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Autor Thema: Sequoiadendron giganteum "Typ Wittboldt-Müller"  (Gelesen 10215 mal)

Ivo

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Liebe Freunde des veredelten Mammutbaumes,

Ich stehe mit Herrn Langwald der SCIA-Baumschulen Wittboldt-Müller in Kontakt.
Er hat sich freundlicherweise bereit erklärt den Typ Wittboldt-Müller für mich zu veredeln.
Dies geschah bereits diesen Frühling. Die veredelten Bäumchen dürften dann im Herbst 2011 zur Verfügung stehen.

Der Mutterbaum des Typ Wittbold-Müller ist streng pyramidal gewachsen, ca. 15m hoch und ca. 15 - 20 jahre alt.
Ich habe hier 2 Fotos vom Mutterbaum angehängt.

veredelte Grüsse

Ivo
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TaunusBonsai

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Re: Sequoiadendron giganteum "Typ Wittboldt-Müller"
« Antwort #1 am: 19-Mai-2010, 15:51 »

Hallo Ivo,

ich bin zwar kein Freund des veredelten Mammutbaumes, aber dieses Exemplar sieht klasse aus. Auf dem Bild sucht man eigentlich nur noch die Zündschnur, um die Raktete zum Fliegen zu bringen... ;)


raketenhafter Gruß aus'm Taunus vom Ralf
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Sita usvilate inis taberce ines!

Sischuwa

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Re: Sequoiadendron giganteum "Typ Wittboldt-Müller"
« Antwort #2 am: 19-Mai-2010, 16:00 »

Mönsch....so ein schöner................ ::)
Und der soll erst 15 -20 Jahre sein..? Warum nicht...könnte schon sein...
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Grüsse aus Stuttgart vom THILO..

Chris1983

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Re: Sequoiadendron giganteum "Typ Wittboldt-Müller"
« Antwort #3 am: 19-Mai-2010, 18:32 »

Auch wenn ich noch nicht so viel Ahnung habe wie andere, möchte ich doch sagen, dass dies ein sehr sehr
schöner Baum ist. Kommt mir beim Ersten Eindruck eher wie eine Zypresse vor :) doch unten sieht man ja auch
deutlich den schon beachtlichen Stammdurchmesser.

Was ist die Besonderheit dieser Veredelung? Ausschließlich der Pyramidale Wuchs, haben diese Bäume dann
auch im Hohen alter dieses Erscheinungsbild?

Bewundernde Grüße aus dem Fuchtbar kalten und nassen Fichtelgebirge
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Waldläufer

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Re: Sequoiadendron giganteum "Typ Wittboldt-Müller"
« Antwort #4 am: 19-Mai-2010, 21:35 »

Hallo Ivo,
die Idee besonders vorteilhafte Bergmammutbäume vegetativ zu vermehren liegt eigentlich nahe. Es hat mich des öfteren gewundert,
daß 40 jährige darüber nachdenken jetzt gepflanzte Bäume in 120 Jahren samenmäßig zu beernten in der Hoffnung auf gute Nachkommen.
Denkbar u. praktiziert wurde ja schon Stecklingsvermehrung die zwar viel schwieriger als bei Sequ. semp. ist aber bei geeignetem Equipment für
Baumschulen kein Problem sein sollte.
Bis zum Alter 20 soll es ganz gut gehen. Dann hat man einen wirklich identischen Baum.
Deine Veredlungen sind natürlich ebenfalls sehr vielversprechend. Falls du welche abgibts kann man nur jedem zuraten.

                           Viele Grüße             Bernt
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Steffen

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Re: Sequoiadendron giganteum "Typ Wittboldt-Müller"
« Antwort #5 am: 19-Mai-2010, 21:41 »

Ich finde den Baum auch außergewöhnlich schön und würde, falls die Veredeleungen etwas werden, gerne ein Exemplar erwerben.

Gruß, Steffen
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ac-sequoia

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Re: Sequoiadendron giganteum "Typ Wittboldt-Müller"
« Antwort #6 am: 19-Mai-2010, 21:48 »

Hallo Ivo,

ein wirklich schöner Baum!

Was mich aber interessiert ist, wer legt fest wann ein Baum als neue Sorte gilt?
Weil so eine pyramidale Form, sieht man ja öfters mal. Warum ist dann speziell dieser Baum eine neue "Sorte"? Oder besitzt er noch weitere Merkmale, die ihn so von anderen unterscheiden?


fragender Gruß
Andreas
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isbg33

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Re: Sequoiadendron giganteum "Typ Wittboldt-Müller"
« Antwort #7 am: 20-Mai-2010, 11:18 »

Warum ist dann speziell dieser Baum eine neue "Sorte"? Oder besitzt er noch weitere Merkmale, die ihn so von anderen unterscheiden?

