Na ja, ....
in diesem Artikel werden (wahrscheinlich vom Autor, weniger von den Züchtern) einige Dinge missverständlich dargestellt:
Zum Einen: will man von alten Bäumen leistungsfähige Klone haben, muss man (auch genetisch) junges Material vermehren. Beim KM mag das leicht gelingen, da die Bäume ein gutes Ausschlagvermögen haben. Die ausschlagenden Triebe kommen aus schlafenden Knospen, die umso jünger sind, je früher im Baumleben sie gebildet wurden, und demnach am Stumpf am jüngsten sind. Beim BM ist das wesentlich schwieriger, da Stümpfe im Allgemeinen nicht austreiben. Die einzig sinnvolle Alternative sind Astneubildungen, direkt aus dem Stamm, was aber meist nur bei starker Kronenreduktion (Sturmbruch, Waldbrand etc.) stattfindet. Hoch oben im Wipfel nach Vermehrungsmaterial zu suchen, ist demnach Unsinn, da es so alt (auch genetisch gealtert) ist wie der ganze Baum.
Zum Anderen: Wer kann glauben, dass durch derartige Klone Luft und Wasser gefiltert und die globale Erwärmung gebremst wird? Das kann man auch durch andere Bäume erreichen. Wichtig wäre vielmehr neue (alte) Flächen zu finden, auf denen Wald wachsen kann (darf). Die meisten ehemaligen Waldflächen dienen heute großteils der Landwirtschaft, der Rest ist für Industrie, Wohnzwecke und Infrastruktur in Gebrauch und kann nicht einfach wieder in Wald verwandelt werden. Es wäre schon ein Meisterstück durch nationale und internationale Anstrengungen die weitere, in großen Stil voranschreitende, Vernichtung von Wäldern (Brasilien, Indonesien etc.) zu stoppen.
Also, wo sollen diese Flächen sein, auf denen MB-Klone großflächig angebaut werden können, und so das Weltklima retten sollen???
Sehr skeptische Grüße von
Michael