Interessant !
Wahrscheinlich steht der Baum mitten im Rheinschotter (Grobkies und Sand). Das ist eine in der Tiefe zunehmend dichte und harte Masse die kein Baum durchwurzeln kann. So ein Standort ist, man muss es ganz klar sagen, eigentlich hoffnungslos. Allerdings kann es eine Auflage aus Erde / Humus geben und vieleicht (durch Baumaßnahmen) auch hier und dort Stellen in denen der Schotter ausgetauscht wurde.
Vorausgesetzt meine Vermutung trifft zu, kann der Baum dann auch nicht an das Rheingrundwasser gelangen. Die Wurzeln dürften sich im Wesentlichen im Bereich von 10 - 50 cm Tiefe befinden; vielleicht ausnahmsweise auch mal 1m tief. Der durchschnittliche Rheinpegel ist wesentlich tiefer gelegen, man möchte ja an einer Promenade keine ständigen Überflutungen.
Der Kies ist auch extrem nährstoffarm. Es macht daher absolut Sinn, hier in der beschriebenen Weise mal ordentlich und möglichst in der Tiefe zu düngen; und auch für Belüftung zu sorgen. Bin gespannt ob das wie erwartet funktioniert.
Das bringt mich auf den Gedanken, mal zu hinterfragen, wieviele Nährtsoffe ein BM eigentlich aufnehmen muss, um sagen wir 3 m dick und 50 m hoch zu werden. Und obwohl sich direkt unter einem BM eine dicke Humusschicht ansammelt, welche in geringem Umfang Nährstoffe wieder nachliefert, mussten diese ja auch erstmal "aus der Erde" herausgezogen werden.
Die Frage zielt also auf die Nachlieferung. In einer Dauerwaldsituation kann man einen Kreislauf voraussetzen, in dem Nährstoffe relativ vollständig wieder recyclet werden, und zusätzliche Elemente aus der Verwitterung von Gestein (aber sehr langsam) hinzukommen. In der Regel gibt es leider auch eine anthropogene Stickstoff-Dusche aus der Luft (in Umwandlung von Stickoxiden aus Autoagbasen, oder Ammoniak aus der Landwirtschaft), was nicht immer hilfreich ist. In früheren Jahrzehnten gab es zudem eine industriell bedingte Schwefeldusche.
In Kahlschlagwäldern verschwinden Nährstoffe hingegen in erheblichem Maße.
In der Stadt gibt es eine extreme Bandbreite. Sie reicht von hoch am Ufer gelegenen Standorten wie hier, in denen wahrscheinlich fast gar nichts hinzukommt, über tiefer gelegenen, regelmässig mit Nährstoffreichem schlamm gefluteten Standorten (im Prinzip eine Auensituation), über Parks oder Wegrändern in denen die Hunde (und Menschen) für die Düngung sorgen, bis zu gepflasterten oder geteerten Plätzen in denen im Prinzip nie etwas dazukommt. An solchen Standorten muss man sich über eine aktive, aufwändige Düngung generell Gedanken machen, wenn die Bäume größer werden.