Hallo Ivo!
das würde mich auch sehr interessieren.
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Grüsse aus Stuttgart!
Ingolf

MaPr

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Re: Sequoiadendron giganteum "Typ Wittboldt-Müller"
« Antwort #8 am: 20-Mai-2010, 12:59 »

Hallo  Ivo,

bist Du Dir sicher, dass der Auspflanzer (jetziger Besitzer?) den Baum nicht selbst vor ca. 20 Jahren als veredeltes Stück gekauft hat ?

Dann wäre die Veredelung nicht wirklich "neu".

LG,
Martin
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Cryptomeria

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Re: Sequoiadendron giganteum "Typ Wittboldt-Müller"
« Antwort #9 am: 20-Mai-2010, 17:53 »

Hallo Sortenfragende,

Herr Wittboldt-Müller hat den Mammut seinerzeit als Sämling unter Aussaaten in seiner Baumschule selektiert. Auf dem Foto kommt es nicht so heraus: Er ist schön blau, ähnlich Glaucum, wächst aber etwas breiter.

Mit allen Sorten ist das folgendes Problem: Irgendjemand selektiert ( oder pfropft - Hexenbesen) eine neue Pflanze und benennt diese. Ist sie schön, wird sie unter diesem Namen weiterveredelt und kommt, da alle verdienen wollen ( oder sammlerisches Interesse haben), evtl. in den Handel. Nehmen wir an , eine blaue Sorte. Jetzt müsste man alle blauen Sorten zusammenpflanzen und warten, bis sie ein entsprechendes Alter haben um zu vergleichen. Dann würden sich sicher einige als identisch, einige mit leichten Unterschieden und einige vielleicht stärker
unterschieden , herausstellen. Da viele Sorten relativ jungen Ursprungs sind, dauert das. So ist Powdered Blue in jungen Jahren nicht von Hazel Smith zu unterscheiden, Moonies Mini kaum von Neuchatel, S.s. Henderson Blue,Filile und Glauca sehr ähnlich oder M.g.Silhouette + Little Creamy usw.

Da zeigt sich vielleicht in den nächsten 20 Jahren etwas und dann sind diese Pflanzen in Umlauf und bleiben sie wahrscheinlich auch.
Dann hat man mehrere fast gleiche, oder identische Sorten mit versch. Namen.
Wittboldt-Müller gibts es im Wuchs und Färbung nur einmal.

Viele Grüße

Wolfgang
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Sischuwa

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Re: Sequoiadendron giganteum "Typ Wittboldt-Müller"
« Antwort #10 am: 20-Mai-2010, 19:19 »

...und wo bekommt man so einen aussergewöhnlichen Baum..?
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Grüsse aus Stuttgart vom THILO..

Michael D.

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Re: Sequoiadendron giganteum "Typ Wittboldt-Müller"
« Antwort #11 am: 21-Mai-2010, 08:00 »

Hallo,Ivo !

Der BM erinnert mich von dem sehr gleichmäßigen Wuchs her an den Sequoiadendron gig."pyramidalis" in Baden-Baden bei der BS Eberts.Ich bin von dem schönen Erscheinungsbild total begeistert !

Pyramidale Grüße ! Michael :)
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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

Xenomorph

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Re: Sequoiadendron giganteum "Typ Wittboldt-Müller"
« Antwort #12 am: 22-Mai-2010, 15:07 »

Hi Ivo,

wirklich ein ganz besonderes Prachtexemplar- so eine Sorte von Sorte lass ich mir gerne gefallen!  ;) Das ist jedenfalls ein richtiger BM, und ein ganz besonders schöner noch dazu, wobei ich sagen muss dass mir persönlich die "gotisch"-gewölbte Spitzbogenform noch besser gefällt als die streng pyramidale...

Jedenfalls, solange man es mengenmäßig nicht übertreibt, bereichern solche Sortenbäume jeden BM-Bestand. Die Frage ist nur ob man jeden Spitzenbaum gleich zu einer neuen Sorte erklären sollte, demnach wäre Lukas' Gigant auch eine Sorte, und Patentrechte an der Natur finde ich etwas fragwürdig. Dennoch, besonders schöne, wüchsige und widerstandsfähige BM sollten unbedingt weitervermehrt werden!

