Hallo,
man muss hier zunächst unterscheiden zwischen Forst und Garten.
Im Garten spielt der Umweltgedanke nicht immer die erste Geige, sonst hätten wir überall nur wilde Wiese und keinen Rasen.
Im Garten spielt der Geschmack, die Nutzung, äußere Zwänge ( Grundstücksgröße usw. ) eine Rolle , erst dann kommt der Umweltgedanke. In der Regel wird eine Scheinzypressenhecke gepflanzt, weil man ganzjährig Sichtschutz möchte und nicht weil man an die Umwelt denkt.
Möchte ich ein attraktives Aussehen meines Gartens im Winter pflanze ich auch Immergrüne. Möchte ich ganzjährig Sichtschutz pflanze ich auch Immergrüne.
Möchte ich ganzjährig gesund aussehende Pflanzen greife ich möglicherweise auch eher zu Immergünen.
Was nützt mir im Garten die einheimische Schlehe, wenn sie im Frühjahr eingesponnen und kahlgefressen ist von Raupen. Was nützt der Schneeball mit seinen abgenagten Blättern. Was nützt mir das einheimische Lonicera, das den ganzen Sommer von Blattläusen trieft. Alles wunderbar für die Natur, aber im Garten nicht brauchbar. Was nützt mir eine Eiche, die in wenigen Jahren den Garten sprengt.Was nützt die einheimische Fichte, die eher ein Bergbewohner ist und im Norddeutschen Flachland immer kränkelt.Was soll ich mit der einheimischen Moorpflanze, die meinen Boden nicht verträgt.Was nutzt mir der sehr giftige einheimische Seidelbast, wenn ich Kleinkinder habe. Die Reihe könnte man fortsetzen. Im Garten herrschen andere Regeln.
Wenn man kann, sollte man immer gemischt pflanzen, möglichst vielfältig, um vielen etwas zu bieten. Da kann man einheimische einstreuen, aber oft werden auch die Früchte von den " Ausländern " genommen, etwa Felsenbirne, Eberesche oder die Blüten sind auch attraktiv ( Sommerflieder , Robinie= Bienenweide usw.)
Die Immergrünen sind besonders attraktiv im Frühjahr, wenn die Vögel beginnen ihre Nester zu bauen, denn die Immergrünen bieten hier den ersten Schutz. Grünfink, Hänfling, Amsel,, Schwanzmeise, Mönchsgrasmücke usw. bauen in den sichtdichten Scheinzypressenhecken, Thujas , auch Mammuts. Wenn der Garten mit den Immergrünen gar in einer Gegend steht, wo ringsum nur Laub wächst, wirken diese geradezu wie ein Magnet.Nistgelegenheiten, Schutz vor Regen, Beutegreifern, tiefen Temperaturen, Schlafplatz bis Eulengröße.
Die Nadelbäume werden gerne abgesucht von Goldhähnchen, Grasmücken,Meisen,Laubsängern. Hier leben viele Spinnen, die gerne ihre Netze zwischen den Nadeln bauen. Aber genauso suchen sie die Rinde von einheimischen ab. Fichtenkreutschnäbel,Eichhörnchen & co klauben genauso die Zapfen von Douglasie und Sebischer Fichte auf und fressen den Inhalt. Auch die fremdländische Walnuss ist begeht.
Das ist alles nicht speziell für Mammutbaum, aber für Immergrün.
Wichtig ist immer wieder zu betonen den Garten naturbelassen zu gestalten, wenigstens in Teilbereichen, mit Totholz,Steinen,fruchtenden Gräsern,2-maliger Mahd, also ein bisschen verwildern. Das bringt sehr viel. Und möglichst vielfältig zu bepflanzen. Laub & Nadel. Hängt natürlich vom Platz ab.
Die ausführlichste Literatur hierüber ist: Ökologische Beziehungen der Vögel und Gehölze von Frantisek J. Turcek in der damaligen Tschechoslowakei. ( Hat aber nichts mit Mammutbaum zu tun, ist klar )
Viele Grüße
Wolfgang