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[xandru]

Liebe Freunde des Stuttgarter Mammuts, In der vergangenen Woche habe ich hier die drei Naturdenkmale im Umkreis des Fanny-Leicht-Gymnasiums vorgestellt: ID 452: 1 BM in der Emilienstraße ID 419: 1 BM in der Möhringer Landtraße und ID 801: 2 BM in der Haeberlinstraße. Seit über zwei Jahren fahre ich fast jeden Arbeitstag unterhalb eines weiteren Mammutbaums aus dem 19.Jahrhundert vorbei. Aber erst in den letzten Tagen habe ich ihn bemerkt und bin dann mal dort vorbeigegangen. Vielleicht handelt es sich um den hübschesten Park in Vaihingen, aber mit Sicherheit um den verstecktesten. Der spitze Winkel zwischen der Kaltentaler Abfahrt und der vierspurigen Bahn wird nach Süden hin abgeschlossen vom Fanny-Leicht-Gymnasium und ähnlichen Einrichtungen. Die beiden Zugänge sehen aus wie Zugänge zu den Schulen. …

[xandru]

…

Der junge Robert Leicht begann 1871 die Mitarbeit in der Brauerei Widmaier in Möhringen, das – wie auch „Vaihingen auf den Fildern“ – bis 1942 noch selbstständig war.

1873 heiratete er dessen Töchterchen Fanny und errichtete 1878 mit Unterstützung seines Schwiegervaters in Vaihingen eine eigene Brauerei.

Robert starb 1921, Fanny 1939. Die Villa Leicht und ihr Park fielen darauf als Stiftung an die Gemeinde Vaihingen; 1940 wurde dort eine Mädchenschule eröffnet.

In diesen geschichtlichen Rahmen gehört sicherlich die Pflanzung des hier vorgestellten Bergmammutbaums ID 420. Ich kann jedoch keine Anhaltspunkte für eine genauere Eingrenzung des Jahres liefern.

Doch ganz ohne Zweifel ist dies ein sehr schöner Mammutbaum, zudem in einer verwunschenen kleinen Parkanlage gelegen, die wie der Bug eines Schiffes über das Nesenbachtal ragt.

Bezauberte Grüße,
Wolfgang

[Mick Rodella]

Hallo elfengleich schwebender Xandru,

das ist wirklich ein schönes, kräftiges Exemplar. Mal profan gefragt: Könnte das Stuttgarts dickster sein?

Zum Trost: auch in Köln gibts keinen einzigen über 2 m Stärke...

Besten Gruß,
Micha

[Sischuwa]

....der hat sich auch verdichtet, was das Nadelwerk anbelangt, find ich...

[xandru]

Hallo Thilo,

Nachdem du mich darauf neulich schon hingewiesen hast, habe ich mir die Frage auch gestellt. Trotz der Unterschiede in der Auflösung der Fotos: Ja, auch er scheint mir dichter, wenn auch der Unterschied nicht so stark ist.

Hallo Micha,

Ich habe ihn nicht vermessen; das kann ich aber jederzeit nachholen. Ich fahre einfach mal an einem freien Tag zur Schule und parke dort – denn: „’zahlt isch ’zahlt“, wie wir hier sagen. Dann sind es nur noch anderthalb Kilometer zu Fuß. Oder so ähnlich

Oder Ingolf ist schneller

Viele Grüße,
Wolfgang

[DerAchim]

Klasse BM Wolfgang ! Bin echt begeistert von Ihm !

LG Achim

[xandru]

Hallo Achim,

Da du wohl mit die weiteste Anfahrt hättest kommt hier der Links zum virtuellen Parkbesuch: http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=s3ntyrhrsvz7&scene=10961239&lvl=1&sty=b&where1=48%2C732151%209%2C119212

Übrigens befindet sich unterhalb des Parks ein öffentlicher Schutzraum aus dem Zweiten Weltkrieg. Die dicken gelben Linien auf dem Plan befinden sich praktisch genau unterhalb des Mammutbaums.

Linkende Grüße,
Wolfgang

[RalfS]

Hallo Wolfgang

durch den Schatten sieht es so aus als würde sich ein Wulst den Baum hochwendeln.

Ist der Park weit weg vom Kilisberg?

Grüße

Ralf

[Odysseus]

Schöner Baum, finde ich auch.

Grüße
Walter

[xandru]

Hallo Ralf,

Dem Schatten bin ich bei dem Vorschaubild auch auf den Leim gegangen.

