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[Mick Rodella]

Hallo Baumfreunde, hier 2 schöne Funde aus Neuwied.

Der erste BM steht recht zentral an der Volkshochschule, nicht zu weit entfernt vom Schloss, wo ebenfalls 2 ordentliche Bergmammuts zu sehen sind.

Dieser hier ist aber mit BHD 1.92 m deutlich kräftiger, was für mich im Gegensatz zu den Schloss-Mammuts für ein Pflanzdatum vor 1900 spricht. Sehr knackiges Exemplar, knapp 30 m, toller Stamm mit dicker Borke, trägt auffällig große Zapfen (bis über 60 mm). Zustand gut bei suboptimalem Standort. Hätte nie gedacht, dass der noch nicht im Register zu finden ist. Jetzt ID 13933.

[Mick Rodella]

Eigentlich wollte ich mir aber die Alt-ID 257 ansehen, den 18xx-BM am ehemaligen Schloss Monrepos.

Auf dem Weg da hoch stach mir schon was ins Auge (BM und ein undefinierbares "langes Elend").

[Mick Rodella]

OK, das wird er sein. Mächtiger Baum schon aus der Ferne. Und vor Ort erst recht. Klasse-Baum, die Höhe im Register kommt ganz gut hin (34 m). Etwas dicker mittlerweile (BHD 1.84 m statt 1.78 m). Ich möchte darauf hinweisen, dass dies KEIN NEUFUND ist (wie oben und im Bildtitel erwähnt ID 297). Bild in voller Schönheit:

[Mick Rodella]

Wenn nur die undefinierbare Baumgestalt nicht gewesen wäre, die ich auf der Fahrt gesehen hatte. So ein Baum war nämlich nicht beim BM ID 257 zu finden.

Also wohl ein zweiter Altbaum irgendwo mitten im Wald! Nur wo? An der Straße gibt es eine Abzweigung zu einer Skihütte (in Neuwied am Rhein!). Und siehe da, das lange Elend war schon mal zu sehen (verm. Abies alba?). Aber kein Mammutbaum. Also den Weg zur Hütte runter, weiter in den Wald rein, um von unten in den Steilhang zu sehen. Kein BM. Gibts doch gar nicht, muss doch ein Riesenteil sein!

[Mick Rodella]

Nach 30 min. zurück und 100 m vor der Straße weglos den Hang runter. Da stand dann der Riese, intensiv rötlicher Stamm. Auenwald-Feeling! Im jüngeren Laubbestand versteckt ist er allerdings nur schwer abzulichten. Die Wipfelspitze war nicht mit dem Laser anpeilbar, nur Zweige unterhalb. Der Baum dürfte etwa 40 m hoch sein, bei BHD 1.91 m ist davon auszugehen, dass er früher mal frei stand. Neu im Register unter ID 13934.

[Mick Rodella]

Beide Monrepos-Bäume sind sicher aus dem 19. Jahrhundert, leider gibt es keine eindeutigen Hinweise auf das Pflanzjahr. Fürst Maximilian war zwar zu Forschungszwecken in Amerika und soll Pflanzen mitgebracht haben, aber das war 1834 und er kam nicht bis nach Kalifornien. Ich tippe auf den Zeitraum zwischen 1867 (im Gedenken an Max) und 1888 (Errichtung des Gästehauses, wo der obere BM gepflanzt wurde).

http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Monrepos_(Neuwied)
http://de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_zu_Wied-Neuwied

Dazu 2 Beiträge von Peter (2007):
http://mbreg.de/forum/index.php?topic=371.0
http://mbreg.de/forum/index.php?topic=386.0

LG Micha

[Michael D.]

Hallo,Micha !

Wow ! 2 echt schöne BM-Funde.Was für eine Stammbasis !

LG Michael

[Waldläufer]

Hallo Micha,
ein schöner Waldmammubaum.
Offenbar klappt es auch unter 1000m Seehöhe trotz Triebsterben.
Man muß sich eben an den Bedürfnissen der Baumart orientieren u. nicht versuchen aus dem Bm eine Fichte zu machen.
Das geht leider nicht gut. Das Vorkommen am Naturstandort gibt doch eindeutige Fingerzeige.
                                             VG            Bernt

[Sischuwa]

Hallo Micha...
Ich kanns echt nur wiederholen:

Was für eine Stammbasis !

...der Hammer...Auenwald- like halt...

Der Graffitti BM ist aber auch nicht schlecht..

