Frank, wenn ich mal alles aufzähle was grundsätzlich und typischerweise schief laufen sein kann, ohne daß ich das Dir unterstellen will, dann käme in Frage:
1. Pflanzung eines verdrehten Wurzelklumpens ohne Aufzudröseln -> Wurzel hat Probleme die Nachbarschaft zu erschließen sondern 'dreht sich im Kreis' -> geringe Wasser-, Nährstoff-, und Sauerstoffaufnahme
2. Angießen und weiteres Gießen auf den Punkt -> Verdichtung genau von dem bißchen Erde welche überhaupt noch zur Verfügung steht -> Sauerstoffmangel -> Wurzel kann nicht arbeiten, Feinwurzeln sterben schnell ab
3. Kleines Pflanzloch mit schlechtem (versauerter Oberboden) Boden drumherum -> Wurzeln versuchen zuerst oberflächennah dem Sauerstoffmangel wegen 2. zu entkommen, genau dort gibt es gar keine richtige Erde und es ist dort ständig zu trocken.
Was man auf der anderen Seite also tun sollte, ist dann auch klar:
zu 1. Wurzeln aufdröseln, bei sehr dichtem Klumpen mit Wasser freispülen und notfalls etwas kappen. Die Wurzel im Pflanzloch auf einen kleinen Hügel aufsetzen und herabgleiten lassen, evtl. am Ende eines langen Fadens Wurzelkanal stechen und Faden einführen, niemals Wurzeln im Kreis führen !
zu 3. Riesiges Pflanzloch ø 50cm mit guter Erde füllen und möglichst
nicht durch Gießen verdichten - dazu gibt es ein paar Tricks, etwa am Pflanzlochrand 1-3 Stellen mit Split oder Kieseln und das Wasser dann dort direkt nach unten leiten so daß es von unten her aufsteigt, sowie Beimischen auflockernder Substrate. Bescheuert aber ideal: Styroporbrösel.
zu 2. Gießen nur noch an die Ränder des Pflanzloches, die Feuchte muss nach innen durchdringen. Nach dem Pflanzen immer wieder ein bißchen gießen, fast jeden Tag. Im 2. Jahr soviel gießen daß auch der Boden um das Pflanzloch herum feucht wird. Ich habe anfangs selber kaum glauben wollen wieviel Wasser der BM braucht oder verträgt, als Faustregel mindestens doppelt soviel wie man denkt
zu 3. Wenn Boden drumherum versauert ist bzw. Tendenz zu Rohhumus, dort (aber nicht im Pflanzloch) ab und zu düngen mit Asche (Kalium, Magnesium) und einer Stickstoffquelle (zB. Urin, enthält auch Phosphor), und Durchwurzelung fördern (etwa mit Weide-Grasarten, nicht Drahtschmiele die bleibt nur ganz an der Oberfläche) + etwas Laubzufuhr zum Verrotten, was wiederum Regenwürmer anzieht welche Sauerstoff-Kapillarität herstellen.
Wenn dein Bäumchen noch lebt, würde ich es ausgraben, Erde ausklopfen oder freispülen, den Wurzelstatus festhalten (Fotos) und es aufwendig wie oben beschrieben neu eingraben. Dadurch könnten wir etwas lernen; ein solcherart abgängiger Baum kann davon nur profitieren (letzte Chance).