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Eine 18XX Fällung geplant - Badenweiler ID 1048
Steffen:
Hallo zusammen,
musste gerade lesen dass die Fällung eines 18XX Baumes in Badenweiler geplant ist.
http://www.badische-zeitung.de/badenweiler/der-stamm-ist-morsch--37595109.html
Angeblich ist der Baum morsch. Auch sonst schmeisst man hier Küstenmammutbaum und BM in einen Topf.
--- Zitat ---Mammutbäume bekämen auch ohne Blitzschlag zunehmend Probleme, weil das mitteleuropäische Klima für sie artfremd sei, sagt Pfefferer. Sie sind in ihrer amerikanischen Heimat – die Pazifikküste in Kalifornien – hohe Luftfeuchtigkeiten gewohnt und werden dort hundert Meter hoch und bis zu 3500 Jahre alt. Seit zehn Jahren werde auch im alten Baumbestand auf der Insel Mainau ein Triebsterben an dieser Baumart registriert.
--- Ende Zitat ---
Fazit hier sollte mal jemand nachfragen (Jochen?), kann hier evtl. auch Helge Breloer mal mit dem Baumexperten sprechen und sich der Methoden vergewissern, wie hier die Schädigung festgestellt wurde?
Der Mammutbaum hat ja ein sehr weiches Kambium und Rinde, nicht dass hier was verwechselt wurde. So riochtig morsch schaut das auf den Bildern auch nicht aus.....
Einzig positiver Lichtblick: Für nächsten Samstag ist in diesem Zusammenhang ein Infogespräch geplant.
--- Zitat ---Mammutbaum: Informationsgespräch zum Thema Baumfällung mit Ulrich Pfefferer am Samstag, 13. November, um 12 Uhr beim Hotel Römerbad in Badenweiler.
--- Ende Zitat ---
Kann hier vielleicht jemand teilnehmen und sich vor Ort ein Bild machen? Schade dass man kein Kronenbild sieht.....
Gruß, Steffen
xandru:
Hallo Steffen,
Es könnte sich um einen der Bäume aus ID 395 handeln, möglicherweise den hier erwähnten: http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2246.msg19985#msg19985 Wahrscheinlich gehört er zu der Gruppe bei 47.80279 7.673058.
Schade, dass die acht Mammutbäume von 1865 im Kurpark bei uns nicht baumgenau verzeichnet und dokumentiert sind. :(
Steffen, dass dieser Zeitungsbericht IQ-mäßig höheren Ansprüchen wohl nicht standhält, zeigt für mich auch schon die Bezeichnung des Klimas als „artfremd“. Und was ist denn bitte ein „Triebsterben“?
Zu Recht fragst du, was ein Bergmammut an der Pazifikküste verloren hat; Journalisten ersparen sich heute einfach die exakte Recherche :(
Wieso haben wir hier im Deutschland-Register geschätzte 600 Bergmammut-Standorte aus dem 19. Jahrhundert, denen es sogar ohne besondere Pflege recht gut geht? Und nur in Badenweiler soll das mitteleuropäische Klima so fatal zuschlagen ???
Auf der Mainau werden die Bäume ähnlich strapaziert wie in Badenweiler. Aber dort haben die Gärtner bekanntlich die Baumscheiben unterhalb der Krone gemulcht, damit nicht Hinz und Kunz dort den Boden verdichtet. Ferner wässern sie auf der Mainau konstant. Drittens hatten sie ein Pilz-Problem und haben die befallenen Stellen mit hohem Aufwand herausgeschnitten.
In Badenweiler hingegen haben sie einfach nichts gemacht; wie Peters Bilder zeigen. Tausende Senioren trampeln jährlich für ein Erinnerungsfoto auf der Baumscheibe herum und verdichten den Boden. Hunderte rupfen neugierig Stücke aus der Rinde. Aber alles zahlende Gäste, also ja keine Zäune oder Absprerrungen.
Wer weiß, welchen Nutzen das Grandhotel von der Fällung hat? Aber auf jeden Fall ist es erst einmal ein lohnender Auftrag für einen lokalen Entsorger!
Wirklich kritisch scheint mir diese Journalistin nicht, die aufs Hinterfragen der Interessen so gründlich verzichtet.
Misstrauische Grüße,
Wolfgang
RalfS:
Hallo Zusammen
zunächst einmal ein paar Bilder von den Bäumen um das Hotel.
Es handelt sich um den Baum im Hintergrund.
Von der Kronenstruktur her habe ich schon schlimmere gesehen.
Der vordere Baum, der mit der dicheren Krone steht in einer geschotterten Fläche, die als Cafe genutzt wird.
Der Baum, der gefällt werden soll, steht in einer Grünfläche, die kaum von Fußgängern frequentiert wird.
Soviel zur Verdichtung.
Die beiden Bäume sind praktisch die Hausbäume des Hotels.
Cafe unter dem Mamutbaum, das ist schon was.
Ich gehe deshalb davon aus, daß die Fällung des einen Baumes schon genau überlegt wurde.
Wenn er tatsächlich so morsch ist, wie es in der Zeitung steht, ist er, wegen der Nähe zum Gebäude, auch eine Gefahr für das Hotel.
Grüße
Ralf
RalfS:
Zur Ergänzung, es handelt sich um einen der 3 BM`s von ID 1048.
Aus der Erinnerung heraus, steht aber der 3. BM auf dem Nachbargrundstück, weshalb wahrscheinlich in dem Bericht nur von 2 MB die Rede ist.
Grüße
Ralf
xandru:
Hallo Ralf,
Vielen Dank, dass du den Standort des Baumes besser klären konntest. Wir hatten hier ja mal eine Diskussion über ältere Fotos und einen deutlichen Blitzschaden; ich hatte das immer mit den Bäumen zwischen römischer Badruine und dem See in Verbindung gebracht.
Der Baum scheint morsch, daran ist nicht zu deuteln; das wird der Experte aus der Nähe besser wissen als wir Laien aus der Ferne. Diese Spezies ist ganz offensichtlich nicht für bebaute und belebte Standorte geeignet. Wahrscheinlich hat der Baum einfach 150 Jahre lang gelitten unter Hauptplatz, Hotel und Seitenstraße. Macht eine Baumscheibe von gefühlten zwei Meter fuffzich bei so einem immensen Wurzelwerk wirklich viel aus? Seit wann ist diese Grünfläche einigermaßen unfrequentiert?
Was mich einfach stört, ist dieses Wischi-Waschi der Journalistin über die Ursachen, von wegen Klima und artfremd und so. Der Baum ist für mich nach wie vor eingegangen durch das Zusammentreffen von schlechtem Standort und Vernachlässigung.
Oberflächliche Grüße,
Wolfgang
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