[JNieder]

Heute bekamen wir von einem NABU-Mitglied zu ID 13934 folgende alarmierende Mitteilung:

Von: info@nabu-waldbreitbach.de
    Betreff: Details zu einem Sequoia in Neuwied
         An: register@mbreg.de

Sehr geehrte Damen und Herren.

Wie schön, das es so einen Verein wie den Mammutbaumregister gibt. 
Diese Kreaturen gilt es auf jedenfall zu beschützen.

Uns ist aufgefallen das sie Baum 13934 in ihr Register aufgenommen 
habe. Dort sind wir dank eines Hinweises drauf gestoßen.
Dort trafen wir auf eine größere Gruppe Menschen die sich darin 
versuchten den Baum zu besteigen (ohne Kambiumschoner und mit 
Schuhen). Außerdem wurden größere Stücke Borke als Souvenir 
abgetragen. Als wir die Leute daraufhin ansprachen erzählten sie uns 
von diesem Mammutbaum-Archiv und das es hier einen regelrechten 
Tourismus gibt. Auch die Geocacheszene ist an dem Baum schon 
interessiert gewesen.

Da der Baum nicht direkt am Wegesrand steht, gibt es hier keine 
Probleme mit der Bodenverdichtung durch Besucher. Anders beim dem Baum 
direkt bei Monrepos.

Wir wollten sie fragen ob es zwingend notwendig ist die genaue GPS 
Koordinate anzugeben.
Denn obwohl der Baum Gigantische Ausmaße erreicht hat, ist er relativ 
schwierig zu entdecken. Gut für den Baum.

Falls sie an der genauen Höhe interessiert sind, lassen sie es uns 
wissen. Dieser Baum wird nämlich jedes Jahr Haarklein Wissenschaftlich 
vermessen und nicht nur die Höhe. Auf dem Baum ganz oben ist auch ein 
Falkenkasten angebracht, der jedes Jahr erfolgreich bebrütet wird.

Viele Grüße
F..... S......

[xandru]

Hallo,

Ich halte nicht viel von Geheimniskrämerei. Die Angaben von baumgenauen Koordinaten ist die bestmögliche Identifizierung des Baumes. Jeder kann dann nachvollziehen, ob der Baum an der genannten Stelle noch steht. Heimliche Bäume werden auch gern mal heimlich gefällt.

Für die Absicherung gegen menschliche Dummheit sind wir nicht zuständig. Auch ohne unsere Koordinaten wird immer wieder jemand ein Bild mit Koordinaten in Panoramio hochladen oder wird der Baum in der StreetView zu sehen sein. Viele Mammutbäume sind auch durch Luftbilder eindeutig aufzufinden.

Mir scheint es Aufgabe des Besitzers zu sein, den Baum gegebenenfalls zu schützen. Wenn er auf Privatgrund steht, dann bitte eine Absperrung und ein Schild; im Konfliktfall: Anzeige wegen Hausfriedensbruch.

Falls eine Beschädigung des Baumes auf öffentlichem Gelände stattfindet, lässt sich das ja wohl auch als Waldfrevel oder Sachbeschädigung zur Anzeige bringen.

Dergleichen zu verhindern steht nicht in unserer Macht. Und auch der NABU wird die weltweite Vernetzung nicht verhindern.

Machtlose Grüße,
Wolfgang

[TaunusBonsai]

Moin Wolfgang,

Viele Mammutbäume sind auch durch Luftbilder eindeutig aufzufinden.

echt jetzt? Haste das schon mal ausprobiert?     


 

Ansonsten schließe ich mich Wolfgangs Standpunkt an, insbesondere

Für die Absicherung gegen menschliche Dummheit sind wir nicht zuständig.

unzuständiger Gruß aus'm Taunus vom Ralf

[Andreas Roth]

Ich denke auch, dass es ganz sicher nicht am Mammutbaumregister liegt, dass der betreffende Baum ständig unliebsame Besucher bekommt. Gerade die Geocaching-Gemeinde ist doch darauf bedacht, ihr Hobby möglichst ohne Schäden für die Umwelt zu betreiben, wobei es wie überall natürlich auch ein paar "schwarze Schafe" gibt. In Parks und Arboreten können die Touristen auch nicht einfach so auf den Bäumen herumklettern, und wenn sie es doch tun, riskieren sie eben eine Verwarnung, oder sogar eine Anzeige vom jeweiligen Eigentümer. Wie Wolfgang schon sagte, ist dieser also in der Pflicht, bei Bedarf entsprechend einzuschreiten.