Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Experten- und Fachbeiträge
Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen
Fritz:
Moin Michael!
Danke für den ausführlichen Beitrag!
Bei mir breitet sich Efeu unter meinem BM aus - soll/kann ich den als Unterpflanzung wachsen lassen oder wirkt sich das nach deiner Meinung eher ungünstig auf die Bodenverhältnisse aus?
Im Frühjahr werde ich statt Koniferendünger & Hornspäne (wie in den letzten beiden Jahren) Kompost verwenden und hoffen das der Botrytiskrug in diesem Sommer an mir vorübergeht ...
Gruß Fritz
Cryptomeria:
In Holland kursiert die Geschichte, dass Kaffeesatz unter die Bäume ausgebracht gegen Botritys helfen soll. Und dann gibt es das Fungizid Rovral, dass auch zum Einsatz gegen Botritys kommt. Das Pulver mit Wasser mischen und über die Pflanzen sprühen. Ich habe mit beiden Methoden bisher keine Erfahrung.
Dies also nur zur Information und evtl. zum Probieren.
Viele Grüße
Wolfgang
Bernhard:
Hallo Wolfgang!
Danke für den Tipp!
Kaffeesatz allerdings, verwende ich neben Holzasche schon seit Jahren als Dünger;
trotzdem bekommen einige Mammuts regelmäßig den Grauschimmelerreger (Botrytis) zu spüren!
Gruß
Cryptomeria:
Hallo Bernhard,
ich bin da auch eher skeptisch, aber Ausprobieren kostet nichts. Deswegen habe ich den Tipp an alle Botritysgeschädigte weitergegeben. Ich trinke nur Tee ;), aber vielleicht teste ich die Reste auch einmal ab Frühjahr. Wenn es ein sehr feuchtes Jahr wird, werde ich versuchen mit Rovral vorsichtig zu experimentieren.
Viele Grüße
Wolfgang
Tuff:
Kaffee und Tee frisch aufgegossen haben fungizide Wirkung. Aber bitte nur als Spritzmittel ! Und wenns geht ohne Milch und Zucker :) Eigentlich muß man den Boden vor Spritzmitteln schützen - sie sind i.d.R. als Düngung nicht zu gebrauchen ! Kaffe und Tee etwa wirken durch ihren Gehalt an Gerbsäuren, und verschieben den pH Wert ins Saure, der für Sequoiadendron-Keimlinge aber theoretisch neutral bis leicht basisch sein sollte. (edit: Hierzu fehlen derzeit aber noch experimentelle Erkenntnisse!)
Ungeeignet ist auch das 'Mulchen' mit ausgelaugten Kaffee/Tee-Resten, außer diese wurden vorher kompostiert (Kalk zugeben) und mit basischer Erde vermischt. Sie fangen auf der Bodenoberfläche auch irgendwann an zu schimmeln. Ähnlich verhält es sich übrigens mit frischem, sauren Kuhmist.
Das gilt zunächst mal für Keimlinge und Sämlinge. Für größere Pflanzen, im Garten, könne solche organischen Auflagen oder Beimischungen in Maßen durchaus eine Bodenverbesserung bedeuten, besonders bei schweren Lehmböden; dies aber nur wenn sie durch ein aktives Bodenleben (an der Oberfläche) rasch zu Humus verwandelt werden. Also quasi der Kompost auf der Baumscheibe.
Die wesentlichen Faktoren, die für ein Überleben der Keimlinge wichtig sind, würde ich nach ihrer Bedeutung so anordnen:
1. Pilz-Infektion vermeiden (trockene Luft, keine niedrigen Temperaturen -> eher spät säen)
Widerstandskraft erhöhen durch Versorgung mit:
2. Viel Sonne (oder allgemein Lichtenergie)
3. Genug Wasser
4. Viel Sauerstoff für die Wurzelatmung (luftdurchlässiges unverdichtetes Substrat)
5. Die richtigen Nährstoffe (Substratwahl; für den Keimling weniger N, mehr K)
Die Begründung für die Reihenfolge 2-5 lässt sich knapp so formulieren:
Wenn 5. entfällt, geht es noch eine ganze Weile. Ohne 4. ist schon eher Schluß, ohne 3. sehr bald, und ohne 2. sofort.
Für Saatkästen die im Freiland stehen sind Punkt 1 und 2 gute Argumente für einen späten Aussaatzeitpunkt, zum Beispiel Mitte-Ende April (mit Keimung Anfang Mai). Es wurde schon allenthalben bemerkt daß die Keimlinge dann jedoch (je nach Wetter) im Frühsommer schon Strahlungs-Stress leiden können - dann muß man sie also wiederum etwas beschatten.
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