Der Killesberg ist etwa vier Kilometer nördlich vom Zentrum; Vaihingen etwa fünf Kilometer südwestlich. Laut Routenplaner sind es mit dem Auto etwa 14 Kilometer und gut 20 Minuten. Zu Fuß ist es deutlich kürzer und soll in gut zweieinhalb Stunden zu machen sein. Mit der U7 und U1 ist es perfekt in 25 Minuten zu fahren. Es hängt also davon ab, was du unter „weit“ verstehst

Sagen wir mal so: Von der A8 bei Stuttgart-Möhringen kannst du fast die Körschquelle sehen; von der A831 bei der amerikanischen Kaserne kannst du schon fast die Nesenbachquelle sehen. Zwischen diesen beiden Quellen steht der Baum. Es handelt sich um den Rand der Filderebene (430 Höhenmeter) – was auch sicherlich hydrographisch interessant ist, da wahrscheinlich mal wieder eine wasserundurchlässige Schicht vorliegt.

Quellige Grüße,
Wolfgang

[isbg33]

Hallo Wolfgang!
In dem kleinen Park bin ich häufiger, denn er ist nicht weit von unserem Haus. Der Baum ist mein "Lieblings-BM", auch weil er einen schönen Platz hat.
Hier noch 2 Fotos vom Frühjahr mit Scilla-Blüte und im Sommer, umrahmt von 2 Blutbuchen

[xandru]

Hallo Ingolf,

mit Scilla-Blüte und im Sommer

Dann fehlt ja nur noch die Karibdis

Ist dir dieser junge Baum aufgefallen: ID 11929
Und dieser: ID 11928?

Binnenstuttgartliche Grüße,
Wolfgang

[xandru]

Hallo zusammen,

Eben habe ich den Baum im Fanny-Leicht-Park mit Hilfe einer freundlichen Lehrerin des Gymnasiums vermessen. Die Ergebnisse:

• Durchmesser in 1,30 nach Waldmesslehre: 1,71 m;

• Durchmesser 1,30 über Pflanzpunkt; 1,79 m.

Damit ist er also durchaus bei Stuttgarts dicksten Mammutbäumen – jedenfalls unter denen, für die wir Daten haben. Allerdings sind die Daten zum Teil geschätzt:

• ID 728, Gutbrodstraße: 1,80 (wohl gesschätzt)

• ID 3873, Hohenheimer Straße: 1,80 m (wohl gemessen)

Allerdings haben wir für Stuttgart auch 22 Einträge aus dem 19.Jahrhundert im Register, bei denen wir keinen Durchmesser haben. Viele stehen eben auch auf Villen-Grundstücken und sind nicht ohne weiteres zugänglich.

Etwas über Augenhöhe hat der Baum eine Beschädigung: Brandspuren und ein Loch in der Rinde von etwa 10 auf 20 Zentimetern, durch welches das Holz zu sehen ist.

Daneben befindet sich ein blauer Punkt Heißt das, ein Baumpfleger wird das Loch zukleistern, damit kein Pilz angreifen kann?

Unwissende Grüße,
Wolfgang

[Andreas Roth]

Daneben befindet sich ein blauer Punkt Heißt das, ein Baumpfleger wird das Loch zukleistern, damit kein Pilz angreifen kann?

Ich habe mich auch schon immer gefragt, ob da irgendwelche Vorgaben existieren, oder ob einfach die nächstbeste Farbe genommen wird, um Bäume zu kennzeichnen, die irgendwie forstwirtschaftlich behandelt werden. An einem Radweg hier in der Nähe hat man etwas dicht stehendes Gebüsch beseitigt sowie ein oder zwei Bäume gefällt, und die hatten vorher auch einen blauen Punkt...

[xandru]

Hallo Andreas,

Nehmen wir mal an, dass Graffiti und Gotcha ausscheiden.

Die Markierungen scheinen stark zu variieren, praktisch von Förster zu Förster unterschiedlich. sagen die in http://www.motorsaegen-portal.de/ms-forum/viewtopic.php?f=5&t=11643&p=146621&hilit=markierungen#p146621

Teilweise kennzeichnet ein blauer Punkt einen Biotopbaum. Das klingt zwar nach Kröten, Tümpel und Naturschutz, ist aber oft eher die Vorstufe von Totholz. Die Nähe des Punkts zur Schadensstelle könnte in Richtung dieser Deutung weisen.

Beim Messen ist mir übrigens aufgefallen, dass der Stamm auf den untersten zwei Metern verhältnismäßig abholzig ist. Es ist zwar kein Vergleich zu ID 262 im Heckengarten von Abtsgmuend-Hohenstadt oder zu ID 23 in Murrhardt-Waltersberg.

Oder sagen wir es anders: Der Stamm verjüngt sich zuerst stark und geht dann säulenförmig nach oben. Anders die Stämme bei den typischen Mainau-BMs: Dort gehen sie kegelförmig nach oben.

Sehr viel hängt an der Frage, wann Villa und Park entstanden sind. Leider finde ich dazu im Web nichts.

Noch unwissendere Grüße,
Wolfgang