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Neue "Anpflanzung" zwischen Datterode und Rhina

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heiquo:
Und hier noch mal aktuelle Übersichtsbilder.

Das erste Bild ist vom Dachboden gemacht. Einige beschriftete Bäume sind nicht zu sehen. Am Wiesenende sieht man die meine Weidenhecke und den BM mit dem Wurzelproblem davor.

Beim zweiten Bild sieht man rechts vorne den KM1 und links den UM1. Der UM liegt in der Höhe knapp vorne.

Beim dritten Bild ist der BM1 mit seinen zur Sonnen strebenden Ästen zu sehen. Vorne auch der UM1. Hinten rechts die 2 Trauerweiden am Teich.

Tuff:
Heiko, was strebts du denn mit diesem Mäh-Muster an ? Die Wiese ausblühen lassen ?

Ge-määh-ter Gruß .... tm

heiquo:
Hi Tuff, jupp, ich lass die Wiese blühen! Wiesenschaumkraut, Hahnenfuß, Kuckucksnelke, ...kommt alles dort raus.

Das Mähmuster gibt der Wiese auch eine Struktur (weniger weit und offen) und vermittelt ein "versteckte Wege-Feeling" etc.. Darüber hinaus hat es nur Vorteile: weniger Mähen, weniger Sprit, Bienen- und Schmetterlingsfreundlichkeit. Nur die Mäuse haben dadurch mehr Verstecke... Hinten wird 1-2mal gemäht im Jahr, vorne etwas öfter nach dem Ausblühen.

Anbei noch ein Bild von meinen diesjährigen Tulpen, leider sind viele Tulpen dieses Jahr nicht richtig aufgegangen und wirkten auf halben Weg vertrocknet in der Knospe...kennt einer das Phänomen? Evtl. zu tief gesetzt, aber ist bei anderen Tulpen auch aufgetreten...der Winter evtl. zu warm...?

Die letzten 2 Bilder zeigen unser nah gelegenes Gebirge, Stölzinger Gebirge. Es wurde jetzt begonnen Douglasie und wieder Fichte (50/50) anzupflanzen. Letzten Sonntag war fast jede Douglasie tot (oben rechts 2. Bild), die unteren Wurzeln waren im feuchten Boden, die 75% oberen waren trocken. Fichte war noch grün, vielleicht hilft hier noch der Regen vom Wochenende!! Sehr sandig trocken dort.  Eine "Wurzelmaus" hat alles eingemulcht vorher. Diese Schredder sind unverwüstlich und erzeugen eine lockere gleichmäßige Oberschicht mit vielen Hackschnitzeln. Nachteil: Bis zu 10L Regen geht da kaum durch, weiter unten bleibt es trocken erstmal.

Sehr traurig, aber ich würde eher ganz auf Frühjahrspflanzungen verzichten als immer wieder nun solche Verluste hinzunehmen...

Auf dem dritten Bild sieht man die frische Anpflanzung weiter unten vom 05.04.2020. Wie es da aussieht weiß ich noch nicht. War wie gesagt auf dem 2. Bild oben rechts. Dort überlege ich auch an die frisch eingezäunte Schonung einen Mammutbaum zu pflanzen, um den Förster etwas aufzumuntern. Ringsrum alles braune Douglasien, trotz enormen Aufwandes.

heiquo:
Hier noch schnell 2 aktuelle Bilder (vom letzten Sonntag) vom eben berichteten oberen Bereich (oben rechts Bild 2 oben).
Da sieht man die braunen Douglasien und die grünen Fichten (evtl neue robuste Herkunft verwendet? Standort ist ca. 430m hoch).

Von hier schaut man genau in meine Richtung (Windräder). Den Ausblick gab es früher natürlich nicht....

Und hier oben ist richtig Luft, wir befinden uns genau an der Franzosenstraße (wo ich evtl mal mehrere MB-Pflanzungen plane). Werde hier am Zaun mal einen Mammut pflanzen und mal schauen wie der sich auf dem Kamm (aber mit Schutz zur Hauptwindrichtung durch Wald) schlägt.

Gruß Heiko

PS: Habe den Threadtitel mal geändert, da Michael verstorben ist..., aber Michael sieht sich die Sache evtl irgendwie doch ganz genau von woanders an.....

