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Veredelungen Grundfragen

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Chris1983:
Nachträgliche Infos:

Der Baum ist ca 8m Hoch!
Vor allem Kiefern oder gerade Kiefern können auch echt lange klein bleiben, mach bricht
die Kerzen aus und steuert so das Wachstum, gleichzeitig wird der Baum dichter und buschiger.

Zwei Methoden des Kürzens sind mir bekannt:

1. Kerzen Rausdrehen (Die Hälfte der Kerze im April/Mai)

Unteren Teil mit Zeigefinger und Daumen festhalten und den oberen Teil abdrehen
Vorteil: Die Nadeln die am Ende sind, büßen keine Länge ein und man sieht absolut garnichts im nächsten Jahr.
Die Knospen werden einfach am Ende wieder neu ausgebildet.

2. Kerzen abschneiden

Vorteil, geht schnell
Nachteil, man sieht deutlich eine Schnittstelle und die Nadeln am Ende des Triebes sind kürzer als die anderen.


So jetzt hab ich in meinem Wahn alles reingeschrieben was ich schon weiß, ohne zu wissen, ob es jemanden interessiert...
Naja das ist jetzt euer Problem, wenn ich meinem Wahn bin, kann mich nichts mehr aufhalten  ;D


Grüße

Chris

MaPr:
Hallo Chris,

hier ein Beispiel, wo ein Speierling auf Vogelbeere veredelt wurde, der obere Teil (Speierling) wächst sichtlich rascher.

LG,
Martin

Chris1983:
Hallo Martin,

da spricht man dann von nicht so geeigneten Kombinationen, weil man deutlich erkennen kann, dass
der Ober und untere Teil zu unterschiedlich im Wachstum sind bzw. nicht umbedingt das Wachstum ist
das Problem, sondern dass der Obere Teil deutlich schneller in die Breite geht.

Gerade bei der Hänge Ulme ist dies immer extrem deutlich zu sehen, auch andere Hängebäume haben diese
nicht ganz so schöne Eigenschaft.

Ich denke beim Veredeln ist es, oder besser sollte es das höchste Ziel sein, dass man zum Schluss einfach
weder Veredelungsstelle noch unterschiede am Durchmesser sehen kann.

Da empfiehlt es sich natürlich so tief unten am Stamm wie möglich zu veredeln, dann kann man das ganze
nicht so gut erkennen.

Mein Vater hat Hobbymässig sehr viele Bäume veredelt, zum Teil um daraus Bonsaiformen zu bekommen und
weiter zu pflegen oder eben an Obstbäumen...

Jetzt fragt ihr euch bestimmt gleich warum ich nicht meinen Vater gefragt habe... geht nicht der ist vor 8 Jahren leider gestorben und ich interessiere mich erst seit ca. 6 Jahren so für die Flora und Fauna.


Infos von Baumschulmeistern:

Wie ich bereits vermutet habe ist für das Gesamtwachstum eines Baumes, welcher veredelt wurde, die Unterlage ausschlaggebend.

Beispiel:

Man bekommt eine Selektion eines Sämlings, der viel langsamer wächst als für diese Art typisch.
Ist dieser groß genug um Edelreißer zu nehmen wird dieser auf eine passende Unterlage veredelt.
Die Unterlage sollte gute Wurzeleigenschaften bzw. sehr tolerant sein was den
Boden angeht und schon hat man einen langsam wachsenden Baum mit guten Eigenschaften.

Oder einen Baum der schnell wächst und dann wird dieser auf eine Unterlage veredelt die von Naturaus
eher langsam wächst.

So könnte man eine Pinus ponderosa welche schon groß werden kann auf eine Pinus mugo veredeln und
schon wächst diese langsamer. (Rein Theoretisch, man müsste dieses erst ausprobieren...)

Die genauen Veredelungen werden nicht wirklich verraten, da dies Jahrzente lange Arbeit in den Baumschulen
war. Desweiteren funktioniert nicht von haus aus alles... es gibt da auch Grenzen.

Das Wachstum des Veredelten Baumes bleibt normalerweise linear im Verhältnis zur Ursprungsform, da
Normalerweise die Bäume anfangs schnell wachsen und mit der Zeit immer langsamer wachsen.

Wenn so ein Baum mit max. 30m Anfangs 30-50cm im Jahr wächst würde die Veredelte Variante nur
10-15cm wachsen. Ansonsten ändert sich garnichts.


Er bildet genauso Früchte und Blüten aus wie die Urform.


Fazit:

Die Unterlage welche zum Veredeln verwendet wird bestimmt die Bodenbestimmungen die für diesen
Baum typisch wären, das Wurzelwerk sowie das maximale Alter der Veredelung.

Selbst wenn ein Baum 1000 Jahre alt werden könnte und die Unterlage gerade 300 Jahre ist nach
300 Jahren Schluss auch wenn der Obere Teil noch weiter leben könnte.


So ich hoffe ich habe nicht zu sehr um den heißen Brei geredet und manch einer kann damit was anfangen.

Gruß

Chris

Fritz:

--- Zitat von: Chris1983 am 26-Januar-2012, 11:40 ---...bin eigentlich nicht wirklich ein Freund des veredelns [...] hier im Hof endlich einen Nadelbaum stehen zu haben, der alt werden kann, sehr buschig wächst und der vor allem nicht größer als 3,5m wird.

Derzeit warte ich noch auf eine Antwort der vielen Baumschulen, welche in angeschrieben habe.

Wartende Grüße

Chris

--- Ende Zitat ---

Moin Chris - warum pflanzt Du nicht einfach eine Eibe?

Die kannst Du in jeder Größe kaufen, ist und bleibt schön büschig und durch Rückschnitt in jeder beliebigen Größe zu halten ohne das sie innen optisch fies verkahlt - was bei Kiefern und Co. auf Dauer auch mit Kerzenrückschnitt nicht zu vermeiden ist wenn sie größer geworden ist als sie "darf".
(bei 3,5 m läßt sich der unvermeintliche Rückschnitt einer Eibe ja auch noch mit einer kleiner Leiter bewältigen)

VLG Olli 

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