Hi Micha,
Das war ja auch bei mir das Ungewöhnliche - schwerpunktmässig waren die Schäden in der unteren Hälfte, je weiter nach oben, desto weniger.
Die genauere Beschreibung habe ich mal
hierhin gestellt.
Nun muss es ja in Schotten überhaupt nicht so gewesen sein. Der Baum ist viel größer, ale meine; und es liegt dort auch eine ganz andere Richtung vor (Süden). Ich muss die Beurteilung der Gesamtsituation den Leuten vor Ort überlassen.
Aber an einfache Dürresymptome glaube ich aus den bereits genannten Gründen eigentlich nicht. Obwohl diese zum Sommer hin natürlich hinzutreten können, und in diesem Sommer auch garantiert hinzugetreten sind. Generell muss man in der Natur immer mit multiplen Faktoren rechnen.
Es ist zB. typisch, daß durch Frost und UV-Licht gestresste Nadelbereiche dann auch vom Pilz befallen werden. En massiver Befall mit Botryosphaeria oder Botrytis o.ä. wäre eine zweite Ursache, die ich mir in Schotten gut vorstellen könnte.
Welche Ursache primär ist, lässt sich hinterher fast nie sagen. Ich würde aber mal davon ausgehen, daß Nadelpilze in der Regel nur bereits vorgeschädigte Bereiche überrumpeln können; wo also die Wachsschicht stark erodiert ist und das Palisadengewebe bereits Risse hat.
In Schotten könnte ich mir aber einen massiven Befall mit Botryosphaeria (ein Rindenpilz, der häufiger bei BM festgestellt wurde) o.ä. durchaus vorstellen. Die Ursachen hierfür sind meistens komplex. Man stuft solche Pilze als Schwächeparasiten ein - überwältigen können sie einen Baum normalerweise nicht.
Eine ungewöhnliche Dürre ist jedenfalls schon mal eine sehr gute Voraussetzung für einen Schwächeparasiten. Auch das lokale Schadbild würde dazu passen. Es ist auch typisch für Pilzsporen, sich eher in tieferen weniger windigen Bereichen auszubreiten (Masseneffekt).
So ein massiver Befall kann aber nicht erst in diesem Jahr begonnen haben; und er geht auch nicht nach einem Jahr schon einfach vorüber, es kann mehrere Jahre dauern oder bei schlechtem Standort auch nie vorbei sein.
Interessant wäre es zu wissen, wann die Symptome in Schotten zuerst auftraten. Wenn genau diese die unteren Kronenteile bereits 2017 oder sogar 2016 schon schlecht aussahen, könnte sehr gut eiin Rindenpilzbefall vorliegen, in dessen Folge diese Bereiche dann schlecht ernährt waren und auf der Südesite besonders hart von der UV-Strahlung getroffen wurden.