Urzeitliche Grüße, Clemens
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Ivo

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Re: Sequoiadendron giganteum "Typ Wittboldt-Müller"
« Antwort #13 am: 24-Mai-2010, 21:05 »

Hallo BM Freunde,

ich möchte euch die Erläuterung von Herrn Langwald nicht vorenthalten:

Sie wollten wissen, wann ein Baum als neue Sorte gilt und wer das festlegt.
Einfach gesagt, eine neue Sorte finden und einen Namen dafür vergeben, kann jeder.
Bei Sequoiadendron giganteum *Typ Wittboldt-Müller' war es so, daß Herr Wittboldt-Müller Saatgut ausgesät hat und im Saatbeet fiel ihm diese junge Pflanze auf, weil sie besonders blaunadelig war. Von dem schmalen, kegelförmigem Wuchs konnte man damals noch nichts sehen.

Herr Wittboldt-Müller hat auch Abies koreana ausgesät und war immer auf der Suche nach einer blaunadeligen Mutation. Eines Tages war es soweit. Er fand im Saatbeet eine Pflanze mit blauen Nadeln. Zunächst wurde dann über Veredlung ein blaunadeliger Mutterbaumgarten herangezogen.
Da Abíes koreana früh fruchtet, konnten sich bald die blaunadeligen Mutterbäume untereinander bestäuben und wir erhielten blaunadelige Sämlinge.
Die Sorte wurde Abies koreana 'Blauer Pfiff' genannt.

Eine andere, sehr häuftig vorkommende Möglichkeit, eine neue Sorte zu bekommen, ist es, eine Zweigmutation einer Pflanze über Veredlung oder Steckling zu vermehren. Viele Hexenbesenformen sind so in den Handel gekommen, die sich mehr oder weniger ähneln, aber im unmittelbaren Vergleich doch ein unterschiedliches Aussehen haben.
Bei Pinus oder Abies und auch Picea ist in den letzten Jahren geradezu eine Inflation neuer Sorten in den Handel gekommen.

Eine 3. Möglichkeit eine neue Sorte zu finden und zu bekommen, ist es, gezielt Kreuzungsarbeit zu betreiben.
Denken wir nur an die Landwirtschaft, die immer wieder neue Getreide-, Kartoffel- oder Mais-Sorten in den Handel bringt.
Herr Wittboldt-Müller hat sich sehr lange mit der Züchtung rein privat beschäftigt.
Eine neue Sorte aus dieser Züchtungsarbeit ist die Tanne Abies koreana x 'Inga'.
Wie kam es zu diesem Namen ?
Zunächst hatte Herr Wittboldt-Müller die Abies koreana mit weiblicher Blüte (Zapfen).
Auf diese Blüte gab er zur geeigneten Zeit den Pollen, den er von Abies lasiocarpa glauca abgenommen hatte.
Nach der Aussaat wurde eine Selektion dieser Sämlinge vorgenommen. Überwiegend sahen die Nachkommen so wie die Mutter (Abies koreana) aus. Einige gingen aber in Richtung Vater (A. lasiocarpa glauca).
Sie haben längere Nadeln und einer dieser Sämlinge war eben auch sehr blaugefärbt.
Die blaue Farbe ist immer ein Indiz für besondere Frosthärte.
Dieser Sämling wurde weier beobachtet und es stellte sich heraus, daß er einen sehr späten Austrieb hat, also nicht so spätfrostgefährdet ist, wie die Vaterpflanze es für gewöhnlich ist, da sie sehr früh austreibt.
Diese echte neue Tannenkreuzung, die die Merkmale beider Eltern beinhaltet, benannte Herr Wittboldt-Müller nach einer seiner Töchter, Inga.

Meine etwas umfangreichen Erläuterungen sollten Ihnen nur verdeutlichen, wie es zu neuen Sorten kommen kann.

Angemeldet und aufgelistet werden kann eine neue Sorte im "World Conifer Data Pool".
In Schriftform erhältlich als "The Worlds Checklist of Conifers". (1993 ISBN 0900513098)

Veredelt haben wir übrigens 30 Sequoiadendron. Wieviele weiterwachsen, ist noch nicht klar.


Gruss

Ivo
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Ivo

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Re:Sequoiadendron giganteum "Typ Wittboldt-Müller"
« Antwort #14 am: 31-März-2011, 10:15 »

Liebe BM Freunde,

ich habe heute eine Email von Herrn Langwald erhalten:

wir hatten für Sie im letzten Frühjahr von unserem pyramidalen Sequoiadendron giganteum veredelt.
Leider ist von diesen Veredlungen nichts angewachsen.
Wir haben in diesem Frühjahr 20 neue Veredlungen gemacht, in der Hoffnung, daß diese besser anwachsen.

Bitte haben Sie also noch ein Jahr Geduld. Wir melden uns dann zu gegebener Zeit wieder.



geduldig abwartende Grüsse

Ivo
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