keine Zeit, da die Keimlinge im Winter eher null wachsen. Außer du stellst sie unter Pflanzlicht. Das birgt aber auch Risiken bezgl. der Winterhärte im nächsten Jahr.
Im Prinzip müsste ich dir also raten: säe im April. Und da du selbst gesammeltes Saatgut hast (dauert oft länger und schlechtere Keimquote), fang im Februar an... ;)
Ich könnte aber auch verstehen, wenn du nicht warten willst... ;D
Viele Grüße aus'm Westmünsterland,
Frank
sequoiaundco:
Hallo Freunde,
nochmals der Hinweis: Stratifikation bedeutet eine Simulation winterlicher Bedingungen, was in der Regel für die meisten Samen mit eingetretener Keimruhe eine mehrwöchige/-monatige feucht-kalte Lagerung bei ca. + 4 Grad Kühlschrank bedeutet.
"Frosten im Gefrierschrank bei -18 Grad" zerstört bei einem Feuchtigkeitsgehalt von über 15 % die Zellstruktur und ist nur für eine langfristige Lagerung von trockenem Saatgut sinnvoll.
Wenn das BM-Saatgut aus frisch geernteten Zapfen stammt, ist eine Keimruhe sicher noch nicht eingetreten. Man kann es nach Extraktion erfolgreich sofort aussäen, wird aber wahrscheinlich aufgrund der ungünstigen winterlichen Bedingungen nur kurz daran Freude haben.
chris
Bakersfield:
Hallo Chris,
an die 18 Grad Minus dachte ich gestern auch schon. Nur stolperte ich in meinem Gedankengang darüber, dass Zapfen aus dem zweiten Jahr tatsächlich erst noch einen Winter simuliert bekommen müssen. Zumindest hatte ich bisher nur länger gekühltes Saatgut verwendet. Und da ja eigentlich schon bald ausgesät werden sollte, dachte ich, dass eine Schockfrostung evtl. am ehesten eine mehrwöchige Stratifikation ersetzen kann.
Dass das im frischen Saatgut enthaltene Wasser bei hohen Minusgraden die Zellwände zerstören kann, hatte ich nicht bedacht... :-[
Also dann, der übliche Weg: erst kühlen hinten im Gemüsefach (ca. 4 Grad), dann im raumwarmen Wasser 24 Std. vorquellen lassen, dann aussäen.
Viel Erfolg und lass mal hören, wie es weitergegangen ist, Freund... :) ;)
Immer neugierige Grüße,
Frank
sequoiaundco:
Hi Frank,
--- Zitat ---Also dann, der übliche Weg: erst kühlen hinten im Gemüsefach (ca. 4 Grad), dann im raumwarmen Wasser 24 Std. vorquellen lassen, dann aussäen.
--- Ende Zitat ---
Um es nochmals zu sagen, diese von dir beschriebene „übliche“ Vorbehandlung hat mit Stratifikation nichts zu tun. Dass solche Aussaatmethoden bei vielen Forumsmitgliedern Erfolg haben, liegt m. M. n. daran, dass ihr Saatgut meist noch frisch ist, in den Zapfen verblieb und die Keimruhe noch nicht eingetreten ist.
Ist das allerdings z.B. nach mehrjähriger Lagerung der Fall, muss man stratifizieren; d.H. durch Simulation winterlicher Bedingungen werden Enzymsysteme aktiviert, Nährstoffe gelöst, Hemmstoffe abgebaut. Diese sog. innere Keimruhe kann man aufbrechen, indem zuerst zur Wasseraufnahme max. einige Stunden gewässert - schließlich gibt es bei Sequoien keine Hartschaligkeit (äußere Keimhemmung) – und danach 1-3 Monate feucht bei 1-4 Grad eingelagert wird. Feucht heißt nicht trocken ins Gemüsefach, sondern in ein feucht gehaltenes Medium z.B. Sand (Achtung Pilzgefahr!). Dann bei aufkommenden Umgebungstemperaturen ab 22 Grad aussäen.
Mit stratifiziertem Gruß chris
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