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Genauigkeit von Standorthöhen

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Rainer:
Hallo, im Register werden die Standorthöhen der Bäume bis auf einen Meter genau angegeben. Wie wird dieser Wert ermittelt, oder von wo übernommen? Ich habe mich mal mit der Höhe der ID 10724 beschäftigt. Und der Baum steht noch auf recht ebenen Gelände. Im geneigten Gelände sind die differenzen noch viel größer. Das Earthtool gibt für diesen Standort eine Höhe von 650 m an. In Google Earth komme ich auf 642 m. In den digitalen Wanderkarten von Garmin komme ich auf 641 m. Der Bayernviewer sagt um 640 m. In der topografischen Karte 1:25.000 von Gersfeld liegt er nicht über 640 m. Wird der Standort mit dem GPS-Gerät ermittelt, weicht das bestimmt auch um ein oder zwei Meter ab. Welchen Wert nimmt man jetzt im Register? Wird da nicht eine Genauigkeit vorgetäuscht, die gar nicht gegeben ist? Sollte man da nicht auf 10 m Genauigkeit runden?

Viele Grüße,

Rainer

liluz:
Hallo Rainer,

das ist eine gute Frage ... entscheidend ist in erster Linie sicher die exakte Ermittlung der Koordinaten des Baumstandortes - auch hier bin ich nicht sicher, ob dies in allen Fällen wirklich der Fall ist (ermittelte Angaben von GPS-Geräten, insbesondere bei einer Messung innerhalb eines Waldgebietes, haben oft keine genügende Genauigkeit, dies kann leicht zu Abweichungen von bis zu 30 m führen).

Mit genau ermittelten Standortkoordinaten können wir (und das war und ist mein Plan) auch später die eingetragene Höhenangabe des Standortes verifizieren und ggf. ändern, soweit ein genaues Modell (Standorthöhe = Funktion(Ortskkordinaten) zur Verfügung steht. Folglich ist die Genauigkeit der eingetragenen Höhenangabe im Moment nicht besonders wesentlich für unser Register.

Zur Ermittlung selbst: ich nehme an, dass überwiegend folgende Methoden benutzt werden - alle sind wohl eher eine Näherungsangabe.

- Ermittlung mit einem "normalen" GPS-Geräte oder Navigator -> hier wird interpoliert, die Anzahl der sichtbaren Satelliten ist entscheidend für die Qualität der Höhemessung, Abweichungen von 50 m gegenüber "Referenzhöhenmodellen" einer Karte konnte ich mahrfach nachweisen)

- Ermittlung mit GoogleEarth, EarthTool, Bing, Digitalen Karten auf GPS-Geräten, etc  - da müsstest Du Dich mal erkunden, welche Fehler die implementierten Höhenmodelle aufweisen, ganz sicher > 10 m

- normale Topographische Karten zeigen zumeist Höhenlinien, so dass Du hier (ohne "gewagte" Interpolation) auch keine bessere Genauigkeit erreichen kannst.

Übrigens, ähnliche Fehler treten nicht nur bei der Ermittlung der Höhenangabe des Standorte, sondern auch in Bezug der Ermittlung der Höhe des Baumes selbst auf - und (btw) ebenso bei der Ermittlung des Durchmessers, hier mit anderen Fehlereinflüssen ;).

Die Kette der möglichen Messfehler ist somit (zwangsläufig) sehr lang, es beginnt bei dem Messenden selbst, der angewandten Methode, dem Messgerät, den Umgebungsbedingungen, etc.

Dies alles an dieser Stelle etwas ausführlicher, um zu relativieren, wie (un)genau unsere registrierten Baumdetails im Register nur sein können. Folglich, wenn wir runden wollen, dann sollten wir das konsequent für alle eingetragenen Messwerte und auch bezugnehmend auf den max. auftretenden Messfehler der Methode durchführen, dafür muss diese aber erfasst werden. Kein einfaches Unterfangen (übrigens nicht nur für die bereits erfassten Werte) ;)

vG - Lutz

P.S.: Entscheidend ist in der Tat die Genauigkeit der Standortkoordinaten, da nur hier ein Vergleich der Standorthöhen bei Anwendung des gleichen Höhenmodells möglich wäre. Also meine Empfehlung: Koordinaten so genau wie möglich ermitteln.

xandru:
Hallo Rainer,

Ich denke, du hast Recht. Die Genauigkeit der verschiedenen elektronischen Quellen schwankt je nach Landschaft um 10 bis 15 Meter. Aber es gibt durchaus auch ebenere Gebiete, wo unsere Angaben tatsächlich auf ein bis zwei Meter genau sind.

