Grüß euch, liebe Mammutfreunde.
Heute darf ich euch wieder ein "special" vorstellen:
Arboretum Gundacker in Winden bei Melk, Österreich
Karl Gundacker war selbständiger Fleischermeister und ist erst seit kurzem in Pension.
In seiner frühen Jugend hatte er noch kein Interesse an Pflanzen, doch ab 1975 begann er auf Papas Acker Bäume zu setzen. Fichten, Föhren, Laubbäume, was er so als Anflug am Wegesrand fand. Was als Spielerei begann wurde zu einer Faszination an Bäumen, Sträuchern und Blumen der besonderen Art.
Heute umfasst seine Anlage einen
Schaugarten mit etwa 4,5 Hektar und eine dendrologische Versuchsanlage für gefährdete Arten aus aller Welt, mit etwa 6 Hektar (die Herr Gundacker auf einem weiteren „Rübenacker“ ab 1985 angelegt hat).
Darin befinden sich zusammen cirka 3000 Arten und Sorten von Bäumen, Stauden, Sträuchern und Blumen der besonderen Art.
Nicht etwa wild durcheinander, sondern sehr wohl Themen-, Länder- und Kontinentsbezogene Bereiche konnte ich bestaunen. Ich bin viel zu wenig Pflanzenkenner, um erkennen zu können, welche Schätze da zu finden sind, aber ich kann zwei Beispiele geben: eine blühende Albicia (Seidenbaum aus Japan) und die begehrteste und teuerste Pfingstrose der Welt, die Paeonia suffruticosa „Rocks varietee“ (damals hat Herr Gundacker für einen verhungerten 30cm Steckling dieser Pflanze 300 Mark bezahlt!!)
Karl Gundacker hat auch selbst von seinen Urlaubsreisen immer wieder Raritäten nach Hause mitgebracht, immer darauf achtend, dass diese auch in unserem Klima überleben können. Zwei Mal war er schon im Himalayagebiet, das ist nur EIN Beispiel.
Massenanpflanzungen wie in Zypern z.B. (da werden tausende Mammuts in Monokulturen angepflanzt, erzählt er) verurteilt er, denn diese Pflanzen – Klimakonstellation kann nicht funktionieren.
Nach einem jährlich wechselndem Konzept setzt Herr Gundacker sich Schwerpunkte für Neupflanzungen, die dann konzentriert verfolgt werden, neben der normalen Gesamtpflege der Anlagen.
Er nützt seine inzwischen internationalen Kontakte zu Züchtern, ist aber selbst nicht am Handel interessiert. Dies ist eher auf sein zweites Standbein bezogen, die exotischen Vögel und seine Bisons und Kaffernbüffel, die ebenso im Schaugartengelände ein Zuhause haben.
Nun zu den Mammuts. In beiden Anlagen zusammen finden sich hier etwa 100 Bergmammuts, 100 Urweltmammuts und 10 Küstenmammuts verschiedenen Alters (die ältesten eben etwa 40 Jahre alt). Die Pflanzen bezog er meist aus Niederbayern, auch Kaldenkirchen und Holland.
Ich habe von den Bergmammuts nur den dicksten gemessen, (DBH 0.85m), Herr Gundacker war überrascht über den Sockelumfang von 3,80 Meter, mit Vermessung der Bäume hat er sich nie beschäftigt, er hat genug zu tun mit der täglichen Pflege der Anlagen, die er heute hauptsächlich alleine bewerkstelligt.
Seinen Angaben zufolge braucht er „lebendes“ um sich. Er könnte nicht mit „totem“ Material, Briefmarken zum Beispiel, arbeiten. Er hat keinen Computer und kein Handy, um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert sich seine Tochter Gisela, die das Arboretum nun immer mehr an die Öffentlichkeit bringen möchte. Es gibt inzwischen auch schon Besucherangebote mit Jause für größere Gruppen (auf Bestellung), darum kümmert sich dann Herrn Gundackers Gattin.
Ein Familienbetrieb zum Wohle der weltweiten Pflanzenerhaltung also. Mit großem Respekt ziehe ich meinen Hut vor Familie Gundacker für diese Leistung.
Mit herzlichem Dank für die private Führung grüßt Judith Pialek.