Tuff:
Um den Boden vor Austrocknung zu schützen, reicht die Wurzelmaus nicht. Man muss vielmehr eine mindestens 20, besser 30cm dicke Auflage schaffen. Es stimmt daß durch so eine Schredder-Schicht geringe Regenfälle erstmal nicht hindurchdringen. Aber diese dringen auch durch 20 cm trockene Erde nicht hindurch !

Die Schredderschicht soll vielmehr erstmal nur die Winterregenvorräte darunter schützen. Wir gehen von Dürrejahren aus in denen (u.U. berits ab März) nur noch so geringe Niederschläge fallen, daß im Extremfall eine Pflanze von April bis Juli allein von den Wintervorräten zähren muss. Es geht dann auch nicht mehr um Wuchsleistung sondern ums nackte Überleben.

So eine Schredderschicht wird vor dem Einsetzen der Herbstregen angelegt, und bepflanzt würde sie dann idealerweise direkt schon im Winter. Wichtig ist daß die Pflanzen sehr tief in den Boden kommen. Falls man >50cm Pflanzen setzt, könnte man ggf. auch einfach danach drüberschreddern (was aber eine komplizierte gleichzeitige Verzahnung von Schlagraum aufräumen / Schreddern / Pflanzen bedeutet).

Wenn man aus Kronenresten so eine dicke Schicht herstellt, reicht es nicht für die ganze Fläche. Man sollte daher Bahnen anlegen von 2-3 m Breite und nur in diese hinein pflanzen.

Durch das Verrotten selbst wird beeits nach wenigen Wochen Wasser frei, die Schicht wird innendrin feucht. Im zweiten Jahr ist das Häcksel schon soweit angerottet, daß es einerseits nur noch halb so dick ist, andererseits aber selber bereits wie ein Schwamm Wasser speichert. Damit ist die Wasserspeicherung aus dem Wintervorrat deutlich erhöht.

Wenn eine Fläche sonnenexponiert und vom Austrocknen bedroht ist, sollte man von vorneherein alles berücksichtigen was hilft. Bevor man überhaupt ans Abernten denkt, sollte man zb. prüfen ob man schattenspendene Wurzelteller und Stämme liegen oder stehen lassen kann. Das widerspricht leider dem Anspruch der ordentlichen geometrischen Neuanpflanzung, auf kahlschalgssoptimierten Flächen wird man so etwas daher nicht machen. Für eine zukünftige Einzelstammnutzung (Zielstärkennutzung) wäre es aber kein Problem.

Falls man sich für 'alles plattmachen und schreddern' entscheidet, kann man noch mehr tun. Etwa kann man (u.U. bereits beim Schreddern) trockenresistente Bodenpflanzen mit ansäen, wahrscheinlich eher in die 'Zwischenräume' der Schredderbahnen, welche später ein wenig Schutz vor der brennenden Sonne bieten, die aber den jungen Bäumen keine große Konkurrenz machen.

Ich stelle mir Arten vor wie Ginster und Himbeeren, aber auch landwirtschaftliche Gründüngungen wie Phacaelia oder Weizen / Roggen wären hilfreich. (Ich würde auch  stickstoffsammelnde Kleesorten beimischen. Und natürlich könnte man auch Wildblumen wie Kornrade und Kamille dazunehmen, wenn man Bienen und Spaziergängern eine Freude machen will.) Wenn man zentral, als Kommune oder Forstverwaltung, solche Massensortiment-Samen einkauft, sind sie nicht teuer.

Sobald in dem Boden auch nur irgendwas wächst, wird durch die Durchwurzelung das Bodenleben aktiviert, und falls es doch mal signifikant regnet (ab sagen wir 20 mm) wird das Wasser wenigstens im Oberboden auch besser aufgenommen und gehalten. Im zweiten Sommer werden landwirtschaftliche Ansaaten kaum mehr vorhanden sein, auch wenn sie sich selbst aussäen; es wird sich dann sowieso die lokale Bodenvegetation eingefunden haben.
Der erste Sommer nach der Pflanzung ist das Nadelöhr, hier muss man mit allen Mitteln einem Verlust der Anpflanzung vorbeugen.

Wenns dann kein Dürrejahr wird, hat man eine Menge Aufwand für (fast) nix betrieben.

Wenn man in Ruhe über die möglichen Szenarien nachdenkt, wird man aber schlieslich drauf kommen, warum es trotzdem richtig ist so zu handeln.

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