Ich habe mir den Klimatext jetzt mal ganz durchgelesen. Und muss mich tatsächlich korrigieren: Hier haben wir nicht einen Philosophen, sondern einen Propheten.
Mit Propheten kenne ich mich nicht wirklich aus, aber immerhin habe ich vor langer Zeit mal versucht das Alte Testament ganz durchzulesen (habe es aber genau bei den Büchern der Propheten nicht mehr durchgehalten), und mein Eindruck damals war: Es handelt sich tatsächlich um "Spinner" die eine Menge Unfug und immer wieder auch ein Körnchen Wahrheit von sich geben. Dazu gehören auch solche die ihre eigenen Visionen nicht verstehen (hiermit beziehe ich mich auf die herrlich unbeholfene und total sporadische Beschreibung eines verblüffend technischen modernen Fahrzeuges bei Ezechiel (Hesekiel), der ansonsten wie ein total durchgeknallter Junkie wirkt - eine nette Parallele findet sich auf der ersten Seite von Asterix & die Propheten).
Anscheinend muss man aber streng religiös inspirierte Propheten von Wahrsagern unterscheiden.
Wikipedia sagt zu Letzteren:
Den verschiedenen Formen von Wahrsagung liegt ein Weltbild zugrunde, das von einer einheitlichen Struktur des gesamten Kosmos ausgeht, die immer und überall auf den gleichen qualitativen Prinzipien beruht. Die Welt gilt als so aufgebaut, dass ihre Teile analog strukturiert sind und einander spiegeln. Es wird angenommen, dass zwischen räumlich und zeitlich getrennten Bereichen verborgene, aber erkennbare gesetzmäßige Zusammenhänge oder Analogien bestehen.
Phänomene unterschiedlicher Art, zwischen denen kein kausaler Zusammenhang aufgezeigt werden kann, werden auf ein einheitliches Organisationsprinzip der Weltordnung zurückgeführt und dadurch miteinander verknüpft. So wird ein strenger Parallelismus zwischen Kosmischem bzw. Himmlischem und Irdischem bzw. Menschlichem unterstellt. Im Rahmen dieses Weltbilds geht man davon aus, dass auch zwischen Wahrnehmbarem und (noch) Verborgenem detaillierte Analogiebeziehungen bestehen. Die Erkenntnis des Wesens dieser Beziehungen soll es ermöglichen, das Verborgene – auch Zukünftiges – zu erfassen. Diese Annahme bildet die Grundlage für den Anspruch des Wahrsagers, zutreffende Voraussagen machen zu können, denn er behauptet, die einschlägigen Gesetzmäßigkeiten zu kennen.Nun kenne ich die beiden Herren des Paradiesprojektes ja gar nicht, und es ist eigentlich unfair darüber zu spekulieren was sie eigentlich meinen. Auf jeden Fall beziehen sie sich aber sowohl auf eine ferne Zukunft als auch auf eine ferne Vergangenheit, und die explizit anthropozentrische Argumentation scheint doch sehr stark biblisch beeinflusst zu sein. Auch der Beiname 'Suminoto' könnte in diese Richtung weisen, nämlich die der
Kabbalistik - oder ist eher
Japanisches Engelsfeuer gemeint ?
(Insofern muss ich mich noch einmal korrigieren. Für
Feld-, Wald-
und Wiesen-Philosophie könnte man sich hier eventuell noch ein Unterboard vorstellen, für Prophezeiungen aber nicht.)
Zurück zur Naturkunde. Ein wesentlicher Punkt in der Argumentation fällt mir auf. Immer ist es der Mensch welcher das Klima 'in Unordnung' brachte. Der ideale 'natürliche Soll-Zustand' wird (extrem vereinfacht) mit erdgeschichtlichen Szenarien beschrieben, die in Epochen wie der Kreidezeit und dem Tertiär auch tatsächlich vorkamen, jedoch nur periodisch und niemals auf der ganzen Erde. Und übrigens weitgehend ohne hohe Bäume. Dafür mit extrem großen maritimen Flachwasser-Bereichen (das hat Sepp richtig erkannt) in denen größtenteils kein Baum wuchs (das hätte er sich dann eigentlich denken müssen).
Die Erdgeschichte weist aber leider zu allen Zeiten gravierende Klimaveränderungen auf (bis zu partiellen oder sogar globalen Eiszeiten), und zwar tausendfach, und lange, lange bevor es überhaupt Menschen gab.
Wenn es keinen natürlichen Sollzustand gibt, muss man das Ziel der globalen Klimaregulierung rein dem menschlichen Wunsch zuordnen. Es ist für mich dann nicht nachvollziehbar wieso ein total ausgeglichene Klima automatisch auch für alle Tiere und Pflanzen das Beste sein soll (was irgendwo steht). Die heutige Vielfalt an Lebensformen würde durch ein solches Klima, und flächendeckenden Waldbewuchs, sehr drastisch reduziert. Das ganze funktioniert zudem flächennutzungsplanmässig im Grunde nur bei fast völliger Abwesenheit der Menschheit
dann muss man sich aber fragen, für wen es überhaupt gut sein soll...