Und da bei optimaler Quellenlage diese Genauigkeit tatsächlich erreichbar ist, halte ich es persönlich nicht für sinnvoll absichtlich zu runden.

Es ist wie mit den Höhenangaben der Bäume, die unter optimalen Bedingungen vielleicht auf den Dezimeter genau angegeben werden können.

Aber auch unsere GPS-Werte sind sicherlich spätestens bei der 5. Nachkommastelle baumgenau und trotzdem führen wir im Register meist den Wert aus Google mit sechs Stellen.

Ich denke es ist sinnvoll, alle Zahlen nach bestem Wissen und gewissen einzutragen, aber bei der Interpretation damit zu rechnen, dass einige Werte genauer sind und andere weniger genau.

Nimm die beiden UMs in 72589 Westerheim. Keiner weiß, wie genau die angegebenen Werte von 825 und 824 Metern für die Meereshöhe tatsächlich sind. Keiner weiß, mit welchem Recht der in der Lindenstraße die deutsche Goldmedaille in der Bergwertung verdient und der in der Gartenstraße „nur“ die Silbermedaille. Aber laut Karte und Ortstermin steht ersterer ziemlich sicher einen Tick höher als letzterer – warum sollte man diesen kleinen Unterschied durch Runden nivellieren oder überhöhen?

Relativierende Grüße,
Wolfgang

xandru:
Hallo Lutz,

Ganz sicher ist die Genauigkeit der Koordinaten der Schlüssel bei den Standorthöhen.

Die Ergebnisse meines GPS-Geräts bei der Höhenmessung kann ich vergessen; in Einzelfällen helfen topographische Karten.

Aus praktischen Gründen – und weil es die exakte Funktion noch nicht gibt – schreiben wir eine Standorthöhe vernünftiger Genauigkeit ins Register. Die ist zwar nicht so genau wie es theoretisch möglich wäre; aber sie steht faktisch in der Datenbank und erlaubt den Admins das direkte Sortieren.

Jeder Baum hingegen ohne Höhenangabe entzieht sich dieser Sortierung. Deshalb sehe ich schon zu, dass ich bei den Bäumen in meiner Umgebung bei Gelegenheit die Standorthöhe nachtrage.

Viel wichtiger ist es in meinen Augen aber tatsächlich für jeden Standort baumgenaue Koordinaten einzutragen, um die Bäume dauerhaft zu identifizieren. Solche Angaben werden vor allem dann wichtig, wenn sich der Bestand ändert.

Wenn ich auf einem Grundstück mehr Bäume sehe als gemeldet sind, dann sollte ich anhand der Koordinaten identifizieren können, welche Bäume schon bekannt sind.

Wenn ich umgekehrt auf einem Grundstück weniger Bäume finde als gemeldet sind, dann sollte ich aufgrund der Koordinaten feststellen können, ob ein Baum gefällt wurde oder vielleicht nur in einer anderen Ecke des Grundstücks versteckt steht.

Im Augenblick bin ich beispielsweise mangels Koordinaten völlig außerstande zu entscheiden, ob ID 1091 identisch mit dem BM bei 48.959763,9.13511 ist.

Und ich möchte mich gar nicht daran erinnern, wie ich letztes Jahr zweimal vergeblich im Wald einen KM gesucht habe, dessen Koordinaten 400 Meter daneben waren. Gerade im Gelände ist es also auch die Auffindbarkeit.

Baumgenaue Koordinaten lohnen also auf jeden Fall und in vielerlei Hinsicht die Mühe!

Zustimmende Grüße,
Wolfgang

Andreas Roth:
In Sachen Höhe und Koordinaten habe ich mich bisher immer auf Google Earth bzw. Google Maps verlassen, da ich kein GPS-Gerät habe und auch topographische Karten - wenn vorhanden - wie schon erwähnt auch nicht unbedingt genauer sind. In den meisten Fällen kann man anhand der GE-Luftbilder den Standort eines Baums hinreichend genau erkennen, Zuordnungsprobleme bekommt man wohl hauptsächlich in Waldgebieten oder ausgedehnten Parks.

Da ich Baumhöhen nur mehr schlecht als recht schätzen kann und auch nicht im Besitz einer Waldmeßlehre bin (ok, ein Maßband könnte ich problemlos auftreiben), habe ich bisher darauf verzichtet, entsprechende Angaben einzutragen, wobei sich diese Werte ja sowieso ständig ändern und wohl hauptsächlich bei solchen Bäumen interessant sind, die durch ein besonderes Alter o. ä. aus der Masse herausstechen.

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